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Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Zu 1.:
Der ist mir bisher nur aus der Medizin-Forschung bekannt ...Aber möglicherweise gibt es diesen Effekt auch innerhalb der Philosophie, vor allem dann, wenn Menschen sich einen Lieblingsphilosophen (toten oder lebendigen) aussuchen - und diesen für sich denken lassen ...Als Student las ich vor vielen Jahrzehnten mal an der Tür einer Philosophie-Studentin ein Schild mit der Aufschrift: "Wo lassen Sie denken?"
Das gab mir zu denken ...:clown2:
Ja, ein derartiger Umgang mit der Philosophie anderer kann wahrscheinlich kurzfristig stärken ähnlich wie-um in der Symbolik-zu bleiben ein Aufputschmittel. Wirklich heilsam sind die Gedanken anderer nur, wenn sie als Inspiration oder als Spiegel der eigenen Gedanken dienen.
Zu 2.:
Diese Frage möchte ich nicht durch eine Antwort verderben ...
Damit gebe ich mich nicht zufrieden: war die Fliege schon von Lebensbeginn im Glas oder ist sie gefangen worden oder hat sie es selbst aufgesucht, um sich vor widrigen äußeren Einflüssen zu schützen?
Zu 3.:
Ja, und bei genauer Hinsicht ent-puppen sich diese sog. "übergeordneten Werte" oft als Werte, welche man(n)/frau als Kind von den Eltern, Lehrern, Pfaffen usw. gelernt und übernommen hatte....Und nur wenige Menschen schaffen es, sich davon wirklich zu lösen/zu befreien ...
Zu 4.:
Je nach Moral-System/Kultur/Tradition usw. wird diese Frage unterschiedlich beantwortet: Daraus fügt aus meiner unmaßgeblichen Perspektive keine Relativität/Beliebigkeit, sondern lediglich eine Relationalität der jeweiligen Moral und ihrer Wert-Urteile ...
Was bedeutet "sich befreien" idealer Weise: die Werte zu modifiziert, sie durch neue zu ersetzen, den Umgang mit Werten zu verändert also z.B. die Weitergabe (Pädagogik) oder die Durchsetzung ( Lohn- und Strafsysteme in zivilen und juristischen Kontexten) oder sogar das Wertedenken ganz zu überwinden?

Zu 5.:
KANT war als Kind seiner Zeit (18. Jahrhundert) mit der strengen protestantischen (ost)preußischen Moral konfrontiert - und machte für sich philosophisch/ethisch das Beste daraus!
Zu seiner Zeit spielten Reflexionen über Sein und Nichts noch keine entscheidende Rolle, und erst recht nicht über - nichts...
Okay, meine Frage war naiv, gut dass es Menschen gibt, die über geschichtliches Wissen verfügen, aber trotzdem in ihrer eigenen Zeit leben, sie sind wie ein Kompass im Umgang mit getautem Schnee. :blume1:
Erst 1840 konnte Max STIRNER in Berlin den folgenden Vier-Zeiler formulieren:
"Die Welt ist nichts,
Gott ist nichts,
Ich bin auch nichts,
Das macht aber nichts."
Dann ist doch der Weg das Ziel?

LG Kaawi :)
 
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AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

1. Ja, ein derartiger Umgang mit der Philosophie anderer kann wahrscheinlich kurzfristig stärken ähnlich wie-um in der Symbolik-zu bleiben ein Aufputschmittel. Wirklich heilsam sind die Gedanken anderer nur, wenn sie als Inspiration oder als Spiegel der eigenen Gedanken dienen.

2. Damit gebe ich mich nicht zufrieden: war die Fliege schon von Lebensbeginn im Glas oder ist sie gefangen worden oder hat sie es selbst aufgesucht, um sich vor widrigen äußeren Einflüssen zu schützen?

3. Was bedeutet "sich befreien" idealer Weise: die Werte zu modifiziert, sie durch neue zu ersetzen, den Umgang mit Werten zu verändert also z.B. die Weitergabe (Pädagogik) oder die Durchsetzung ( Lohn- und Strafsysteme in zivilen und juristischen Kontexten) oder sogar das Wertedenken ganz zu überwinden?

.....

