EarlyBird
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- 1. Oktober 2009
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AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft
Hallo philohof!
Nun ja, welche Aufgabe hat denn die Philosophie?
Wie frei ist denn ein philosophischer Raum wirklich, wenn er denn mal da ist?
Hängt das nicht immer von den Beteiligten ab, was sie an Fragestellungen und Ideen zulassen?
Mir selber ist das, was ich von der Philosophie mitgekriegt habe viel zu eingeschränkt und zu materialistisch, weshalb ich die Antworten auf meine Fragen auch woanders gesucht und gefunden habe. Aber manche Fragen haben auch noch keine Antworten, weil sie erst durch die Antworten selbst entstanden sind.
Was aber auch weiter nichts macht, ohne offene Fragen wäre das Leben langweilig für mich!
LG
EarlyBird
Hi EarlyBird,
da kommen noch ein paar Kommentare von mir:
Also ich philosophiere auch am liebsten zu zweit. Aber: Man kann beim Zu-zweit-Philosophieren halt doch nicht ganz unbeeindruckt von der Welt rundum philosophieren. Die Welt um uns herum wirkt z.B. auf uns ein in Form von Diskursen und Begriffsprägungen aus denselben, die wir aufschnappen und bei denen selbst ein sehr selbstständiger Geist Jahre harter Arbeit an sich selber braucht, um sie aus dem Kopf zu kriegen.
Z.B. gibt es die weitverbreitete Ansicht, wonach Philosophie es nur mit "bloßen Gedanken" zu tun habe, keinerlei Fortschritt bringe und letztlich bloßes Geschwafel sei. Und obwohl diese Meinung inhaltlich im Wesentlichen zutreffend ist, ist sie doch eine komplette Misskonzeption. Denn was tut sie? - Sie vergleicht die Philosophie mit der Wissenschaft (so als ob beide dieselbe Aufgabe hätten) und sagt dann: Die Philosophie ist schlechter als die Wissenschaft.
So rennt man beim Philosophieren in einer wissenschaftlich geprägten Gesellschaft von vornherein gegen Vorurteile über die Philosophie an, weil alle diesen wissenschaftlichen Diskurs internalisiert haben. Gut wäre also, es gäbe einen philosophischen Gegendiskurs in der Gesellschaft, sodass die Leute merken: Halt Philosophie ist doch was anderes als Wissenschaft, schauen wir zuerst, ob es da nicht andere Kriterien gibt, an denen sie zu messen ist.
Ohne diese Unterstützung durch einen breiteren philosophischen Diskurs ist man auch beim Zu-zweit-Philosohieren hilflos den Stürmen und Unwettern der gesellschaftlichen Diskurse ausgeliefert, die einem um die Ohren brausen.
lg philohof
Hallo philohof!
Nun ja, welche Aufgabe hat denn die Philosophie?
Wie frei ist denn ein philosophischer Raum wirklich, wenn er denn mal da ist?
Hängt das nicht immer von den Beteiligten ab, was sie an Fragestellungen und Ideen zulassen?
Mir selber ist das, was ich von der Philosophie mitgekriegt habe viel zu eingeschränkt und zu materialistisch, weshalb ich die Antworten auf meine Fragen auch woanders gesucht und gefunden habe. Aber manche Fragen haben auch noch keine Antworten, weil sie erst durch die Antworten selbst entstanden sind.
Was aber auch weiter nichts macht, ohne offene Fragen wäre das Leben langweilig für mich!
LG
EarlyBird