EarlyBird
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- 1. Oktober 2009
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- 28.942
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft
Na schön, philohof, ich kann dir nicht wirklich widersprechen, was das betrifft!
Der einzelne Mensch und seine Leistung wird sehr häufig schon lange nicht mehr gewürdigt und das ist keine schöne Entwicklung!
Ich denke aber, dass das eine wechselseitige Geschichte ist - viele Menschen, die - warum auch immer - sich selbst und ihre Mitmenschen abwerten - bilden eine Gesellschaft, in der das gang und gäbe ist und weitergegeben wird.
Die Frage ist, wie kommt man da raus?
In jedem Fall kann man bei sich selber anfangen und sich selbst und die Menschen, denen man begegnet, achten und ihnen das auch zeigen! Dazu muss man aber sehr aufmerksam sein, denn es passiert ja leicht, dass wir es unbewusst genauso machen, wie die, die wir ablehnen.
Ich hab aber den Eindruck, dass es immer mehr Menschen satt haben, nur das Rädchen im Getriebe zu sein und nach Gebrauch weggeworfen zu werden. Zumindest lese ich immer wieder Kommentare im Internet, in denen das ausgedrückt wird.
Es hilft aber nichts, wir müssen selber den Schlussstrich ziehen und uns entscheiden, was wir mit uns machen lassen und was nicht - auch wenn es einen Preis hat!
LG
EarlyBird
PS: Wegen neulich, tut mir leid, dass ich so daneben reagiert hab - ich hatte einfach das Gefühl, dass du meine Aussage nicht richtig wahrnimmst und sogar verdrehst und das hat mich zunächst wütend gemacht. Inzwischen hab ich es aber für mich geklärt.
Hm,
ich möchte mich ein bisschen gegen das "nur AUSSERHALB" wehren. Ich habe da ein Modell präsentiert, ein Verständnismodell, um die Sache zu vereinfachen. Und dieses Verständnismodell führt uns auch in die richtige Richtung, aber ich bin damit bei euch auf eine prinzipielle Ablehnung gestoßen, weil ihr eine Haltung des "Das kann doch nicht sein!" an den Tag legt.
Also tatsächlich ist es so, dass der Mensch sich in der Gesellschaft verwirklichen möchte und dafür auch von der Gesellschaft und von seinen Mitmenschen Anerkennung bekommen möchte. Die Frage ist nur, wie sehr die Gesellschaft das zulässt - und ob die Mitmenschen diese Anerkennung gewähren.
Sehr oft passiert dann das, was in einer Szene im Film "About Schmidt" sehr schön zum Ausdruck gebracht wird. Schmidt hat sein ganzes Leben in einem großen Versicherungsunternehmen gearbeitet. Seinem Nachfolger verspricht er in einem Gespräch, ihm bei der Einarbeitung zu helfen und ihm Tipps zu geben. Als er ihn wirklich einmal in seinem Büro besucht, wird Schmidt von diesem höflich herauskomplimentiert und sieht dann beim Verlassen des Gebäudes hinter einem Gitter alle seine Sachen aus seinem alten Büro, die auf ihre Entsorgung warten. Da sind all die Ordnungssysteme, all die Akten, das Wissen, das Schmidt in seinem ganzen Arbeitsleben gesammelt hat und die Mühe, die er reingesteckt hat - und die werden jetzt einfach auf der Müllkippe landen. Man sieht dieses Bild und versteht, wie die Gesellschaft in der Gestalt dieses Unternehmens auf einen Schlag etwa 40 Jahre des Lebens von Schmidt verneint und diese auslöscht.
Künstler haben schon oft versucht, die Art, wie uns die Gesellschaft als Individuen behandelt und uns als solche negiert oder eben nicht anerkennt, darzustellen. Wilhelm Genazinos "Abschaffel Trilogie" ist ein gutes Beispiel dafür.
Ein neueres Beispiel: Kathrin Röggla: "Wir schlafen nicht"
Ich glaube, dass Philosophie sehr viel damit zu tun hat zu verstehen, was um uns herum passiert. Und auch, dass man zuerst versuchen sollte zu verstehen, was um uns herum passiert, bevor man daran geht, seinen "inneren Frieden" zu suchen, weil man ja auch sonst gar nicht weiß, an welchem Problem man arbeitet und welches Problem man da zu lösen versucht.
Herzlichst euer
philohof
Na schön, philohof, ich kann dir nicht wirklich widersprechen, was das betrifft!
Der einzelne Mensch und seine Leistung wird sehr häufig schon lange nicht mehr gewürdigt und das ist keine schöne Entwicklung!
Ich denke aber, dass das eine wechselseitige Geschichte ist - viele Menschen, die - warum auch immer - sich selbst und ihre Mitmenschen abwerten - bilden eine Gesellschaft, in der das gang und gäbe ist und weitergegeben wird.
Die Frage ist, wie kommt man da raus?
In jedem Fall kann man bei sich selber anfangen und sich selbst und die Menschen, denen man begegnet, achten und ihnen das auch zeigen! Dazu muss man aber sehr aufmerksam sein, denn es passiert ja leicht, dass wir es unbewusst genauso machen, wie die, die wir ablehnen.
Ich hab aber den Eindruck, dass es immer mehr Menschen satt haben, nur das Rädchen im Getriebe zu sein und nach Gebrauch weggeworfen zu werden. Zumindest lese ich immer wieder Kommentare im Internet, in denen das ausgedrückt wird.
Es hilft aber nichts, wir müssen selber den Schlussstrich ziehen und uns entscheiden, was wir mit uns machen lassen und was nicht - auch wenn es einen Preis hat!
LG
EarlyBird
PS: Wegen neulich, tut mir leid, dass ich so daneben reagiert hab - ich hatte einfach das Gefühl, dass du meine Aussage nicht richtig wahrnimmst und sogar verdrehst und das hat mich zunächst wütend gemacht. Inzwischen hab ich es aber für mich geklärt.