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Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Mehr über die Ursachen dieser Arroganz könnte man lernen, wenn man nach den Anreizen und Verstärkern jenseits des einzelmenschlichen Charakters fragt. Man könnte dann - ich hatte Kaawi gegenüber erwähnt, dass die Philosophen mitunter (oder sogar oft) einen recht arroganten und hochnäsigen Diskurs den Menschen gegenüber anstimmen - z.B. erkennen, dass die Philosophen sich in einem Konkurrenzsystem befinden, in welchem nur der lauteste oder die paar lautesten gehört werden. D.h. sie stecken von vornherein in einem Sozialsystem, das sie zwingt bei Strafe der Erfolglosigkeit einnander gegenseitig zu übertrumpfen. Daher kommen also die Arroganz und die Rechthaberei.
Es ist mMn lange überfällig dem auf das Individuum fixierten Ansatz der angewandten (nicht forschenden!) Psychologie eine Herangehensweise auf breiter Ebene gegenüber zu stellen, die die gesellschaftsdynamisch wirkenden Aspekte thematisiert und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung der Menschheit beleuchtet!

Meint Kaawi :)
 
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AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

:lachen:
Das war wohl auf mich gemünzt, das "nicht wissen, was die Gesellschaft ist".
Keine Sorge, ich glaube, wir wissen ALLE, was die Gesellschaft ist, auch wenn der Eine oder die Andere sie anders definieren als du! :D

Hallo EarlyBird,

es ist mir bewusst, dass das jetzt so ausschaut, als wäre das auf dich gemünzt gewesen. Aber das wäre einfach nicht wahr. Tatsache ist, du bist diejenige Person gewesen, die mich dazu gezwungen hat, meine Argumente auszuformulieren. Aber von den Anderen hat auch nicht einer so getan, als ob er (oder sie) wüsste, wovon ich eigentlich rede.

Und in dem Sinne muss ich dir auch sehr heftig widersprechen. Die Allermeisten wissen offenbar nicht, was die Gesellschaft ist. Weil sie sie nämlich immer wieder mit den Menschen, die die Gesellschaft bilden, verwechseln, ganz so, als ob es sich bei der Gesellschaft um eine kleine, übersichtliche Gemeinschaft handeln würde.

Auch muss ich noch einmal darauf bestehen, dass mein Gesellschaftsverständnis nichts mit meiner Definition von Gesellschaft zu tun hat. Freilich könnte ich auch meinen kleinen braunen Stoffhund neben meinem Bett als "Gesellschaft" definieren - aber daraus würde ich nichts lernen können. Es geht darum, eine Bestimmung von Gesellschaft zu finden, die "reich" ist und uns unser Vergesellschaftetsein besser verstehen lässt.

Ja, in einer Zeit, in der die wenigsten Menschen noch zuhören können, muss man wirklich oft laut schreien, um gehört zu werden. Ob es etwas nützt, ist eine andere Frage.
Aber was du über Philosphen schreibst, zieht sich quer durch alle Bereiche und trifft überall zu, denn Mensch ist nunmal AUCH wettbewerbsorientiert. Das Leben ist überhaupt immer eine Gratwanderung zwischen gegensätzlichen Bedürfnissen und Anforderungen.


DU bringst deinen Beitrag ein, EarlyBird - die Menschen können auch wettbewerbsorientiert sein - und ich bringe wiederum meinen ein: Wenn du ein "Reise nach Rom-Spiel" organisierst, wo immer einer ausscheidet, der keinen Stuhl mehr findet, wenn die Musik aufhört, dann MÜSSEN die Leute wettbewerbsorientiert sein, auch die, die von ihrer psychischen Verfasstheit her eigentlich nicht wettbewerbsorientiert sind.

Es kommt also drauf an zu verstehen, in welchem Spiel sie drinnen stecken, wenn man die Menschen besser verstehen will.


Und wie willst du das konkret umsetzen, wenn nicht über möglichst viel Kontakt mit Menschen?
Ok, du kannst Bücher schreiben, aber dann hast du die Crux, dass die kaum einer liest, solange die Philosphie noch nicht anerkannt ist!
Oder du schreibst so eins wie "Sofies Welt"! Dieses Buch war bestimmt schon mal ein guter Schritt in die von dir gewünschte Richtung!

