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Der Sinn dieses Lebens


Das Gedicht von Rumi lässt im Grunde gut verstehen, was mit "Ewigkeit" gemeint ist: Der kontiunierliche Rhythmus von Veränderung, Wandlung und Metamorphose, mit dem Ziel der Vollkommenheit. In diesen Lebens-Lauf - im metaphysischen Sinne - ist sowohl jedes einzelne Individuum als auch jegliche umfassende Organisation eingebettet. - Ewig ist mithin das Prinzip der Veränderung, keineswegs aber das Verweilen in einem zeitlosen Status quo, sondern der fortwährende Übergang von dem einen Zustand bzw. Umstand zum nächsten, wobei ein mitunter subtiler, aber doch in sich sinnvoll-logischer polarischer Wechsel eingehalten wird. So ist seit jeher die Metamorphose des Schmetterlings die ausdrucksvollste Metapher hierfür...


Herzliche Grüße!

Janus
 
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Hmmm - möglich... Ich würde es eher so interpretieren, dass mit 'Ewigkeit' bereits 'Vollkommenheit' gemeint ist -
das würde IMO eher der monotheistischen Auffassung von 'ewigem' Himmel und 'ewiger' Hölle entsprechen -
'vollkommen gut' und 'vollkommen böse' - eher als die Vorstellung eines 'ewigen Wandels' - wobei der Gedanke der
Wiedergeburt in einem islamischen Text schon interessant ist - und zeigt, dass diese Idee nie ganz ausstirbt...

() shouqici
 
Um wieder zum Thema zu kommen ;)

Das ganze Geheimnis des Lebens läuft darauf hinaus,
dass es keinerlei Sinn hat,
dass aber dennoch jeder von uns einen ausfindig macht. (Émile Cioran)

Ich denke der Spruch ist weder ganz richtig noch ganz falsch -
ein Sinn ist kein Objekt, das an sich existiert, sondern es muss
immer eine Person dasein, die den Sinn in etwas hineinlegt...
Ein Stein auf dem Mond mag Wirkungen haben - einen Sinn
hat er [zumindest für uns jetzt] nicht.
 
Die Mystiker haben das besser verstanden, auch die islamischen -
mir fällt da das Gedicht von Rumi ein, das Rückert 1830 übersetzte

Sieh: ich starb als Stein und stand als Pflanze auf,
Starb als Kraut und nahm als Tier den Lauf,
Starb als Tier und wurde Mensch. Was fürcht' ich dann,
Da durch Sterben ich nicht tiefer sinken kann?
Und wenn ich einst als Mensch gestorben,
Dann sind Engelsflügel mir erworben;
Doch selbst als Engel werde ich vergeh'n -
Unbegreiflich mir - in Gottes Hauch verweh'n.

- wobei er die beiden letzten Zeilen unterschlug

Oh laß mich nicht-sein, denn das Nichtsein ruft

Deutung: Das Subjekt (zB. der Mensch) erkennt, dass es (zB. sie) nicht ist.
Im Donnerhall mir zu: "Zurück zu mir kehrst du!"

Deutung: Das Objekt vereint sich mit dem Subjekt, das vorher nie existierte.
 
... mein Sinn gehört mir ...
... und wer im Allgemeinen den Sinn sucht,
der hat mglw. seinen noch nicht gefunden
- oder ist nicht gern einsam
- oder hat Langeweile - oder ? ...


^L^​
 
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Ein Wortklauber findet zumindest immer wieder Neues zu sagen
und wiederholt nicht nur stur ein und Dasselbe ad nauseam... :D
 
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