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Die weibliche Hypergamie

Nein. Worum geht es da?
Es geht mittelbar um das Thema deines Beitrags.
Der Autor Michel Houllebecq ist der bekannteste, französische lebende Autor. Ausweitung der Kampfzone war das Buch, das ihn international berühmt gemacht hat. Dieses Buch und Elementarteilchen sollte man gelesen haben. Ich kann mir vorstellen, dass er mal den Literaturnobelpreis bekommt, wenn er denn nicht so frech wäre.
 
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Es geht mittelbar um das Thema deines Beitrags.
Der Autor Michel Houllebecq ist der bekannteste, französische lebende Autor. Ausweitung der Kampfzone war das Buch, das ihn international berühmt gemacht hat. Dieses Buch und Elementarteilchen sollte man gelesen haben. Ich kann mir vorstellen, dass er mal den Literaturnobelpreis bekommt, wenn er denn nicht so frech wäre.
 
Hallo Community,

Der weiblichen Hypergamie zufolge heiraten sich Frauen tendenziell "nach oben", also einen Mann mit einem höheren Status als sie selbst. Sie suchen sich instinktiv den Mann mit den besten Genen aus. Sie wollen natürlich auch, dass der Mann für die möglichen späteren Kinder sorgen kann. Aber dazu eignen sich eben am besten Männer mit einem guten Job/einem hohen Status. Dieser ganze Prozess läuft heutzutage aber unbewusst ab. Vielen Frauen ist das gar nicht bewusst.

Natürlich denke ich auch, dass der Status eines Mannes nicht der einzig ausschlaggebende Faktor bei der Partnerwahl ist, aber unbewusst spielt er doch eine Rolle. Der höhere Status muss sich meiner Meinung nach auch nicht zwingend durch den Job des Mannes ergeben, sondern kann auch allein im Aussehen des Mannes oder in seinem höheren Alter begründet liegen - oder in etwas komplett anderem.

Die weibliche Hypergamie ist meiner Meinung nach auch ein (unbewusster) Grund, warum viele Männer nach den höchsten Positionen streben: Sie können dadurch mehr Frauen für sich gewinnen.

Ich freue mich auf die Diskussion!

LG
die weltendenkerin
Mit solchen evolutionspsychologischen Geschichten wäre ich sehr vorsichtig. Die menschliche Partnerwahl ist eine äußerst komplizierte Angelegenheit, die man nicht einfach auf das Prinzip "Ich-suche-mir-den-Mann-mit-den-besten-Genen" runterbrechen kann. Müssten sich dieser Annahme zufolge nicht immer die besten Gene durchsetzen? Wie erklärt man sich dann den Umstand, dass immer wieder Lebewesen entstanden sind, die ihre Reproduktionsmöglichkeiten nicht maximal ausschöpften? Sollte man von einer genetischen Fehlfunktion sprechen, wenn eine Frau freiwillig auf die Zeugung von Kindern verzichtet? Wie erklärt man sich die Tatsache, dass manche junge Frauen auf ältere Männer stehen, die ihre - genetisch betrachtet - besten Tage hinter sich haben?

Dem schließen sich weitere Fragen an: Wieso sollten Männer mit einem guten Job/einem hohen Status besser in der Kinderbetreuung sein als Männer mit einem mittleren Status? Man könnte auch umgekehrt argumentieren: Ein guter Job/ein hoher Status ist gemeinhin damit verbunden, dass man viel Zeit in seine Arbeit investiert und weniger oft zuhause ist. Ist Jeff Bezos ein besserer Vater als mein Nachbar? Diesen Schluss ob seines höheren Status zu ziehen, scheint mir absurd.

Dass der soziale Status eine wichtige Rolle spielt, ist schwer zu leugnen, aber eben - wie du richtig bemerkst - ein Entscheidungsfaktor unter vielen. Diese Entscheidungsfaktoren aber alle auf eine genetische Grundlage zu reduzieren, wird vermutlich nicht ganz funktionieren.
 
