AW: Die Weltwirtschaftskrise: Was tun? / !-
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Nachträgliche kleine Anmerkung zu den beiden zuletzt genannten Prof. B.-Senf-Vorlesungen:
Erst am Wochenende fand ich die Zeit die beiden zusammen fast sieben Stunden dauernden B. Senf-Vorlesungen zu hören.
Leider hielten sie dem Maß meiner in sie gesetzten Erwartungen und Hoffnungen nicht stand.
Abgesehen von den zu vielen inhaltlichen Wiederholungen aus seinen ersten vier Vorlesungen
tauchen darin, aus meiner Sicht und Verständnis, ein Übermaß an „Verschwörungstheorien und -Annahmen“ auf.
Es ist eine realistisch anmutende Sache und Angelegenheit, wenn sich mehrere mächtige Banker
auf Jekyll Island 1913 * treffen, aber eine ganz anders geartete Sache, die These von einer
viele Jahrhunderte währenden und skrupellos agierenden Finanzoligarchie zu vertreten,
die unabhängig von religiösen, nationalen, moralischen und sonstigen Interessen,
außer pekunären - gleich Aliens - in die jeweilig adäquaten und zeitgemäßen ,,Hüllen schlüpfen“...
* G. Edward Griffin: ,,Die FED ist ein Banken-Kartell“
http://video.google.com/videoplay?docid=6507136891691870450#
Video-Dauer: etwa 50 Minuten
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Motto:
Wer zu gierig ist, den bestraft das Leben!
Zur zukunftentscheidenden Deflation-Inflations-Debatte
Hallo liebe Mitdiskutanten!
Wir erleben und beobachten zur Zeit ein außergewöhnliches, erstaunliches und
auch paradoxes Schauspiel:
obwohl die Notenbankzinsen der maßgebenden Notenbanken auf einem historisch niedrigen Niveau
schon lange verharren, konstatieren wir eine deutliche Schrumpfung des Kreditvolumens
in den vergangenen Monaten von etwa fünf bis sechs Billionen Dollar.
Also, die Konditionen, unter denen sich die Geschäftsbanken von den Notenbanken Geld
besorgen können, sind historisch sehr günstig, und trotzdem ist das gegenwärtige Resultat eine Schrumpfung des Kreditvolumens.
Wie ist dieses widersprüchliche und seltsame Phänomen zu erklären?
Laut Prof. Senf hängt dieses Resultat direkt mit der so genannten Giralgeldschöpfung
der Geschäftsbanken zusammen. In der herkömmlichen Praxis der Geschäftsbanken pflegen
sie nämlich das ihnen anvertraute Geld in einem acht bis zehn Mal höheren Faktor in Kredite umzuwandeln und zu vergeben.
Falls nun Kunden aus Angst vor einer Geldentwertung oder auch nur aus Furcht vor einem
kurzzeitigen Einfrieren ihrer Bankguthaben von mehreren Tagen oder Wochen (Stichwort: ,,Bankholiday“ )
einen Teil ihres Geldvermögens von der Bank abziehen, sind die Geschäftsbanken
genötigt, ihre Kredite um diesen Betrag X plus den 8-10 fachen Faktor zu reduzieren...
Dieser zu beobachtende starke Rückgang des Kreditvolumens liefert nun den Finanzexperten,
die eher von einer uns bedrohenden Deflationsgefahr ausgehen und im Gegenzug in
einer überhöhten Inflation überhaupt keine oder kaum eine Gefahr sehen,
im Bunde mit dem konkreten Beispiel Japan, das trotz niedrigsten Notenbankzinsen in
den beiden letzten Jahrzehnten in einer Deflationsfalle saß, das entscheidende Argument.
Die temporäre Schrumpfung des Kreditvolumens und die dadurch bedingte Deflationsgefahr,
die von den Notenbanken über alle Maßen gefürchtet wird, weil sie im Gegensatz zu einer Inflation
– die durch hohe bis sehr hohe Leitzinsen (wie es beispielsweise Anfang der achtziger Jahre
US-Notenbankchef Paul Volcker mit Zinsen von über 20 Prozent gelang) im Prinzip bekämpft
werden kann - einer ausgeprägten und langen Deflation nahezu machtlos gegenüberstehen,
ist also der unbestreitbare jetzige Tatbestand.
Das alles, einerseits die sehr gefürchtete akute Deflation und andererseits die
dadurch stark in den Hintergrund tretende Inflationsgefahr, hat im Bunde zur Folge,
dass die Notenbanken in einem noch nie da gewesenen Maße den Geldhahn sehr stark und lang anhaltend aufdrehen.
Hierbei ist außerordentlich wichtig zu konstatieren, dass dem heutigen US-Notenbankchef
B. Bernanke der Weg zu solch hohen Zinsen, wie sie P.Volcker noch zur Verfügung standen,
nicht mehr möglich sind und also bei der später unerlässlichen Inflationsbekämpfung
das Instrumentarium sehr eingeschränkt und gleichsam unzulänglich und unwirksam geworden ist!
M.E. hat gesagt…
Hallo Sebastian,
nein, absolut uferloses Verschulden ist nicht möglich.