4. Dann ist doch der Weg das Ziel?

LG Kaawi :)
Zu 1.:
Wer die Gedanken von Philosophen, Dichtern, Künstlern, Kabarettisten usw. als Anregung und In-Frage-Stellung der eigenen Position versteht, handelt weit mehr im Sinne der gelesenen/gehörten/gesehenen Autoren als der-/diejenige, der/die einfach nur Vorgegebenes/Vorgedachtes benutzt, um sich durch Zitate als "klug" und "intelligent" und "gebildet" aufzublähen ...
Wenn man(n)/frau dann kritisch nachfragt, wird aus dem Aufgeblähten häufig ein "Furz", wie ich schon oft im Umgang mit sog. "Bildungsbürgern" in verschiedenen Kontexten erfahren habe ...vor allem mit Älteren, die sich auch noch ein-bilden, sie wüssten was ...
Zu 2.:
Zumindest waren die meisten Menschen vor ihrer Geburt ca. 9 Monate in einer Art "Glas", was sie allerdings von den Fliegen unterscheidet ...
Zu 3.:
Ich denke, dass Friedrich NIETZSCHE mit seinem "Jenseits von Gut und Böse" auf einer heissen Spur war ..., die auch für uns Heutige viel interessanter ist als alle die moralin-sauren Systeme und mehr oder weniger bi-gotten Kirchen/Glaubensgemeinschaften/Sekten beispielsweise des sich selbst an die Wand fahrenden Katholizis-, Protestantis- und Islamis-mus ...
Zu 4.:
Aus meiner Perspektive ist das Ziel der "gelebte Augenblick" bzw. "Augen-Blick"..., der zugleich ein Weg ist, weil jeder Augenblick neu ist (das immer neue JETZT, das sich beispielsweise MOMO gegen die "grauen Männer" erobert hatte...).

LG, moebius :)
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Ja, meine ich, bzw. ich hab mir diese Unterscheidungen über lange Zeit erarbeitet!
Mein Respekt für Deine lange Arbeit. EarlyBird!
Jetzt bedarf es noch der weiteren Differenzierung, dass jeder Mensch es noch eine Nuance anders versteht als Du und schon ist der schönste Streit im Gange.
Ich benutze es, eben WEIL kein passender Begriff vorhanden ist!
Und wieso sagst du "elementar" statt "grundlegend"? :confused:
Das ist ein schönes Beispiel für die Begriffsverwirrung in der wir leben.
Ja - ich nenne das die babylonische Sprachverwirrung! :D
Aber ich kann es nicht ändern, dass es so ist, wenigstens für mich selber kann ich aber Begriffe definieren und saubere Unterscheidungen machen. Damit habe ich zumindest eine Grundlage für Diskussionen mit Menschen, die sich auf Begriffsklärungen einlassen! :)
Dabei ist bei jeder Definition aber zu berücksichtigen, dass sie bei jedem eine andere gefühlsmäßige Qualität beinhaltet. Für Menschen die unter der Lebenslüge leiden, dass Intelligenz wichtiger als Gefühle sind ist die genaue Definition eines Begriffes schon so ein schmerzhafter Vorgang, dass er sich dieser Definition ganz einfach verweigert. Der Schmerz der dahinter steckt bleibt einfach verborgen und der Mensch wird als bockig oder rechthaberisch oder sonst wie abgestempelt und die Würde des Menschen wird mal wieder bis zum St. Nimmerleinstag verschoben.

Ok, dann ist es ein Flashback! Aber dieser Flashback legt sich nun mal über die momentane Realität und man muss schon sehr fit sein, um sofort zu erkennen, dass man grade einen Flashback hat!LG EarlyBird :)

1. Denke ich, dass man gar nichts muss und kann.
2. Liegt es an der Aufmerksamkeit aller Beteiligten zu erkennen worum es sich gerade handelt.
3. Ist derjenige, der gerade ein Flashback höchstens dafür verantwortlich zu wissen, dass er dazu neigt, so etwas zu haben und seine Umgebung kann, wenn sie gut ist, wieder dafür sorgen das Realität wieder hergestellt wird. Soweit sind wir ganz allgemein noch nicht. Jeder fühlt sich halt durch einen Sündenbock oder eine Nervensäge gut entlastet.
Jeder hat den Anspruch an den anderen dass dieser bitte schön Rücksicht auf ihn zu nehmen hat. Einen solchen Anspruch gestehe ich nur einem Säugling zu, Schwerkranken und ganz alten Menschen. Vermutlich ein Grund, warum es soviel sekundär Nutzen bei Krankheiten gibt.

