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Der Sinn des Lebens - gefunden?

AW: Der Sinn des Lebens - gefunden?

Hallo.
Welcher Aufwand um diese Frage! Alles nur Theorie hier? Oder sind die Äußerungren für's praktische Leben gedacht? Lebt jemand entsprechend seiner Äußerungen? Würde mich ja freuen!

Wie wär's damit: Glücklich sein? Reicht das für die tägliche Praxis im Leben?
Liebe Grüße
hermann

Recht guter Plan, Hermann,
aber manchmal auch ungenügend:
Stell Dir vor (Gott behüte!!), Du hast ein behindertes Kind, das Du pflegen musst.
Dann bist Du bestimmt nicht glücklich, aber der Sinn Deines Lebens wird sich vermutlich um das Kind drehen...

Auch Dir diese Empfehlung:

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LG, pispezi
 
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AW: Der Sinn des Lebens - gefunden?

Frankie, Du Glücklicher! Ich als Melancholiker bin bei Bewusstsein niemals glücklich. Aber so völlig ohne Bewusstsein... bin ich eigentlich nur nachts. Das Bewusstsein ist uns übrigens nicht zum Glücklichsein gegeben; sondern damit wir sehen, dass wir nackt sind.

Hallo pispezi! Mir scheint, Du hast da eben einen Beitrag zum Unterschied zwischen Männlich und Weiblich geschrieben. Ein GROßER Unterschied!

Ja, habe ich.
Und ich wollte NICHT behaupten, wir wären so fast quasi eigentlich alle gleich!

Ein Glück, Mann ! :p
 
AW: Der Sinn des Lebens - gefunden?

Oh... hier wird ja immer noch debattiert :)

Hab seit meinem letzten post gar nicht mehr vorbeigeschaut.


zu pispezi:

Wie ich das so sehe, hast du mich wohl in allen Punkten falsch verstanden, was vielleicht auch an meiner Formulierung und gewissen Begreffen liegt. Ich bin kein Philologe und es fehlen mir auch ab und zu die richtigen Begriffe. Jedoch bin ich mir ziemlich sicher, dass besonders bei solch abstrakten Vorstellungen, jede menschliche Sprache nicht ausreicht um relevante Unterscheidungen in vielen Fällen zu gewährleisten.

Das wichtigst ist wohl, dass ich mit dem Wort Leben immer das gesammt Leben jeder Art und an jedem Ort meine.
Ungenau wird dieser Begriff erst bei Vieren und Kristallen, da diese auch 1 oder 2 eigenschaften von Leben haben.

Soweit ich mich entsinnen kann, erwähnte ich nirgends, dass das Leben Enthropiezunahme abschwächt oder gar gegenwirkt.
Das Universum versuchte ich mir auch als abgeschlossenes System vorzustellen, da der Begriff Universum für mein Verständnis alles beinhaltet (gäbe es da noch ein aussen, wäre das wovon ich sprach nicht das Universum) und keineswegs beschränkte ich mich auf die Erde.
Desweiteren hatte ich nicht den Menschen im Fokus, sondern versuchte der Frage mit einer Vorstellung auf den Grund zu gehen, in der der Mensch nur ein Glied in einer Langen Kette des Lebens ist, das ich nicht anderen übergeordnet ist. ...der Mensch hat halt einfach nur seine Position in der Kette. Alles andere Leben, was existiert muss ja wohl auch einen Nutzen haben, sonst würde es nicht existieren.
Ich ging davon aus, dass es auch bessere Stufenglätter gibt als den Menschen, die ein noch größteres Spektrum an Stufen glätten könen.

Bei dem Ganzen vermutete ich keinen Endzustand oder wie du es nanntest "mein Ideal". Dies würde davon abhängen ob es nicht doch irgendwo oder irgendwie im Universum andersherum läuft, so dass Enthropie abnimmt.
Da ich kein Urknallstherieanhänger bin, hoffe und erwarte ich sogar, dass Alles in einem ausgeglichenen Kreislauf schon immer existiert hat und auch immer existieren wird.

Was du mit dem Leben als Erzeuger von vielen Unterschieden meinst, müsstest du noch ausführlicher darstellen, denn so wie ich das sehe, sind alle Unterschiede, die wir in Lebewesen sehen und sie damit in Spezies unterteilen, nur Denkkrücken, damit wir mit Hilfe der in unseren Köpfen in Schubladen gesteckte Unterteilungen von dem was wir kennen auch arbeiten und kommunizieren können.
Diese Unterschiede sind aber nicht energetischer Natur, da selbst auf der Erde, wo wohl nicht mal die größte Vielfalt von "Unterschieden" zwischen Lebewesen besteht, wohl ein nahezu stufenloser Übergang zwichen Leben mit wenig Ordnung und Leben mit relativ dazu viel Ordnung besteht.

