Kaawi
Well-Known Member
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- 18. Januar 2009
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AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft
LG Kaawi
Ja, ein derartiger Umgang mit der Philosophie anderer kann wahrscheinlich kurzfristig stärken ähnlich wie-um in der Symbolik-zu bleiben ein Aufputschmittel. Wirklich heilsam sind die Gedanken anderer nur, wenn sie als Inspiration oder als Spiegel der eigenen Gedanken dienen.Zu 1.:
Der ist mir bisher nur aus der Medizin-Forschung bekannt ...Aber möglicherweise gibt es diesen Effekt auch innerhalb der Philosophie, vor allem dann, wenn Menschen sich einen Lieblingsphilosophen (toten oder lebendigen) aussuchen - und diesen für sich denken lassen ...Als Student las ich vor vielen Jahrzehnten mal an der Tür einer Philosophie-Studentin ein Schild mit der Aufschrift: "Wo lassen Sie denken?"
Das gab mir zu denken ...
Damit gebe ich mich nicht zufrieden: war die Fliege schon von Lebensbeginn im Glas oder ist sie gefangen worden oder hat sie es selbst aufgesucht, um sich vor widrigen äußeren Einflüssen zu schützen?Zu 2.:
Diese Frage möchte ich nicht durch eine Antwort verderben ...
Was bedeutet "sich befreien" idealer Weise: die Werte zu modifiziert, sie durch neue zu ersetzen, den Umgang mit Werten zu verändert also z.B. die Weitergabe (Pädagogik) oder die Durchsetzung ( Lohn- und Strafsysteme in zivilen und juristischen Kontexten) oder sogar das Wertedenken ganz zu überwinden?Zu 3.:
Ja, und bei genauer Hinsicht ent-puppen sich diese sog. "übergeordneten Werte" oft als Werte, welche man(n)/frau als Kind von den Eltern, Lehrern, Pfaffen usw. gelernt und übernommen hatte....Und nur wenige Menschen schaffen es, sich davon wirklich zu lösen/zu befreien ...
Zu 4.:
Je nach Moral-System/Kultur/Tradition usw. wird diese Frage unterschiedlich beantwortet: Daraus fügt aus meiner unmaßgeblichen Perspektive keine Relativität/Beliebigkeit, sondern lediglich eine Relationalität der jeweiligen Moral und ihrer Wert-Urteile ...
Okay, meine Frage war naiv, gut dass es Menschen gibt, die über geschichtliches Wissen verfügen, aber trotzdem in ihrer eigenen Zeit leben, sie sind wie ein Kompass im Umgang mit getautem Schnee.Zu 5.:
KANT war als Kind seiner Zeit (18. Jahrhundert) mit der strengen protestantischen (ost)preußischen Moral konfrontiert - und machte für sich philosophisch/ethisch das Beste daraus!
Zu seiner Zeit spielten Reflexionen über Sein und Nichts noch keine entscheidende Rolle, und erst recht nicht über - nichts...
Dann ist doch der Weg das Ziel?Erst 1840 konnte Max STIRNER in Berlin den folgenden Vier-Zeiler formulieren:
"Die Welt ist nichts,
Gott ist nichts,
Ich bin auch nichts,
Das macht aber nichts."
LG Kaawi