Bernd
Well-Known Member
- Registriert
- 3. Mai 2004
- Beiträge
- 8.631
Das ICH ist unser Bewußtsein und unsere Wahrnehmung. Es entwickelt sich im Laufe des Lebens durch äußerliche Einflüsse, wie Erfahrungen. Sigmund Freud schrieb, „das ICH ist eine Projektion der Oberfläche auf eine Oberfläche“. Er meinte damit vermutlich, dass das ICH eine Art äußere Hülle um unseren Wesenskern herum ist. Die Realität, aber eben nur das Abbild der Realität (Oberfläche) wird auf der Wahrnehmungsoberfläche des ICHs abgebildet. Man könnte bildlich sagen, es liegt als ein Gürtel an der Oberfläche um uns herum und stellt den Realitätskontakt unseres Wesenskerns dar. Das ICH kann mit seinen körperlichen und psychischen Schutzmechanismen dafür sorgen, dass Reize „gedämpft“ zum Wesenskern vordringen und Impulse nur gebremst nach außen dringen. Es hat mehrschichtigen Einfluss. Manch einer bezeichnet gedämpfte Impulsabgabe als zivilisiert. Das ICH ist jedoch nicht, wie der Wesenskern, lustgesteuert, sondern in seiner zwangsweisen Eigenschaft, realitätsbezogen zu sein (es liegt nun mal „außen“) muss es die Impulse, die aus dem Wesenskern kommen (z.B. ausgreifen nach einem Objekt) an die Realität anpassen.
Jetzt kommt das Problem. Da das ICH sich selbst hinterfragen kann, was ja ein entscheidender Vorteil gegenüber der körperlich stärkeren Tierwelt, ist, beginnt es, sich Macht anzueignen, allein, deshalb, weil es sich den Dingen und sich selbst bewusst ist und merkt, mit Einsatz seines Verstandes dazu fähig ist, das natürliche Machtgleichgewicht zu seinen Gunsten zu verändern. Es kann auch Impulse/Reize beeinflussen. Das Bewußtsein an sich als Teil des ICHs ist aus dieser „Erkenntnis“ machtorientiert. Nicht der Wesenskern. Das ICH glaubt, es müsse ein bestimmtes Ziel erreichen, eine bestimmte Menge Macht anhäufen oder Ansehen bekommen, um Lust zu fühlen. Das ist es in meinen Augen, was die östlichen Phylosophen/Gurus unter Täuschung verstehen. Wenn man sagt, die materielle Welt sei zwar ein Spiegel, aber eben NUR ein Spiegel, und er sei zu zerschlagen, um „Wahrheit zu erkennen“, meint man vermutlich den Einfluss des ICHs, der vermindert werden sollte. Bildlich gesprochen meint man mit Täuschung vermutlich die Projektion auf der Oberfläche (des ICHs).
Der Mensch folgt seinem ICH und damit kleinen schnell vergänglichen Freuden. Das ICH ist m.E. immer egoistisch, auch wenn man sich bestimmte Bestrebungen schön-rationalisiert oder „anderen mal was abgibt“. Unsere Kultur verherrlicht Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung (mittels Wissenschaft). Das klingt schön und scheint vernünftig. Das Problem könnte sein, dass damit aber nicht das Selbst (der Wesenskern) sondern die machtoriantierte Hülle des ICHs gemeint ist. Wenn wir mit unserem ICH an eine Tätigkeit herangehen, wird immer nur das Resultat „ich war in Südafrika“ (schaut wie wichtig ich bin) eine Rolle spielen, weniger die Handlung selbst. Man kann in meinen Augen jede Tätigkeit mehr ICH-orientiert oder mehr wesenskernorientiert „machen“, es wechselt mit dem einfluss des ICHs und ist zudem von Mensch zu Mensch verschieden. Das merkt man schnell, wenn eine an sich eher wesenskernorientierte Leidenschaft (Bücherschreiben) plötzlich in etwas umschlägt, was Anerkennung bringen soll (Bestseller schreiben). Ein Problem unser Zeit könnte sein, Selbstbestimmung von ICH-bestimmung zu unterscheiden und Selbstverwirklichung von ICH-projektionen zu unterscheiden. Wir können es nicht, weil wir wiederum diese Unterscheidung mit dem Verstand (ICH) versuchen zu fällen, das kann nicht gut gehen.
