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Die neoliberale Weltreligion

Hallo Zeili,

glaubst du mir jetzt, dass es keinen Sinn hat, mit dem Bengel diskutieren zu wollen? Dann würde ich zwingend zwischen libertär und neoliberal unterscheiden. Libertär meint, dass mündige, eigenverantwortliche Bürger in Respekt und Achtung vor einander friedlich kooperieren, wobei echte Marktwirtschaft elementar ist. Neoliberalismus bezeichnet hingegen ein wirtschaftsliberales System, in dem kein Staat mehr über den Wirtschaftsunternehmen steht, bzw. dieser nur noch die unter weitgehend sozialistischen Bedingungen lebenden Konsumenten verwaltet und Mittel/Mangel managt. Die Großwirtschaft (Konzerne) bilden Oligopole und bestimmen über ihre auf Handelsrecht betriebenen Institutionen auf höchter Ebene über die Menschen. Genau das findet derzeit in den sog. Freihandelsabkommen seine vorläufige Form, die nach dem gerade planmäßig angezettelten 3.Weltkrieg als endgültiges, singuläres Rechtssystem festgeschrieben werden soll. Neoliberal meint also das genaue Gegenteil von libertär.
 
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Libertär meint, dass mündige, eigenverantwortliche Bürger in Respekt und Achtung vor einander friedlich kooperieren, wobei echte Marktwirtschaft elementar ist.

Behelf:

»Das Wort libertär (lat. libertas: „Freiheit“) wird genutzt als:

Fundstelle Wikipedia

»Libertarismus (lateinisch Libertas ,Freiheit‘) oder Libertarianismus (Lehnwort zu „libertarianism“) ist eine politische Philosophie, die an einer Idee der negativen Handlungsfreiheit als Leitnorm festhält[1] und deren unterschiedliche Strömungen alle vom Prinzip des Selbsteigentums ausgehen und für eine teilweise bis vollständige Abschaffung oder Beschränkung des Staates sind.[2]«

https://de.wikipedia.org/wiki/Libertarismus
 
Neoliberalismus bezeichnet hingegen ein wirtschaftsliberales System, in dem kein Staat mehr über den Wirtschaftsunternehmen steht, bzw. dieser nur noch die unter weitgehend sozialistischen Bedingungen lebenden Konsumenten verwaltet und Mittel/Mangel managt.

Behelf:

»Neoliberalismus ist die Bezeichnung einer breiten und heterogenen theoretischen Strömung, zu der die Freiburger Schule (Ordoliberalismus) und die Chicagoer Schule, aber auch Vertreter der Österreichischen Schule wie Friedrich von Hayek gerechnet werden, obwohl die Abgrenzung der einzelnen Schulen und die Zuordnung einzelner Personen strittig ist. Neben der wirtschaftsgeschichtlichen Bedeutung gibt es neuere Begriffsverwendungen von Neoliberalismus als Politisches Konzept, Entwicklungsmodell, Ideologie und Akademisches Paradigma[1] sowie als „Kampfbegriff“[2] oder als „politisches Schimpfwort“.[3] Neoliberalismus erscheint heute als wesensmäßig umstrittener Begriff (Essentially Contested Concept).[4]«

https://de.wikipedia.org/wiki/Neoliberalismus

»Neuere Begriffsverwendungen
Nach Auffassung des Wirtschaftswissenschaftlers Andreas Renner steht Neoliberalismus in der modernen Begriffsverwendung als politisches Schlagwort für ökonomistisch verengte Politikkonzepte, die soziale und ökologische Probleme nicht lösen, sondern eher verschärfen. Diese ökonomistisch verengten Politikkonzepte haben aber keine Grundlage in der ordoliberalen Theorie von Eucken, Röpke und Rüstow, die sich zu Lebzeiten selbst entschieden gegen ökonomistisch verengte Sichtweisen gewandt haben und insbesondere das Gegenkonzept der „Vitalpolitik“ entwarfen.[35] Er ruft die deutsche Ordnungsökonomik dazu auf, auf den schwammigen Begriff des Neoliberalismus zu verzichten, da mit Ordoliberalismus ein unverwechselbarer Begriff bereits besteht. Nach dem Ende der Kontroverse um Marktwirtschaft contra Planwirtschaft werde eine differenziertere Betrachtung verschiedener Marktwirtschaftstypen zunehmend bedeutsam. Dabei gelte es, sich von dem auch vertretenen libertären “free-market liberalism” abzugrenzen.[40]«

