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Die Widerlegung von Benjamin Libet

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Ja, manche Entitäten existieren virtuell. Macht ihre Begrifflichkeit dadurch nicht zur inhaltsleeren Worthülse.
Ausnahmslos alle Begriffe, die der Mensch benützt, sind Produkte seines Kopfes und damit, wie du es formulierst, "virtuell". Für deren Brauchbarkeit im Sinne von Erkenntnis ist entscheidend, wie genau und präzise sie etwas abbilden. Zur unbrauchbaren Worthülse werden Begriffe dann, wenn sie mit beliebigem Inhalt befüllt werden.

Und während sich der Begriff "Mensch" ziemlich genau eingrenzen lässt, ist das Wort "Liebe" eine sinnfreie Worthülse, die bloß unterschwellige Emitionen transportiert - und deshalb auch genau so gebraucht wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch der "Mensch" ist offensichtlich mehr als die Summe seiner Atome, weswegen "Mensch" und
"menschlicher Körper" nicht ident sind.
Oh ja, der nichtssagende Aristoteles-Unsinn musste ja unweigerlich irgendwann in irgendeiner Variante auftauchen....
:rolleyes:

Was genau soll denn die "Summe" der Atome sein, aus denen ein menschlicher Körper besteht?
 
Bei Bauwerken kann durchaus noch eher behauptet werden, sie wären nicht mehr als die Summe ihrer Teile.
Ach so? Dann nenne doch bitte zunächst einmal die Summe der Teile des Eiffel-Turmes.

Bei komplexen Phänomenen, wie der Liebe, dem Bewusstsein, dem freien Willen oder im technischen auch der Software oder KI, kann das keineswegs behauptet werden. Hier gibt es eben Phänomene, die auf der falschen Ebene gesucht, nicht zu finden sind.

Du schriebest ja dies:
Die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse über die Zeit zeigen vielmehr sogar, dass eine Vielzahl - wenn nicht alle - postulierten Lücken im Kausalnexus letztlich in den Rahmen der naturwissenschaftlichen Gesetzmässigkeiten eingeordnet werden konnten. Ich sehe noch nichtmal wirklich, wie etwas Übernatürliches überhaupt mit der natürlichen Welt interagieren sollte oder nachgewiesen werden könnte, ohne dadurch selbst Teil der natürlichen Welt zu werden...
Das sehe ich ganz genau so. Daraus folgt dann aber, dass dies für ausnahmslos alle natürlichen Vorgänge gilt, unabhängig von deren "Komplexität" (welcher Begriff ja im Übrigen bloß den Grad des Anspruches an die menschliche Erkenntnisfähigkleit beschreibt).


Raus kommt dann nach ergebnisloser Suche auf der falschen Ebene meistens "nichts-alse", also bei Precht das "Liebe ist nichts als Chemie" oder bei den Neurowissenschaftler das "Entscheidungen sind nichts als Neuronengewitter". Das "nichts als" verweist dabei auf irgendeine übernatürliche Entität, die im Denken dieser Leute noch verhaftet ist und die sie als ideologischen Ballast mit sich schleppen. Und nur weil sie feststellen, dass diese übernatürliche Entität nicht existiert, werfen sie diese gleich zusammen mit dem tatsächlichen Phänomen in die Mülltonne...
Dass menschliche Emotionen das Resultat bestimmter biochemischer Vorgänge im Menschen sind und es ohne sie bekanntlich überhaupt keine Emotionen gäbe, ist nun mal das Ergebnis der empirisch-wissenschaftlich Beantwortung der Frage, wie menschliche Emotionen zustande kommen - nicht mehr und nicht weniger. Das "nichts als" ist eine unterstellende Hinzufügung derer, denen das offenkundig viel zu wenig ist und die deshalb verkünden, dass da irgendwie noch "MEHR" sein müsse. Daher würde ich den Spieß hier eher umdrehen und den Phantomschmerz über das verlorene "Übernatürliche" denjenigen attestieren, die es durch jenes geheimnisvolle "MEHR" ersetzen, ohne freilich genau angeben zu können was (und vieviel "mehr") dies denn nun genau sein soll.
 
