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Die Frage nach dem guten Leben

gutes Leben = angstfreies Leben

Lieber unglücklich denkender Pfugg,

Vor einigen Jahren noch hielt ich es auch für sehr wahrscheinlich, dass Dummheit (bzw. Nichtdenken) glücklich macht. Durch die Beschäftigung mit der Genese von Stereotypien und Vorurteilen hat sich meine Meinung grundlegend verändert. "Dumme" Menschen haben ein sehr eingeschränktes Weltbild, einfach strukturiert und stark polarisiert. So müssen alle Alltagserfahrungen in einige wenige Schemata gepresst werden. Komplexe Informationen werden einfach ignoriert oder so verstümmelt, dass sie in die bestehenden rigiden Denkmuster passen. Die Kronen-Zeitung etwa arbeitet nach diesem Konzept und findet so ihre Leserschaft.
Unter solchen Umständen kann sich Wissen nur begrenzt vermehren und Unwissenheit macht bekanntlich Angst. Ein angsterfülltes Leben kann niemals ein Glückliches bzw. Gutes sein.
Ich teile die Meinung von Gysi (und finde den Verweis auf "Happy Buddha" sehr passend) bezüglich der Erkenntnisfähigkeit. Wichtig in diesem Zusammenhang: für mich persönlich ist das Gegenteil von Dummheit nicht Intelligenz (über deren Definition sich auch unendlich debattieren ließe) sondern Weisheit. Weise Menschen vernetzen neue Erfahrungen immer wieder aufs Neue mit Bestehendem Wissen und bilden darüber fortwährend neue Hypothesen, die widerum ständig an Erfahrungen getestet, verifiziert, modifiziert oder verworfen werden können. Die Fähigkeit übergeordnete Zusammenhänge zu erfassen kann nciht unglücklich machen, da der Blick für das Gute ebenso frei ist wie für Unzulänglichkeiten. Wer meint, dass er dadurch, dass er denkt, unglücklich sein muss, verwechselt vielleicht Denken mit resignativer Problembehandlung :rolleyes:

lg, suzki
 
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Hermi schrieb:
Wie sieht ein gutes/bestes Leben eigentlich aus? Gibt es "das gute Leben" überhaupt?

Hallo, Leute,

ausgehend vom "guten Leben" sind wir inzwischen beim "Glücklichsein" gelandet. Ist ein gutes Leben immer auch ein glückliches? Und ein glückliches ein gutes? Da kann man sicher seitenlang philosophieren, denn die Frage ist doch, was ist "gut"? Gut für die anderen, gut für mich, gut für alle? Und geht letzteres überhaupt?

Ich glaube, es gibt keine Antwort darauf. Man sollte aber so leben, dass man es immer vor sich selbst verantworten kann. Und wenn es dabei unglückliche Phasen gibt, dann haben die sicher auch ihr Gutes. Da Glück relativ und auch abhängig vom momentanen eigenen Befinden ist - eines Situation kann zu einem Zeitpunkt als Glück, zu einem anderen als neutral oder gar Unglück empfunden werden - sollte man die eigenen Situation immer auch ins Verhältnis zu der anderer Menschen setzen. Daraus ergibt sich dann wahrscheinlich auch der Weg zum "guten Leben" und zum eigenen Glücklichsein...
 
<gute Frage>

Liebe Hermi, das gute Leben ist, meiner Meinung nach, für jeden da, wenn er es nur sieht. Wenn man mit seinem Leben zufrieden ist, dann denkt man an dieses gute Leben nur nicht mehr, weil das Gute einem alltäglich geworden ist. Und man wünscht sich ein noch besseres (Frage: Braucht man das dann noch???).
Als ein Mensch, der kein gutes Leben hat, sieht man immer das schöne, tolle Leben vor sich, als etwas unerreichbares!!!
 
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Was ist ein glückliches Leben? Viele Philosophen haben in der Vergangenheit darüber nachgedacht und sind auf viele verschiedene Ergebnisse gekommen. Sehr sinnvoll scheinen mir die Antworten der griechischen Philosophen zu sein, besonders die Antwort Epikurs und anderer griechischer Hedonisten. Siehe dazu Malte Hossenfelder, Antike Glückslehren, Kröner Verlag.

Wichtig erscheint mir aber auch eines zu sein: die Fähigkeit, mit dem, was man hat, zufrieden zu sein und nicht zwanghaft nach immer neuen Kicks zu streben. Das soll jetzt nicht heißen, dass man sich schöne Erlebnisse, neue Bücher usw. ersparen soll, sondern, dass die Gier etwas ist, das dem Glück abträglich ist. Damit sind wir aber schon einige Schritte in Richtung Buddha marschiert, der die Gier (neben der falschen oder fehlenden Erkenntnis) als eines der Hauptübel für das Leiden, die Unzufriedenheit usw. hielt. Meiner Meinung nach hatte Buddha in dieser Hinsicht so unrecht nicht.
 
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