Gute Frage!

Wie will ich das umsetzen - nun: nicht allein. Denn wenn die Leute sehen, wie einer allein was macht, dann ist das eben eine verglühende Sternschnuppe am Himmel und nichts von Dauerhaftigkeit, selbst wenn es so etwas Erfolgreiches ist wie der Roman "Sofies Welt". Ein Buch, auch ein Roman, drückt noch dazu seine LeserInnen in die Anonymität, sodass keine Gruppe entstehen kann, die sich um eine Idee versammelt, es entsteht keine Gemeinsamkeit.

Wie es also ganz genau, in Konkreto, gemacht werden soll, das weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass es nicht etwas sein kann, was ICH mache. Sondern die Frage muss lauten: Was wollen wir machen? Anders kommt die Philosophie aus ihrem Exil im Herzen des Individuums nicht raus.

liebe Grüße
philohof
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Zu 1.:
Und in welcher Gesellschaft leben die Menschen heute beispielsweise in Österreich und Deutschland ?
Zu 2.:
Welche Philosophie ? Gibt es die Philosophie überhaupt ? (Abgesehen vom Fach "Philosophie" an den Universitäten...)
Gruß, der blaue moebius

Hallo Moebius,

zur ersten Frage: Luhmann hat sich mit der österreichischen und der deutschen Gesellschaft nicht lang aufgehalten und gleich eine Weltgesellschaft postuliert (was einige Argumente für sich hat). Für mich ist die Frage, in welcher Gesellschaft wir leben, hingegen eher eine danach, WIE wir die Gesellschaft, in der wir heute leben, BESCHREIBEN wollen. Nun, was mir z.B. auffällt, ist die rasante Zunahme aller möglicher Organisationen in unserer Gesellschaft (staatliche, Unternehmen, NGOs) mit der Folge einer Zurückdrängung des ehemaligen so genannten "freien Marktes" und einer Zunahme von Strukturen und Regelungen, auch Verhaltenskodices, aller Art. Oder woher glaubst du kommen "sexual correctness", "political correctness", "corporate social responsibility" und vieles mehr? Ich will damit diese Einrichtungen nicht kritisieren, sondern nur sagen, dass wir immer stärker in einer überregulierten Zeit leben und das davon kommt, dass es immer mehr Organisationen gibt, die mitregulieren wollen.

Zur zweiten Frage: Da hast du natürlich recht: "die" Philosophie gibt es nicht. Ich sehe mich hier in meinen Forumsbeiträgen zur Kürze gezwungen, aber ich denke natürlich, dass ein jeder denkende Mensch seine eigene Philosophie hat (im Unterschied zur Wissenschaft, von der es nur EINE gibt).

Herzlichst philohof
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Hallo Moebius,

1. zur ersten Frage: Luhmann hat sich mit der österreichischen und der deutschen Gesellschaft nicht lang aufgehalten und gleich eine Weltgesellschaft postuliert (was einige Argumente für sich hat).
2. Für mich ist die Frage, in welcher Gesellschaft wir leben, hingegen eher eine danach, WIE wir die Gesellschaft, in der wir heute leben, BESCHREIBEN wollen.
3. Nun, was mir z.B. auffällt, ist die rasante Zunahme aller möglicher Organisationen in unserer Gesellschaft (staatliche, Unternehmen, NGOs) mit der Folge einer Zurückdrängung des ehemaligen so genannten "freien Marktes" und einer Zunahme von Strukturen und Regelungen, auch Verhaltenskodices, aller Art. Oder woher glaubst du kommen "sexual correctness", "political correctness", "corporate social responsibility" und vieles mehr? Ich will damit diese Einrichtungen nicht kritisieren, sondern nur sagen, dass wir immer stärker in einer überregulierten Zeit leben und das davon kommt, dass es immer mehr Organisationen gibt, die mitregulieren wollen.

4. Zur zweiten Frage: Da hast du natürlich recht: "die" Philosophie gibt es nicht. Ich sehe mich hier in meinen Forumsbeiträgen zur Kürze gezwungen, aber ich denke natürlich, dass ein jeder denkende Mensch seine eigene Philosophie hat
5. (im Unterschied zur Wissenschaft, von der es nur EINE gibt).

