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Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Hallo !

Ich bin ja dafür, dass der Brauch des Vorstellens erhalten bleibt, aber sind wir nicht schon fach-(laien)spezifisch geworden ? Ich glaube kaum, dass ein(e) Neue(r) tiefergehende philosophische, psychologische bzw. psychotherapeutische Meinungen im Unterforum "Vorstellungen" suchen wird.

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Hi philohof! :)


Da ich schon mal dabei bin, möchte ich noch etwas tiefer einsteigen! :)
Ich greife noch mal das Sandkorn auf, das kannst du getrost als Metapher für alles Mögliche nehmen, was Mensch wahrnehmen und erforschen kann!
Zunächst stellt Mensch fest: Es gibt etwas und das muss benannt werden.
Also, es gibt Sand.
Dann stellt er fest, der Sand besteht aus einzelnen Körnern - wobei der Begriff Körner wiederum auf Vieles andere zutrifft!
Da Menschen die Neigung haben, alles klassifizieren und in eine Ordnung bringen zu wollen, was sie betrifft und interessiert, beginnen welche, den Sand genauer zu untersuchen und Unterscheidungskriterien zu finden. Man kann den Sand nach Herkunft aus den Gesteinen ordnen, nach Fundstätten, nach Farbe, nach Größe, indem man verschieden feine Siebe verwendet. Hat man ein Vergrößerungsglas als Werkzeug, kann man vielleicht noch nach Formen sortieren, man wird aber auch feststellen, dass es gleichfarbige Sandkörner gibt und vielfarbige. Ein Physiker wird vielleicht auf die Idee kommen, nach Wärmekapazität einzuteilen. Vielleicht fällt auch irgendeinem ein, die Sande mit UV-Licht zu bestrahlen, und schon hat man neue Unterscheidungskriterien, es gibt welche, die dann aufleuchten!
Es werden also verschiedene Ordnungssysteme entstehen und dann kriegen sich die Anhänger der verschiedenen Systeme in die Wolle und streiten, welches das "Richtige" ist! :D
Darüber kann man hinausgehen und verschiedene Ordnungssysteme studieren - dann wird man bemerken, dass jedes aus der Sicht derer, die es erstellt haben, durchaus sinnvoll ist!
Letzten Endes muss Mensch dann gucken, mit welchen Systemen er selber am besten zurecht kommt oder sich sein eigenes erarbeiten!
Aber ein Ordnungssystem ist immer nur künstlich und irgendwann hat man die Nase voll davon und beginnt einfach nur den Sand anzugucken, auch die einzelnen Körner und sucht Wege, um ihre Schönheit zur Geltung kommen zu lassen. :)


LG

EarlyBird :)
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Hallo !

Ich bin ja dafür, dass der Brauch des Vorstellens erhalten bleibt, aber sind wir nicht schon fach-(laien)spezifisch geworden ? Ich glaube kaum, dass ein(e) Neue(r) tiefergehende philosophische, psychologische bzw. psychotherapeutische Meinungen im Unterforum "Vorstellungen" suchen wird.

Liebe Grüße

Zeili


Stimmt, Zeili! :)
Vielleicht ist Eule ja so nett und verschiebt den Thread in ein passenderes Unterforum! :)


LG

EarlyBird :)
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Oder noch besser:
Das ganze denkforum wird aufgelöst ...:lachen::lachen::lachen:
(Aber auf mich hört ja wieder keine(r), was aber ....):clown2:
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Hi philohof! :)

Ich hab noch was ganz Wichtiges vergessen, das trage ich jetzt noch nach!
Oft ist Mensch auch nicht mit dem zufrieden, was er in der Natur vorfindet und fängt an, es umzugestalten, je nachdem, was er grade braucht.
Oder was er schön findet - z.B. könnte es einen ja stören, dass Sandkörner unregelmäßige Formen haben und so beginnt er, die Körner zu polieren und in Kugeln zu verwandeln oder Quader oder Pyramiden oder.... Oder er bemalt sie, weil er eine bestimmte Farbe bevorzugt! :D
Man kann das unschwer auf den Menschen übertragen. So versuchen immer wieder welche - oder eigentlich wir alle - unsere Mitmenschen nach unseren Vorstellungen und Bedürfnissen umzuformen, zu polieren. Was natürlich dazu führt, dass derjenige, den es grade erwischt, "Aua" schreit, bzw., dass der Umformer frustriert ist, weil es einfach nicht klappen will, denn Menschen sind lebendig und können sich widersetzen! :lachen:


