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Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Hallo EarlyBird,
du hast recht, das ist nicht dasselbe. Vom Wortlaut her.

Und andererseits ist es doch dasselbe. Denn wenn die gesellschaftlichen Autoritäten wo nicht hinschauen, dann gibt es diese Sache oder diese Orte in der Gesellschaft nicht. (Ich meine, vielleicht gibt es sie dann trotzdem, aber ohne Preise und Förderungen, ohne Möglichkeit, in einem offiziellen Medium von ihnen zu sprechen oder einfach: Es gibt sie unter einem anderen Namen.)


Hallo philohof! :)


Was sind gesellschaftliche Autoritäten?
Kommt doch immer darauf an, WER jemanden als Autorität anerkennt! Jemand, der sich für Fußball interessiert, pickt sich wen anders raus als jemand, der ein Motorrad-Fan ist, mal ganz banal ausgedrückt!
Es gibt eine Fülle von Autoritäten heutzutage, man kann sie sich wirklich raussuchen, je nach Interessensgebiet und persönlichem Geschmack!
Ok, es gibt nicht für alles Förderungen und Preise, aber ist das wirklich ein Kriterium? :confused:



Der Ausdruck "wahre Esoterik" ist ein Widerspruch in sich. So wie "schwarzer Schimmel" oder "rundes Viereck". Es mag ja sein, dass sich in der Esoterik wahre Gedanken finden, aber ihre Wahrheit kann nicht offenbar werden. Warum? Weil die Esoterik eine Geheimlehre ist im Gegensatz zur Exoterik, die eine offene und allen zugängliche Lehre ist.


Heutzutage gibt es keine geheimen Lehren mehr, es wurde praktisch alles schon veröffentlicht. Natürlich gibt es Dinge, die einem nicht sofort zugänglich sind, weil man dazu bestimmte Voraussetzungen braucht, aber auch die Methoden, mit denen man sich diese Vorausetzungen erarbeiten kann, sind frei zugänglich.


Mit "ihr" meinst du jetzt offenbar uns Philosophen und grenzt dich selbst als Esoteriker von uns ab? Das ist aber schade!!!


Hehe, das hab ich gemacht, weil du "wir" sagtest und ICH keine Scheu vor Esoterik habe!


Nun, was das Entsorgt-Sein von der Geschichte betrifft: Ich glaube, das sind wir eh im Augenblick wieder: Es gibt die akademische Philosophie, die sich in wissenschaftliches Gewand kleiden muss und ausserhalb der Universität gibt es gar keine Philosophie.


Es gibt ÜBERALL Philosophie, wo Menschen nachdenken und die Welt und das Leben zu verstehen suchen! Philosophie ist die Liebe zur Weisheit!


Aber ich habe da ein Reclambändchen mit dem Titel "Was ist Philosophie". In ihm kann man finden, dass diese Situation schon öfters im Laufe der Menschheitsgeschichte der Fall gewesen ist. Philosophie war (z.B. im Mittelalter) Jahrhunderte inexistent, bis jemand sich wieder daran zurückerinnert hat, wozu sie eigentlich gut gewesen ist.

liebe grüsse
philohof


Na ja, wenn Philosophen sich abgrenzen und den Menschen an sich aus den Augen verlieren - damit übrigens auch sich selbst - dann sitzen sie eben in einem selbsterschaffenen Elfenbeinturm und das Leben "draußen" geht an ihnen vorbei!

Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet eben zum Berg gehen! :)

Mir fällt grade nicht ein, wer das gesagt hat, falls du Wert auf die Quelle legst, sorry.


LG

EarlyBird :)
 
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AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Hallo Earlybird,

schönes Gedicht, wenn auch inhaltlich nur teilweise richtig. Es kann das Ordnungsbedürfnis wohl auch aus psychischen Bedürfnissen im Inneren von Einzelmenschen herrühren, aber ich möchte wieder daran erinnern - das ist wohl meine Aufgabe in dieser Diskussion - dass die Welt schon geordnet ist, wenn wir als Babys auf dieselbe kommen.

