Vor einigen Tagen gab es im Fernsehen einen Beitrag zu den Unruhen als Folge der missverstandenen Vorlesung des Papstes. Während Transparente mit Hasstiraden geschwungen wurden, Puppen brannten, Parolen skandiert und Fäuste geballt wurden, wurden einige Interviews, hauptsächlich mit Jugendlichen geführt.
Einer von ihnen zeigte sich über die Vorlesung des Papstes besonders empört. Als der Reporter ihn schlicht fragte was denn der Papst gesagt hat, antwortete dieser: „Das weis ich nicht!“
Der Reporter fragte weiter warum dann die Empörung – und der Jugendliche antwortete, dass seine Freunde ihm gesagt hätten es sei eine schlechte Rede gewesen.
Warum erzähle ich das hier, als Einführung in einem schwierigen Thema: weil diese kleine Momentaufnahme, für mich Vieles deutlich macht: das Irrationale dieses Affektes, die Art wie er meist entsteht, also durch eine Initialzündung von außen, dass er sich dann aber verbreiten kann wie ein Lauffeuer.
Noch eines ist zu beobachten: die erschreckende Art wie dieses unreflektierte Hassgefühl zu vereinen mag. Vereinen gegen etwas das fremd ist, was nicht verstanden wird, was für die Verkörperung einer Welt steht, die sich von der eigenen Welt unterscheidet. Und insofern auch eine extreme Intolleranz bedeutet.
Welcher ist der Ursprung dieses Gefühls welches so vieles in unserer Welt zerstört? Ist es eine angeborene Veranlagung, also in unseren Genen schon angelegt? Wohl kaum. Aber es ist auch kein Gefühl welches ohne weiteres, ohne einem Zutun von außen, sich in den Menschen entwickelt. Und es ist im Laufe der Geschichte vielleicht das meist gezüchtete Empfinden, das Gefühl welches sich am besten instrumentalisieren lässt, da es, wie schon oben erwähnt, ganz schnell von der Initialzündung zum Lauffeuer, manchmal zum Flächenbrand wird.
Was dann erfolgt sind völlig irrationale Handlungen: Bücherverbrennungen – wobei die Massen die sich seinerzeit (?) um den Scheiterhaufen versammelten, wertvolle Bücher anzündeten, wahrscheinlich kein einziges der wertvollen Werke kannten die den Flammen zum Opfer fielen. Später sind es Menschen deren Vernichtung zwar kaltblütig vom Schreibtisch aus organisiert wurde, die Durchführung aber nicht vorstellbar war oder wäre ohne dass die Mörder auch vom Hass getrieben gewesen wären. Ohne dieses Gefühl gegenüber ihrer Opfer, könnten sie nicht zu Mörder werden.
Ich versuche hier einige Gedanken zum Hass festzuhalten – und es scheint mir wichtig dieses Gefühl von jenem anderen abzugrenzen: dem Zorn. M.E. eine sehr verständliche und oft auch gesunde Reaktion auf Missstände, Ungerechtigkeiten persönlicher oder auch kollektiver Natur.
Was mir persönlich wichtig erscheint: Zorn bedeutet keinen Schlussstrich, von diesem ursprünglichen Gefühl sind uns in der Folge einige Wege offen. Es liegt an uns wie wir uns entscheiden, welchen der denkbaren Wege wir einschlagen. Natürlich führt einer der vorstellbaren Wege auch zum Hass. Doch dann wurde der unter Umständen positive Impuls der ja Zorn auch sein kann, zum negativen, oft zerstörerischen Gefühl. Und nach meinem Verständnis führt Hass in eine Sackgasse. Man kann manchmal von hier noch zurückfinden – die Sackgasse selber aber ist keine Alternative.
Für mich persönlich ist auch wichtig festzuhalten: es gibt nicht zweierlei Masse mit denen wir Hass beurteilen oder messen können. Es gibt nicht den verwerflichen Hass des anderen und den gerechtfertigen Hass, den wir selber hegen. Hass ist immer eine destruktive Kraft und über seine enorme Macht sollten wir uns im Klaren sein.