Der Wesenskern (des Menschen) ist in meinen Augen auch nicht Altruistisch, da er auch „nur“ eigene Bedürfnisse verfolgt. Altruismus wird in meinen Augen verwechselt mit einem sehr starken Eltern-ICH, was das eigene Luststreben seltsam umkehrt.
Als Fazit: Ich denke man könnte versuchen den Einfluss des ICH´s bei der Gestaltung seines Altags-Lebens zurückzudrängen (sehr schwer), um echte Zufriedenheit zu bekommen und ihn dafür verwenden, das gemeinsame Zusammenleben einen Hauch angenehmer und friedvoller für alle zu gestalten, auch wenn damit wiederum „nur“ egoistische Bestrebungen erfüllt werden (siehe Jesuitenpater beim Wirrlicht).
Bernd
Jetzt kommt das Problem. Da das ICH sich selbst hinterfragen kann, was ja ein entscheidender Vorteil gegenüber der körperlich stärkeren Tierwelt, ist, beginnt es, sich Macht anzueignen, allein, deshalb, weil es sich den Dingen und sich selbst bewusst ist und merkt, mit Einsatz seines Verstandes dazu fähig ist, das natürliche Machtgleichgewicht zu seinen Gunsten zu verändern. Es kann auch Impulse/Reize beeinflussen. Das Bewußtsein an sich als Teil des ICHs ist aus dieser „Erkenntnis“ machtorientiert. Nicht der Wesenskern. Das ICH glaubt, es müsse ein bestimmtes Ziel erreichen, eine bestimmte Menge Macht anhäufen oder Ansehen bekommen, um Lust zu fühlen. Das ist es in meinen Augen, was die östlichen Phylosophen/Gurus unter Täuschung verstehen. Wenn man sagt, die materielle Welt sei zwar ein Spiegel, aber eben NUR ein Spiegel, und er sei zu zerschlagen, um „Wahrheit zu erkennen“, meint man vermutlich den Einfluss des ICHs, der vermindert werden sollte. Bildlich gesprochen meint man mit Täuschung vermutlich die Projektion auf der Oberfläche (des ICHs).
Der Mensch folgt seinem ICH und damit kleinen schnell vergänglichen Freuden. Das ICH ist m.E. immer egoistisch, auch wenn man sich bestimmte Bestrebungen schön-rationalisiert oder „anderen mal was abgibt“. Unsere Kultur verherrlicht Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung (mittels Wissenschaft). Das klingt schön und scheint vernünftig. Das Problem könnte sein, dass damit aber nicht das Selbst (der Wesenskern) sondern die machtoriantierte Hülle des ICHs gemeint ist. Wenn wir mit unserem ICH an eine Tätigkeit herangehen, wird immer nur das Resultat „ich war in Südafrika“ (schaut wie wichtig ich bin) eine Rolle spielen, weniger die Handlung selbst. Man kann in meinen Augen jede Tätigkeit mehr ICH-orientiert oder mehr wesenskernorientiert „machen“, es wechselt mit dem einfluss des ICHs und ist zudem von Mensch zu Mensch verschieden. Das merkt man schnell, wenn eine an sich eher wesenskernorientierte Leidenschaft (Bücherschreiben) plötzlich in etwas umschlägt, was Anerkennung bringen soll (Bestseller schreiben). Ein Problem unser Zeit könnte sein, Selbstbestimmung von ICH-bestimmung zu unterscheiden und Selbstverwirklichung von ICH-projektionen zu unterscheiden. Wir können es nicht, weil wir wiederum diese Unterscheidung mit dem Verstand (ICH) versuchen zu fällen, das kann nicht gut gehen.
Der Wesenskern (des Menschen) ist in meinen Augen auch nicht Altruistisch, da er auch „nur“ eigene Bedürfnisse verfolgt. Altruismus wird in meinen Augen verwechselt mit einem sehr starken Eltern-ICH, was das eigene Luststreben seltsam umkehrt.
Als Fazit: Ich denke man könnte versuchen den Einfluss des ICH´s bei der Gestaltung seines Altags-Lebens zurückzudrängen (sehr schwer), um echte Zufriedenheit zu bekommen und ihn dafür verwenden, das gemeinsame Zusammenleben einen Hauch angenehmer und friedvoller für alle zu gestalten, auch wenn damit wiederum „nur“ egoistische Bestrebungen erfüllt werden (siehe Jesuitenpater beim Wirrlicht).
Bernd