Die Evolution des Lebens sehe ich nicht als eine in eine Richtung laufende Veränderung. Schließlich müsste man sich bei sowas ja auch einen Anfang vorstellen.
Evolution und Rückentwicklung sehe ich als Mutationen zur Anpassung an eine sich ständig verändernde Umgebung. Es ist das Prinzip des geringsten Widerstandes.
Den Abschnitt, den du zitiertest, war lokal gemeint. Hab ich wohl zu undeutlich formuliert... Ich versuchte da unsere schon fast dogmatische Vorstellung von Vorwärtsevolution, wobei das Nächste immer besser und stärker ist als das Vorherige, as richtiges Pixel des Gesammtbildes einzubauen.
Mit Glättung von Stufen meinte ich nicht Harmonie oder ähnliches. Au contraire: Durch die Glättung von Stufen zwischen höherer und niedrigerer Ordnung lokal gesehen (Verbrauchen von Rohstoffen, die sich lokal angereichert haben) entsteht eher ein unharmonisches Bild. Dann nämlich gibt es Katastrophen im größeren Maße, jedoch immer noch recht lokal, bei denen es Massensterben gibt, so wie es mal auf der Erde Algen gab, die Sauerstoff produzierten, bis sie sich selbst damit erstickten.
Sowas dient dann als Katalysator der Evolution, oder besser der bilogischen Mutation, da genau dann in kurzem Zeitraum nur solche Mutationen überleben, denen das dann weniger was ausmacht.
Die mögen dann komplexer ode weniger komplex sein.


Nach wie vor sehe ich den Sinn des menschlichen Lebens nicht dem Sinn anderen Lebens oder gar von allem existierenden übergeordnet. Wir sind nur ein kleiner Teil vom Gesammtbild.


SO SEHE ICH DAS.

Meine Schluss war aber nicht der, dass unser Sinn im Stufenglätten der Ordnungszustände liegt, sondern mehr darin ein Zahnrad im Getriebe des Universums zu sein, wobei dieses Zahnrad seine Rolle besser erfüllt, wenn es sich seiner Position bewusst ist. Ansonsten wird das Zahnrad Evolutionstechnisch einfach ersetzt.
Die fähigkeit zum Bewusstsein solcher Art setzte ich als gegeben, da wir Menschen über die Kausalität untereinander und eigentlich auch mit allem anderen Existenten verbunden sind.
Gravitationsgeschwindigkeit wäre dabei nur ein unerforschtes Beispiel für instantane übertragung von Information, die womöglich durch Bewusstsein interprätiert werden kann. Egal wie groß die Distanz zwischen Ursache und Wirkung.

Dazu muss ich wohl noch sagen, dass ich dem allgemeinen Esotherikertum abneige und wenig erforschte Askpekte lediglich einbaue, weil darin zumindest eine Möglichkeit zur Realitätsverbundenen Erklärung besteht.

P.S.: Deprimiert bin ich wegen negativen Kritiken bestimmt nicht... höchstens ein wenig enttäuscht, dass ich meine Gedanken anscheinend über das geschriebene Wort nicht wirklich vermitteln kann.... Liegt wohl an beidem: Meiner imperfektion der Wortwahl und an der Tatsache, dass Worte Gedanken nicht 1 zu 1 darstellen können.


Ich bedanke mich jedoch für deine Kritik und hoffe du sagst noch was hierzu.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Der Sinn des Lebens - gefunden?

Hallo Matrus,

das wird jetzt richtige Arbeit, deine Ideenwelt ist ja recht anspruchsvoll!
Na denn woll'n wa mal, wie der Berliner sagt: :reden:

Ich will es einmal etappenweise versuchen, indem ich zunächst auf das Thema "Stufen", Entropie und Leben engehe. Wenn wir da die Begriffe klar haben, gehen wir weiter, einverstanden?

Es scheint mir zunächst wichtig, noch einmal genauer zu klären, was du mit dem "Glätten von Stufen" meinst.
Ich habe das so aufgefasst, dass du die Ausgleichung von Unterschieden ("Gradienten") meinst, etwa so, wie die Erosion im Zusammenwirken mit der Schwerkraft Berge abträgt (einebnet).
Eine solche Einebnung erfolgt ganz allgemein wegen des Entropiesatzes überall. D.h. "Glättung von Stufen", falls du sie als Ausgleich von Unterschieden verstehst, IST Zunahme der Entropie.

