.....A geh... ein "freier Wille" will nix!.....
meint plotin
Ein Wille setzt natürlich einen Menschen voraus, der ihn besitzt, denn ohne ihn, wäre der Wille nur ein Wort und die Wörter selbst wollen natürlich nichts, sondern haben nur eine Bedeutung, die man teilweise, wie beim Begriff "freien Willen", sehr unterschiedlich interpretieren kann. Es steht auch jedem frei, welcher der Interpretationen er sich im jeweiligen Zusammenhang anschließen will/wird und wie vehement er diese Ansicht vertritt, doch wer, wenn nicht man selbst, entscheidet darüber, welche der Ansichten man für sich annimmt? Wird irgendjemand dazu gezwungen, die Meinung zu vertreten, dass es keinen freien Willen gibt? Oder entscheidet man sich nicht doch ganz freiwillig dazu, weil diese Vorstellung am besten zu seinem eigenen Weltbild passt?
Man kann zwar selbst auswählen, welcher Philosophie man sich anschließen will und auch daran glauben, dass es keinen freien Willen gibt, aber in der Realität sieht das dann doch ganz anders aus, denn ohne die Voraussetzung, dass ein geistig gesunder und erwachsener Mensch über einen freien Willen verfügt, könnte niemand irgendein Rechtsgeschäft betätigen und auch niemand für einen Regelbruch oder Gesetzesverstoß belangt werden. Man kann sich jedenfalls ganz real nicht mit dem Argument verteidigen, dass man doch über keinen freien Willen verfügen, also strafrechtlich nicht belangt werden könnte und auch ansonsten keine Eigenverantwortung für sein Handeln und Nichthandeln tragen würde.
Von daher kann man sagen, dass es den
freien Willen tatsächlich gibt, ganz gleich
wie man den Begriff für sich interpretiert.
Und
wie Willensstark ein Mensch ist, hängt m.E. nicht davon ab, was man ihm anerzogen und beigebracht hat, was er erlebt hat und auch nicht von den vorhandenen Optionen, sondern davon, ob er dazu in der Lage ist, aus den gegebenen Voraussetzungen und den zur Verfügung stehenden Optionen, die für sich beste Möglichkeit auszuwählen, um sein gewolltes Ziel zu erreichen.