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Der Sinn meines Lebens

Hallo, Limea!

Könnte es sein, dass du jetzt ein bisschen mit Worten spielst? :)
Es ist doch selbstverständlich, dass ich an dem, „was bereits passiert ist“, nichts mehr ändern kann, dass es nicht rückgängig zu machen ist.
Aber es hieße menschliches Handeln nicht zu verstehen, wenn man nicht einsähe, dass zum Beispiel bestimmte Formen der Gewalt, die ich heute beobachte, auch für morgen zu erwarten sind.

Schon „etwas, das ist“, das sich also gerade vollzieht, kann ich unter Umständen durchaus „ändern“: durch direktes Eingreifen. Ich kann den prügelnden Schüler auf dem Schulhof daran hindern, den am Boden liegenden Kameraden weiter zu verletzen...

Um „Wut, Ärger, Trauer, Verzweiflung“ geht es hier nicht. Diese Gefühle, da gebe ich dir Recht, ändern zunächst einmal nichts. Es geht auch nicht um „Verurteilungen“ der Täter. Es geht darum, ob es möglich und sinnvoll, geboten oder problematisch ist, durch das eigene Handeln das, was in der Welt passiert, zu beeinflussen.

Wenn du vom „Ursache/Wirkung-Gesetz“ sprichst, was meinst du? Denkst du an Determination? Daran, dass die Vorgänge in der Welt mit Notwendigkeit geschehen und die Vorstellung selbstverantworteter Einwirkung des Menschen Illusion ist? Deine Äußerungen klingen ein wenig nach Fatalismus: so, als verneintest du die Verantwortung und die Handlungskraft des Einzelnen und schriebest das Weltgeschehen einem übermächtigen „Schicksal“ zu.

Warum ich meine, dass du vielleicht mit Worten spielst bzw. die Worte unglücklich gewählt hast? Weil du schreibst, es sei „doch das Klügste..., aus diesem Bejahen heraus eine Veränderung anzubahnen, wenn man das für richtig hält...“

Du denkst also doch an Bewertung und Veränderung.

Aber das Bejahen, das in der Tat die Voraussetzung für Veränderung ist (Bejahen als Nicht Verdrängen und Nicht-Beschönigen) hat wenig zu tun damit, „alles, was es so gibt“, „anzunehmen“ und zu „lieben“, um dadurch „Freude und inneren Frieden“ zu finden.

Ich glaube vielmehr, dass „innerer Friede“ nur erreicht werden kann im Durchgang durch die Risiken und Mühen verantwortlichen und manchmal auch irrenden Urteilens und Handelns.

Gruß
Mia
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ich bin neu angemeldet, stöbere aber schon als Gast seit ein paar Tagen durch die Posts. Ich denke nun ist es aber angebracht auch mal selber das Wort zu ergreifen ;)

Erst vor ein paar Tagen habe ich mich mit dieser Frage befasst und nun habe ich das erste Mal das Gefühl eine für mich befriedigende Antwort gefunden zu haben.

Für mich ist der Sinn des Lebens, ganz simpel, sich zu entwickeln.
Ich habe mich oft gefragt ob es nicht einfacher wäre sich nicht mit all dieses philosophischen Fragen den Kopf zu zerbrechen. Ich denke das macht das Leben teils einfacher, doch es ist für mich der einfachere, nicht aber leichtere Weg.
Ich konnte dies nie begründen, jetzt kann ich es ! Denn höre ich auf mir all diese Fragen zu stellen kommt das einem Stillstand auf geistiger Entwicklung immer näher.
Ich sehe erst dann keinen Sinn mehr in einem Leben, wenn man sich nicht mehr verändert, nicht mehr entwickelt. Denn dann komme ich einfach nicht mehr weiter ! Dann ist das Leben 'sinnlos'.

Zwar beantwortet das nicht Fragen wie > Woher komme ich < , aber ich denke eine solche Frage ist zu abstrackt...

Da ich diese Haltung noch nicht lang beibehalte, und das Durchschnittsalter hier scheinbar auch weit unterschreite, mir somit im Vergleich mit anderen Lebenserfahrung fehlt, würde ich mich wirklich sehr über jeden Kommentar und jede Kritik freuen !

Gruss

The.ArtOfWar
*wartet gespannt auf Antwort*
 
>The.ArtOfWar

Hallo!

Für mich ist der Sinn des Lebens, ganz simpel, sich zu entwickeln.
Hast Du wirklich ein Ziel bzw. schwebt Dir ein Zustand vor, zu dem Du Dich hin entwickeln willst ? Oder willst Du Dich einfach nur verändern ?

