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die satanische kirche

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Ich sehe Narzissmus nicht als Synonym für Eitelkeit, eventuell als Sonderfall ihrer.
Wenn es für ihn feststeht, der Tollste zu sein, warum muss er sich dann immer wieder (z.B. durch Blick in den Spiegel) davon überzeugen ?
Man kann z.B. auch als Nobelpreisträger oder Olympionike ggf sicher sein, bewunderungswürdig zu sein. Das hat aber nichts mit Narzissmus zu tun.

Aber, es ist nach wie vor offen, warum eitle Menschen meinen etwas tun zu müssen, um für schön/gut befunden zu werden - wenn Eitelkeit doch schon Sicherheit dessen bedeuten sollte.

Die Polarisierung von Pessoa zwischen eitler und gelebter Größe macht nur Sinn, wenn man Eitelkeit schon als Hauptmotiv und nicht als Begleiterscheinung versteht, und dann ist Narzissmus sehr wohl der passende Fachausdruck, die Steigerung wäre nur noch die narzisstische Persönlichkeitsstörung, aber die lassen wir hier mal beiseite.

Der Narzisst schaut nicht in den Spiegel, weil er sich von seiner Schönheit überzeugen muss, sondern weil er in sein Spiegelbild verliebt ist und dieses Gefühl ständig aufs neue beleben möchte. Und von dieser Selbstverliebtheit schließt er eben auch auf seine Mitmenschen, dass sie ihn genauso wahrnehmen müssen, bleibt die Bewunderung aus, ist das Gegenüber eben ein Dummkopf.
 
Der Narzisst schaut nicht in den Spiegel, weil er sich von seiner Schönheit überzeugen muss, sondern weil er in sein Spiegelbild verliebt ist und dieses Gefühl ständig aufs neue beleben möchte.

Diese Belebung ist offensichtlich durch den direkten Anblick des Spiegelbildes getriggert sein. Bei "innerer Sicherheit" wäre das nicht notwendig.
Dann würde das Spiegelbild keine zusätzliche Information transportieren, die sodann ein Wohlgefühl auslösen könnte. Benötigt man aber ständig die Überzeugung durch den Anblick, ist es mit der inneren Sicherheit doch nicht so weit.
Ähnlich: frisch Maturierte blicken eventuell immer wieder aufs Maturazeugnis und freuen ist dabei. Jemand, der vor 20 Jahren maturiert hat, wird das eher nicht tun.
Plausible Erklärung: der frisch Maturierte hat die bestandene Matura (noch) nicht verinnerlicht. Auf wenn er es rational "weiß", ist diese Gewissheit noch nicht im Inneren angekommen - wurde sozusagen noch nicht realisiert. Bei jemandem, der schon vor 20 Jahren erfolgreich maturiert hatte, ist diese Gewissheit in der Regel da. Ähnliches hört man auch von Siegern bei großen Wettkämpfen. Auch diese wissen zwar, dass sie gewonnen haben, aber brauche eine Zeit lang, um das zu "realisieren". Sprich, sich dessen auch emotional bewusst zu werden.

Ähnlich scheint es beim Narzissten zu sein. Auch wenn andere ihn für schön befinden mögen, die "innere Sicherheit" fehlt, und deswegen muss er sich ständig davon überzeugen. Wäre er das völlig, würde ein einziger Blick reichen, und später die Erinnerung für das nötige Wohlgefühl sorgen.
 
Genau das hatte ich doch schon erwähnt mit dem Hinweis, dass der Narzißt andere Aspekte seiner Persönlichkeit zu kompensieren versucht, was nicht gelingt. Oft geschieht dies unbewusst, und für mich läuft die Grenze zwischen in- und außerhalb des Rahmens der Norm dort, wo ein Mensch noch ahnt, dass andere Bedürfnisse und Fähigkeiten in ihm schlummern, zu denen er aber keinen echten Zugang findet und der manifesten Persönlichkeitsstörung, bei der diese Anteile komplett abgespalten sind und in anderen verachtet werden.
 
Genau das hatte ich doch schon erwähnt mit dem Hinweis, dass der Narzißt andere Aspekte seiner Persönlichkeit zu kompensieren versucht, was nicht gelingt.

Eventuelle "andere Aspekte" können ein Grund sein, aber müssen nicht.
Man kann übergroßen Wert auf sein Äußeres legen, zum Beispiel weil man Probleme mit seinem Inneren hat.
Aber, man kann das auch ohne diese Probleme tun.

