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Die Atomlüge

AW: Die Atomlüge

Ich bin mir ziemlich sicher, daß ein AKW nach dem anderen abgeschaltet wird - sobald die Energiekonzerne die Kosten für die Endlagerung des Atommülls den sie produzieren selbst tragen müssen.

meint Eule

Hallo Eule,

auch wenn die Kernkraft-Gegner und die Medien immer wieder das Gegenteil behaupten:
Die Kosten für die Endlagerung des Atommülls (wie auch diejenigen für die Stilllegung der KKW) sind im Strompreis enthalten:

http://www.energie-fakten.de/html/as-pull-down/kernenergie/entsorgung.html

Daraus folgendes Zitat:

energie-fakten.de schrieb:
Die Betreiber kerntechnischer Anlagen wurden daher atomrechtlich verpflichtet, finanzielle Vorsorge für sämtliche künftigen Entsorgungsverpflichtungen bis hin zur Stilllegung der Anlage in Form von Rückstellungen zu treffen. Die Rückstellungen unterliegen der ständigen Kontrolle der für Handelsbilanzen, Steuerbilanzen und für Atomrecht verantwortlichen Organe. Rückstellungen sind wirtschaftlich verursachter Aufwand und als solcher – im Fall der Kernkraftwerke – im Strompreis berücksichtigt.

Wieviel der Betreiber eines KKW jährlich für die Entsorgung ausgibt, wird in folgendem Link beantwortet:

http://www.energie-fakten.de/html/entsorgung-kosten.html

Daraus folgendes Zitat:

energie-fakten.de schrieb:
Die gesamten Erzeugungskosten je Kilowattstunde Atomstrom betragen etwa 1,5 Cent bei den vorhandenen (weitgehend abgeschriebenen) Kernkraftwerken und knapp 3 (drei) Cent bei einem neu zu bauenden Kernkraftwerk. Sowohl die heutigen wie die etwaigen künftigen Kernkraftwerke stellen damit in der sogenannten Grundlastversorgung „rund um die Uhr“ die günstigste Art der Stromerzeugung dar (übrigens auch die ressourcenschonendste und – zusammen mit Windkraftwerken – die umweltverträglichste). Von den 1,5 Cent (bzw. bei neuen Kernkraftwerken 3 Cent) entfallen 0,35 Cent auf die Entsorgung.

Wenn du es wünschst, dann gebe ich dir auch noch einen Link zum deutschen Atomgesetz.

Gruss
Hartmut
 
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AW: Die Atomlüge

....
Wenn du es wünschst, dann gebe ich dir auch noch einen Link zum deutschen Atomgesetz.

Gruss
Hartmut
hallo hartmut,
danke für deine angaben.
glaub ich schon, dass die kosten für entsorgung im strompreis enthalten sind.
wo denn sonst.....aber:
meine ursprünglichen fragen über die ENDLAGERUNG sind damit noch nicht beantwortet - oder hab ich da was übersehen?

also hier nochmal meine grundlegenden fragen zum thema atomstrom:


was passiert denn ´nu mit den reaktorabfällen?
sind denn die endlagerungsfragen schon geklärt?
und ist es nicht auch für dich beunruhigend, dass die abfälle - egal wo sie sind - endlos lang herumstrahlen?


liebe grüße
kathi
 
AW: Die Atomlüge

Hallo Hartmut!

auch wenn die Kernkraft-Gegner und die Medien immer wieder das Gegenteil behaupten:
Die Kosten für die Endlagerung des Atommülls (wie auch diejenigen für die Stilllegung der KKW) sind im Strompreis enthalten:

Das glaube ich Dir aufs Wort, daß die Kosten im Strompreis enthalten sind. Aber das ist ja nicht "selbst" zahlen. Damit meine ich, daß sie die Kosten vom Gewinn nach Steuern tragen müßten, also "selbst", und nicht der Verbraucher.

