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Egoismus

....dank an Fussel für die Umsetzung der Worte....

der eigene Spiegel ... der eigene Wille ist nicht befreit vom Ego...

wie weit kann man selbst gehen? Soweit es einen selbst treibt und hinzieht. Wer setzt die Grenzen? Die Konsequenzen muss einjeder selbst ausbaden.

lg
Lacu
 
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hallo fusselhirn

fusselhirn schrieb:
ich denke a) ist eine Illusion.
Wenn du eine Oma siehst und meinst man müsste ihr helfen und du tust es nicht, dann hast du ein schlechtes Gewissen. Aber wenn du es tust fühlst du dich gut. Das ist auch Egoismus.
fusselhirn du hast meinen beitrag wohl nur überflogen?
ich habe doch geschrieben:
a) meine motivation ist, ihr heil rüber zu helfen - punkt. nicht mehr nicht weniger.
b) meine motivation ist, zu zeigen was für ein guter mensch ich bin - das hat mit der omi nichts mehr zu tun sonder nur noch mit meinem ego.
a ist keine illusion!
ich habe schon oft leuten einfach so geholfen ohne zu überlegen.
aber genauso oft helfe ich auch nicht! mache mir deswegen aber auch keine gedanken.
erst wenn deine ratio ins spiel kommt, sprich, du anfängst darüber nach zu denken warum du es tust, dann bekommt es den faden beigeschmack von egoismus.

Egoismus wird hier oft (nicht immer) mit asozialen Motiven gleichgesetzt. Aber nur weil ich soziale Motive habe bzw. sozial handel ist dies nicht weniger egoistisch
es kommt auf deine motivation an.
wenn du nur helfen tust damit dich andere loben und toll finden, dann ist das purer egoismus und hat auch kaum was mit den menschen zu tun.

hilfst du aber ohne auf anerkennung oder lob zu hoffen, einfach aus dem tiefsten herzen heraus, halte ich das nicht für egoistisch.
es gibt menschen die können einfach nicht anders, es ist in ihren augen ihre bestimmung!
für solch einen menschen halte ich zb mutter teresa.

Die Berufung

Schwester Teresa begab sich jedes Jahr zum beten und nachdenken in die Berge. Auf einer solchen Reise, am 10. September 1946, kam sie zu der Überzeugung, dass sie von Gott berufen sei, eine neue Aufgabe bei den Ärmsten von Kalkutta wahrzunehmen. Sie glaubte fest daran, dass sie ihre Stellung als Direktorin sowie die Schule und den Orden verlassen musste.

mehr von ihren leben hier: MUTTER TERESA

ich kann nichts egoistisches darin sehen seinen guten job aufzugeben um armen menschen zu helfen!
ich glaube auch kaum das ihre motivation die war, viel lob und ehre dadurch zu bekommen!

wenn du über sie liest, wirst du feststellen dass sie auch schon egoistisch war aber in einem anderen mass.

wie gesagt ich will keinen menschen vom egoismus freisprechen, ich will nur wissen wann es zuviel ist?

egoismus braucht jeder mensch, du handelst dauernd egoistisch, zb wenn du essen tust!
warum isst du? bis du so wichtig, dass wir dich brauchen?
also purer egoismus, doch ein notwendiger, wenn du nicht sterben willst.
das ist für mich aber der normale egoismus.
schlimm wird er nur wenn er "ausartet", sprich man tut nur noch dinge um anerkennung zu bekommen oder preise!
oder man verhält sich so wie karinamixipi es schon berschieb:
Beim Egoismus setzen wir unseren eigenen Willen über den Willen der anderen. ICH entscheide, ICH will, ICH tue, ICH ICH ICH ICH....wo bleibt das du und das wir?

Gleiches gilt für Begriffe wie Selbstfindung oder Selbstverwirklichung, welche meistens zur Legitimierung für ein Ausleben des Ego's (ICH's) herhalten müssen.
so sehe ich das.

lg binchen
 
hallo lacu

lustig als ich das von karinamixipi las musste ich an dich denken:
Beim Egoismus setzen wir unseren eigenen Willen über den Willen der anderen. ICH entscheide, ICH will, ICH tue, ICH ICH ICH ICH....wo bleibt das du und das wir?

hier hast du dein wir!!!;)


der eigene Spiegel ... der eigene Wille ist nicht befreit vom Ego...
stimmt.

wie weit kann man selbst gehen? Soweit es einen selbst treibt und hinzieht. Wer setzt die Grenzen? Die Konsequenzen muss einjeder selbst ausbaden.
auch hier stimm ich dir voll und ganz zu.
grenzen werden durch die anderen menschen in deiner umgebung gesetzt.

ich denke egoismus wird durch andere menschen genährt.


lg binchen
 
Zuletzt bearbeitet:
Marianne schrieb:
Hi, Binchen!

