Das stimmt nicht. Es ist so dass Menschen mit Erfolg im Leben sehr viel Disziplin als Aufwertung von Selbstverwirklichung instrumentalisiert haben. Im Internet zu behaupten dass eine solche sehr respektable Lebenseinstellung einsam und unbeliebt macht, grenzt schon an Indoktrination, um eventuelle Leser dieses Beitrages, von der eigenen Selbstverwirklichung durch eine gezielte Verunsicherung abzuhalten.
Ich verstehe nicht warum jemand im Internet so etwas sagen würde, mit der Absicht andere zu verunsichern, denn im Leben geht es um Selbstverwirklichung und um nichts anderes und wenn jemand sagt das Selbstverwirklichung unbeliebt macht, dann ist das so als würde jemand behaupten dass Mut zur eigenen Meinung nicht gut ist.
Jedes soziale Lebewesen steht in einem Konflikt zwischen Selbstverwirklichung (bzw das zu tun oder das zu sein, wonach einem ist) und der Notwendigkeit, von der Gesellschaft geachtet, akzeptiert, geschätzt, bewundert, geliebt, etc... zu werden.
Es hängt von der Umgebung ab, wie sehr man sich anpassen muss um das gewünschte Feedback zu bekommen und vom Individuum selbst, wie viel es bereit ist, dafür von seiner "Selbstverwirklichung" aufzugeben.
Ein Plädoyer für rücksichtslose Selbstverwirklichung ist selten gut, denn das Bedürfnis nach Gesellschaft ist ein zutiefst menschliches und sehr stark. Es gibt nicht viele die glücklich sind wenn sie zwar den Beruf, das Hobby oder den Besitz des Bedürfnisses haben, aber dafür einsam sind.
Das stimmt auch nicht. Es gibt keine Über-Individualität und es gibt keine Über-Anpassung, aber es gibt eine Sklavengesellschaft die keinen Mut aufbringt gegen die gleichgeschaltete Masse aus degenerierten Menschen vorzugehen, aus Angst sich unbeliebt zu machen und pejorativ etikettiert werden zu können.
Hier vergisst du die Tatsache, dass, wenn jeder anders ist, es niemand mehr ist. Was sich aber ändert ist, dass es keine Gemeinschaft mehr gibt. Ein Trend in diese Richtung ist ja auch schon mit Sorge festgestellt worden - dass es weniger Gemeinschaft gibt, dafür immer mehr Ich-AGs.
Es ist so dass der Mensch lediglich auf einem sogenannten Geist basiert, welcher über dem der übrigen Tiere steht, weil es immer auch solche gab, die ein paar Schritte gegangen sind, welche sehr weit von der Herde weg führten und ohne solche die anders sind, würde es den heutigen Entwicklungsstand des Menschen genetisch nicht auf einem solchen standardisierten Level geben und deshalb sind Liebe und Mut zur Andersartigkeit auch so signifikant.
Du sprichst von der Identität. Klar, diese ist wichtig und eine grundlegende Unterdrückung führt zu großem Leid. Ein ungezügeltes Ausleben der eigenen Bedürfnisse tut letzten Endes aber niemandem gut. Der Mensch lernt es in seiner Entwicklung, besonders in den beiden Trotzphasen. Vor der ersten Trotzphase lebt ein Kleinkind seine Bedürfnisse und Wünsche ungezügelt aus. Einem Erwachsenen würde so ein Verhalten nicht gut bekommen.
Angepasstheit ist nicht das Gegenteil von Individualität
Richtig. Uniformität wäre es eher. Ein Puzzleteil ist auch nicht angepasst wenn es geformt ist wie alle anderen Puzzleteile, sondern wenn es genau in die Lücke passt, um mit den anderen Puzzleteilen ein großes Gesamtes zu ergeben. Somit kann ein Puzzleteil sowohl angepasst und gleichzeitig einzigartig sein.
und Andersartigkeit ist nicht identisch mit Sonderbarkeit,
Richtig, denn verschiedene Andersartigkeiten (z.B. männlich-weiblich) können "gleichtwertig" sein im Sinne von gleicher Größenordnung. Sonderbarkeit impliziert eine Seltenheit bzw etwas Außergewöhnliches.
denn ob etwas gut oder schlecht ist, entscheidet nicht die soziale und gesellschaftliche Masse, sondern die Epoche über den Zweig der Notwendigkeit um ein gewisses Bedürfnis auf historischem Sektor zu stillen.
Klingt wirr.