Mein Punkt jedoch ist, dass Eitelkeit eben NICHT innere Gewissheit ist, sondern ein Bestreben. Und ein Bestreben zwar nicht ein begriffliches Gegenteil von innerer Gewissheit ist, aber das Fehlen der inneren Gewissheit eine Voraussetzung für ein bestreben ist.
Streben heißt ja, irgendwo hin zu wollen, wo man eben NICHT ist bzw etwas erreichen zu wollen, was man eben nicht schon hat.
 
Auf die Uneinigkeit.
:sekt:
Lassen wir das Zitat sein, was es ist, eine Auslöser, eine Inspirationsquelle und manchmal auch eine Brücke, auf der man sich treffen kann zum Gedankenaustausch. Mehr gibt ein Zitat nicht her, und wenn ein Austausche keine neuen Erkenntnisse oder Sichtweisen auf ein Thema eröffnet, ist er für mich sinnlos.

Vielleicht an anderer Stelle wieder. :winken3:
 
Ach nein? Sagst Du mir denn dann bitte mal, welche ich konkret... 'verpennt' haben soll?
Ohje... aber auch hier wäre ein konkretes Beispiel... zu viel verlangt? Vor allem bezüglich "verzettelst"?
Damit meine ich, wenn ich zum Beispiel nur eine konkrete Antwort geben möchte, wie, dass ich auf ein offenes Thema noch einmal eingehen wollte, und du die Angabe scheinbar nicht als Antwort verstehst. Ich denke mir dann: wenn man auf die Antwort einer Frage nicht gefasst ist, oder sie nicht hören will, dann hat man gar keine offene Frage gestellt, sondern eine rhetorische, bei der man auf eine bestimmte Antwort hinaus will. Das ist aus meiner Sicht ein unlogisches Verhalten. Es wäre doch einfacher, nicht zuletzt für mich als dein Gegenüber, wenn du ohne den Umweg der Fragerei zu deinen Aussagen kommen würdest. Aber wenn ich wirklich Fragen offen gelassen haben sollte, kannst du sie gerne nochmal stellen und ich versuche es nochmal...

Ja aber und? Wenn damit für Dich 'die Sache gegessen ist', warum bzw. worüber willst Du denn dann hier mit wem auch immer überhaupt reden geschweige denn diskutieren (können)?
Jedenfalls, v. w. "klar zum Ausdruck gebracht", wo bitte soll das denn auch nur halbwegs konkret begründet gewesen, passiert sein?
Ich meine, es nicht begründet zu haben. Habe auch nicht behauptet, dass ich begründet hätte, warum es in meinem Weltbild keine Verantwortung des Individuums für die Qualität einer Gesellschaft gibt. Du hast das Gegenteil auch nicht begründet, wohlgemerkt. Die Qualität einer Gesellschaft kann nur subjektiv, also individuell bewertet werden. Im Endeffekt würde eine proklamierte Verantwortung des Einzelnen für die Qualität der Gesellschaft auf eine gesellschaftlich an ihn herangetragene Erwartung hinauslaufen, es jedem recht zu machen, was unmöglich ist. Konfrontiert mit einer solchen, unmöglichen "Verantwortung" würde der Einzelne innerlich schwach werden, er würde an Selbstvertrauen einbüßen, er würde manipulierbar werden - vergiftet und angetriggert durch die immer gleiche, sinnlose, vermeintliche Pflicht würde er beginnen, an seinem eigenen Urteilsvermögen zu zweifeln und sich selbst für geringer halten als er ist.
Mir ist ein medial verbreiteter Konsens darüber, dass Westeuropa/die Erstweltstaaten ein Paradies für jedermann sei/en, bekannt. Gleichzeitig habe ich immer mit der Gewissheit gelebt, dass ich in einer sehr, sehr schrecklichen Gesellschaft lebe, die unwillig ist, sich mit ihrer Grausam- und Ungerechtigkeit auseinanderzusetzen. Das nehme ich wahr, wie man das Nasse am Wasser wahrnimmt.
 