https://de.wikipedia.org/wiki/Neoliberalismus

»Staatliche Eingriffe in die Wirtschaft sind deshalb aus Sicht des Neoliberalismus dann gerechtfertigt und notwendig, wenn sie z.B. das Marktgeschehen fördern und die Bildung von Monopolen oder Kartellen verhindern, Konjunkturschwankungen ausgleichen oder dem sozialen Ausgleich dienen. Die deutsche Variante des Neoliberalismus wird auch als Ordoliberalismus bezeichnet. Die angelsächsische Variante mit ihrem Hauptvertreter Friedrich August von Hayek (*1899, †1992) setzt mehr auf die Selbststeuerung der Marktwirtschaft.«

http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20176/neoliberalismus
 
Hallo Scriberius.

Ich hab mich heute Nacht gefragt, was eigentlich der Sinn der "Kommerzialisierung der Welt" sein soll.

Wenn alles in der Welt in Firmenstrukturen organisiert ist, ist der übergeordnete Zweck nicht mehr "dem Menschen dienen", wie früher mal Brücken, Wasserwerke, Gerichte oder das Krankenhaus, sondern der Profit. Und keine der Teilstrukturen ist mehr abwählbar. Soweit dürfte es klar sein.

Aber es gibt noch etwas. Die Menschen haben sich an "ökonomische Zwänge" einfach schon gewöhnt, sie rebellieren nicht dagegen. Wenn jemand wenig Geld hat, dann "ist das halt so", dann muss er sich strecken, wenn jemand wohnen will, muss er Miete zahlen und wenn ein Land verschuldet ist, dann akzeptieren sie, dass das Land die Bedingungen der Geldgeber akzeptieren muss, selbst wenn dieser den Kredit aus Luft erzeugt. Ist dann jedes Land verschuldet und jedes Gemeingut privat und jede Behörde eine Firma, akzeptieren die Menschen dass sich alle an ökonomische Gesetze halten. Die Organisation unter ökonomische Zwänge ist ganz einfach leichter, akzeptierter und billiger durchsetzbar, als Herrschaft durch Gewalt. Es ist das derzeit beste Nutztierhaltungskonzept.
'Nur sicherheitshalber' noch mal nachgefragt: "beste" ist aber sehr zynisch - oder?
Viele Grüße
Bernd
Danke gleichfalls ... :)
 
Es gibt keine liberale Religion, also auch keine neoliberale Religion. Im Liberalismus steht die Freiheit des Menschen über allen anderen Werten. Religion bedeutet aber Rückbindung und - jede Bindung, also auch eine Rückbindung ist wohl unfrei.
Da wäre ich aber mal auf die Beschreibung 'der' "Freiheit" ohne "Rückbindung" sehr gespannt!
 
Ein Hitler-Nostalgiker ist ein Mensch, der Hitler nachtrauert.

OT.: Andersdenk, meinst Du nicht auch, dass es etwas pubertär ist, jede Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten ? Braucht es so viel Rückgrat, eine Frage, auf die man keine Antwort weiß, einfach mit "Das weiß ich nicht" oder "Ich verstehe Deine Frage nicht" zu beantworten ?

Interessiert Zeili
Oh - also, wenn's sich 'lohnen' würde, wollte ich Dir hier echt mal sekundieren... außer, dass ich "etwas" dabei für noch 'ziemlich untertrieben halten müsste... :D
 
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