Beispiele in der Geschichte aller Zeiten gibt es leider all zu viele.
Gruß von Miriam
Einer von ihnen zeigte sich über die Vorlesung des Papstes besonders empört. Als der Reporter ihn schlicht fragte was denn der Papst gesagt hat, antwortete dieser: „Das weis ich nicht!“
Der Reporter fragte weiter warum dann die Empörung – und der Jugendliche antwortete, dass seine Freunde ihm gesagt hätten es sei eine schlechte Rede gewesen.
Warum erzähle ich das hier, als Einführung in einem schwierigen Thema: weil diese kleine Momentaufnahme, für mich Vieles deutlich macht: das Irrationale dieses Affektes, die Art wie er meist entsteht, also durch eine Initialzündung von außen, dass er sich dann aber verbreiten kann wie ein Lauffeuer.
Noch eines ist zu beobachten: die erschreckende Art wie dieses unreflektierte Hassgefühl zu vereinen mag. Vereinen gegen etwas das fremd ist, was nicht verstanden wird, was für die Verkörperung einer Welt steht, die sich von der eigenen Welt unterscheidet. Und insofern auch eine extreme Intolleranz bedeutet.
Welcher ist der Ursprung dieses Gefühls welches so vieles in unserer Welt zerstört? Ist es eine angeborene Veranlagung, also in unseren Genen schon angelegt? Wohl kaum. Aber es ist auch kein Gefühl welches ohne weiteres, ohne einem Zutun von außen, sich in den Menschen entwickelt. Und es ist im Laufe der Geschichte vielleicht das meist gezüchtete Empfinden, das Gefühl welches sich am besten instrumentalisieren lässt, da es, wie schon oben erwähnt, ganz schnell von der Initialzündung zum Lauffeuer, manchmal zum Flächenbrand wird.
Was dann erfolgt sind völlig irrationale Handlungen: Bücherverbrennungen – wobei die Massen die sich seinerzeit (?) um den Scheiterhaufen versammelten, wertvolle Bücher anzündeten, wahrscheinlich kein einziges der wertvollen Werke kannten die den Flammen zum Opfer fielen. Später sind es Menschen deren Vernichtung zwar kaltblütig vom Schreibtisch aus organisiert wurde, die Durchführung aber nicht vorstellbar war oder wäre ohne dass die Mörder auch vom Hass getrieben gewesen wären. Ohne dieses Gefühl gegenüber ihrer Opfer, könnten sie nicht zu Mörder werden.
Ich versuche hier einige Gedanken zum Hass festzuhalten – und es scheint mir wichtig dieses Gefühl von jenem anderen abzugrenzen: dem Zorn. M.E. eine sehr verständliche und oft auch gesunde Reaktion auf Missstände, Ungerechtigkeiten persönlicher oder auch kollektiver Natur.
Was mir persönlich wichtig erscheint: Zorn bedeutet keinen Schlussstrich, von diesem ursprünglichen Gefühl sind uns in der Folge einige Wege offen. Es liegt an uns wie wir uns entscheiden, welchen der denkbaren Wege wir einschlagen. Natürlich führt einer der vorstellbaren Wege auch zum Hass. Doch dann wurde der unter Umständen positive Impuls der ja Zorn auch sein kann, zum negativen, oft zerstörerischen Gefühl. Und nach meinem Verständnis führt Hass in eine Sackgasse. Man kann manchmal von hier noch zurückfinden – die Sackgasse selber aber ist keine Alternative.
Für mich persönlich ist auch wichtig festzuhalten: es gibt nicht zweierlei Masse mit denen wir Hass beurteilen oder messen können. Es gibt nicht den verwerflichen Hass des anderen und den gerechtfertigen Hass, den wir selber hegen. Hass ist immer eine destruktive Kraft und über seine enorme Macht sollten wir uns im Klaren sein.
Beispiele in der Geschichte aller Zeiten gibt es leider all zu viele.
Gruß von Miriam