Du schreibst:

Was du mit dem Leben als Erzeuger von vielen Unterschieden meinst, müsstest du noch ausführlicher darstellen, denn so wie ich das sehe, sind alle Unterschiede, die wir in Lebewesen sehen und sie damit in Spezies unterteilen, nur Denkkrücken, damit wir mit Hilfe der in unseren Köpfen in Schubladen gesteckte Unterteilungen von dem was wir kennen auch arbeiten und kommunizieren können.
Diese Unterschiede sind aber nicht energetischer Natur, da selbst auf der Erde, wo wohl nicht mal die größte Vielfalt von "Unterschieden" zwischen Lebewesen besteht, wohl ein nahezu stufenloser Übergang zwichen Leben mit wenig Ordnung und Leben mit relativ dazu viel Ordnung besteht.

Das Leben ist AN SICH eine Sphäre ständig zunehmender Ordnung (oder besser: Organisation, Strukturen!) - was, wie schon gesagt - möglich ist, weil jeder belebte Planet einen Zentralstern hat, der ihn mit Energie versorgt und ihn dadurch zum Entropieexport befähigt.
Es ist übrigens so, dass schon die allerprimitivsten Lebewesen einen exorbitant hohen Organisationsgrad aufweisen, der ihren Entropieinhalt um viele Größenordnungen unter den ihrer unbelebten Umgebung drückt! Einen harmonischen Übergang zwischen der unbelebten Umwelt und den primitven Lebensformen gibt es also nicht. Das bedeutet, die geringsten Unterschiede, "Stufen", auf einem Planeten gibt es genau da, wo kein Leben existiert.
So meinte ich die Aussage, dass das Leben VOLLKOMMEN UNGEEIGNET ist, "Stufen" auszugleichen. Es KANN zwar in gewissen Fällen ausgleichend wirken, man "bezahlt" diesen Ausgleich aber mit so vielen neuen "Stufen" (im Leben selbst enthalten!), dass Netto das Gegenteil von Ausgleich, Glättung herauskommt.

Du brauchst dir eigentlich nur ein einziges Lebewesen anzusehen:
Wenn du ein Aquarium nimmst, in dem zunächst nur Wasser ist, und fügst einen jungen Fisch hinzu, fütterst ihn (Energiezufuhr!) und lässt ihn heranwachsen, dann wird die Entropie des Gesamtsystems (Wasser+Fisch+Futter) immer kleiner, weil die "arbeitsfähige" Energie des Futters in "nicht arbeitsfähige" Energie (Wärme auf niedrigem Temperaturniveau, also mit hoher Entropie) umgewandelt und nach außen abgegeben wird. So funktioniert der Entropieexport auf der Erde auch, und sich vermehrendes Leben schafft demnach per se Ordnung = Gradienten = Unterschiede = "Stufen".
Das bedeutet z.B. praktisch: Wenn ich eine leblose Wüste habe und setze einen Skorpion hinein, habe ich sehr viele neue, auch abrupte Gradienten (Grenzflächen!) hinzugefügt. Und die Skorpione vermehren sich ja auch, sodass die "Stufen" dauernd zunehmen. .

Nun muss man weiterhin unterscheiden zwischen quantitativen "Stufen", z.B. ein Berg im Gebirge (Höhenunterschied) und qualitativen "Stufen", z.B. eine Küste (wo verschiedene Qualitäten: Sand/Wasser aufeinandertreffen).

Welche Sorte Stufen dir vorschwebt, müsstest du jetzt noch genauer definieren. Mir scheint, deine Vorstellung von den "Stufen" ist bis jetzt zu wenig konkret, um mit einiger Stringenz darüber diskutieren zu können.

So, bis jetzt waren wir nur "lokal" unterwegs.
Wie das beim Universum gehen soll, wo doch das Leben stets lokal beschränkt bleibt, sollten wir in der nächsten Etappe betrachten, einverstanden?

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Der Sinn des Lebens - gefunden?

Alles andere Leben, was existiert muss ja wohl auch einen Nutzen haben, sonst würde es nicht existieren.