Denn meines Wissens nach wird doch die Suche nach einem sicheren Endlager und die Sanierung von Asse dem Staat, sprich dem Steuerzahler überlassen.
Oder bin ich da falsch informiert?

lg.eule
 
AW: Die Atomlüge

Auch die Sanierung der mehr oder weniger bankrotten Staatshaushalte wird mehr oder weniger den Steuerzahlern und Steuerzahlerinnen überlassen ..., was aber auch bald nichts mehr macht ...:clown3:
Der blaue moebius
 
AW: Die Atomlüge

Heuer wurde in D beschlossen, Gorleben für ein mögliches Endlager bis voraussichtlich 2017 gründlich zu untersuchen und bei positiven Erkenntnissen könnte dann nach weiteren 10 Jahren dort mit der Endlagerung begonnen werden.

Im ARD-Panorama vom 27.08.2009 fiel das Urteil einiger Experten (ein Geograph, ein Geophysiker, der Präs. des Bundesamts für Strahlenschutz, ein Historiker sowie der Bundesforschungsminister von 1974-78) über die Endlagerung vernichtend aus: In Gorleben würde das Gleiche passieren wie in der Asse, wenn auch etwas verzögert, meinte etwa der Geograph!
www.youtube.com/watch?v=wsiGhikMg3Y

Man muss die Untersuchung abwarten, aber eigenartig ist es für jeden Laien, dass zuerst der Atommüll produziert und dann erst das Endlager dafür gesucht wird – das es nach allen bisherigen Erfahrungen und Erkenntnissen gar nicht gibt!
Ein Interview des NDR mit der Physikerin und Befürworterin Angela Merkel war trotz intensivster Bemühungen nicht möglich, s. Video.

Mehr satirisch der Klaus vom NDR:
www.youtube.com/watch?v=Uj0bWCskrbw&NR=1
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Die Atomlüge

.....
Ein Interview des NDR mit der Physikerin und Befürworterin Angela Merkel war trotz intensivster Bemühungen nicht möglich, s. Video.

Mehr satirisch der Klaus vom NDR:
www.youtube.com/watch?v=Uj0bWCskrbw&NR=1

Ich finde es ja rührend, dass die ChristlichDummeUnion mit ihrer total überforderten arm-seligen depperten promovierten protestantischen Quantenchemikern als Vorsitzender und noch amtierender Bundes-Kanzlerin, diesem politischen Adoptiv-"Töchterlein" des Dicken (= Alt-Kanzlers H. KOHL) noch um Interviews gebeten wird ...Aber in Deppenland ist halt viel möglich ...:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Die Atomlüge

meine ursprünglichen fragen über die ENDLAGERUNG sind damit noch nicht beantwortet - oder hab ich da was übersehen?

Nein, hast du nicht.

also hier nochmal meine grundlegenden fragen zum thema atomstrom:

was passiert denn ´nu mit den reaktorabfällen?
sind denn die endlagerungsfragen schon geklärt?
und ist es nicht auch für dich beunruhigend, dass die abfälle - egal wo sie sind - endlos lang herumstrahlen?

1. was passiert denn ´nu mit den reaktorabfällen?

Aus dem Betrieb der KKW resultieren verschiedenartige Abfälle, schwach bis mittelaktive, welche kaum Wärme erzeugen, und hochaktive Abfälle, das sind die wärmeerzeugenden, ausgedienten Brennelemente und die Abfälle aus der Wiederaufarbeitung solcher Brennelemente.
Ich konzentriere mich mal auf die ausgedienten Brennelemente (BE).
Diese BE werden zunächst einige Jahre unter Wasser in den BE-Lagerbecken der KKW gelagert. Im Falle einer Wiederaufarbeitung (WA) werden die BE nach 3 - 5 Jahren an die WA-Anlage (La Lague oder Sellafield) transportiert. Abgesehen von diesem Fall, der in Deutschland seit 2006 verboten ist, werden ausgediente BE erst nach ca. 10 Jahren in sog. CASTOR-Behälter eingeladen, wo sie für mindestens 40 Jahre trocken zwischengelagert werden. Diese Zwischenlagerung ist erforderlich, damit die Wärmeentwicklung der ausgedienten BE auf ein Mass abgeklungen ist, welches die Endlagerung in geologischen Tiefenlagern erlaubt. In Deutschland gibt es an jeden KKW-Standort ein Zwischenlager, und in Gorleben zudem ein zentrales Zwischenlager.

