Also ich bin mir ziemlich sicher, dass sich negative Gefühle, wie Wut, Aggression und Hass durch positive Gefühle abschwächen lassen und man auf diese Weise auch viele Konflikte lösen kann. Denn durch eine aggressive Reaktion, wird sich die Wut des Gegenübers nur verstärken und durch eine liebevolle Reaktion voraussichtlich abschwächen. Es muss aber nicht gleich Sex sein, denn oft genügt schon ein liebes Wort oder bei einer näherstehenden Person eine Umarmung, um sie zu beruhigen oder sogar positiver zu stimmen und den Konflikt auf diese Weise zu lösen.
Aber das funktioniert nur bei Menschen, die "normal ticken", denn es gibt eben auch Menschen, die völlig "austicken" und (dann) unberechenbar sind. Das Gehirn von solchen Menschen weist offenbar Merkmale auf, die sich von "normalen" Menschen unterscheiden, aber woher diese Unterschiede kommen, wissen die Forscher nicht. Es scheint jedoch inzwischen erwiesen zu sein, dass diese Veranlagungen vererbt wirder. Und das bestätigt meine Annahme, dass die grundsätzlichen Charaktereigenschaften angeboren sind, aber das soziale Umfeld, der Umgang und die persönlichen Erlebnisse haben natürlich ebenfalls einen Einfluss darauf wie sich ein Mensch entwickelt. So wird sich ein Mensch, der geliebt wird oder wurde, Fürsorge erfährt, bzw. erfahren hat und in einem friedlichen Umfeld aufgewachsen ist, natürlich positiver entwickeln, als jemand, der als Kind vernachlässigt wurde, von Gewalt umgeben war oder sogar ein Trauma erleiden musste.
Dennoch wird nicht jeder Mensch, der als Kind vernachlässigt oder dem Gewalt angetan wurde, zu einem Täter, weil die angeborenen Eigenschaften m.E. doch ausschlaggebend dafür sind, ob ein Mensch auch in Konfliktsituationen Ruhe bewahren oder sie sogar schlichten kann oder ob er sehr schnell aufbausend und böse wird.
Ich bin inzwischen zu der Erkenntnis gekommen, dass die Eigenschaften, die ich auf der linken Seite meiner Grafik eingezeichnet habe, also der Instinkt, die Gefühle und der Glaube, nicht für das Böse im Menschen verantwortlich sind, sondern dass die Eigenschaften auf der rechten Seite in meiner Grafik, also das Wissen, der Verstand und die Routine, eher dazu führen können, dass Menschen böse werden. Aber solange beide Bereiche ausgeglichen stark ausgeprägt sind, wird der jeweilige Mensch nicht sonderlich lieb oder böse sein und daher auch nicht zu außergewöhnlich guten oder schlechten Taten neigen. Ideal wäre also ein gesunder Ausgleich zwischen dem Fühlen und dem Denken, aber dieser Idealzustand scheint nicht die Norm zu sein.