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Zu 2.:
Zumindest waren die meisten Menschen vor ihrer Geburt ca. 9 Monate in einer Art "Glas", was sie allerdings von den Fliegen unterscheidet ...
Was symbolisiert die "Fliege" denn, doch sicher nicht den ganzen Menschen als Einheit.
Zu 3.:
Ich denke, dass Friedrich NIETZSCHE mit seinem "Jenseits von Gut und Böse" auf einer heissen Spur war ..., die auch für uns Heutige viel interessanter ist als alle die moralin-sauren Systeme und mehr oder weniger bi-gotten Kirchen/Glaubensgemeinschaften/Sekten beispielsweise des sich selbst an die Wand fahrenden Katholizis-, Protestantis- und Islamis-mus ...
Ich würde Nietzsche auf die Frage, was das "Kind" vermag was nicht auch der Löwe könnte, antworten: der kindliche Geist ist sich der ursprünglichen Unschuld des Menschen gewiss, nur aus diesem Geist heraus können wir den Schaden, den der Löwe anrichtet, und die Qualen, die das Kamel erleidet, akzeptieren.
Zu 4.:
Aus meiner Perspektive ist das Ziel der "gelebte Augenblick" bzw. "Augen-Blick"..., der zugleich ein Weg ist, weil jeder Augenblick neu ist (das immer neue JETZT, das sich beispielsweise MOMO gegen die "grauen Männer" erobert hatte...).
Damit kann ich auf jeden Fall mehr anfangen als mit der "heiligen Kuh" der Selbsterkenntnis. :lachen:

LG Kaawi :blume2:
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

1. Was symbolisiert die "Fliege" denn, doch sicher nicht den ganzen Menschen als Einheit.

2. Ich würde Nietzsche auf die Frage, was das "Kind" vermag was nicht auch der Löwe könnte, antworten: der kindliche Geist ist sich der ursprünglichen Unschuld des Menschen gewiss, nur aus diesem Geist heraus können wir den Schaden, den der Löwe anrichtet, und die Qualen, die das Kamel erleidet, akzeptieren.

3. Damit kann ich auf jeden Fall mehr anfangen als mit der "heiligen Kuh" der Selbsterkenntnis. :lachen:

LG Kaawi :blume2:
Zu 1.:
Ich verstehe unter der "Fliege im Glas" den mehr oder weniger unfreien Menschen - und denke, dass zum ganzen, heilen Menschen als Einheit auch die Befreiung von Fixierungen und Identifikationen gehört, die den Menschen daran hindern, aus dem Glas in die Freiheit zu fliegen ...
Zu 2.:
Ja, und nur das "Kind" lebt im Augenblick - und ist nicht auf's gestern oder morgen, auf Vergangenheit und/oder Zukunft, irgendwie "fixiert", wie beispielsweise die sog. "vernünftigen" Erwachsenen...
Originalton NIETZSCHE:
"Unschuld ist das Kind und Vergessen, ein Neubeginnen, ein Spiel, ein aus sich rollendes Rad, eine erste Bewegung, ein heiliges Ja-sagen."
Zu 3.:
Wenn das die Anhänger des Hinduis-mus lesen ...:lachen:

LG, moebius :blume2:
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Zu 1.:
Ich verstehe unter der "Fliege im Glas" den mehr oder weniger unfreien Menschen - und denke, dass zum ganzen, heilen Menschen als Einheit auch die Befreiung von Fixierungen und Identifikationen gehört, die den Menschen daran hindern, aus dem Glas in die Freiheit zu fliegen ...
Und ich verstehe zudem noch die Fliege als ein Gedanke, als eine Idee, die der Betrachter, hier der Philosoph, erst in ein "Glas" sperrt um ihn/sie darin betrachten zu können. Befreit er diese "Fliege", hört sein Denken über diese selbstgefangene und durch das Fokussieren gefangene "Fliege" wieder auf.

