AW: Die göttliche Liebe
Ich hörte und dachte immer Gott liebt alle, bedingungslos? Und das kommt meinem Vorstellungsvermögen auch viel näher.
Das widerspricht nicht dem Gedankengut von Simone Weil. Ich versuche einen Vergleich zu ziehen: Was bringt es, wenn zB Dich jemand liebt, Du aber diese Liebe nicht bzw nur bedingt wahrnehmen und so erwidern kannst, weil Deine selbstbezogenen Wünsche, Dein Wollen dem entgegenstehen. Erst Selbstlosigkeit im Sinne des Bewusstseins der Endlichkeit und dass alles im Fluss bzw Werden ist, ermöglicht mE nach einen vollen Zugang zum Absoluten. Und diese Endlichkeit bzw Selbstlosigkeit denke ich auch nicht so, dass von Dir nichts übrig bleibt, sondern, dass dieser Tuende in Dir, von dem Du konkret augehst, nicht Deinem wahren Wesen entspricht, sondern nur ein Sammelsurium von Daseinsfaktoren, Trieben usw ist.
Er ist doch der "Größere" und warum sollte er dann von uns "Kleinen" eine solche Vorleistung verlangen, zu welcher die meisten, das wüßte er doch auch, gar nicht in der Lage sind.
Wir haben Freiheit und es liegt an uns worauf wir unser Leben ausrichten. Ich glaube, viele Menschen haben viele Chancen Gott zu begegnen, zb in bestimmten Menschen, die uns über den Weg laufen und dann liegt es an uns, wie aufmerksam wir sind und ob wir Chancen nützen oder auslassen. Ich würde niemandem absprechen, nicht den richtigen Weg finden zu können.
Zudem wurden wir ja auch nicht gefragt ob wir da sein und das alles auf uns nehmen wollen.
Das weiß ich nicht. Es gibt vieles, das uns derzeit nicht bewusst ist.
Schon deshalb müßte er, meinem Empfinden nach, uns alle lieben. Einige wird er vielleicht aufgrund ihrer Bemühungen und somit Erfahrungen seine Nähe intensiver erfahren lassen. Aber lieben wird er auch dich ob du an ihn glaubst oder nicht. Ich glaube er kann das, bin da zuversichtlicher als Simone.
Ich glaube nicht, dass Simone gedacht hat, dass Gott nicht alle liebt, sondern, dass Gott niemanden zwingen kann, seine Liebe zu erwidern. Und das geht mE am besten, wenn Egozentrik aufgebrochen wird und zwar restlos hin zur völligen Selbstlosigkeit. Allerdings nicht eine Selbstlosigkeit, die dem Ausnützen durch andere Tür und Tor öffnet, sondern wie schon oben geschrieben, ein Bewusstsein der Endlichkeit. Alles ist im Fluss bzw Werden.
Das Bild der Liebe Gottes durch ein gebrochenes Herz gefällt mir sehr gut, da es ermöglicht, Leid irgendwie in dieses Bild integrieren zu können. Gibt es kein auf sich bezogenes Selbst, gibt es auch kein Leid. Denn Leid entsteht in erster Linie durch Frustration, durch enttäuschte Erwartungen bzw im Wissen, dass ein Ist-Zustand nicht der gewünschte Zustand ist.
Das soll ich im Auftrag einiger Kardiologen bestätigen ...
, weil sie angeblich ihr Bedürfnis zu essen gegenüber ihrem Bedürfnis zu leiden, zurückstellte.
