Hab mich mal wieder bei entweder-oder ertappt: Ist das eine gute Nachricht oder...
Beides ist wichtig, wobei das Zusammenfügen die grössere Betonung hat.
Es ist nicht immer einfach, das
´entweder - oder´ durch ein ´
sowohl als auch´ auszutauschen.
Bevorzuge ich das ´
entweder - oder´ bin ich festgelegt und habe meist unverrückbare Standpunkte. Das heißt, ich bin (gewollt oder ungewollt) parteilich und ein ganzes Srück von jeglicher Objektivität entfernt. Solche Menschen behaupten gerne von sich, ein Mensch mit Prinzipien zu sein und finden auch schnell ihre "Feinde" in anders gepolten Lagern, denen sie mit Unverständnis oder Verachtung begegnen.
Dabei gibt es natürlich softe und aber auch knochenharte Varianten; immer aber hat es etwas mit Abgrenzung und Trennung zu tun.
Die ´
sowohl als auch´ - Variante ist konstruktiver, erlaubt den Blick auf´s Ganze und ist die Mutter von Lösungen und Kompromissen. "Doof" ist, dass sie an die Menschen höhere Anforderungen stellt und den beliebten ˋWeg des geringsten Widerstandes´ ausschließt. Wer einfache Lösungen liebt, wird hier nicht glücklich, deshalb sind Populisten immer im ´
entweder - oder´ - Bereich zu finden.
An dieser Stelle ahnt man schon, warum in dieser Welt so vieles schief läuft.
Nicht übersehen darf ich dabei, dass eine bevorzugte Entscheidung für das ´Eine´ oder das ´Andere´ zwar sinnvoll ist, grundsätzlich aber beides seine Berechtigung hat.
Wenn die Zeit für langatmige demokratische Entscheidungsfindungen nicht zur Verfügung steht, besteht politische Verantwortung mitunter auch darin, die Interessen von einzelnen Gruppen in der Bevölkerung, zum Wohle der Gesamtgesellschaft, nach hinten zu rücken. Mit anderen Worten, in Ausnahmesituationen ist konsequentes Handeln wichtiger als endlose Debatten, vor allem wenn es um Überlebensfragen geht.
LG * Helmfried