Bernd
Well-Known Member
- Registriert
- 3. Mai 2004
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- 8.631
AW: Spirale des Schweigens versus Zivilcourage
Wenn man sich für die Menschen in einem bestimmten Falle oder Bereich einsetzt, in dem es gegen einen stärkeren Gegner geht, wird man sie anfangs hinter sich wissen. Wenn sie jedoch ahnen, dass sie unterliegen könnten, schwenken sie um. Sie schlagen sich dann nicht nur auf die Seite der anderen, sondern sie fallen dir, der du ihnen ursprünglich helfen wolltet, in den Rücken. Das erlebt man bei kleinen Nachbarschaftsstreitigkeiten und in Größerem.
Ich bin nicht bereit, mich für solche Menschen einzusetzen.
Wenn ich es doch mal tun werde, dann hoffentlich ohne auf die Reaktion „der Benachteiligten“ zu hören.
Das was Miriam möchte, natürlich kann man das gut finden, aber ich lehne mich hier nicht so weit raus, dass ich es für bedeutender halte, als den alljährlichen Ratschlag „sich gegen Grippe impfen zu lassen“. Es soll die Masse manipulieren und den Aufrufenden zu Glanz verhelfen. Ich sehe für mich keinen Sinn, mich damit zu beschäftigen. Links und rechts, und in zunehmendem Maße andere Erfindungen (stark/schwach oder faul und fleißig)...der Gesellschaft schwinden für mich in ihrer Bedeutung und Unterscheidbarkeit.
Roher Gewalt stehe ich ziemlich ratlos gegenüber. Vielleicht ist das wenigstens ehrlich.
Wenn ich manchmal überlege, was ich mit wem in einer entsprechenden Situation „bereden“ sollte, fällt mir nichts ein, was wirklich den anderen erreichen könnte. Die sind schlicht und einfach zu blöd. Vielleicht ist dann einfach das zu tun, was zu tun ist...ohne große Ideologie.
Die Einschätzungen „bitte unternehmt was gegen die braune Gefahr“, könnte ich auch auf andere kranke Erscheinungen anwenden. Wo bleibt der Aufschrei und das Handeln gegen die völlig absurd auseinanderklaffenden Bezüge von denen die zur Arbeit heute durch ein Kind oder Schicksalsschläge vom Staat gezwungen werden und denen, die zwingen? Wo bleibt das Handeln gegen die unmenschlich gewordenen Bedingungen für junge Menschen, ihr ganzes Leben sklavisch nach den Anforderungen des Arbeitsmarktes zu richten? Merkst du, was aus den Menschen wird? Warum merkt niemand, dass die allgemeinen Anforderungen an unsere Kinder, so perfekt und volkommen, so glücklich und aktiv wie irgend möglich, zu sein...nicht mehr erreichbar sind. Usw. usw.
Wäre das keine Zivilcourage wert? Nun...ist son Einsatz vielleicht nicht ideologisch und schick genug, weil das alles „nun mal so ist“, oder? Und wenn ich als Retter der hochentwickelten Kultur gegen die rohe braune Gewalt und Einschüchterung bin, kann ich mich geradezu schmücken. Im Nahen Osten schmückt man sich vielleicht, wenn man was gegen die Christen unternimmt, in China schmückt sich vielleicht ein Parteifunktionär, weil er „was gegen die amerikanische Wirtschaftsübermacht“ tut...und so schmückt sich immer der, der ganz genau weiß, was das Gute ist. Ich sehe da keinen Unterschied.
Ich finde, es gehört etwa anderes als Massenaufrufe dazu. Man kann in jeder Situation des Tages ganz genau kucken, was so vor sich geht...und ich merke, dass mir sehr viel entgeht, wo ich einfach aus Unachtsamkeit den anderen verletzend oder missachtend behandle. Oder mich selbst zu etwas zwinge. Dort anfangen hinzuschauen und zu handeln, ist für mich eher realistisch. Leider unpopulär.
