AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft
Hi philohof!
Da ich schon mal dabei bin, möchte ich noch etwas tiefer einsteigen!
Ich greife noch mal das Sandkorn auf, das kannst du getrost als Metapher für alles Mögliche nehmen, was Mensch wahrnehmen und erforschen kann!
Zunächst stellt Mensch fest: Es gibt etwas und das muss benannt werden.
Also, es gibt Sand.
Dann stellt er fest, der Sand besteht aus einzelnen Körnern - wobei der Begriff Körner wiederum auf Vieles andere zutrifft!
Da Menschen die Neigung haben, alles klassifizieren und in eine Ordnung bringen zu wollen, was sie betrifft und interessiert, beginnen welche, den Sand genauer zu untersuchen und Unterscheidungskriterien zu finden. Man kann den Sand nach Herkunft aus den Gesteinen ordnen, nach Fundstätten, nach Farbe, nach Größe, indem man verschieden feine Siebe verwendet. Hat man ein Vergrößerungsglas als Werkzeug, kann man vielleicht noch nach Formen sortieren, man wird aber auch feststellen, dass es gleichfarbige Sandkörner gibt und vielfarbige. Ein Physiker wird vielleicht auf die Idee kommen, nach Wärmekapazität einzuteilen. Vielleicht fällt auch irgendeinem ein, die Sande mit UV-Licht zu bestrahlen, und schon hat man neue Unterscheidungskriterien, es gibt welche, die dann aufleuchten!
Es werden also verschiedene Ordnungssysteme entstehen und dann kriegen sich die Anhänger der verschiedenen Systeme in die Wolle und streiten, welches das "Richtige" ist!
Darüber kann man hinausgehen und verschiedene Ordnungssysteme studieren - dann wird man bemerken, dass jedes aus der Sicht derer, die es erstellt haben, durchaus sinnvoll ist!
Letzten Endes muss Mensch dann gucken, mit welchen Systemen er selber am besten zurecht kommt oder sich sein eigenes erarbeiten!
Aber ein Ordnungssystem ist immer nur künstlich und irgendwann hat man die Nase voll davon und beginnt einfach nur den Sand anzugucken, auch die einzelnen Körner und sucht Wege, um ihre Schönheit zur Geltung kommen zu lassen.
LG
EarlyBird