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die satanische kirche

Es dauert, so lange es eben dauert.
Ach ja, wem sagst Du das... ich lass es also nun auch mit jeglicher Hofferei, diesbezüglich.
Besonders, wenn es wieder eine metaphernschwangere Anekdote werden soll.
Nun ja, ich wart/et/e ja zumindest vornehmlich eher auf "den Rest"... z. B. die konkrete (Wieder?)Begegnung mit meinen "rhetorischen Verzettelungen".
Zumindest für mich war es damals ein Trugschluss, meine Antwort für perfekt zu halten. Mein Gegenüber war enttäuscht. Er sagte so etwas wie, dass er es bedauert, mich nicht aus meiner "Blase" dieser Gedanken befreit haben zu können. Umso enttäuschter und trauriger machte ihn die Information, dass ich mir meiner Eingekapseltheit bewusst war. Schließlich habe ich die sehr nette Unterhaltung damit beendet, dass ich gestand, dass ich gern frei denken und handeln könnte, mir das aber nicht vorbestimmt sei.
Ach so - ja, nun denke ich auch, da gab's sogar mehrere "Trugschlüsse". Insbesondere aber den, außer den Gesetzen und daraus resultierenden Erfordernissen und Konsequenzen von 'Leben' sei irgendetwas "vorbestimmt".
Die Antwort, dass alles sein Gegenteil bräuchte, insbesondere die menschliche Empfindung, erfüllte für mich nur einen Zweck. Nämlich ein Halo zu suggerieren - etwas wie ein Ringsystem um einen Planeten. Also, die Antwort sollte vortäuschen, dass ich mir Gedanken über die Fragestellung hinaus gemacht habe. Gleichzeitig sollte sie ablenken und das Thema abstrahieren, sodass ich meine Gefühle davon distanzieren konnte. Meine Antwort hielt ich damals für perfekt, weil sie eine Lüge war und ich damit rechnete, dass niemand, der sie hört, es wagen würde, sie zu entlarven.
A..ha..(?).. - Da würde mich ja nun jedenfalls mal interessieren, wie Du 'genau' überhaupt auf diese "Lüge" gekommen warst.
Oft hört man, man dürfe den Glauben nicht verlieren - woran, sei zweitrangig. Aber ich glaube, dass Glaube allgegenwärtig genug ist, um nicht mehr ausdrücklich priorisiert und betont werden zu müssen.
Oh ja, wie wahr! Leider. Weg müsste hingegen jeglicher! Und durch Bewusstheit von und Vertrauen in 'Leben' ersetzt werden!
Was meiner Meinung nach hingegen zu schnell passieren kann, ist, dass man den Stolz auf die eigene, individuelle Persönlichkeit verliert. Immerhin kann Stolz nicht nur verkümmern. Stolz will gelernt sein.
Oha!? - Aber ja, wenn Du damit doch meinen solltest, dass allein gilt zu "lernen", möglichst ganz ohne den auszukommen! Um gerade dadurch, dann 'glücklich und zufrieden' werden und sein zu können. Denn ist der doch nichts als ein unersättliches, nicht nur Freiheit raubendes Monster!
Damals, als ich mir diese verrückte Antwort ausdachte, um die Ansichten meines Umfelds nicht offen in Frage stellen zu müssen, hatte ich keinen Stolz. Und wenn, dann war es ein falscher, sinnloser.
Nun ja, wie gesagt, ganz sicher. Das Bedauern darum... hättest Du Dir allerdings in jedem Fall sparen zumindest sollen. :)
 
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Hier eine, wie ich finde, hilfreiche Abgrenzung von Stolz zu Arroganz mittels des Phänomens Eitelkeit:

"Stolz ist die emotionale Gewissheit eigener Größe. Eitelkeit ist die emotionale Gewissheit, dass andere diese Größe an uns wahrnehmen oder uns zuschreiben."
Fernando Pessoa

Ist Eitelkeit nicht vielmehr der Wunsch bzw das Bestreben als die emotionale Gewissheit der Fremdwahrnehmung einer Größe ?
 