Ich denke, das Wort Egoismus wird heute allzu negativ besetzt gebraucht.

Vor allem fällt mir im Alltag auf, dass wir alle ( ich nehme mich da nicht aus ) sehr schnell mit der Zuordnung: So eine Egoist - so eine Egoistin zur Hand sind, wenn wir unseren Willen nicht durchgesetzt haben.
Ich denke, dass der Volksmund mit dem Schlagwort gesunder Egoismus völlig richtig liegt.

Es liegt im Sinne unserer genetischen Anlage ( Selbsterhaltung), so zu handeln, dass wir uns durchsetzen.


Ob es immer - sogar uns - von Vorteil ist, was wir gerade wollen, ist eine andere Geschichte.


Ich würde also zunächst mal antworten.
Wenn es mir so scheint, dass das, was Ich will, auch für andere annehmbar ist, kämpfe ich mit allen Mitteln für die Durchsetzung, bin ich egoistisch.

Ob meine Annahme stimmt, ist eine andere Geschichte - aber das sagte ich bereits.

Liebe Grüße

Marianne

hallo marianne,
dein beitrag gefällt mir auch sehr gut nur frag ich mich, wann und wo ist geoismus gut?
weil du schriebst:"das Wort Egoismus wird heute allzu negativ besetzt gebraucht."
ich bin der meinung, bis auf den selbsterhaltung-egoismus, gibt es keinen "positiven" egoismus.

wie siehst du das?

lg binchen
 
Wie bei so vielen Theman stehen wir vor den Anforderungen an einen perfekten Menschen, den Menschen, den es eigentlich nur in Büchern gibt. Da versuchen wir dem Egoismus auf die Schliche zu kommen und ein Bild zu zeichnen, das in seiner positiven Ausformung eigentlich von keinem zu erreichen ist. Warum ist das so?

Wir alle haben und folgen dem Selbsterhaltungstrieb, wie von Marianne richtig angeführt. Zudem leben wir in einer Gesellschaft, die von Leistung und Erfolg geprägt ist und auf ihrer Kehrseite auch einen relativ starken Druck auf jeden einzelnen ausübt, sich in dieser Gesellschaft zu behaupten. Wir prägen das Leben der Menschen mit der immer stärker werdenden Notwendigkeit, sich und ihre Familien in einer Gesellschaft zu versorgen, die mehr und mehr nur noch auf die Leistungskraft einen Wert legt und diese endet derzeit etwa im 50. Lebensjahr. Jeder hat daher für sich und seine Angehörigen zu sorgen und zu sehen, wo er bleibt.

Doch Erfolg ist in der Regel aber ein Nullsummenspiel und der Erfolg des Einen ist oft der Mißerfolg und der Verlust des Anderen. Dadurch wird es immer zu Neid und Feindsehligkeiten kommen, aber das ist das System. Was in diesem System nun als Egoismus zu bezeichnen ist, erscheint sehr schwer, denn der Egoisumus des Familienvaters, der sich und seine Familie durchbringen muß, ist sicherlich anders zu werten als der karierebesessene oder geldgierige, dem es nur um die Anhäufung von materiellen Gütern geht. Die Grenzen sind da wohl auch sehr fließend und eine Beurteilung ist schwer, vor allem wenn wir nicht den ersten Stein werfen wollen.

Doch der Vorwurf des Egoismus muß auch von Seiten des Anklägers gesehen werden, nämlich dann, wenn man andere des Egoismus bezichtigt nur um selbst zum Zuge zu kommen oder um seinen eigenen Neid oder die Frustration darüber, daß man selbst nicht so erfolgreich war, zu verdrängen. So ist sicher auch nicht alles Egoismus, was man oft als solchen bezeichnet.

Ich denke, daß die beste Definition in dem Film "A Beautiful Mind" gegeben wurde: "Das beste ist immer das, was dem Einzelnen und der Gruppe hilft".

Nur muß man nun noch definieren, was wir unter Gruppe zu verstehen haben. Und da scheiden sich wieder die Geister.
 
hallo louiz
Doch der Vorwurf des Egoismus muß auch von Seiten des Anklägers gesehen werden, nämlich dann, wenn man andere des Egoismus bezichtigt nur um selbst zum Zuge zu kommen oder um seinen eigenen Neid oder die Frustration darüber, daß man selbst nicht so erfolgreich war, zu verdrängen. So ist sicher auch nicht alles Egoismus, was man oft als solchen bezeichnet.
was ist da nicht egoistisch?
in diesem beispiel treffen halt zwei totale egoisten aufeinander.
klar, dass dann der eine sauer ist wenn der andere ihm zuvor kommt.