Aufgrund der langen Zeit der Zwischenlagerung besteht kein zeitlicher Druck für die Endlagerung. In Deutschland und der Schweiz geht man davon aus, dass ab 2030 ein Endlager betriebsbereit sein sollte.

2. sind denn die endlagerungsfragen schon geklärt?

Nein.
Es gibt derzeit nirgends ein betriebsbereites Endlager für hochaktive Abfälle, siehe dazu auch folgenden Link:

http://www.world-nuclear.org/info/inf04.html

In Deutschland wurde der Salzstock Gorleben frühzeitig als mögliches Endlager erkundet. Die rot-grüne Regierung hatte diese Erkundung aber für 10 Jahre (2001-2010) gestoppt. Dies veträgt sich absolut nicht mit dem Druck, den die KKW-Gegner und die Medien in Sachen Endlagerung ständig ausüben.

3. und ist es nicht auch für dich beunruhigend, dass die abfälle - egal wo sie sind - endlos lang herumstrahlen?

An der langen Halbwertszeit einiger Isotope des radioaktiven Abfalls kann man vorläufig nichts ändern, es sei denn, man wandelt sie durch Transmutation in kürzerlebige Isotope um.
Wichtig ist m. E., dass durch ein Mehrfach-Barrieren-System dafür gesorgt wird, dass aus einem Endlager keine Radioaktivität in die Biospäre gelangt.

Gruss
Hartmut
 
AW: Die Atomlüge

An der langen Halbwertszeit einiger Isotope des radioaktiven Abfalls kann man vorläufig nichts ändern, es sei denn, man wandelt sie durch Transmutation in kürzerlebige Isotope um.
Wichtig ist m. E., dass durch ein Mehrfach-Barrieren-System dafür gesorgt wird, dass aus einem Endlager keine Radioaktivität in die Biospäre gelangt.

Gruss
Hartmut
lieber hartmut,
danke für deine ausführliche antwort.
ich glaube dir und vertraue dir auch, dass das alles so ist, wie du es oben beschreibst.
aber leider befriedigt mich dieses handeln der wissenschaftler, experten und politiker in keiner weise.
ich bin zwar ein laie in den details, aber ich bin ein mensch, der die großen zusammenhänge sehr wohl sieht.

nämlich in diesem fall den umstand, dass die heutigen menschen nutzen aus einem prozess ziehen, bei dem weitere auswirkungen entstehen, die die heutigen menschen nicht restlos beseitigen können.
deswegen lassen diese menschen diese auswirkungen erstmal außer acht und schieben sie beiseite ......sozusagen in "zwischenlager".......auf unbestimmte zeit und unbestimmten ort......"irgendwann" wird sich das ganze dann mal "lösen"......hoffen sie.

und die mehrheit der menschen nimmt das alles einstweilen hin.
weil sie einerseits nicht selber nachdenken und weil ihnen andererseits weisgemacht wird, dass sie sonst kein so gutes und luxuriöses leben führen könnten......ja, dass es keine besseren alternativen gibt.
und so wird gefährlicher dreck als nebenprodukt erzeugt, mit dem der mensch nicht wirklich weiß umzugehen…..und den er letzlich einfach im inneren der erde, auf der er lebt, verscharrt oder im meer versenkt.

dies kann doch wirklich nicht die allgemein letzte lösung für die radioaktiven abfälle sein!
dieses (noch dazu irgendwie und irgendwann) verstecken des nichtverrottenden dreckes ist eine kurzsichtige, kindische und gefährliche vorgehensweise unserer heutigen wissenschaftler und politiker.
da den menschen ja bestens bekannt ist, dass radioaktiver abfall für uns und unseren ganzen planeten höchstgefährlich ist.
no-na!
sonst müssten die brennstäbe ja nicht in der größten tiefe versenkt oder verscharrt werden.

und dennoch bauen wir menschen unser kartenhaus
auf diesem strahlenden, tönernen grab weiter aus…


nun, ich hoffe, dass doch in absehbarer zeit ein umdenken in dieser ganzen atomenergie-frage einsetzen kann.
so wie oben von dir beschrieben, ist mir die sache weiterhin absolut unvertrauenswürdig. leider.