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Damit meine ich, wenn ich zum Beispiel nur eine konkrete Antwort geben möchte, wie, dass ich auf ein offenes Thema noch einmal eingehen wollte, und du die Angabe scheinbar nicht als Antwort verstehst.
Tja, da stellt sich für mich schon mal die Frage, wie Du überhaupt darauf kommen kannst, das könne für mich "eine konkrete Antwort" sein? Und, warum bist Du denn dann nicht "noch einmal drauf eingegangen"?
Ich denke mir dann: wenn man auf die Antwort einer Frage nicht gefasst ist, oder sie nicht hören will, dann hat man gar keine offene Frage gestellt, sondern eine rhetorische, bei der man auf eine bestimmte Antwort hinaus will. Das ist aus meiner Sicht ein unlogisches Verhalten. Es wäre doch einfacher, nicht zuletzt für mich als dein Gegenüber, wenn du ohne den Umweg der Fragerei zu deinen Aussagen kommen würdest.
Ohje - sag mal, meinst Du etwa, dies hier sei ein 'Blog' (o. ä.) von mir? Ich jedenfalls ging bisher davon aus, es handele sich hier um eine Diskussion, und dass zu einer solchen völlig natürlich auch gehört, sein "Gegenüber" nach seiner Meinung zu fragen.
Ach, und "unlogisches Verhalten aus meiner Sicht" ist hier eher, immer noch kein wirklich konkretes Beispiel angeführt zu haben. Auch und gerade bezüglich "Antworten", die ich nicht habe "hören wollen" soll. Ich kann Dir dazu 'nur' entgegnen, dass Du ganz sicher sein kannst, dass ich hier geradezu nach Fragen 'lechze'. :) Allerdings je konkreter umso mehr.
Aber wenn ich wirklich Fragen offen gelassen haben sollte, kannst du sie gerne nochmal stellen und ich versuche es nochmal...
Nun, es ist ja alles noch da, kannst ja also alles nochmal nachlesen und es ohne Weiteres "nochmal versuchen". Aber, falls Du drauf bestehst, reihe ich sie Dir hier auch alle nochmal konkret auf, meine noch offenen Fragen.
Ich meine, es nicht begründet zu haben. Habe auch nicht behauptet, dass ich begründet hätte, warum es in meinem Weltbild keine Verantwortung des Individuums für die Qualität einer Gesellschaft gibt.
Ach, und Du meinst tatsächlich, das wäre auch gar nicht nötig in einer Diskussion, solches zumindest zu versuchen?
Du hast das Gegenteil auch nicht begründet, wohlgemerkt.
Ach nein, tatsächlich nicht? Also das hier

"Nein, das kann ich nur sehr viel anders erkennen. Selbstverständlich "Verantwortung für das eigene Leben" ja, absolut. Aber keinesfalls "...hinaus, Verantwortung für weitere Glieder"! Denn die können auch 'nur' ihre eigene... "für das eigene Leben..." übernehmen und tragen. Und selbstverständlich haben sie jedoch darüber hinaus Verantwortung für das 'Funktionieren' des Kollektivs, auch und gerade, wenn dieses "die Gesellschaft" ist! Schon für deren Gestaltung, Organisation...
Aber ja, genauso selbstverständlich "kommt es da auf den einzelnen Menschen an"! Und, aber, eben gerade dadurch und damit, ob überhaupt und wie der seine eigene Verantwortung für sich und/in 'sein/em Leben' über- und wahrnimmt! Denn dadurch und der Summe dieses Tuns bzw. Nichttuns aller/der Glieder, daraus und damit, dieser Qualität, bestimmt sich selbstverständlich (auch) die Qualität des Gesamtgebildes!"
"Da würde ich erstmal sagen, eine Gesellschaft ist zumindest auch ein Kollektiv. Und, besteh/t/en selbstverständlich aus Einzelnen, Individuen, könnte/n ohne die ja gar nicht sein. Und wie bitte willst Du eigentlich darauf kommen können, letztere könnten ihre Verantwortung für sich selbst, für ihr 'Leben', welches nur sie selbst und zumindest 'letztlich' auch nur 'einzeln' 'leben' können, tatsächlich loswerden, indem sie sich solch einem Gebilde ein-, beifügen?! Ist es denn nicht eher im Gegenteil so, dass sie noch zusätzliche Mitverantwortung übernehmen gerade für das Gebilde? Eigentlich jedenfalls?
Und wenn somit schon "ein Kollektiv als Verursacher" überhaupt in Frage kommen können soll, kann das dann etwa nicht nur dadurch zustande kommen, dass sich die Einzelnen nicht auf das Richtige einigen können/konnten? Und hängt das wiederum etwa nicht davon ab, ob jedes/r Einzelne für sich überhaupt das Richtige für sich und für alle/s herausfindet und sich so entscheidet?
Oder anders ausgedrückt: Doch, selbstverständlich kann dann jede/r/s Einzelne für sich 'unzufrieden' sein, mit was auch immer. Aber wie/so soll dann etwas anderes als er/s selbst "schuld" daran, "Verursacher" dafür sein können? Berechtigt jedenfalls?"