Herzlichst philohof
Hallo philohof!
Zu 1.:
Ja, allerdings ist seine systemtheoretische Perspektive möglicherweise zu "eng"/"begrenzt", um eine unter schweren "Geburtskrisen" entstehende Weltgesellschaft angemessen zu beschreiben, was aber eine soziologie-theoretische Frage ist, die wir hier nicht vertiefen müssen.
Zu 2.:
Ja, das ist die theoretische Distanz, die wahrscheinlich immer zwischen BESCHREIBEN und BESCHRIEBENEM besteht ...:dontknow:
Zu 3.:
Ja, einerseits nehmen die Regulierungs-Tendenzen zu, andererseits scheint sich immer weniger direktiv "von oben" regulieren/regeln zu lassen...m.a.W.:
Die ehemaligen Macht-Systeme scheinen mir immer ohn-mächtiger zu werden ...:dontknow:
Zu 4.:
Ja, so ähnlich haben das seinerzeit K. JASPERS und K.R. POPPER auch formuliert.
Zu 5.:
Gibt es heute in den 3 großen Wissenschaftsgruppen Natur-, Sozial- und Geistes-Wissenschaften nicht sehr viele Varianten/neue Disziplinen/theoretische Ansätze/kontroverse Modelle usw. :confused: Inwiefern gibt es nur EINE Wissenschaft:confused: Wie meinst Du das :confused:

Herzliche Grüße zurück!
moebius
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Hallo EarlyBird,

es ist mir bewusst, dass das jetzt so ausschaut, als wäre das auf dich gemünzt gewesen. Aber das wäre einfach nicht wahr.


Hi philohof! :)


Ok, ich glaub es dir!


Tatsache ist, du bist diejenige Person gewesen, die mich dazu gezwungen hat, meine Argumente auszuformulieren. Aber von den Anderen hat auch nicht einer so getan, als ob er (oder sie) wüsste, wovon ich eigentlich rede.


Hm, das Zwingen war durchaus gegenseitig! :D
Was mir aber sehr gefällt, weil es mir selbst Vieles klarer macht! :)
Aber den letzten Satz krieg ich jetzt nicht unter - willst du damit sagen, ich hätte so getan, als ob ich verstehe, wovon du sprichst? :confused:
Ich dachte, ich hätte mich damit auseinandergesetzt und mich zumindest bemüht!


Und in dem Sinne muss ich dir auch sehr heftig widersprechen. Die Allermeisten wissen offenbar nicht, was die Gesellschaft ist. Weil sie sie nämlich immer wieder mit den Menschen, die die Gesellschaft bilden, verwechseln, ganz so, als ob es sich bei der Gesellschaft um eine kleine, übersichtliche Gemeinschaft handeln würde.


Es muss ja nicht übersichtlich sein! Das ist ja auch praktisch unmöglich, es gibt viel zu viele Menschen, als dass man da die Übersicht kriegen könnte!
Und außerdem meine ich ein Wissen, das UNTER oder VOR oder JENSEITS der Worte liegt! Worte sind ja nicht die Wirklichkeit selbst, bzw. Sprache bildet eine eigenen, parallele Wirklichkeit. Worte sind Symbole, KlangBILDER, aber Symbole sind immer nur kleine Ausschnitte einer unfassbaren größeren Wirklichkeit. Was im Klartext heißt, dass jeder Begriff davon lebt, mit welcher Bedeutung derjenige, der ihn verwendet, ihn füllt, was er darunter versteht, welche persönlichen Erfahrungen einfließen, welche Missverständnisse usw. Ansonsten jeder Begriff nur eine leere Worthülse wäre, was man leicht überprüfen kann, wenn man eine völlig fremde Sprache hört. Für den Zuhörer kommt nur unverständliches Gebrabbel an, aber für den, der die Sprache spricht, ist sie genauso sinnvoll, wie für uns Deutsch!
Es ist ja deshalb auch so, dass man Sprachen nicht einfach eins zu eins übersetzen kann, weil eben in jede ganz andere Facetten, Erfahrungswirklichkeiten einfließen.


