AW: der Sinn des Lebens
"Vom Guten sondert sich das Schlechte niemals ab, deshalb sollten wir wenigstens zufrieden sein, wenn die Mischung richtig ist"
finna schrieb:
Das Äußere soll mit dem Inneren befreundet sein. Denn obwohl wir das "Geschenk" Leben besitzen, und das Leben genießen sollen, sind wir zwangsweise mit Last und Unglück umgeben. Deshalb auch der Vergleich mit dem Würfelspiel (das Leben ist wie ein Würfelspiel). Platon : "es reicht nicht hin, glückliche Würfe zu tun, man muß sie auch zu nutzen wissen. Das Werfen steht freilich nicht in unserer Gewalt. Aber daß man die Gaben des Geschicks auf eine gute Art annehme und einer jeden den Platz anweise, an dem sie unsere Eigenart am stärksten fördern kann, an der das Nichtgewollte uns am wenigsten schaden mag, das ist allerdings unser Werk, wenn uns Klugheit leitet. Wer törichten Sinnes dem Leben gegenübersteht... [(z.B die aussage von dir finna:"lieber homer. also genieße das "Geschenk", falls es dir noch so schön vorkommt, aber sei vorsichtig mit dem Urteil über die anderen und deren "Egoismus", denn es ist in höchstem Maße unempfindlich. Apropo, das Bild der Natur als Mutter ist für mich unerträglich geworden, denn welche Mutter bringt ihre Kinder zum Schluß um???") und das Zitat geht weiter] ..., der gleicht den Kranken, die nicht Hitze und nicht Kälte vertragen können. Das Glück hebt sie empor, das Unglück stürzt sie wieder. Glück wie Unglück bringen ihnen nur Unruhe, die meiste Unruhe aber schaffen sie sich selbst im Glück, wie im Unglück und am meisten in dem, was die Menschen Glück nennen".
Überall findet unvermeindlich "Polemos" (Krieg, Streit, Kampf) usw statt. "Polemos" (Krieg, Streit, Kampf) könnte man mit der universellen Kraft festsetzen, die "Leben" erschafft und den "Tod" bringt - "Sythesi" (Zusammensetzung, Verknüpfung von Bestandteilen) und "Aposynthesi" (das Gegenteil, Zersetzung usw.). "Polemos" (Krieg, Streit, Kampf) findet im Universum statt, in der Natur und das zeigt uns auch eindeutig die Geschichte. Große Galaxien "verschlingen" die Kleineren, schwarze Löcher saugen Planeten oder auch ganze Sonnensysteme auf usw. Stelle dir die Szene vor, du bist auf einer Insel im Süden und sitzt auf einem Berg, der sehr nah am Strand ist. Die Sonne sendet ihre warmen Strahlen nieder, doch durch den leichten Wind wird es angenehm, der leichte Wind
wird am Körper spürbar. Das zwitschern der Vögel und der atemberaubende Blick aufs Meer bringen dir Zufriedenheit und Freude. Alles ist so friedlich und harmonisch... doch stimmt das wirklich ?
Vögel jagen und fressen die Insekten auf, die Schlange verschlingt die Maus und der Adler frisst die Schlange. Im Meer werden die kleine Fische von den Grossen aufgefressen und über dem Meer fliegen Möwen, sie wollen die grösseren Fische auffressen. Auch der Wind "kämpft" mit den Klippen und die Wellen mit den Felsen, bis sie in "millionen" Jahren langsam eine neue Gestallt annehmen. Das was wir im Endeffekt als Frieden und Harmonie begreifen, ist in Wirklichkeit Gleichgewicht von vielen deutlich sichtbaren und unsichtbaren physischen "Kriegen"- "Polemos" !
Sogar in deinem Körper findet "Polemos" statt, dein Immunsystem kämpft gegen exogene und esogene Faktoren. Ergebnis dieser Ausseinandersetzung ist die Gesundheit, oder wenn dein Körper und die Antikörper schwach sind, die "Niederlage" - Krankheit (in manchen fällen sogar der Tod). Platon meint es läuft sogar noch ein Krieg und dieser Krieg findet in uns und zwar im psychischen Niveau statt. Zwischen unseren "größeren" und "kleineren" Trieben, Pathos.
"KLEINIAS: Ist ja doch auch bei diesem letzteren, lieber Freund, der Sieg über sich selbst, gerade der erste und herrlichste von allen Siegen und das Sichselbstunterliegen unter allem das Schimpflichste und Schlimmste zugleich, und dies deutet doch darauf hin, daß Krieg in einem jeden von uns gegen sich selber sei".
Der Triumpf in diesem innerlichgeführten Krieg ergibt den größten Sieg. Der Gewinner wird als "Kreitton eautou" ernannt. Die Niederlage, kann bis zu "Traumwelten", in sogennanten "Opferrollen" ("ach alles ist so [sch]eisse"), in Anhänger von Dogmen und Ideologien (Religionen, Kommunismus, Faschismus usw.) werden, und letztendlich sogar zu Neurosen und psychischen Schäden enden.