:( kathi






p.s.: ich bin wirklich froh, dass wir in Ö kein AKW haben.
und dass ich damals als teenager ohne stimmrecht mit meinem papa auf "mord und brand" gestritten hab, weil er FÜR das AKW stimmte.
meine mama übrigens konnte ich beeinflussen: sie hat dagegen gestimmt.....und sie hat es nie bereut.
……mein papa hingegen nach tschernobyl schon.
 
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AW: Die Atomlüge

Kein AKW Zwentendorf –
Was Österreich sich bis heute erspart hat
Bei der Volksabstimmung vom 5. November 1978 haben die ÖsterreicherInnen „Nein“ zur Inbetriebnahme des bereits fertig gestellten AKW Zwentendorf gesagt. Die Argumente der damaligen Atomkraft-BefürworterInnen haben sich tatsächlich als falsch erwiesen: Weder ist das Licht ausgegangen noch ist Österreich von der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa abgehängt worden. Heute wäre das AKW Zwentendorf bereits alt. Österreich stünde vor der Frage, ob die Laufzeit verlängert oder ob ein neues AKW gebaut werden sollte. Ebenso würde die Frage nach der Lagerung der Abfälle immer dringender. Über das unmittelbare Risiko eines gefährlichen AKW-Unfalls hinaus, hat sich Österreich mit dem „Nein“ zu Zwentendorf viel erspart:

Das „Nein“ zu Zwentendorf erspart Debatte um weitere AKW-Projekte
Der von der SPÖ Alleinregierung 1976 beschlossene Energieplan sah in Österreich drei AKW vor. Durch das „Nein“ zu Zwentendorf wurden weitere AKW-Pläne obsolet.

Österreich erspart sich Atommüll und immense Lagerungskosten
Zum heutigen Zeitpunkt stünde Österreich vor einem Berg von 3.800 m3 schwach- und mittelradioaktiven Abfällen und 540 m3 bzw. rund 730 Tonnen hochradioaktivem giftigen Material.

Die SteuerzahlerInnen ersparen sich die Kosten des Rückbaus
Trotz der Gesamtkosten von rund einer Milliarde ist Zwentendorf ein „billiges“ AKW, denn der Rückbau nach dem Ende der Betriebszeit wäre ein langwieriger und teurer Prozess. Nach Schätzungen belaufen sich die Kosten für den Rückbau der derzeit in Europa laufenden Reaktoren auf mindestens 500 Milliarden Euro. Die hohen Kosten wälzen AKW-Betreiber auf die SteuerzahlerInnen ab. „Billiger“ Atomstrom wird zur teuren Belastung.

Gesundheitsschäden durch AKW-Normalbetrieb
AKW geben auch im Normalbetrieb radioaktive Stoffe an die Umwelt ab. In der Umgebung vieler AKW wurden erhöhte Krebsraten festgestellt. Aus einer 2007 veröffentlichten Studie des deutschen Bundesamtes für Strahlenschutz geht hervor, dass die Häufigkeit von Krebserkrankungen bei Kindern mit der Nähe zu AKW deutlich zunimmt. Das Risiko ist im 5-km-Radius für Kinder unter fünf Jahren um 60 Prozent erhöht, das Leukämierisiko um etwa 120 Prozent. Andere Studien zeigen vermehrt Missbildungen und Totgeburten infolge von Niedrigstrahlung sowie Veränderungen in der Tier- und Pflanzenwelt.

Besonderes Sicherheitsrisiko: Siedewasserreaktor
Das AKW Zwentendorf ist als Siedewasserreaktor konzipiert. Bei diesem können im Falle eines Lecks im Primärkreislauf leicht große Mengen von Radioaktivität in die Umgebung gelangen, wie es 1978 im AKW Brunsbüttel (Deutschland) geschehen ist. Studien zeigen besonders hohe Krebsraten im Umkreis dieses Reaktortyps. Mängel am AKW Zwentendorf wurden vom Wiener Institut für Festkörperphysik bereits nachgewiesen.