Auch muss ich noch einmal darauf bestehen, dass mein Gesellschaftsverständnis nichts mit meiner Definition von Gesellschaft zu tun hat. Freilich könnte ich auch meinen kleinen braunen Stoffhund neben meinem Bett als "Gesellschaft" definieren - aber daraus würde ich nichts lernen können. Es geht darum, eine Bestimmung von Gesellschaft zu finden, die "reich" ist und uns unser Vergesellschaftetsein besser verstehen lässt.


Wir haben von "Die Gesellschaft" gesprochen, nicht von "der und der LEISTET mir Gesellschaft". Ich weiß auch, dass das nicht dasselbe ist! :D
Und ich garantiere dir, dass ich ganz anders "vergesellschaftet" bin, als du! Auch dieses "Vergesellschaftet sein" ist zutiefst individuell und hängt von den persönlichen Umständen und Erfahrungen und dem eigenen Verständnis ab!


DU bringst deinen Beitrag ein, EarlyBird - die Menschen können auch wettbewerbsorientiert sein - und ich bringe wiederum meinen ein: Wenn du ein "Reise nach Rom-Spiel" organisierst, wo immer einer ausscheidet, der keinen Stuhl mehr findet, wenn die Musik aufhört, dann MÜSSEN die Leute wettbewerbsorientiert sein, auch die, die von ihrer psychischen Verfasstheit her eigentlich nicht wettbewerbsorientiert sind.


Ja, sicher - aber es ist ein Wesenszug, der im Menschen selbst begründet ist, sonst käme er nicht mal auf die Idee, solche Spiele zu erfinden! :)
Die individuelle Ausprägung ist natürlich jeweils sehr verschieden.


Es kommt also drauf an zu verstehen, in welchem Spiel sie drinnen stecken, wenn man die Menschen besser verstehen will.


Und ganz wichtig ist, dass man erkennt, in welchen Spielen man selber drinsteckt und ob sie auch mit den Spielen des jeweiligen Gegenübers zusammen gehen, ansonsten man nämlich nur aneinander vorbeiredet. Es braucht einfach Metapositionen, wenn man sich über komplexere oder auch tiefere Inhalte verständigen will.


Gute Frage!

Wie will ich das umsetzen - nun: nicht allein. Denn wenn die Leute sehen, wie einer allein was macht, dann ist das eben eine verglühende Sternschnuppe am Himmel und nichts von Dauerhaftigkeit, selbst wenn es so etwas Erfolgreiches ist wie der Roman "Sofies Welt". Ein Buch, auch ein Roman, drückt noch dazu seine LeserInnen in die Anonymität, sodass keine Gruppe entstehen kann, die sich um eine Idee versammelt, es entsteht keine Gemeinsamkeit.

Wie es also ganz genau, in Konkreto, gemacht werden soll, das weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass es nicht etwas sein kann, was ICH mache. Sondern die Frage muss lauten: Was wollen wir machen? Anders kommt die Philosophie aus ihrem Exil im Herzen des Individuums nicht raus.

liebe Grüße
philohof



Ja - ABER! :D
Wenn du das zusammen mit Anderen als "wir" machen willst, bist du gezwungen, dich erstmal alleine aufzumachen, dein Anliegen zu formulieren und Mitstreiter zu finden. Sonst wird das einfach nichts mit dem "WIR"!
Ohne individiuellen Einsatz kein "wir". Wenigstens einer muss Vorreiter sein, Vorkämpfer, dann können sich ihm andere, die das Anliegen teilen, anschließen. Aber auch das Anschließen ist wieder eine individuelle Entscheidung, ein individueller Akt!


LG

EarlyBird :)
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

.......

Anders kommt die Philosophie aus ihrem Exil im Herzen des Individuums nicht raus.

liebe Grüße
philohof

Ich vermute, dass die Philosophie bereits in dem Augenblick "aus ihrem Exil im Herzen des Individuums" herauskommt, wenn 2 Menschen versuchen, einen aufrichtigen, wahrhaftigen Dialog zu führen, in dem es um (wechselseitiges) Verstehen geht ...:dontknow:
Viele Grüße, moebius
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Hallo Leute,

bevor ich noch einmal auf EarlyBirds Repliken antworte, gestattet mir eine Bemerkung: Ich glaube, hier aus dieser Diskussion ist die Luft raus. Also, ich möchte ja nicht autoritär eine Diskussion schließen, aber mir scheint doch, diese hier ist jetzt von selber versiegt - und wir sehen uns dann wieder in einem der anderen Diskussionsthemen, und nicht länger im Vorstellungsbereich.