LG

EarlyBird :)
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Ich fürchte, noch nicht einmal der Walter hört auf mich, was aber unerhört ist ...:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Ok, alles in allem sehe ich aber viele Gemeinsamkeiten, in dem was du hier beschreibst und dem, was ich in meiner Ausbildung erfahren und gelernt habe! :)

Hallo EarlyBird,

welche Ausbildung hast du genau gemacht? Welche Richtung? Wenn ich fragen darf.

lg philohof

PS.: Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man in einer Psychotherapie in der Folge an konkreten Fragen des/der KlientIn arbeitet. Ich möchte aber noch einmal betonen, dass ich glaube, dass das Angebot, das Psychotheraphie so im Allgemeinen an die Menschen macht (so wie es von den Menschen verstanden wird), so in ungefähr lautet: "Ich mache dich gesund!" Und das alternative Angebot der Philosophie sehe ich ungefähr so: "Du beschäftigst dich mit etwas, das du als sinnvoll empfindest und dabei geht es dir so nebenbei vielleicht besser oder du vergisst zumindest für eine Zeitlang deine aktuelle Depression."
 
AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft

Also als ich ganz tief am Boden lag (Krankheit/ Beruf verloren) begann ich mit Philosophie (Nietzsche) und das nun schon 9 lange Jahre.
PT brauche ich nicht, kaufe mir lieber davon Bücher und denke alleine meinen Weg:zunge3:

Hallo Ellemaus,

zwei Sachen:

1) Es ist toll, dass du dir selber mit Nietzsche-Lektüre auf die Beine hast helfen können. Aber: Die Lektüre so starker Autoren wie Nietzsche und Kierkegaard kann einen auch von den Beinen hauen und in die tiefsten Verzweiflungen stürzen. Hier würde ich schon die Aufgabe eines praktischen Philosophen so sehen, dass er/sie dich ein bisschen warnt: Du spielst mit dem Feuer! (Aber freilich in einer Weise, ohne Nietzsche sofort alle seine Stacheln zu nehmen und aus ihm einen langweiligen Durchschnittsdenker zu machen.

2) Du kaufst dir lieber Bücher und denkst allein deinen Weg. Das mache ich ja im Grund auch. Aber mit der Zeit wird das auch fad. Muss man denn, wenn man den Hang hat, über die Wirklichkeit nachzudenken, immer allein herumschlapfen? Das kann doch nicht sein, dass nicht wenigstens ein paar so ähnlich drauf sind wie man selber. Noch dazu, wo sie sich heute durch das Internet prinzipiell leicht kontaktieren lassen.

liebe Grüße aus Wien
philohof
 
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Hallo !

Ich bin ja dafür, dass der Brauch des Vorstellens erhalten bleibt, aber sind wir nicht schon fach-(laien)spezifisch geworden ? Ich glaube kaum, dass ein(e) Neue(r) tiefergehende philosophische, psychologische bzw. psychotherapeutische Meinungen im Unterforum "Vorstellungen" suchen wird.

Liebe Grüße

Zeili

Hallo Zeilinger,

im Prinzip hast du Recht. Aber was kann man da machen? Einen Administrator bitten, die ganze Diskussion in einen anderen Forumsteil zu hieven?
Für mich war es so, dass ich nicht erwartet hatte, dass die Auseinandersetzung so lange weitergehen würde. Ich war einfach angetan von den Reaktionen und habe dabei selbst wieder geantwortet.
Dabei sind wir - so wie ich es empfinde - eigentlich immer noch dabei herauszuarbeiten, wie das Problem eigentlich genau aussieht.
Denn das scheint klar zu sein: "Ein Platz in der Gesellschaft für die Philosophie" - das lässt sich nicht leicht zusammendenken. Philosophieren ist individuelles Denken und die Gesellschaft besteht aus "Kommunikationen" (politischen, medialen, wirtschaftlichen usw.), in denen solche, die aus dem individuellen Denken kommen, eigtl. keinen Platz haben.
Es handelt sich also um die Frage einer schwierigen und zeitweisen Übersetzung: Philosophie muss sich (zeitweise) in etwas anderes verwandeln (z.B. in Wirtschaft), damit sie für die Gesellschaft sichtbar wird. Dabei ist klar, dass Philosophie kein Wirtschaftsgut ist und also als solches nur gleichsam in einer VERKLEIDUNG existieren könnte.

LG philohof
 
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