Trotzalledem, finde ich eure Diskussion ganz ok und die Einwände auch zutreffend.
Bernd
Wenn man sich für die Menschen in einem bestimmten Falle oder Bereich einsetzt, in dem es gegen einen stärkeren Gegner geht, wird man sie anfangs hinter sich wissen. Wenn sie jedoch ahnen, dass sie unterliegen könnten, schwenken sie um. Sie schlagen sich dann nicht nur auf die Seite der anderen, sondern sie fallen dir, der du ihnen ursprünglich helfen wolltet, in den Rücken. Das erlebt man bei kleinen Nachbarschaftsstreitigkeiten und in Größerem.
Ich bin nicht bereit, mich für solche Menschen einzusetzen.
Wenn ich es doch mal tun werde, dann hoffentlich ohne auf die Reaktion „der Benachteiligten“ zu hören.
Das was Miriam möchte, natürlich kann man das gut finden, aber ich lehne mich hier nicht so weit raus, dass ich es für bedeutender halte, als den alljährlichen Ratschlag „sich gegen Grippe impfen zu lassen“. Es soll die Masse manipulieren und den Aufrufenden zu Glanz verhelfen. Ich sehe für mich keinen Sinn, mich damit zu beschäftigen. Links und rechts, und in zunehmendem Maße andere Erfindungen (stark/schwach oder faul und fleißig)...der Gesellschaft schwinden für mich in ihrer Bedeutung und Unterscheidbarkeit.
Roher Gewalt stehe ich ziemlich ratlos gegenüber. Vielleicht ist das wenigstens ehrlich.
Wenn ich manchmal überlege, was ich mit wem in einer entsprechenden Situation „bereden“ sollte, fällt mir nichts ein, was wirklich den anderen erreichen könnte. Die sind schlicht und einfach zu blöd. Vielleicht ist dann einfach das zu tun, was zu tun ist...ohne große Ideologie.
Die Einschätzungen „bitte unternehmt was gegen die braune Gefahr“, könnte ich auch auf andere kranke Erscheinungen anwenden. Wo bleibt der Aufschrei und das Handeln gegen die völlig absurd auseinanderklaffenden Bezüge von denen die zur Arbeit heute durch ein Kind oder Schicksalsschläge vom Staat gezwungen werden und denen, die zwingen? Wo bleibt das Handeln gegen die unmenschlich gewordenen Bedingungen für junge Menschen, ihr ganzes Leben sklavisch nach den Anforderungen des Arbeitsmarktes zu richten? Merkst du, was aus den Menschen wird? Warum merkt niemand, dass die allgemeinen Anforderungen an unsere Kinder, so perfekt und volkommen, so glücklich und aktiv wie irgend möglich, zu sein...nicht mehr erreichbar sind. Usw. usw.
Wäre das keine Zivilcourage wert? Nun...ist son Einsatz vielleicht nicht ideologisch und schick genug, weil das alles „nun mal so ist“, oder? Und wenn ich als Retter der hochentwickelten Kultur gegen die rohe braune Gewalt und Einschüchterung bin, kann ich mich geradezu schmücken. Im Nahen Osten schmückt man sich vielleicht, wenn man was gegen die Christen unternimmt, in China schmückt sich vielleicht ein Parteifunktionär, weil er „was gegen die amerikanische Wirtschaftsübermacht“ tut...und so schmückt sich immer der, der ganz genau weiß, was das Gute ist. Ich sehe da keinen Unterschied.
Ich finde, es gehört etwa anderes als Massenaufrufe dazu. Man kann in jeder Situation des Tages ganz genau kucken, was so vor sich geht...und ich merke, dass mir sehr viel entgeht, wo ich einfach aus Unachtsamkeit den anderen verletzend oder missachtend behandle. Oder mich selbst zu etwas zwinge. Dort anfangen hinzuschauen und zu handeln, ist für mich eher realistisch. Leider unpopulär.
Trotzalledem, finde ich eure Diskussion ganz ok und die Einwände auch zutreffend.
Bernd