AW: Entwicklungssackgasse Normalität
So, bin die letzten Tage nicht mehr zum antworten gekommen. Jetzt wirds eben wieder ein langer Beitrag...
ja, stimmt: es geht dann darum, das, was mensch tut, bewusst zu tun. und auch fehler bewusst miteinzukalkulieren.
der mensch kann und darf irren. und wenn das einmal passiert ist, dann ändert erSie halt die richtung und geht anders weiter.
ganz locker.
Jo, man muss eben mit den Fehlern richtig umgehen lernen.
Ich darf an dieser Stelle mal anmerken, dass beim Design eines technischen Geräts fast die Hälfte der Zeit damit verbracht wird, mögliche Fehler vorherzusehen und abzufangen.
Das klappt auch im wirklichen Leben überraschend gut, wenn man sich darauf einlässt, Fehler zu machen.
doch die ersten schritte auf diesem weg können schon angst machen.
v.a. dann, wenn die jugendliche phase, in der du von deinem alter her bist, schon vorüber war.
wenn dazwischen schon eine lange phase der anpassung lag. und diese sich als unzulänglich und hinderlich herausstellte.
und dann erst der weg in die "selbstige" richtung eingeschlagen wird.
dann läuft das ein bisschen anders.
es ist halt auf diesem weg wirklich alles sehr, sehr individuell.
Ja, du kennst ja den anderen Thread, in dem wir darüber diskutiert haben. Aber wie man ja in diversen Philosophien (und Foren
) nachlesen kann, ist man dann ja doch nicht der einzige, der so denkt.
ich seh es so: die anderen menschen machen genau das für sie richtige.
doch dies ist für dich oder mich nicht (mehr) das richtige.
es ist uns erlaubt, diese für uns "falsche norm" zu verlassen und den eigenen weg zu gehen.
doch auch allen anderen muss es erlaubt bleiben, auf ihrem weg zu sein.
selbst dann, wenn dieser der weg die norm ist.
ich weiß, dass jede/r auf die eigene art und weise ans "ziel" kommt.
wie dieses ziel ausschaut, bleibt jedem selbst vorbehalten.
Ja, in gewisser Hinsicht schon. Ich meine nur gerade bei Freunden oder allgemein Menschen, die dir nahe stehen, ist es schmerzhaft zu beobachten, wie sie sich manchmal selbst im Weg stehen. Dann hörst du dir alle Klagen an, kannst aber nichts dran ändern, weil die offensichtliche Lösung keiner versteht, der sie nicht mal ausprobiert hat.
Die Scheidung meiner Eltern war (und ist z.T. immer noch) so ein Fall. Die haben sich jahrelang das Leben mies gemacht über die Formalitäten, wobei es dann mehr oder weniger um Peanuts ging. Jeder wollte recht haben und seinen Stolz nicht verlieren. Durch das unwürdige Gerangel haben sie dabei viel mehr eingebüßt.
Es gibt noch unzählige weitere Beispiele aus meiner Umgebung. Auch bei mir selbst, aber da konnte ich es ja ändern.
Ich bin mit vielen Lebenslügen und Widersprüchen groß geworden und in sofern hast Du es richtig verstanden. Es ist manchmal ein langer Weg sich aus der alten Verdrehtheit herauszuwinden und ein eigener gradliniger Mensch zu werden.
An dieser Verdrehtheit hängt ein ganzer Berufszweig. Allerlei Berater und Therapeuten (für die, die sich entwirren wollen) und die diversen schmeichelhaften Dienstleistungen (für die, die sich weiter verwirren wollen).
Ich denke gerade, dass ich Glück hatte mit so vielen unterschiedlichen Menschen zu tun zu haben. So wurde ich mal sorum und mal andersrum gedreht
Ich hab das einmal bei dem Roman "Stein und Flöte" erlebt und wurde immer ganz ungeduldig, warum trifft der denn jetzt wieder diese Entscheidung? Die Geduld zu entwickeln, den Anderen anders handeln und denken zu lassen, obwohl es offensichtlich falsch ist und wie ich damit umgehe übe ich schon ziemlich lange.
Ja, ich habe mal einen Kurs in Hardwaredesign betreut. Am meisten haben die Studenten immer dann gelernt, wenn du auf die Frage, ob das so richtig ist, geantwortet hast: "probiers aus". Wohlwissend, was passieren würde, freilich
Bei der anschließenden Fehlersuche musste ich immer darauf hinweisen, wirklich jeden Stein umzudrehen. Auch wenn er völlig unverdächtig aussah.
Genau das war später Bestandteil meines Weges zurück zu mir selbst. Jeden Stein, sprich jedes Denkmuster umzudrehen und darauf zu überprüfen, ob es in meinem Sinne ist oder meiner eigenen Vorstellung von "richtig" zuwiderläuft. Dann hieß es: weg mit dem Schrott.
Ahja, danke für den Link auch
Seit meiner Geburt stecke ich in einer Entwicklungssackgasse. Und so schlimm ist das garnicht, glaub mir!
D.h.?
Ich bevorzuge jedenfalls endlose Landstraßen
Irgendwelche Urvölker haben sich auch schon ewig nicht mehr weiter entwickelt. Die leben einfach unbeschwert und in Frieden vor sich hin. Auch gut. Aber wird wurden nunmal nicht in ein Urvolk geboren sondern in den brodelnden Kessel der "Zivilisation". Wer das gesehen hat, ist untauglich für die Wildnis. Außerdem wäre die Wildnis dann bald überbevölkert.
Gruß
Johannes