Anideos
Well-Known Member
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Es ist genauso wie du es nicht meinst...Das mag sein - aber eine gewisse Berechtigung für die Frage sehe ich durchaus - die vorausgehende Aussage war ja
Dem Leben als solches kann man jedenfalls mehr göttliche Eigenschaften zuschreiben als dem „geglaubten Gott“.
Natürlich kann man - aber inwiefern wäre das sinnvoll? In einen 'geglaubten Gott' kann man jede Art von großartigen
Eigenschaften hineingeheimnissen - zuvörderst planendes Handeln, zielgerichtete Intelligenz, Wohl- oder Übelwollen,
schrankenloses Wissen und Weisheit, liebevolles (oder weniger liebevolles) Entgegenkommen - und Alles auf meine
höchst wertvolle Person bezogen. Ich bin also dem Schöpfer des Universums so wichtig, dass Er mich jahrein,
jahraus rund um die Uhr aufmerksam beobachtet und seine Handlungen von meinem Verhalten abhängig macht...
Was hat dagegen das Leben mir zu bieten? Es hat nur die eine Eigenschaft - dass ich lebe (und natürlich noch ein paar
völlig uninteressante Phänomene wie Du, Du oder Du...) - und im Übrigen ist ihm Alles schnurzpiepegal - ob ich in
zehn Minuten draufgehe oder nicht, ob ich meinem Nächsten all mein Hab und Gut vermache oder ihn am Grill röste -
dem Leben ist es powidl...
Das Leben kümmert sich nicht um uns, sondern wir kümmern uns um unser Leben. Und es ist nicht „Du, Du oder Du“ sondern „wir“ und das allumfassend.
(Am Grill oder anderswo rösten übrigens höchsten die Katholiken, wenn sie nicht brav waren...)