Ich sehe erst dann keinen Sinn mehr in einem Leben, wenn man sich nicht mehr verändert, nicht mehr entwickelt. Denn dann komme ich einfach nicht mehr weiter ! Dann ist das Leben 'sinnlos'.
Falls Du hin und wieder einen kleinen Stillstand hast, solltest Du auch nicht verzweifeln; es treten sicher die meisten von uns hin und wieder auf der Stelle.

Zwar beantwortet das nicht Fragen wie > Woher komme ich <
Das ist zwar für viele Menschen eine wichtige Frage, aber sicher nicht die einzig wichtige. Vielleicht ist "Wohin gehe ich" sogar wichtiger.

Vielleicht gibst Du uns Dein Alter bekannt. Hier, im Profil (über Kontrollzentrum) oder bei Vorstellungen.
 
Hallo, ArtOfWar,

du könntest dich allerdings auch zum raffi-tückischen Mafia-Agenten entwickeln und jeden Tag neue, faszinierende Hinterhältigkeiten ausdenken... Wäre auch kein Stillstand... Oder? :rolleyes:

Und übrigens: Ich finde es ganz prima, dass du dir all diese Fragen stellst! :)

Mia
 
An Marianna

Hallo Marianna!
Ja, das biedermeierliche Gedicht entspricht so etwa meiner Sichtweise.
Du kannst es dir nicht vorstellen, all das Leid und die Not der Welt zu sehen und dich trotzdem schuldfrei zu fühlen und Freude und inneren Frieden zu empfinden. Das konnte ich früher auch nicht. Aber genau dadurch, daß ich lernte, die Vorkommnisse unseres Universums (der Erde, der Menschen usw.) nicht mehr zu verurteilen, sondern zu verstehen und zu verzeihen, anzunehmen und zu achten, fing ich tatsächlich an, in mir Ruhe und Frieden zu spüren.
Und jetzt kann ich schon meist mit allem und trotz allem, was die Welt uns so bietet und wie die Menschen so sind, einfach glücklich und im inneren Frieden bleiben.
Was für Handlungskompetenzen erwachsen aus einer solchen Einstellung? Das habe ich nicht verstanden. Erklär mir das bitte.
Liebe Grüße von Limea.
 
an Mia

Hallo Mia!
Also, ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich gerade durch das Bejahen, Hinnehmen, Lieben, Achten, durch das Aufhören des Verurteilens Freude und inneren Frieden in mir gefunden habe. Daß sich diese Gefühle einstellen, wenn ich zu dem Außen eine annehmende Haltung einnehme.
Ja, ich finde auch, daß ich mich noch etwas unklar geäußert habe ob Verändern oder „Erlieben“. Da werde ich nochmal drüber nachdenken...
Mir geht es vorrangig um das Wahrnehmen dessen, was ist – und zwar bejahend! Und darum geht es auch in meinem Statement. Erst daraufhin folgt das Handeln, welches ein anderes Thema ist. Beim Handeln schaue ich schon, was für mich jetzt richtig ist – ich beurteile also. Dabei gehe ich davon aus, daß jeder für sich, sein Denken, Fühlen und Handeln voll verantwortlich ist.
Gruß
Limea
 
Limea schrieb:
Hallo Marianna!
Ja.
Was für Handlungskompetenzen erwachsen aus einer solchen Einstellung? Das habe ich nicht verstanden. Erklär mir das bitte.
Liebe Grüße von Limea.



Hallo, Limea!

Jedes Lebenskonzept als Plan bedingt auch Handlungen, die zu dem erstrebten Ziel hinführen sollen.
Ich kann mir deshalb nur vorstellen, dass bei einer biedermeierlichen Sicht solche Verhaltensweisen, wie sie Mia Dir schon vor Augen geführt hat, gefördert werden.Wegschauen, weghören und Hände weg, von allem, was mich - meine ganz persönliche Seelenruhe - stört.

Und das bedeutet in weitester politischer Sicht die Stabilisierung von Gewalt.

Aber- wir reden ja von ganz persönlichen Konzepten - und wenn Du so glücklicher lebst, hat Dir wohl kein anderer dreinzureden.

freundliche Grüße

Marianne
 
[

Grüß Dich, ArtofWar!

Fein, dass Du Dich hier bei uns meldest.Sei herzlich begrüßt.Du schreibst:

PHP]Für mich ist er Sinn des Lebens, ganz simpel, sich zu entwickeln[/PHP]


Da kann ich Dir nur total zustimmen. Wir sind nicht nur biologisch in ständiger Entwicklung - zum Tode :autsch: -, sonder auch als intelligente Wesen ändern wir uns ständig nach Maßgabe dessen, was uns beschäftigt usw.



Und hier glaube ich, bei Dir einhaken zu müssen: Den Lebnssinn sehen wir doch immer irgendwie auf ein Ziel hin - und dieses Ziel definieren wir uns, auf dieses hin verändern wir uns.

Nun bist Du noch jung - entnehme ich Deinen Worten - da ist so eine Haltung der absoluten Offenheit durchaus angebracht, finde ich.