Selbst bei Niedrigstzinsen, wie derzeit, ist irgendwann die Grenze erreicht,
bei der die Zinslast jeglichen Handlungsspielraum beseitigt.
http://wirtschaftquerschuss.blogspo...howComment=1268994551441#c7656653775563627906
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Hammer hat gesagt...
Ergänzung zu M.E. Post:
Laut Berichten würde Japan bei ca. 2,5% (Leit-)Zinsen Pleite gehen,
UK und USA bei ca.6% und Deutschland bei ca.8%.
Durchschnittliche Laufzeiten der Verbindlichkeiten (wegen Refinanzierung):
UK sehr lang - 14 Jahre
Griechenland, Deutschland, Frankreich, zwischen 5-8 Jahre
USA - 4,8 Jahre
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/...-grossbritannien-und-usa/50088668.html?page=2
Quelle:
http://wirtschaftquerschuss.blogspo...howComment=1269000833706#c2146769212037266535
Mit dem verhängnisvollen Resultat:
M.E. hat gesagt…
Danke für die Zahlen, Hammer.
Die Laufzeiten für US-Bankanleihen liegen sogar nur noch bei 3,2 Jahren im Durchschnitt.
Absolut tödlich in der Zukunft!
Bei den Zinssätzen sind übrigens die Leitzinsen gemeint, nicht die Zinsen für die Staatsanleihen,
die ja über den Leitzinsen liegen (müssen).
Aber auch Leitzinsen von 2.5% im Falle Japan wären immer noch historisch extrem niedrig.
Im Werbedeutsch würde man formulieren:
\"Wir können nur noch Niedrigstzins!\"
http://wirtschaftquerschuss.blogspo...howComment=1269001505339#c7773112344848023539
Diese bedeutsame Einschränkung der Inflationsbekämpfung kann nicht stark genug
hervorgehoben, unterstrichen und bedacht werden, denn sie wird schließlich zu der
von anderen und mir befürchteten und mit schicksalhafter Notwendigkeit eintretenden weltweiten Hyperinflation führen! -
Bekanntlich wirken sich, nach Kostolany, Leitzinsen zwischen 3 bis 3,5 Prozent neutral
auf die Geldmenge aus, während unter 3 Prozent mehr Geld „ins Schwimmbecken“,
also dem Geldkreislauf, zuströmt als abfließt, während erst bei über 3,5 Prozent mehr Geld abfließt als zuströmt.
Somit waren für einen Börsianer bisher Leitzinsen unter 3 Prozent das eigentliche und
entscheidende
Signal zum Tanzbeginn der Bullen und dem erneuten Beginn eines Börsenzyklus.
Infolge der historisch niedrigen Leitzinsen und angesichts der bisherigen und noch zu
erwartenden stark übertriebenen Niedrigzinsphase, resultieren daraus in den kommenden
Monaten enorme und übertriebene Kurssteigerungen, abgekoppelt von der eigentlich
im Normalfall zugrunde liegenden Realwirtschaft:
So entsteht also hierdurch voraussichtlich eine sich selbst ernährende und sich selbst
verstärkende
Aktien - Super - Blase von historisch einmaligen Dimensionen.
Je höher nun die Börsenkurse steigen und der Depotwert der Akteure sich erhöht,
desto höher werden auch die Geldmengen sein, die sie berechtigt sind, sich von den Banken
– und auch die Banken ihrerseits von der Notenbank - zu leihen... dieses verstärkte
Aktien – Engagement aufgrund dieses mächtig erweiterten Spekulierens auf Kredit
führt zu dem sich selbst verstärkenden und zunehmend sich beschleunigenden Rückkopplungseffekt!
Daher ist abzusehen, dass angesichts steigender Aktienindizes bald die derzeitige Schrumpfung
des Kreditvolumens sich verlangsamt und erneut und sogar in beschleunigter Weise
wieder zu wachsen beginnt, und zwar in ungebändigter und ungezügelter Weise zu wachsen beginnt,
denn mit einer nur noch zur Verfügung stehenden Zinsspanne von 1,5 bis 2,5 Prozentpunkten
über 3,5 Prozent Leitzins-Marke lassen sich die bis dahin angewachsenen Tsunami-Geldfluten nicht mehr bändigen!
Also - in summa:
Schon bald wird die jetzt zu beobachtende Gefahr einer Deflation voraussichtlich
von einer im Hintergrund lauernden viel gewaltigeren weltweiten Inflations-Gefahr abgelöst und übertroffen werden.
Fast alle Börsenindizes werden aufgrund dieses oben beschriebenen Zusammenhangs
in den kommenden Monaten voraussichtlich immer weiter steigen, und dies in einem
immer schnelleren und gefährlicheren Tempo... bis hin zum unvermeidlichen
und gewaltigsten Börsenkrach der Weltgeschichte. - -
Wohl dem, der rechtzeitig – am besten mit stattlichen Börsengewinnen -
den sehr gefährlichen und panikgeschwängerten Schauplatz,
der plötzlich und jederzeit explodieren kann - verlassen hat!
Dabei gilt: wer zu gierig ist und zu viel will – den bestraft das Leben!
Kurz:
Die gegenwärtige Deflation ist somit nur ein zeitlich begrenztes Phänomen -
während die voraussichtlich unbeherrschbare gewaltige Inflation zu unser aller Schicksal wird. -
Gruß,
D.
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