Ich dachte, ich hätte mich damit auseinandergesetzt und mich zumindest bemüht!

Hallo EarlyBird,

ob du dich bemüht hat, meine Argumentationen zu verstehen, das weiß ich nicht - ich kann ja nicht in dich hineinschauen. Vielleicht hast du das also. Was sichtbar war in deinen Argumentationen, war, dass du jeweils diametral in die Gegenrichtung gezogen hast. Wie beim Seilziehen. Es ist nun nicht so, dass das nicht erlaubt wäre, aber es war eben doch relativ bald klar, dass ein Weiterkommen in einer Frage-, Sach-, und Problemrichtung damit unmöglich war.


Ja - ABER! :D
Wenn du das zusammen mit Anderen als "wir" machen willst, bist du gezwungen, dich erstmal alleine aufzumachen, dein Anliegen zu formulieren und Mitstreiter zu finden. Sonst wird das einfach nichts mit dem "WIR"!
Ohne individiuellen Einsatz kein "wir". Wenigstens einer muss Vorreiter sein, Vorkämpfer, dann können sich ihm andere, die das Anliegen teilen, anschließen. Aber auch das Anschließen ist wieder eine individuelle Entscheidung, ein individueller Akt!

Ja aber EarlyBird,

was meinst du denn, was ich hier die ganze Zeit gemacht habe? Ich habe mich hier aufgemacht, habe meine Argumente formuliert und versucht, Mitstreiter zu finden. Aber es hat sich eben herausgestellt, dass Deine und Eure Interessen woanders liegen. Statt nach einem Platz für die Philosophie in der Gesellschaft zu suchen, bevorzugt ihr es, die Sache der Philosophie in das Innere des Menschen, in seine Psyche zu verlegen. Und diese Eure Entscheidung ist von mir sicher auch anzuerkennen. Außerdem ist es ja auch nicht so unwahrscheinlich, dass Leute mit einem Faible für Psychologie auch einen Hang zur Philosophie entwickeln. Es ist also klar, dass sich auf dem Feld der Philosophie viele Menschen tummeln, die mit der gesellschaftlichen Seite von Fragen nichts anfangen können oder eben auch: kein Interesse an ihnen nehmen können.

Liebe Grüße
philohof
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Ich vermute, dass die Philosophie bereits in dem Augenblick "aus ihrem Exil im Herzen des Individuums" herauskommt, wenn 2 Menschen versuchen, einen aufrichtigen, wahrhaftigen Dialog zu führen, in dem es um (wechselseitiges) Verstehen geht ...:dontknow:
Viele Grüße, moebius

Hallo moebius,

du hast mit deiner Aussage natürlich ganz recht!

Im Übrigen möchte ich dich auf meine letzte Antwort auf EarlyBird verweisen.

Damit will ich sagen: Hast du schon einmal überlegt, welche Umweltbedingungen gegeben sein müssen, damit es möglich und durchführbar wird, dass 2 Menschen einen aufrichtigen, wahrhaftigen Dialog führen?

Um diese Umweltbedingungen wäre es in unserer Diskussion eigentlich gegangen.

liebe Grüße
philohof
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Hallo EarlyBird,

ob du dich bemüht hat, meine Argumentationen zu verstehen, das weiß ich nicht - ich kann ja nicht in dich hineinschauen. Vielleicht hast du das also. Was sichtbar war in deinen Argumentationen, war, dass du jeweils diametral in die Gegenrichtung gezogen hast. Wie beim Seilziehen. Es ist nun nicht so, dass das nicht erlaubt wäre, aber es war eben doch relativ bald klar, dass ein Weiterkommen in einer Frage-, Sach-, und Problemrichtung damit unmöglich war.


Hallo philohof!


Dann hast du meine Beiträge nicht richtig gelesen, denn ich habe mehrmals laut darüber nachgedacht und auch Vorschläge gemacht, wie man dein Vorhaben in die Tat umsetzen kann!