Du kannst dich ja, anstatt bloß zu meckern zeigen, wie man es besser macht.
Aber gerne doch! Ist auch nicht weiter komliziert.

Zunächst berufe ich mich noch einmal auf Holomorphs Feststellungen (denen ich ausdrücklich zustimme):
Die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse über die Zeit zeigen vielmehr sogar, dass eine Vielzahl - wenn nicht alle - postulierten Lücken im Kausalnexus letztlich in den Rahmen der naturwissenschaftlichen Gesetzmässigkeiten eingeordnet werden konnten. Ich sehe noch nichtmal wirklich, wie etwas Übernatürliches überhaupt mit der natürlichen Welt interagieren sollte oder nachgewiesen werden könnte, ohne dadurch selbst Teil der natürlichen Welt zu werden...

Wenn man dann weiterhin von der vernebelnden Substantivierung "der Wille" zurück auf das kommt, worum es hier geht, nämlich die Frage, wie kommen menschliche Entscheidungen, etwas zu tun oder zu lassen zustande - und man dann weiterhein feststellt, dass es sich auch dabei um vollends natürliche Vorgänge handelt, dann kommt man zu dem Schluß, dass menschliche Entscheidungen genau so ausfallen, wie sie ausfallen, weil die Ursachenkonstellation ("Kausalnexus") genau so war, wie sie war - anders hätten sie nur bei einer entsprechend anderen Ursachenkonstellation ("Kausalnexus") ausfallen können.

Es lässt sich nicht erkennen, welchen Sinn hierbei ein "frei von" ergeben könnte. Vielleicht die Aussage, dass alle natürlichen Vorgänge "frei von" der Verursachung durch sie nicht verursachende Ursachen sind. Das hat aber in etwa denselben Erkenntniswert der Aussage "weiß ist weiß"... Daher eben hat die Wortgruppe "freier Wille" exakt denselben Aussageinhalt und Erkenntniswert wie "freies Wetter".
 
Ausnahmslos alle Begriffe, die der Mensch benützt, sind Produkte seines Kopfes und damit, wie du es formulierst, "virtuell". Für deren Brauchbarkeit im Sinne von Erkenntnis ist entscheidend, wie genau und präzise sie etwas abbilden. Zur unbrauchbaren Worthülse werden Begriffe dann, wenn sie mit beliebigem Inhalt befüllt werden.
Richtig, werden sie im Falle des "freien Willens" aber nicht. Niemand würde eine Katze oder ein Müsli darunter verstehen.
Daher handelt es sich dabei EBEN NICHT um eine inhaltsleere Worthülse. Außer vielleicht für den, der eben nichts darunter
versteht. Aber das ist dann ein persönliches Problem, mit dem er andere nicht zu belästigen braucht.
Und während sich der Begriff "Mensch" ziemlich genau eingrenzen lässt,
Achso? Und doch ist das, was der Künstler oder der Theologe darunter versteht doch ziemlich unterschiedlich zu dem, was ein Biologe damit meint.
ist das Wort "Liebe" eine sinnfreie Worthülse, die bloß unterschwellige Emitionen transportiert - und deshalb auch genau so gebraucht wird.
Selbst wenn es so wäre, transportiert es etwas, was andere auch verstehen. Daher keine "sinnfreie Worthülse".
 
Oh ja, der nichtssagende Aristoteles-Unsinn musste ja unweigerlich irgendwann in irgendeiner Variante auftauchen....
:rolleyes:
Und wieder einmal nichts als Gemecker, aber nichts Konstruktives.
Du wirkst mit deiner inhaltsleeren und unbegründeten Kritik nicht wirklich gebildet.
Was genau soll denn die "Summe" der Atome sein, aus denen ein menschlicher Körper besteht?
Eben die bloße Menge der Atome ohne Berücksichtigung jeglicher kollektiver Eigenschaften. Hast du das nicht gewusst?
 
Und doch ist das, was der Künstler oder der Theologe darunter versteht doch ziemlich unterschiedlich zu dem, was ein Biologe damit meint.
Also ich kenne jedenfalls weder Künstler noch Theologen noch Romatiker noch was weiß ich wen noch, die der biologischen Definition dessen, was ein Mensch ist, widersprechen würden.
 
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