philohof
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- 19. Juni 2010
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AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft
Hallo Kaawi,
"ein Grund für den Widerstand könnte die Schuldfrage sein" - JAIN!
Ich meine, das Leben ist ohnehin eine heillose Angelegenheit. Am Schluss sterben wir. Für unser Schicksal, so wie es grundsätzlich ist, ist also ohnehin niemand die Schuld zu geben.
Was anderes ist, dass die Leute vielleicht/wahrscheinlich ihr Leben nicht so sehen wollen: dass sie leben (und konsumieren) als würden sie ewig leben und im Alter noch auf jung machen, bis sie im Pflegeheim aufwachen und feststellen, dass sie gegen diese Situation jetzt aber wirklich definitiv nichts mehr machen können.
Einen Teil der Widerstandsenergie würde ich also in der Aufrechterhaltung einer ganzen Reihe definitiv falscher Lebensvorstellungen sehen, die die "westliche" Kultur aufgebaut hat und die den Menschen liebgeworden sind.
Einen weiteren Grund für den Widerstand der Menschen gegen die Philosophie würde ich aber auch bei den Philosophen suchen und darin, wie sie mit den Menschen reden: Wenn sie z.B, wie das eigentlich allgemein der Fall ist, einen Diskurs anstimmen, bei dem es aufs Rechthaben ankommt und wo der Schlauere und Belesenere gewinnt, dann kann ich gut verstehen, dass man solche BesserwisserInnen nicht leiden kann.
Liebe Grüße
philohof
Ein Grund für den Widerstand könnte die Schuldfrage sein: wer kritisch fragt und in Frage stellt, wirft die Frage nach den Verantwortlichen für den unakzeptierten Zustand mit auf und konfrontiert so sein Gegenüber mit unangenehmen Zuständen wie Ohnmachts- oder Schuldgefühlen, die zu verhindern gerade einer der Gründe für eine gedankenlose Identifikation mit den gesellschaftlichen Normen, die jetzt vielleicht hinterfragt werden sollen, sein könnte: die Abwehr wäre somit als Selbstschutz des Befragten ersteinmal verständlich, muss aber kein Hinderungsgrund sein, trotzdem zu fragen. Es entsteht vielleicht kein Dialog, aber die Begegnungen hinterlassen dennoch eine Wirkung, und darum geht es dem Philosophen doch: auf seine Weise mitzuwirken - oder?
Hallo Kaawi,
"ein Grund für den Widerstand könnte die Schuldfrage sein" - JAIN!
Ich meine, das Leben ist ohnehin eine heillose Angelegenheit. Am Schluss sterben wir. Für unser Schicksal, so wie es grundsätzlich ist, ist also ohnehin niemand die Schuld zu geben.
Was anderes ist, dass die Leute vielleicht/wahrscheinlich ihr Leben nicht so sehen wollen: dass sie leben (und konsumieren) als würden sie ewig leben und im Alter noch auf jung machen, bis sie im Pflegeheim aufwachen und feststellen, dass sie gegen diese Situation jetzt aber wirklich definitiv nichts mehr machen können.
Einen Teil der Widerstandsenergie würde ich also in der Aufrechterhaltung einer ganzen Reihe definitiv falscher Lebensvorstellungen sehen, die die "westliche" Kultur aufgebaut hat und die den Menschen liebgeworden sind.
Einen weiteren Grund für den Widerstand der Menschen gegen die Philosophie würde ich aber auch bei den Philosophen suchen und darin, wie sie mit den Menschen reden: Wenn sie z.B, wie das eigentlich allgemein der Fall ist, einen Diskurs anstimmen, bei dem es aufs Rechthaben ankommt und wo der Schlauere und Belesenere gewinnt, dann kann ich gut verstehen, dass man solche BesserwisserInnen nicht leiden kann.
Liebe Grüße
philohof