Uran-Abhängigkeit
Uran ist ein begrenzt verfügbarer Rohstoff. Laut einer Marktanalyse der IAEO und der IEA wäre bei gleichbleibendem Verbrauch wie im Jahr 2004 eine Verfügbarkeit von nur 40-70 Jahren zu erwarten. Für Zwentendorf hätten pro Jahr etwa 35.000 Tonnen Uranerze abgebaut werden müssen. Beim Uranabbau entstehen große Mengen an radioaktivem Abfall, massive Umwelt- und Gesundheitsrisiken werden in den betroffenen Regionen verursacht.

Atomstaat versus Demokratie und Freiheit
Österreich hat mit der Volksabstimmung über das AKW Zwentendorf ein Zeichen für eine lebendige Demokratie gesetzt. Durch das „Nein“ zur Atomkraft erspart sich Österreich im Vergleich zu Staaten mit AKW den massiven Polizeieinsatz bei Atommülltransporten und die Polizeiüberwachung von Atomkraft-KritikerInnen. Die Atompolitik führt oftmals zu undemokratischen und intransparenten Entscheidungs- und Genehmigungsprozessen über große zentrale Anlagen mit hohem Gefahrenpotential - oft in Verbindung mit politischer und militärischer Macht.
Tödliches Uran
Die Folgen des Uranabbaus im Niger

Der Niger ist einer der fünf größten Uranproduzenten weltweit und gleichzeitig das viertärmste Land der Welt (Human Development Index). 17 % der europäischen Uranimporte zum Betrieb von Kernkraftwerken stammen aus dieser Region. Im Gegensatz dazu haben im Niger 90 % der Bevölkerung keinen Anschluss an Elektrizität.

Keine Schutzkleidung für Minenarbeiter
Die Minenarbeiter müssen für einen Hungerlohn von umgerechnet 35 Euro im Monat, ohne ordnungsgemäße Schutzkleidung und unter verheerenden Arbeitsbedingungen arbeiten. Der Kontakt mit radioaktivem Material, sowohl in den Minen selbst als auch in den Häusern der ArbeiterInnen, verursacht vielfältige Gesundheitsschäden. ArbeiterInnen, die krankheitshalber vorübergehend arbeitsunfähig sind, werden entlassen. Krankenversicherung besitzen sie keine.

Kinder spielen mit Abfall aus den Uranminen
Das öffentliche Trinkwasser ist verstrahlt. Radioaktive Abfälle aus den Uranminen liegen herum. Kinder sammeln diese „funkelnden Steine“, um damit zu spielen.
Altmetall, das in den Uranminen ausgedient hat, findet sich auf den Märkten und umfunktioniert zu Kochtöpfen oder als Tür- und Fensterrahmen in den Häusern der BewohnerInnen wieder.

Krebserkrankungen in Region angestiegen
Die BetreiberInnen der Uranminen leisten keinerlei Aufklärungsarbeit. Der Anstieg von Krebserkrankungen in der Region wird von staatlicher Seite totgeschwiegen. Obwohl es schon Untersuchungen der regierungsnahen Kommission "Commission nationale des droits de l'homme du Niger" (CNDH) über die Auswirkungen und Folgen des Abbaus von Uran im Norden des Landes gegeben hat, hat die Regierung bisher keinerlei Maßnahmen zur Verringerung der Strahlenbelastung der Bevölkerung oder zur Verbesserung der Wasserversorgung ergriffen.

Die Uranpreise steigen massiv an, neue Abbaugebiete sollen erschlossen werden. Im Niger ist eine Ausweitung des Uranabbaus um das Dreifache geplant. AREVA will bis Ende 2010 die Mine in Imouraren (südlich von Arlit) ausbauen. Grund dafür ist der Glaube an eine Renaissance der Atomkraft in Europa.

Profit aus der Uranausbeutung in Arlit und Umgebung ziehen vor allem internationale Konzerne, allen voran der französische Energiekonzern AREVA. Für die Stadt selbst und deren Bevölkerung bleiben nur die verheerenden Auswirkungen des Uranabbaus auf Umwelt und Gesundheit.
 
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