Mit solchen evolutionspsychologischen Geschichten wäre ich sehr vorsichtig. Die menschliche Partnerwahl ist eine äußerst komplizierte Angelegenheit, die man nicht einfach auf das Prinzip "Ich-suche-mir-den-Mann-mit-den-besten-Genen" runterbrechen kann. Müssten sich dieser Annahme zufolge nicht immer die besten Gene durchsetzen? Wie erklärt man sich dann den Umstand, dass immer wieder Lebewesen entstanden sind, die ihre Reproduktionsmöglichkeiten nicht maximal ausschöpften? Sollte man von einer genetischen Fehlfunktion sprechen, wenn eine Frau freiwillig auf die Zeugung von Kindern verzichtet? Wie erklärt man sich die Tatsache, dass manche junge Frauen auf ältere Männer stehen, die ihre - genetisch betrachtet - besten Tage hinter sich haben?

Dem schließen sich weitere Fragen an: Wieso sollten Männer mit einem guten Job/einem hohen Status besser in der Kinderbetreuung sein als Männer mit einem mittleren Status? Man könnte auch umgekehrt argumentieren: Ein guter Job/ein hoher Status ist gemeinhin damit verbunden, dass man viel Zeit in seine Arbeit investiert und weniger oft zuhause ist. Ist Jeff Bezos ein besserer Vater als mein Nachbar? Diesen Schluss ob seines höheren Status zu ziehen, scheint mir absurd.

Dass der soziale Status eine wichtige Rolle spielt, ist schwer zu leugnen, aber eben - wie du richtig bemerkst - ein Entscheidungsfaktor unter vielen. Diese Entscheidungsfaktoren aber alle auf eine genetische Grundlage zu reduzieren, wird vermutlich nicht ganz funktionieren.
Man kann sicherlich nicht alles darauf reduzieren. Aber es ist unbewusst sicherlich ein Faktor.
Dass manche junge Frauen auf ältere Männer stehen, hat auch etwas mit diesem Faktor zu tun - meiner Meinung nach. Sie sind eben schon gesitteter als ein jüngerer Geschlechtsgenosse. Sie wirken reifer und gefestigter im Leben. Oftmals können sie einer Frau auch sexuell mehr bieten, weil sie mehr Erfahrung haben und mehr auf Frauen eingehen. Natürlich haben Frauen in späteren Jahren auch mehr Erfahrung in sexuellen Dingen und können diese auch besser kommunizieren als in jüngeren Jahren.

Dass ein Mann mit einem guten Job auch mehr Zeit in die Arbeit investiert, ist zwar richtig, aber dafür bringt er auch mehr Geld nach Hause. Und das spielt meiner Meinung nach für die unbewusste Partnerwahl eine entscheidende Rolle - nicht die Zeit, aber das Geld. Es klingt natürlich oberflächlich, aber es ist schon etwas dran.

Der Grund, warum sich nicht immer die besten Gene durchsetzen, liegt einfach darin begründet, dass nicht jede Frau den Mann mit den besten Genen haben kann, sondern oft irgendeinen nehmen muss, mit dem sie sich dann zufrieden gibt. Es ist natürlich ein Kompromiss. Aber eine langfristige Beziehung hat auch viel mit Kompromissen zu tun. Und Stabilität in einer Beziehung korreliert nicht zwangsläufig mit sexueller Attraktivität, sondern ist eher ein Austausch gegen diese. Die eigene Lust auf den Partner nimmt mit der Zeit auch ab, je länger die Beziehung andauert. Trotzdem geht nicht jeder in einer Beziehung fremd, sondern sucht nach anderweitigen Lösungen für dieses Problem.
 
Der Normalfall ist es schon, dass Paare in einem vergleichbaren sozialen Status sich paaren und ehelichen. Der Pilot, der die Stewardess ehelicht, der Chefarzt, der die Pflegerin heiratet, bleibt die seltene Ausnahme. Natürlich sieht man inzwischen häufiger die hübsche, junge Afrikanerin im Park den Kinderwagen schieben und daneben einen 20 Jahre älteren Mann, der üblicherweise wenig bis kaum Chancen am Paarungsmarkt hätte. Das ist aber eine andere Baustelle. Es gibt natürlich auch die genetisch programmierte Version einer Häufung millieufremder Partnerschaften wie in meiner Familie, wo es schon gehäuft vorkam, dass sinnbildlich die Prinzessin den Gärtner heiratet, als die Eltern noch die Ehen ihrer Kinder einfädelten. In meiner Familie hatte aber schon immer jeder seinen eigenen Kopf und ließ sich nichts vorschreiben.
 
