Du meinst also, daß die von Schwarzschild berechneten Effekte auch Newton zuzuschreiben sind.?
Selbstverständlich nicht. Was ich meinte, war, dass Effekte oder Naturvorgänge eben auch der vertrauten Wahrnehmung ziemlich zuwider laufen können. Aber die gedankliche Leistung steckt, so wie ich das sehe, darin, solche Effekte vorherzusehen. Und da gehören Schwarzschilds Berechnungen dazu, so wie Newtons Berechnungen. Freilich war noch kein Mensch nahe an einem Schwarzen Loch, um dessen Existenz aus nächster Erfahrung zu bestätigen. Aber, und darauf wollte mein Vergleich hinaus, hat auch noch kein Mensch zu Newtons Zeiten die Schwerelosigkeit erfahren und dennoch können wir heute sagen, dass er Recht hatte.
Aber war er deshalb, genau wie auch Galilei, Kepler, Einstein u.a. unfehlbar?
Keiner der genannten Personen war unfehlbar. Es ist heute auch erwiesen, dass Newtons Axiome nicht ganz gültig sind.
Newton rechnete mit einer Gravitationskonstante, die erst hundert Jahre später von Carvendish ermittelt wurde. Seit 400 Jahren wird mit der Gravitation gerechnet, erklärt und erläutert, ohne daß jemand über die Herkunft dieser angenommenen Kraft etwas sagen konnte.
Weißt du woher die Gravitationskonstante kommt und warum sie genau so groß ist wie sie ist? Na eben! Und es sagt ja auch keiner, dass er das weiß. Aber man kann trotzdem damit Berechnungen aufstellen, um Bewegungen sehr genau vorher zu sehen.
Dein Herz schlägt auch, ohne dass du weißt warum.
Es wird die Zeit kommen, da wird die gesamte Fachwelt über diese Gläubigkeit lachen.
Warum sollte man über so große Denkleistungen lachen? Man hat auch nicht über Newton gelacht, als sich herausstellte, dass seine Berechnungen nicht gänzlich auf die Natur zutreffen.
nun fang Du auch noch damit an, die Errungenschaften des technischen Fortschritts den Wissenschaften zuzuschreiben.
Scheinbar haben deine Lehrer in der Schule versäumt, dir einen Grundstock an Allgemeinbildung mit zu geben. Darum will ich jetzt ein bisschen nachholen.
Technische Mittel, die es ohne die Erkenntnisse der Physik nicht gäbe:
den Computer, das Internet, die Glühbirne, den Kühlschrank, den Herd, das Navigationsgerät, den Röntgenapparat, den Ultraschallapparat, die Kernspintomographie, Telefon, Handys, Fernseher, Radio, Satelliten, überhaupt die Telegraphie oder Nachrichtenübertragung.
Dazu bietet die Physik für viele andere Naturwissenschaften die Grundlagen, so z.B. wurde das Periodensystem der Elemente von Physikern erklärt, welches die Grundlage der Chemie ist. Auch in der Biologie und der Medizin könnte man viele Vorgänge ohne die Erkenntnisse der Physik nicht erklären. Allein das Nervensystem würde uns ein Rätsel sein. In der Medizin gäbe es nicht die Möglichkeit des Röntgen, oder die Computer- oder Kernspintomographie, kein EKG, kein EGG, keine Lungenmaschinen.
Die Kernspintomographie funktioniert nach dem des Prinzip des Ultraschallechos und mein Computer braucht elektrischen Strom ( was auch immer das sein mag ), um funktionieren zu können.
Interessant ja, nur leider wieder völlig falsch. Bei der Kernspintomographie werden mittels starker Magnetfelder die Atomkerne ausgerichtet, die einen Spin besitzen. Richten sich die Atomkerne wieder in ihre Ausgangslage, strahlen sie Radiostrahlung ab, welche gemessen wird. Je nach Gewebeart braucht das eine unterschiedliche Zeitspanne. Damit kann man ein Bild konstruieren, das die unterschiedlichen Gewebearten sehr detailliert wiedergibt.
Ich habe auch nicht gesagt, daß elektr. Geräte nur aufgrund einer Fehleinschätzung funktionieren, sondern, daß das Fließen von Elektronen wohl eine Fehleinschätzung ist.
Dann bring einmal wirkliche Argumente vor, die das bekräftigen würden.