AW: Der Weg ist das Ziel
Zum Daoismus auch Taoismus genannt:
Leider habe ich noch keine vernünftige Übersetzung der reinen Philosophie des Lao Tse gefunden, weshalb ich mich weiterhin an Konfuzius halte, dessen Weisheiten in den klassischen neun Büchern in fast alle Sprachen übersetzt wurde und auch im Deutschen ausreichende Literatur zur Verfügung steht. Gerade die Esoterik-Welle, die oft Hokus-Pukus-Fidibus und Scharlatanerie ist, bedient sich nur all zu häufig der daoistischen Lehre und vermischt sie mit Opfermystik des alten Indien (vedische Zeit), mit brahmanischer und atmansicher Erlösungs- und Seelenwanderungsdeutungen, mit den nicht-orthodoxen Systemen des Charvakas, Mahavira und Jainismus, mit den Lehren Buddhas, und mit den orthodoxen Lehren des alten Indien, nämlich Nyaya und Vaischeschika, Sankhya und Yoga, Mimansa und Vedanta.
Mir scheint es zur Zeit unmöglich, sich durch diesen Gewirr hindurch zuschlagen, weil ich mir erstmal über die vorgenannten Protagonisten Klarheit verschaffen muss. Nichts desto weniger kann ich schon mal dass, worüber ich Gewissheit habe, hier einbringen.
Dao (Tao) = Weg der Vernunft und Gesetz des Himmels. Auch Konfuzius verwendet den Begriff , allerdings in einem anderen Zusammenhang.
Ich möchte an dieser Stelle betonen, das Konfuzius Philosophie bleibt und dass LEIDER der Daoismus schon recht früh in China zur Religion umgedeutet wurde.
Das Dao (Tao) ist der unfassbare Urgrund der Welt, das Gesetz der Gesetze, das Maß aller Maße. Nach Lao Tse ist das Dao reine Metaphysik, denn der Mensch richtet sich nach dem Maß der Erde, die Erde richtet sich nach dem Maß des Himmels, der Himmel nach dem Maß des Daos und das Dao richtet sich nach seiner selbst. Mir schein es sehr verständlich zu sein, dass man darin auch gut Gott sehen kann und eine Religion hineinpresst, wo keine ist.
Fatal und meist fehlgedeutet ist der Begriff: "Nichts", welches gleichzeitig ALLES ist, das darf man NIE vergessen, sonst ist diese Philosophie sinnlos und wertfrei. Aber da wir wissen, dass es das "Nichts" nicht gibt, welches sowohl aus der Physik heraus FAKT ist, weil eben auch das beste Vakuum molekulare Reststrukturen aufweist und auch zwischen den Galaxien, wo eigentlich "Nichts" ist, Nullpunktschwankungen auftreten, als auch aus der Biologie, der Chemie und den Neurowissenschaften geht eindeutig hervor, das "Nichts" so wie man sich das im Allgemeinen vorstellt, ist nicht existent.
Dann eine Besonderheit über die man sich streiten kann oder aber nicht.
Das Höchste, was wir an Erkenntnissen erlangen können, so Lao Tse, sei die Gewissheit unseres Nichtwissens. Zitat Lao Tse: "Erkennen des Nichterkennens ist das Höchste."
Mit meine Erklärung des "Nichts", welches ALLES ist, ergibt es einen Sinn.
Ich ändere wie folgt den Satz des Lao Tse um:
>>>Erkennen des Alleserkennens (das wahre Ganze) ist das Höchste.<<<
Demnach müsste man seine ganzen Begriffe der Neuzeit anpassen, allerdings bin ich dafür nicht der Experte, weil ich insgesamt, auch wegen Kunst insbesondere, die Lao Tse verschmäht und mit der reinen Passivität des Handelns als Nicht-tun, mir nur in der Meditation zusagt. Die neuronalen Strukturen wachsen bei der Meditation, der einzig mir bekannten passiven Handlung, den Sport, der täglichen Leibesertüchtigung und dem Aktivdenken.
Die Ethik des Lao Tse ist mir zu einfach, so wird das nichts mit Sittlichkeit und Moral, weil auch da uns die Neurobiologie andere Erkenntnisse vorbringt, die besagen, dass es eine gefühlte Moral gibt. Deshalb sind unsere Gefühle so wichtig, sich darüber Bewusstsein zu verschaffen.
Lieben Gruß
Axl