Man kann sicherlich nicht alles darauf reduzieren. Aber es ist unbewusst sicherlich ein Faktor.
Dass manche junge Frauen auf ältere Männer stehen, hat auch etwas mit diesem Faktor zu tun - meiner Meinung nach. Sie sind eben schon gesitteter als ein jüngerer Geschlechtsgenosse. Sie wirken reifer und gefestigter im Leben. Oftmals können sie einer Frau auch sexuell mehr bieten, weil sie mehr Erfahrung haben und mehr auf Frauen eingehen. Natürlich haben Frauen in späteren Jahren auch mehr Erfahrung in sexuellen Dingen und können diese auch besser kommunizieren als in jüngeren Jahren.

Dass ein Mann mit einem guten Job auch mehr Zeit in die Arbeit investiert, ist zwar richtig, aber dafür bringt er auch mehr Geld nach Hause. Und das spielt meiner Meinung nach für die unbewusste Partnerwahl eine entscheidende Rolle - nicht die Zeit, aber das Geld. Es klingt natürlich oberflächlich, aber es ist schon etwas dran.

Der Grund, warum sich nicht immer die besten Gene durchsetzen, liegt einfach darin begründet, dass nicht jede Frau den Mann mit den besten Genen haben kann, sondern oft irgendeinen nehmen muss, mit dem sie sich dann zufrieden gibt. Es ist natürlich ein Kompromiss. Aber eine langfristige Beziehung hat auch viel mit Kompromissen zu tun. Und Stabilität in einer Beziehung korreliert nicht zwangsläufig mit sexueller Attraktivität, sondern ist eher ein Austausch gegen diese. Die eigene Lust auf den Partner nimmt mit der Zeit auch ab, je länger die Beziehung andauert. Trotzdem geht nicht jeder in einer Beziehung fremd, sondern sucht nach anderweitigen Lösungen für dieses Problem.
Sehr schön, wir sind uns weitestgehend einig. Bloß scheint mir der suggerierte Zusammenhang von sexueller Erfahrenheit und optimaler Genweitergabe nicht ganz einzuleuchten. Dass ältere Männer und Frauen eine attraktive sexuelle Erfahrung ausstrahlen ist oftmals richtig, aber inwiefern deutet das auf bessere Fortpflanzungsmöglichkeiten hin? Guter Sex bedeutet nicht gleich gute Gene, denke ich.
 
Der Normalfall ist es schon, dass Paare in einem vergleichbaren sozialen Status sich paaren und ehelichen. Der Pilot, der die Stewardess ehelicht, der Chefarzt, der die Pflegerin heiratet, bleibt die seltene Ausnahme. Natürlich sieht man inzwischen häufiger die hübsche, junge Afrikanerin im Park den Kinderwagen schieben und daneben einen 20 Jahre älteren Mann, der üblicherweise wenig bis kaum Chancen am Paarungsmarkt hätte. Das ist aber eine andere Baustelle. Es gibt natürlich auch die genetisch programmierte Version einer Häufung millieufremder Partnerschaften wie in meiner Familie, wo es schon gehäuft vorkam, dass sinnbildlich die Prinzessin den Gärtner heiratet, als die Eltern noch die Ehen ihrer Kinder einfädelten. In meiner Familie hatte aber schon immer jeder seinen eigenen Kopf und ließ sich nichts vorschreiben.
Sehr interessant.
 
Sehr schön, wir sind uns weitestgehend einig. Bloß scheint mir der suggerierte Zusammenhang von sexueller Erfahrenheit und optimaler Genweitergabe nicht ganz einzuleuchten. Dass ältere Männer und Frauen eine attraktive sexuelle Erfahrung ausstrahlen ist oftmals richtig, aber inwiefern deutet das auf bessere Fortpflanzungsmöglichkeiten hin? Guter Sex bedeutet nicht gleich gute Gene, denke ich.
Ok. Das muss es nicht gleich bedeuten, aber das wäre zumindest ein gewichtiges Argument für eine Person.
 
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Sehr schön, wir sind uns weitestgehend einig. Bloß scheint mir der suggerierte Zusammenhang von sexueller Erfahrenheit und optimaler Genweitergabe nicht ganz einzuleuchten. Dass ältere Männer und Frauen eine attraktive sexuelle Erfahrung ausstrahlen ist oftmals richtig, aber inwiefern deutet das auf bessere Fortpflanzungsmöglichkeiten hin? Guter Sex bedeutet nicht gleich gute Gene, denke ich.
was ist guter Sex?
 
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