Eine mutige Aussage. Wie verträgt sie sich mit dem Phänomen der Kindheit ?
Eine gute Frage. Um der nachzugehen, wäre es gut, einen Scientologen in der Diskussionsrunde zu haben. Mir fehlt nämlich ausreichend Input für eine befriedigende Antwort.
Bislang kann ich nur sagen, dass ich es erschütternd finde, wie respektlos und unaufmerksam Kinder konventionell dargestellt werden. In den entsprechenden Wissenschaftszweigen und in der Politik zum Beispiel.
 
Ist Eitelkeit nicht vielmehr der Wunsch bzw das Bestreben als die emotionale Gewissheit der Fremdwahrnehmung einer Größe ?

Wie Du zu Deiner Definition kommst kann ich erstmal nicht so nachvollziehen, vielleicht kannst Du Deinen Gedanken durch ein Beispiel veranschaulichen?

Meine Perspektive auf das Thema: Eitele Menschen empfinden sich tatsächlich als schön, groß, tugendhaft usw. und geben diesen Aspekten ihres Selbstbildes übermäßige Bedeutung. Auf die Bestätigung durch andere sind sie angewiesen, weil sie mit ihrer eingebildeten oder tatsächlichen "Tugend" (trifft es nicht ganz, aber ein treffenderer Begriff fällt mir gerade nicht ein) tiefer liegende Minderwertigkeitsgefühle zu kompensieren versuchen, was, und das ist die Tragik, wenn es ins Krankhafte geht (narzisstische Persönlichkeitsstörung) dauerhaft nicht gelingen kann.

https://www.therapie.de/psyche/info/index/diagnose/persoenlichkeitsstoerungen/narzissmus/
 
Wie Du zu Deiner Definition kommst kann ich erstmal nicht so nachvollziehen, vielleicht kannst Du Deinen Gedanken durch ein Beispiel veranschaulichen?

Meine Perspektive auf das Thema: Eitele Menschen empfinden sich tatsächlich als schön, groß, tugendhaft usw. und geben diesen Aspekten ihres Selbstbildes übermäßige Bedeutung. Auf die Bestätigung durch andere sind sie angewiesen, weil sie mit ihrer eingebildeten oder tatsächlichen "Tugend" (trifft es nicht ganz, aber ein treffenderer Begriff fällt mir gerade nicht ein) tiefer liegende Minderwertigkeitsgefühle zu kompensieren versuchen, was, und das ist die Tragik, wenn es ins Krankhafte geht (narzisstische Persönlichkeitsstörung) dauerhaft nicht gelingen kann.

https://www.therapie.de/psyche/info/index/diagnose/persoenlichkeitsstoerungen/narzissmus/

Ich meine hier vielmehr, eitle Menschen stellen sich als schön, groß, tugendhaft, usw...dar und geben diesen Aspekten ihres Selbstbildes übermäßige Bedeutung.
Als Beispiel, körperliche Attraktivität: Wenn ich mir gewiss bin, dass andere Menschen mich attraktiv finden, dann müsste ich doch nichts mehr dazu tun. Eitle Menschen aber tun etwas dafür, sei es Sport, Solarium, Ernährungskontrolle, Kosmetik, Mode, etc....weil sie DAS BESTREBEN haben als attraktiv wahrgenommen zu werden. Hätten Sie die Gewissheit, dass dem sowieso so wäre, müssten Sie die Mühen nicht mehr auf sich nehmen.
Der Wunsch, von anderen akzeptiert / bewundert / respektiert / gemocht etc zu werden ist natürlich und Teil eines jeden sozialen Wesens. Das reicht vom Menschen bin hin zu den staatenbildenden Insekten. Die jeder Wunsch kann natürlich auch dieser übertrieben werden. Wo aber die Übertreibung beginnt, ist zumeist Geschmackssache.

Der Pfau gilt ja deswegen als eitel nicht, weil er so schön ist, als schön wahrgenommen wird oder sich dessen sicher ist, sondern weil er mit seinem Stolzieren und Präsentieren seines Rades etwas tut, um als schön wahrgenommen zu werden.

So kann als Credo der Eitelkeit nicht "Andere finden mich gut", sondern "Mir ist wichtig, dass Andere mich gut finden" lauten. So schreibt auch Wikipedia "Eitelkeit (lat. vanitas) ist die übertriebene Sorge um die eigene körperliche Schönheit oder die geistige Vollkommenheit, den eigenen Körper, das Aussehen und die Attraktivität oder die Wohlgeformtheit des eigenen Charakters.". Also eine Sorge, nicht eine Gewissheit.
 
