.....Nun, "Ich wollte! Ihnen sagen, dass "anerzogenes, beigebrachtes, erlebtes usw." sehrwohl "willensbeeinflussende Faktoren" sind und das ein "von Anfang an abgeschottetes" Lebewesen nicht mal eine "Überlebenswillen" entwickelt!.....
meint plotin
Ich habe nie bestritten, dass Anerzogenes, Erlebtes und Beigebrachtes den Willen beeinflussen und diese Einflüsse in meiner Grafik bildlich dargestellt.
Aber, was den Überlebenswillen betrifft, kann ich Ihnen nicht zustimmen, denn der ist dem Menschen m.E. von der Zeugung an mitgegeben, wird bei der Geburt verstärkt und besteht bis zum Lebensende eines jeden Menschen und auch der Tiere. Nun könnte man zwar die Menschen als Gegenbeispiel anbringen, die sich selbst das Leben nehmen, aber diese Menschen sind aus irgendeinem Grund derartig verzweifelt, dass sie entgegen ihres natürlichen Überlebenstriebs handeln. Also, z.B. weil sie schwer krank sind oder vereinsamen und dieses Leid oder den Schmerz nicht (mehr) ertragen können.
Also auch ein Neugeborenes, das man isoliert, hat diesen Überlebenswillen, der jedoch nur verkümmern
kann, wenn es nicht die lebensnotwendigen Dinge bekommt. Und dazu gehört eben nicht nur die Luft zum Atmen, die Flüssigkeit und Nahrung, sondern auch die Zuwendung.
Nun behaupte ich jedoch, dass man auch dann einen freien Willen haben kann, wenn die verschiedenen Faktoren der Außenwelt auf einen einwirken und einen beeinflussen, nämlich dann, wenn man ganz bewusst in der Mitte bleibt und dadurch das Gleichgewicht oder den Einklang in sich selbst beibehält.
Also, jemand dessen Entscheidungen nur auf den Verstand, dem beigebrachten Wissen und der erlebten Routine beruhen, wird genauso unfrei entscheiden, wie jemand, der seine Entscheidungen nur aufgrund seiner Gefühle, dem Instinkt und seinem Glauben trifft. Doch jemand, der bewusst und ganz gezielt in der Mitte, also bei sich selbst bleibt, wird alle äußeren Faktoren berücksichtigen können, um seine
eigene freie Entscheidung treffen zu können.
Das worauf es m.E. ankommt, ist das ausgewogene Verhältnis von allen Einflüssen, denn sobald ein Einfluss oder mehrere überwiegen, gerät das Ich/Ego oder man selbst aus de Gleichgewicht und kann nicht (mehr) frei entscheiden.