Und Du bist sicher auf dem richtigen Weg: wir müssen nicht gleich Fragen nach dem Woher und Wohin der ganzen Menschheit stellen: aber so wie Du es machst, nach dem Sinn, den Du Deinem ganz persönlichen Leben geben willst,ist - glaube ich - der Anfang jedes Philosophen.

Marianne
 
Erstmal danke an eure Antworten !
Also ;)

Ich bin 17

Hast Du wirklich ein Ziel bzw. schwebt Dir ein Zustand vor, zu dem Du Dich hin entwickeln willst ? Oder willst Du Dich einfach nur verändern ?

Mir schwebt kein Zustand vor, zudem hin ich mich entwickeln möchte ! Aber es geht auch nicht um das bloße verändern. Ich denke dabei, daran meine Fehler zu erkennen, und zu bessern, soweit es mir nunmal möglich ist ! Und auch Erfahrungen zu machen, gute wie schlechte, und daraus zu lernen.

Falls Du hin und wieder einen kleinen Stillstand hast, solltest Du auch nicht verzweifeln; es treten sicher die meisten von uns hin und wieder auf der Stelle.

Nein, so war`s auch nicht gemeint :) Ich denke mal sich unentwegs zu verändern ist nicht was ich meine... es ist klar das immer mal wieder stillstände auftreten.

du könntest dich allerdings auch zum raffi-tückischen Mafia-Agenten entwickeln und jeden Tag neue, faszinierende Hinterhältigkeiten ausdenken... Wäre auch kein Stillstand... Oder?

Erstmal nein, Stillstand nicht... vielleicht von mir ungenau geschrieben... Ich meine eine Entwicklung bei der ich meinen 'Geist erweitere' und versuche weniger Fehler zu machen.
_______

Um einiges klarer werden zu lassenb dann nochmal so ien paar Worte :jump1:

Wenn jemand mit 40 Jahren, jeden Tag immer der selben Arbeit nachgeht, nach Hause kommt zu seiner Frau und seinen 3 Kindern, und sich nicht mehr viel Gedanken macht. Später dann stirbt, dann sehe ich das als sinnlos ! Denn was immer dann folgen soll, kann er dann auf sein Leben zurück blicken und sieht über einen Lebenszeitraum von 20 Jahren keine Entwikclung. Da hätte er auch mit 30 sterben können...

Davon abgesehen ob man nun an`s Leben nach dem Tod glaubt oder nicht, bin mir da selber nicht sicher wie ich darüber denke, denke ich ist das der Sinn des Lebens.

Ist jetzt irgendwie doch recht wirsch gewordeb ;) Aber vielleicht kann ja jemand damit was anfangen !

mfg The.ArtOfWar
 
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17-jähriger

Warum hast Du den Namen "The.ArtOfWar" gewählt ?
Das Leben ist zwar für die meisten Menschen ein Kampf, aber doch nicht gleich ein Krieg.

Ich denke dabei, daran meine Fehler zu erkennen, und zu bessern, soweit es mir nunmal möglich ist !
Das ist mal ein guter, wenn auch ganz allgemeiner Vorsatz. Denkst Du, dass Du fachliche (schulische) Fehler machst, Fehler im Umgang mit Menschen oder beide Arten ? Du brauchst Deine konkreten Fehler nicht öffentlich zu nennen, Du solltest aber beinhart und hemmungslos so lange drüber nachdenken, bis Du sie GENAU KENNST. VORHER KANNST DU SIE NICHT AUSMERZEN.

Und auch Erfahrungen zu machen, gute wie schlechte, und daraus zu lernen.
Die machst Du, indem Du Dich einfach dem Leben mit allen seinen Herausforderungen stellst. Da brauchst Du Dir nicht gesondert den Kopf zerbrechen.

Ich meine eine Entwicklung bei der ich meinen 'Geist erweitere'.
Lesen, an Diskussionen teilnehmen, wenn möglich reisen.

Um einiges klarer werden zu lassenb dann nochmal so ien paar Worte :jump1:

Wenn jemand mit 40 Jahren, jeden Tag immer der selben Arbeit nachgeht, nach Hause kommt zu seiner Frau und seinen 3 Kindern, und sich nicht mehr viel Gedanken macht. Später dann stirbt, dann sehe ich das als sinnlos ! Denn was immer dann folgen soll, kann er dann auf sein Leben zurück blicken und sieht über einen Lebenszeitraum von 20 Jahren keine Entwikclung. Da hätte er auch mit 30 sterben können...
Bis Du Deinem 25. Lebensjahr ist es stinknormal, wenn Du Deine Freiheit über alles liebst. Du solltest aber die Möglichkeit eines glücklichen Familienlebens nicht vorzeitig verwerfen.
 
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