sagt Dir also nichts, oder zu wenig, oder verstehst Du gar nicht? Oder wie was jetzt?
Die Qualität einer Gesellschaft kann nur subjektiv, also individuell bewertet werden. Im Endeffekt würde eine proklamierte Verantwortung des Einzelnen für die Qualität der Gesellschaft auf eine gesellschaftlich an ihn herangetragene Erwartung hinauslaufen, es jedem recht zu machen, was unmöglich ist. Konfrontiert mit einer solchen, unmöglichen "Verantwortung" würde der Einzelne innerlich schwach werden, er würde an Selbstvertrauen einbüßen, er würde manipulierbar werden - vergiftet und angetriggert durch die immer gleiche, sinnlose, vermeintliche Pflicht würde er beginnen, an seinem eigenen Urteilsvermögen zu zweifeln und sich selbst für geringer halten als er ist.
Aach, was für ein hanebüchener... Unsinn! -
Aber, liegt wohl 'ganz einfach' daran, dass Du 'Leben' (selbst, an sich) offensichtlich immer noch für "Chaos" hältst bzw. nicht einmal wahrnehmen, immer noch nicht erkennen und akzeptieren willst, dass es im Gegenteil der absolut geordnete Rahmen, die Grundlage ist, die alles Wirken von 'Mensch & Co.' überhaupt ermöglicht! Und, es mit seinen Gesetzmäßigkeiten und Konsequenzen nicht nur "bewertet", sondern 'sogar regelt'! Und ja, dies 'auch' ganz "individuell".
Dass es da überhaupt nichts zu "proklamieren" gibt, von wem oder was auch immer, sondern jede/r diese Verantwortung hat, sobald sie/er 'da' ist!
Und dass jede/r gerade und allein dadurch, eben durch die Verweigerung, dies zu erkennen und zu akzeptieren, "innerlich schwach werden, er würde an Selbstvertrauen einbüßen, er würde manipulierbar werden - vergiftet und angetriggert ...... würde er beginnen, an seinem eigenen Urteilsvermögen zu zweifeln und sich selbst für geringer halten als er ist."!
Dieser "immer gleichen", aber einzig wirklich "sinnhaften Pflicht"!
Oder willst, wolltest Du etwa z. B. ernsthaft behaupten, Du wärst nicht allein selbst für Dein Denken, oder wohl eher Nichtdenken hier, verantwortlich, das Dich dazu brächte, Dich sowas wie 'Pegida' anzuschließen?
Mir ist ein medial verbreiteter Konsens darüber, dass Westeuropa/die Erstweltstaaten ein Paradies für jedermann sei/en, bekannt. Gleichzeitig habe ich immer mit der Gewissheit gelebt, dass ich in einer sehr, sehr schrecklichen Gesellschaft lebe, die unwillig ist, sich mit ihrer Grausam- und Ungerechtigkeit auseinanderzusetzen. Das nehme ich wahr, wie man das Nasse am Wasser wahrnimmt.
Nun, jetzt mal von dieser nun wirklich "subjektiven, also individuellen Bewertung" abgesehen, wie meinst Du denn könnte daran tatsächlich überhaupt jemals irgendetwas geändert werden, wenn nicht dadurch, dass jede/r bei und mit sich selbst, in und mit seinem/ihrem eigenen Denken beginnt? - Hm?

Nein, 'die da Oben' werden es ganz sicher nicht entsprechend 'richten', ganz im Gegenteil! Das müssen wir 'hier unten', von hier schon selbst machen, zumindest initiieren. Was aber nur geht, ginge, indem wir, 'möglichst' jede/r einzelne von uns, überhaupt erst einmal begreifen lernen wollen, wollten, was und warum die das da überhaupt 'veranstalten'...
Ja, jedenfalls, indem wir die Verantwortung, die wir denen viel zu gern meinen zugeschoben zu haben und so losgeworden zu sein, wieder selbst übernehmen, uns dazu bekennen.

Und nein, sowas wie "als Einzelner kann ich ja sowieso nix machen" gilt nicht! Ist nichts als 'faule Ausrede'!

(Ach, und gilt natürlich auch für Euch lieben "Gefällt mir"-Klicker hier äh da. :D Bzw. gar 'insbesondere'.)
 
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