Z.B.: Kann ich von der EVN meinen Strom beziehen, aber keine Wurstsemmeln bekommen;
z.B.: zahle ich für meinen Hund Hundesteuer, nicht aber für meine Katzen;
z.B.: bekomme ich für eine Philosophiedissertation einen Dr. phil und keinen Dr. iur. und auch keinen Dr. rer. nat.

Ich kann natürlich vor dieser Ordnung da draussen zum Teil meine Augen verschliessen dadurch, dass ich mich mehr in den privaten Lebensbereich zurückziehe. Aber das trägt nicht unbedingt dazu bei, die Welt besser zu verstehen.

LG philohof


Hi philohof! :)

Sowas sind teils VERordnungen, teils künstliche Ordnungen, die je nach Staat, in dem man lebt, stark variieren können!
Ich dachte, Philosophen interessieren sich für die NATÜRLICHEN Ordnungen, die überall gelten? :confused:


LG

EarlyBird :)
 

Der Laie staunt, der Fachmann aber lächelt überlegen ...

philohof schrieb:
... Und jetzt wundert mich - Staunen ist ja die erste Eigenschaft
der PhilosophInnen - dass sich offenbar mit so ziemlich allem auf dem Markt Geld verdienen
lässt mit Ausnahme von Philosophie.

- Es lässt sich Geld verdienen mit wertvollen Dingen und mit Kram;

- es lässt sich Geld verdienen mit nützlichen Dingen, mit nutzlosen Dingen
und oft sogar mit dem Menschen schädlichen Dingen;

- es lässt sich Geld verdienen mit Dingen, die dem Menschen Spass machen und Genuss
bereiten und mit solchen, die ihm sinnlos erscheinen und ihm verdriessliche Mühe bereiten.


Freilich, alle diese Dinge werden nur dann nachgefragt, wenn die Menschen
in irgendeiner Form einen "Nutzen" für sich persönlich in ihnen erkennen können

(obwohl ein bisschen objektiver betrachtet vielleicht gar keiner da ist).

Aber einen Nutzen für sich persönlich könnte man ja auch in der Philosophie erkennen.

Warum aber tun das die Menschen nicht???

Es muss noch etwas anderes geben, das die Philosophie von allen
(erfreulichen und nicht erfreulichen) marktgängigen Produkten unterscheidet?

Aber was?

Mit dieser Präzisierung liefert philohof bereits den Großteil der Antworten auf seine
eigenen Fragen.

Wenn man mit irgendeiner Tätigkeit Geld verdienen will,
dann muss man sich eben auch der Mühe unterziehen, diese Tätigkeit so darzustellen,
dass sie anderen Menschen als wertvoll oder zumindest interessant erscheint.

Vor dieser Aufgabe stehen ja nicht nur die Philosophen, sondern genauso auch die Kaufleute,
die Bauern, die Wissenschaftler, die Sportler, die Künstler, etc..
Auch die Politiker, die Prediger, die Gaukler, die Wahrsager, die Hofnarren,
die Scharlatane und die Heiratsschwindler können nur dann von ihrem Hobby leben,
wenn sie sich an den Bedürfnissen und Sehnsüchten ihrer potentiellen Sponsoren orientieren.

Manche Philosophen haben sich in ihrer Denke anscheinend so weit von der Realität entfernt,
dass sie nicht akzeptieren wollen, was alle anderen längst verinnerlicht haben.

Windreiter liefert dazu noch Vermutungen über eine weitere Ursache für die geringe Attraktiviät
der Philosophie
Windreiter schrieb:
Sie erschafft keine Illusionen, sie unterhält auch solche nicht!!!

Alles Denken ist Luftschlossarchitektur.

Philosophieren ist das Analysieren einer Immobilienkrise.

Nun gelingt es auch etlichen Analysten einer Immobilienkrise ganz gut,
ihre Einsichten so zu präsentieren, dass sie davon leben können.

Vor den Lohn haben die Götter allerdings den Schweiß gesetzt!


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.