Nachtrag:
Dieser Satz da oben ist in meinen Augen glatt falsch, weil ich Atheist bin.
Einen "Nutzen" = "höheren Sinn" könnte nur ein Gott definieren.
Die allgemeine Frage, warum etwas existiert (warum ÜBERHAUPT IRGENDETWAS existiert), ist fundamental und bisher unbeantwortbar.
Der Versuch, dieses Problem als Gottesbeweis zu verwenden, scheitert übrigens an der Frage: "Und warum existiert Gott?" - unendlicher Regress.

Dass aber Leben existiert, folgt nicht aus seiner "Nützlichkeit", sondern aus der Tatsache, dass es Materie, Energie und Naturgsetze gibt.

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Der Sinn des Lebens - gefunden?

Pispezi: "Gibt es" Naturgesetze? Dann muss "es" irgendwen oder irgendwas "geben", der sie gegeben hat.

"Gibt es" Materie und Energie?

Naturgesetz, Materie, Energie - das alles sind begriffliche Bestimmungen. "Gibt es" Begriffe? Dann muss es irgendwen geben, der sie gegeben hat. Und tatsächlich: Menschen haben sich Begriffe - und überhaupt Symbole; nämlich Sinnzeichen - gegeben.

Dass etwas da ist, haben sie nicht "gegeben". Aber dessen 'Sinn' haben sie... erfunden.

siehe hierzu: "Mathematik - entdeckt oder erfunden?"

sowie meinen Blog #5: "Wie die Vernunft in die Welt gekommen ist"

Gruß
Corsario
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Der Sinn des Lebens - gefunden?

Corsario:
Klar, die Begriffe "Materie", "Energie" kommen vom Menschen. Aber die "Dinge", "Entitäten", die damit beschrieben werden, sind schlicht DA.
Und die "Naturgesetze" (Begriff vom Menschen gegeben), das sind die Regeln, nach denen sich alles entwickelt. Diese sind ebenfalls DA.

Warum sie DA sind, bleibt unergründlich, schon weil nicht klar ist, ob KAUSALITÄT, die die Frage nach einem "Warum" überhaupt erst erlaubt, nicht nur eine Kategorie des Menschenhirns ist.
Es ist nicht klar, ob die REALITÄT überhaupt in dem Sinne kausal ist, wie wir es verstehen.

LG, pispezi
 
AW: Der Sinn des Lebens - gefunden?

Recht guter Plan, Hermann,
aber manchmal auch ungenügend:
Stell Dir vor (Gott behüte!!), Du hast ein behindertes Kind, das Du pflegen musst.
Dann bist Du bestimmt nicht glücklich, aber der Sinn Deines Lebens wird sich vermutlich um das Kind drehen...

Auch Dir diese Empfehlung:

Julian Baggini: "Der Sinn des Lebens", PIPER, 2006,
ISBN-13: 978-3-492-24705-4
ISBN-10: 3-492-24705-9
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LG, pispezi

Hallo pispezi.
Wirkliches Glück zu empfinden - hat das was mit der äußeren Situation zu tun? Glücklich sein in guten Zeiten, ist nichts besonderes. Das war überhaupt nicht gemeint, denn das ist allegmeines Glücklichsein! Das sollte man doch unterscheiden, oder nicht?
Liebe Grüße
hermann
 
AW: Der Sinn des Lebens - gefunden?

Hallo Hermann,

also ich habe persönlich über einige Jahre eine Situation gehabt, in der ich ÜBERHAUPT nicht glücklich war (auch nicht allgemein), sondern wo mich nur die Pflicht gegenüber einem Menschen aufrecht gehalten (d.h. mir Sinn gegeben) hat. Im Rest des Lebens habe ich damals KEINEN Sinn mehr gesehen.
Wäre die Pflicht nicht gewesen, könnte ich Dir jetzt nicht schreiben.
So war mein Text gemeint.

LG, pispezi
 
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Dieser Thread geht mE leider schon wieder in die Richtung, dass der Sinn des Lebens irgendwo herumliegt, und dass man ihn durch Forschen und Suchen finden könnte.

Nun stellen sich aber bloß Menschen, die die Wahl haben, die sich frei fühlen, die also Verschiedenes aus ihrem Leben machen können, die Frage, was sie aus ihrem Leben machen sollen.

Wie wäre es damit, es einfach selbst zu entscheiden? Es wird niemals jemand kommen, der es für dich entscheidet.

Du suchst deinen Sinn nicht, und du findest ihn auch nicht. Du wählst deinen Sinn. Es anderes kommt gar nicht in Frage!

lg Frankie
 
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