Ja aber EarlyBird,

was meinst du denn, was ich hier die ganze Zeit gemacht habe? Ich habe mich hier aufgemacht, habe meine Argumente formuliert und versucht, Mitstreiter zu finden. Aber es hat sich eben herausgestellt, dass Deine und Eure Interessen woanders liegen. Statt nach einem Platz für die Philosophie in der Gesellschaft zu suchen, bevorzugt ihr es, die Sache der Philosophie in das Innere des Menschen, in seine Psyche zu verlegen.


Und wieder muss ich sagen, du hast nicht richtig gelesen! Zumindest für mich selbst gibt es viele Orte für Philosophie in der Gesellschaft. Und ich stehe damit auch nicht alleine.
Was du möchtest, du möchtest einen von deinen selbsternannten oder einfach akzeptierten Autoritäten abgesegneten Ort! (Zumindest verstehe ich dich durchgehend so!) Aber wenn du DAS willst, dann musst du anders vorgehen, dann musst du dich an diese Autoritäten halten, sie beeindrucken und sie irgendwie dazu kriegen, dass sie dich unterstützen. Ob das im Endeffekt wirklich den Menschen, die philosophieren wollen, dient, bezweifle ich allerdings. Aber einen Versuch wäre es ja allemal wert. Die akademischen Voraussetzungen hast du ja!


Und diese Eure Entscheidung ist von mir sicher auch anzuerkennen. Außerdem ist es ja auch nicht so unwahrscheinlich, dass Leute mit einem Faible für Psychologie auch einen Hang zur Philosophie entwickeln. Es ist also klar, dass sich auf dem Feld der Philosophie viele Menschen tummeln, die mit der gesellschaftlichen Seite von Fragen nichts anfangen können oder eben auch: kein Interesse an ihnen nehmen können.

Liebe Grüße
philohof


Ich interessiere mich dafür, warum sich Menschen, statt sich auf ihr Eigenes zu besinnen, sich von verschiedenen Trend-Settern oder sonstigen "ton"angebenden Leuten in eine bestimmte Richtung "zwingen" lassen. (Obwohl ich glaube, dass man sich insgeheim doch meist eine Richtung wählt, die einem zumindest ungefähr entgegen kommt!)
Um über Gesellschaft zu diskutieren, muss man sich damit auseinandersetzen, was Gesellschaft ist und woraus sie besteht. Für mich besteht sie aus all den Individuen, die ihr angehören und für dich scheint sie eine Art übergeordneter Wesenheit zu sein, die selber denkt und bestimmt, wo es lang geht. Da kann ich leider nicht folgen, das ist mir zu fremdbestimmt und ähnelt sehr einer Religion, wo die Macht auch in den Händen höherer Wesen liegt!


LG

EarlyBird
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

.......


1. Damit will ich sagen: Hast du schon einmal überlegt, welche Umweltbedingungen gegeben sein müssen, damit es möglich und durchführbar wird, dass 2 Menschen einen aufrichtigen, wahrhaftigen Dialog führen?

2. Um diese Umweltbedingungen wäre es in unserer Diskussion eigentlich gegangen.

liebe Grüße
philohof

Zu 1.:
Ja ! Ich vermute, dass zuerst einmal bei beiden Menschen der Wille vorhanden sein muß, einen aufrichtigen, wahrhaftigen Dialog führen zu wollen ....Im übrigen haben K.O.APEL und J. HABERMAS in ihren Diskurstheorien der Wahrheit über die Frage systematisch nachgedacht, wenn ich nicht sehr irre ...:dontknow:
Zu 2.:
Okay! Wahrscheinlich macht es Sinn, bei den Umweltbedingungen zwischen ökologischen und sozialen Aspekten zu differenzieren ...
Also ich beispielsweise kann keinen wahrhaftigen aufrichtigen Dialog mit einem anderen Menschen führen, wenn ich in einer zerstörten Landschaft bin, oder wenn es, wie in einer Großstadt, zu laut und zu hektisch ist ...
Ich habe größte Sympathie für die Peripatetiker, die seinerzeit wahrscheinlich in schöner sozio-ökologischer Umwelt philosophierten ....

Liebe Grüße
moebius
 
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