 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Wenn man mit irgendeiner Tätigkeit Geld verdienen will,
dann muss man sich eben auch der Mühe unterziehen, diese Tätigkeit so darzustellen,
dass sie anderen Menschen als wertvoll oder zumindest interessant erscheint.

Interessant erschien mir vor einiger Zeit mal ein kleines Gerät, welches mir den Ladezustand von Batterien und Akkus anzeigen konnte. Der Kauf war dann ein Schnellschuss, war auch gar nicht teuer, so um die 5€ glaub ich.

Zuhause musste ich dann lachen. Das Gerät benötigte doch tatsächlich selbst zwei Batterien zum Funktionieren, obwohl es doch sicher ein leichtes wäre, den geringen Reststrom in den zu testenden Akkus zu einer solchen Funktion zu nutzen. Und wenn die Akkus jetzt leer sind...? Nun, in einem solchen ausweglosen Falle, könnte zum Ablesen des ablesbaren Nichts, durchaus der Restgrips gebraucht werden, sofern er denn vorhanden...

Alleine dieses kleine Gerät liese sich sicherlich als Grundlage einer Dissertation über den Zustand... aber ich will hier nicht irgendwelchen Erkenntnissen im Wege stehen.:)
 
Windreiter,

ein altmodisches Amperemeter beispielsweise, braucht keine Batterie,
um Auskunft über den Innenwiderstand (=Ladezustand) einer Stromquelle zu geben.

Allerdings bedarf es dazu einer gewissen Sachkenntnis.

Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

ein altmodisches Amperemeter beispielsweise, braucht keine Batterie,
um Auskunft über den Innenwiderstand (=Ladezustand) einer Stromquelle zu geben.

Erwähnenswert finde ich in diesem Zusammenhang noch, dass der Innenwiderstand mit abnehmender Ladung steigt. Daraus lassen sich sicher (für den einen oder anderen Philosophen :)) interessante Schlüsse ableiten. ;)
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Wenn man mit irgendeiner Tätigkeit Geld verdienen will,
dann muss man sich eben auch der Mühe unterziehen, diese Tätigkeit so darzustellen, dass sie anderen Menschen als wertvoll oder zumindest interessant erscheint.

das machen Ärzte z.B., wenn sie Blutdruck messen, Röntgenbilder knipsen oder auch nur Ferndiagnosen über Teppichhändler auswürfeln. Dann wird irgendein Formular ausgefüllt und das gefällt den Patienten. Auch den vielen potentiellen Patienten, die mit ihrem Glauben an Weihnachtsmann und Osterhasen nicht genügend beschäftigt sind. Und weil sogar Abgeordnete, Richter, Staatsanwalte und Polizisten potentielle Patienten sind, wurde eigens das Wort für diese Art der Berufsausübung abgeschafft. Denn in Zeiten, als das Denken noch geholfen hat, nannte man dieses Vorgehen ganz einfach Betrug. Dieser Begriff aber scheiterte jämmerlich, wie wir alle wissen, an fehlender Corporate identity, den fehlenden Business Skills und den fehlenden Human Ressources. Heutzutage sind wir aber gottseidank so erwachsen, daß wir gemeinsam den Bachelor runtergehen können...


Vor dieser Aufgabe stehen ja nicht nur die Philosophen, sondern genauso auch die Kaufleute, die Bauern, die Wissenschaftler, die Sportler, die Künstler, etc..
Auch die Politiker, die Prediger, die Gaukler, die Wahrsager, die Hofnarren,
die Scharlatane und die Heiratsschwindler können nur dann von ihrem Hobby leben, wenn sie sich an den Bedürfnissen und Sehnsüchten ihrer potentiellen Sponsoren orientieren.

Dazu kann ich nix sagen, ich werde von Elvis Presley gesponsert...


Nun gelingt es auch etlichen Analysten einer Immobilienkrise ganz gut,
ihre Einsichten so zu präsentieren, dass sie davon leben können.

Vor den Lohn haben die Götter allerdings den Schweiß gesetzt!

mich würde ja mal interessieren wieviel Feuchttücher der Herr Ackermann so verbraucht. Pro eingesackter Milliarde...

Der Rote Baron
 
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