Ich meine hier vielmehr, eitle Menschen stellen sich als schön, groß, tugendhaft, usw...dar und geben diesen Aspekten ihres Selbstbildes übermäßige Bedeutung.

Dann sind wir uns ja bis in die Wortwahl hinein einig.

Worin liegt also der Dissens? Vermutlich in der Bedeutung, die Zitate für uns haben, Du nimmst sie wörtlich und prüfst sie auf ihre inhaltliche Richtigkeit, ich sehe es in der Natur von Zitaten liegend an, dass sie aus einem Zusammenhang gerissen keine eigenständige Aussage mit Gültigkeitsanspruch darstellen und lediglich als Brücke zwischen den Denkwelten zweier Personen fungieren können.
 
Dissens sehe ich eventuell darin, dass (für mich) "emotionale Gewissheit über" nicht "starkes Streben nach" bedeutet.
 
Ich meine hier vielmehr, eitle Menschen stellen sich als schön, groß, tugendhaft, usw...dar und geben diesen Aspekten ihres Selbstbildes übermäßige Bedeutung.
Als Beispiel, körperliche Attraktivität: Wenn ich mir gewiss bin, dass andere Menschen mich attraktiv finden, dann müsste ich doch nichts mehr dazu tun. Eitle Menschen aber tun etwas dafür, sei es Sport, Solarium, Ernährungskontrolle, Kosmetik, Mode, etc....weil sie DAS BESTREBEN haben als attraktiv wahrgenommen zu werden. Hätten Sie die Gewissheit, dass dem sowieso so wäre, müssten Sie die Mühen nicht mehr auf sich nehmen.
Der Wunsch, von anderen akzeptiert / bewundert / respektiert / gemocht etc zu werden ist natürlich und Teil eines jeden sozialen Wesens. Das reicht vom Menschen bin hin zu den staatenbildenden Insekten. Die jeder Wunsch kann natürlich auch dieser übertrieben werden. Wo aber die Übertreibung beginnt, ist zumeist Geschmackssache.

Der Pfau gilt ja deswegen als eitel nicht, weil er so schön ist, als schön wahrgenommen wird oder sich dessen sicher ist, sondern weil er mit seinem Stolzieren und Präsentieren seines Rades etwas tut, um als schön wahrgenommen zu werden.

So kann als Credo der Eitelkeit nicht "Andere finden mich gut", sondern "Mir ist wichtig, dass Andere mich gut finden" lauten. So schreibt auch Wikipedia "Eitelkeit (lat. vanitas) ist die übertriebene Sorge um die eigene körperliche Schönheit oder die geistige Vollkommenheit, den eigenen Körper, das Aussehen und die Attraktivität oder die Wohlgeformtheit des eigenen Charakters.". Also eine Sorge, nicht eine Gewissheit.
Jo', das eigentliche Problem des Ganzen ist allerdings, dass es "Geschmackssache"... sogar als solche gilt.
 
Dissens sehe ich eventuell darin, dass (für mich) "emotionale Gewissheit über" nicht "starkes Streben nach" bedeutet.

Da bin ich dann eher bei Pessoa, der Narzisst strebt nicht, sondern ist sich in seiner Egozentrik sicher bewunderungswürdig zu sein. Er braucht nicht zu streben, denn es steht für ihn eh fest: Ich bin der Tollste.
 
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Da bin ich dann eher bei Pessoa, der Narzisst strebt nicht, sondern ist sich in seiner Egozentrik sicher bewunderungswürdig zu sein. Er braucht nicht zu streben, denn es steht für ihn eh fest: Ich bin der Tollste.

Ich sehe Narzissmus nicht als Synonym für Eitelkeit, eventuell als Sonderfall ihrer.
Wenn es für ihn feststeht, der Tollste zu sein, warum muss er sich dann immer wieder (z.B. durch Blick in den Spiegel) davon überzeugen ?
Man kann z.B. auch als Nobelpreisträger oder Olympionike ggf sicher sein, bewunderungswürdig zu sein. Das hat aber nichts mit Narzissmus zu tun.

Aber, es ist nach wie vor offen, warum eitle Menschen meinen etwas tun zu müssen, um für schön/gut befunden zu werden - wenn Eitelkeit doch schon Sicherheit dessen bedeuten sollte.
 
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