Exakt diese Frage und in der Kürze haben mir meine Kinder andauernd gestellt, als sie klein waren. Es ist mühsam, immer wieder darauf zu antworten.
Das mag sein - aber eine gewisse Berechtigung für die Frage sehe ich durchaus - die vorausgehende Aussage war ja
Dem Leben als solches kann man jedenfalls mehr göttliche Eigenschaften zuschreiben als dem „geglaubten Gott“.
Natürlich
kann man - aber inwiefern wäre das sinnvoll? In einen 'geglaubten Gott' kann man jede Art von großartigen
Eigenschaften hineingeheimnissen - zuvörderst planendes Handeln, zielgerichtete Intelligenz, Wohl- oder Übelwollen,
schrankenloses Wissen und Weisheit, liebevolles (oder weniger liebevolles) Entgegenkommen - und Alles auf
meine
höchst wertvolle Person bezogen.
Ich bin also dem
Schöpfer des Universums so wichtig, dass Er mich jahrein,
jahraus rund um die Uhr aufmerksam beobachtet und seine Handlungen von
meinem Verhalten abhängig macht...
Was hat dagegen
das Leben mir zu bieten? Es hat nur die
eine Eigenschaft -
dass ich lebe (und natürlich noch ein paar
völlig uninteressante Phänomene wie
Du, Du oder
Du...) - und im Übrigen ist ihm Alles schnurzpiepegal - ob ich in
zehn Minuten draufgehe oder nicht, ob ich meinem Nächsten all mein Hab und Gut vermache oder ihn am Grill röste -
dem Leben ist es powidl...