Zu 2.:
Ja, und nur das "Kind" lebt im Augenblick - und ist nicht auf's gestern oder morgen, auf Vergangenheit und/oder Zukunft, irgendwie "fixiert", wie beispielsweise die sog. "vernünftigen" Erwachsenen...
Originalton NIETZSCHE:
"Unschuld ist das Kind und Vergessen, ein Neubeginnen, ein Spiel, ein aus sich rollendes Rad, eine erste Bewegung, ein heiliges Ja-sagen."
Deshalb gibt es vielleicht so viele um Vernunft bemühte "erwachsene Machtmenschen"... und vielleicht ist die Welt deshalb das, was sie zuzeit ist :confused: und weshalb vielleicht verstärkt von vernunftbegabten Menschen der "Fliege aus dem Fliegenglas" zu verhelfen so reizvoll erscheint :confused:
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Zu 1.:
Ich verstehe unter der "Fliege im Glas" den mehr oder weniger unfreien Menschen - und denke, dass zum ganzen, heilen Menschen als Einheit auch die Befreiung von Fixierungen und Identifikationen gehört, die den Menschen daran hindern, aus dem Glas in die Freiheit zu fliegen ...
Da stimme ich Windreiter mit seiner Interpretation der eingesperrten Idee zu.
Für den unfreien, gefangenen Menschen gibt es mMn treffendere Bilder.
Zu 2.:
Ja, und nur das "Kind" lebt im Augenblick - und ist nicht auf's gestern oder morgen, auf Vergangenheit und/oder Zukunft, irgendwie "fixiert", wie beispielsweise die sog. "vernünftigen" Erwachsenen...
Originalton NIETZSCHE:
"Unschuld ist das Kind und Vergessen, ein Neubeginnen, ein Spiel, ein aus sich rollendes Rad, eine erste Bewegung, ein heiliges Ja-sagen."
Man kann sich auch an den Augenblick verlieren!
Zu 3.:
Wenn das die Anhänger des Hinduis-mus lesen ...:lachen:
Meine Ablehnung galt aber den Löwengeistern der abendländischen Kultur!

LG Kaawi :)
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

1. Und ich verstehe zudem noch die Fliege als ein Gedanke, als eine Idee, die der Betrachter, hier der Philosoph, erst in ein "Glas" sperrt um ihn/sie darin betrachten zu können. Befreit er diese "Fliege", hört sein Denken über diese selbstgefangene und durch das Fokussieren gefangene "Fliege" wieder auf.

2. Deshalb gibt es vielleicht so viele um Vernunft bemühte "erwachsene Machtmenschen"... und vielleicht ist die Welt deshalb das, was sie zuzeit ist :confused: und weshalb vielleicht verstärkt von vernunftbegabten Menschen der "Fliege aus dem Fliegenglas" zu verhelfen so reizvoll erscheint :confused:
Zu 1.:
Zwar kann ich L. WITTGENSTEIN nicht direkt fragen, was er von dieser Interpretation hält...Wenn ich aber an seine Biographie denke, erscheint sie mir als sehr plausibel !
Zu 2.:
Aus meiner unmaßgeblichen Perspektive sind Macht und Vernunft Gegensätze, die sich nicht vermitteln/versöhnen lassen ...da Macht immer dazu neigt, zu trennen/zu spalten/zu herr-schen - und Vernunft auf "das Ganze" geht, das sich diesseits
des Berechen- und Kontrollier- und Be-Herr-schbaren befindet...

Der blaue moebius
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

....
1. Für den unfreien, gefangenen Menschen gibt es mMn treffendere Bilder.

2. Man kann sich auch an den Augenblick verlieren!

3. Meine Ablehnung galt aber den Löwengeistern der abendländischen Kultur!

LG Kaawi :)

Zu 1.:
Welche denn...?
Zu 2.:
Man(n)/frau kann es ja auch lassen ...
Zu 3.:
Okay!
NIETZSCHE hatte erkannt, dass der Löwengeist an einer ganz bestimmten Stelle scheitern muß: Sein "Ich will" kann an dem, was war, was bereits Vergangenheit geworden ist, nichts mehr ändern ...und bezüglich des heute für die Zukunft Gewollten besteht keinerlei Garantie, dass das Gewollte auch so eintritt, wie es gewollt ist...
LG, moebius :)
 
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AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Aus meiner unmaßgeblichen Perspektive sind Macht und Vernunft Gegensätze, die sich nicht vermitteln/versöhnen lassen ...da Macht immer dazu neigt, zu trennen/zu spalten/zu herr-schen - und Vernunft auf "das Ganze" geht, das sich diesseits
des Berechen- und Kontrollier- und Be-Herr-schbaren befindet...

Der blaue moebius

"Macht" ist ein recht seltsamer Begriff, weil er etwas bezeichnen soll, was "in Ruhe" gar nicht existiert. So wie die elektrische Spannung auch nur ein "Potential" darstellt und per se noch keinen Stromfluß, kann man auch Macht nur sehen, wenn sie ausgeübt wird... Die "Macht in Ruhe" ist eher wie das Kleid, das der nackte Kaiser anhat...

Der Rote Baron
 
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