Ich denke, daß die beste Definition in dem Film "A Beautiful Mind" gegeben wurde: "Das beste ist immer das, was dem Einzelnen und der Gruppe hilft".
das sagt aber auch aus, dass es egal ist aus welcher motivation heraus geholfen wird, ob egoistisch oder selbstlos ist wurscht, hauptsache es wird geholfen.

lg binchen
 
@ Binchen

In dem Beispiel treffen nicht unbedingt zwei Egoisten aufeinander. Man kann auch ohne egoistische Motivation etwas erlangen und doch als Egoist gesehen werden, da man etwas erreicht hat und andere nicht.

Wer die Belange beider Seiten berücksichtigt, handelt im Grunde nicht egoistisch, da er versucht beide Interessen auszugleichen und die "beste" Lösung für alle, inklusive ihm selbst, zu finden.

Ich denke, daß sich der "gesunde" Egoismus auch von der Selbstlosigkeit abgrenzt und unserem legitimen Interesse Rechnung trägt, daß wir nicht auf alles verzichten können und auch für unsere Interessen eintreten und danach handeln müssen.

Ein gewisses Eigeninteresse wird man dem Menschen nie absprechen können.
 
meine motivation ist, ihr heil rüber zu helfen - punkt. nicht mehr nicht weniger.
Die Tat selber ist keine Motivation. Welche Motivation steckte wohl hinter deiner Tat?

es kommt auf deine motivation an.
wenn du nur helfen tust damit dich andere loben und toll finden, dann ist das purer egoismus und hat auch kaum was mit den menschen zu tun.

hilfst du aber ohne auf anerkennung oder lob zu hoffen, einfach aus dem tiefsten herzen heraus, halte ich das nicht für egoistisch.
es gibt menschen die können einfach nicht anders, es ist in ihren augen ihre bestimmung!
Siehst du, deshalb habe ich gefragt über welchen Egoismus wir hier reden. Du redest erst von Egoismus, wenn jemand in deinen Augen "schlechte" Absichten hat. In deinen Augen sind gute Absichten nicht egoistisch sondern kommen aus einer anderen Quelle. Der eine redet hier von Birnen, der andere von Äpfel.

@louiz30
Ich finde den Satz aus dem Film ebenfalls richtig gut, aber ich habe ihn so in Erinnerung, dass es nicht um "das Beste"(Ausserhalb) ging, sondern um das Beste für das Gruppenmitglied ging. Kann mich aber auch irren.

Wenn wir die Unterscheidung Egoistisch/Selbstlos machen sagt dies nichts darüber aus, ob die Handlung gut oder schlecht war, sondern nur ob die Handlung gefühlmäßig ohne den Weg über das Denken erfolgte oder erst über die Handlung nachgedacht wurde. Egositische wie auch selbstlose Handlungen können gut oder schlecht für die Gruppe sein.
 
hallo louiz
In dem Beispiel treffen nicht unbedingt zwei Egoisten aufeinander. Man kann auch ohne egoistische Motivation etwas erlangen und doch als Egoist gesehen werden, da man etwas erreicht hat und andere nicht.
klar wenn jemand etwas erreicht hat muss er kein egoist deshalb sein, aber der wo ihm das neidet schon, oder?

lg binchen
 
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hallo fusselhirn
Die Tat selber ist keine Motivation. Welche Motivation steckte wohl hinter deiner Tat?
jetzt versteh ich was du meinst.
aber eine motivation steckt doch dahinter und zwar einfach das gefühl.
ich handle aus dem bauch heraus, gefühlsmässig nicht durch meine ratio.

Siehst du, deshalb habe ich gefragt über welchen Egoismus wir hier reden. Du redest erst von Egoismus, wenn jemand in deinen Augen "schlechte" Absichten hat. In deinen Augen sind gute Absichten nicht egoistisch sondern kommen aus einer anderen Quelle. Der eine redet hier von Birnen, der andere von Äpfel.
nein stimmt auch nicht ganz.
um bei dem beispiel mit der oma über der strasse helfen zu bleiben.
das ergebnis ist ja ein gutes,egal ob ich egoistisch gehandelt habe oder nicht, die oma kam sicher über die strasse.

unerträglich wirds nur dann wenn der helfer nun beginnt über seine edle tat stunden lang zu erzählen, dann bekommt die hilfe den beigeschmack von egoistischem verhalten.

aber ich frage mal anders, hast du mir beispiele wo ich-bezogene menschen gut sind für andere, ohne auf die nerven zu gehen?

lg binchen
 
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