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Der Mainstream, die Clownwelt und die Ketzerbewegung

Ach ja?

Es dürfte wohl kaum eine Gruppe geben, der weniger am Gemeinwohl aller in der Bevölkerung gelegen ist als denen, deren Ideologie völkisch-nationalistisch geprägt ist.
Ganz abgesehen davon, dass in heutigen Demokratien die Gefahr einer Entartung in eine Oligarchie oder Plutokratie weitaus wahrscheinlicher ist - wenn sie nicht schon längst Wirklichkeit ist. Und da findest du auch genau diejenigen, die ihre Habsucht und Gier über das Gemeinwohl stellen.
Ich schrieb dir im Thread "wehrhafte Demokratie":
"Zur Ochlokratie entwickelt sich die Demokratie aus sich selbst heraus, indem man die Aristokraten des Umsturzes verdächtigt und ihnen das Einführen-wollen alter vordemokratischer Verhältnisse vorwirft, und man sie deshalb folgerichtig aus dem demokratischen Prozeß der Herrschaftsbeteiligung ausschließt."
 
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Ärzte wurden auch zu sehr viel späteren Zeiten nicht unbedingt geachtet, oder sagen wir: Nicht in dem Maße und so allgemein wie heute.

Was vor allem darin begründet sein dürfte, dass es eine wissenschaftsbasierte Medizin nicht gab, denn diese beginnt ja erst etwa ab der 2. Hälfte des 19. Jh. Giacomo Casanova :p schneidet das Thema in seinen berühmten Memoiren (18. Jh.) immer wieder an. "Kennt Ihr einen guten Arzt?" ist in seinen Kreisen ein ständiges Thema (alle vögeln wild herum und haben Sexualinfektionen), und bei der Wahl des Arztes kann man sich nie sicher sein, ob man nicht an einen Quacksalber gerät. Fieseste Rosskuren waren an der Tagesordnung und "Behandlungen" mit quecksilberhaltigen Präparaten waren die Norm.

Man vergisst leicht, wie jung die evidenzbasierte Medizin eigentlich ist. Ignaz Semmelweis (1818-1865) gilt heute als der Begründer der modernen medizinischen Hygiene. Seine Studie von 1847/48 gilt heute als erster praktischer Fall von evidenzbasierter Medizin (auf empirische Belege gestützte Heilkunde) in Österreich und als Musterbeispiel für eine methodisch korrekte Überprüfung wissenschaftlicher Hypothesen. Zu seinen Lebzeiten wurden seine Erkenntnisse, von ihm 1861 publiziert, nicht anerkannt und von Kollegen als „spekulativer Unfug“ abgelehnt, selbst von Rudolf Virchow. Er starb im Alter von 47 Jahren in Wien unter nicht näher geklärten Umständen während eines zweiwöchigen Aufenthalts in der Psychiatrischen Klinik „Landesirrenanstalt Döbling“ bei Wien. Zahlreiche Widersprüche und Ungereimtheiten deuten neben dem Exhumierungsbericht aus dem Jahr 1963 und Motiven für seine Beseitigung auf willkürliche Psychiatrisierung und ein darauf folgendes Tötungsdelikt hin.
Es ging bei den Griechen wohl eher darum, ob man seinen Lebensunterhalt verdingen mußte, also ob man seine Arbeitskraft verkaufen mußte (in gewissem Sinne demnach unfrei war). Der Arzt mußte das, der Bauer mußte das nicht, und der Adlige sowieso nicht.
 
Deiner Erklärung nach wäre es völlig unerheblich, ob jene Demokratie-Feinde tatsächlich Demokratie-Feinde wären und demnach richtigerweise als solche bezeichnet oder aber fälschlich als solche bezeichnet würden. Ich sehe letzteres in der Türkei, Russland, Ungarn und anderen Ländern mit autokratischen Präsidenten, wo die demokratische Opposition systematisch kriminalisiert wird. In unseren Ländern ist das jedoch nicht so - und wer sich gegen unsere Verfassung stellt, läuft schnell mal Gefahr, ins Kriminal abzudriften. Und ist das der Fall, dann ist das Fug & Recht, und ein Zeichen einer starken, wehrhaften Demokratie und mitnichten einer Ochlokratie.
Zum Demos gehören alle (Demokraten und Nichtdemokraten). Selbst der Adel und auch Aristokraten gehören dazu. Sie alle sind gleichberechtigt am Prozeß der Herrschaftsausübung in der Demokratie beteiligt, keine Gruppe darf ausgeschlossen werden. Sie müssen sich nur an demokratische Regeln halten, Herzensdemokraten müssen sie nicht sein. Nichtdemokraten sind nicht automatisch Demokratie-Feinde. Das größte Problem der wehrhaften Demokratie sind nicht die "Nichtdemokraten" (Adel oder Aristokraten), sondern diejenigen, die dem Adel oder den Aristokraten pauschal vorwerfen, alte Verhältnisse anzustreben, und somit die letzteren beiden Gruppen am Prozeß der Herrschaftsbeteiligung auszuschließen seien, da sie ja erwiesenermaßen Demokratie-Feinde sein müßten. Diese übereifrigen "Verteidiger" der Demokratie lassen die Demokratie, sofern sie sich denn durchsetzen, in eine Ochlokratie entarten, und aus deren Reihen wird sich hernach ein Demagoge zum Tyrannen aufschwingen, nicht aber aus den Reihen des Adels oder der Aristokraten.
 
Es ging bei den Griechen wohl eher darum, ob man seinen Lebensunterhalt verdingen mußte, also ob man seine Arbeitskraft verkaufen mußte (in gewissem Sinne demnach unfrei war). Der Arzt mußte das, der Bauer mußte das nicht, und der Adlige sowieso nicht.

Die philosophischen Griechen konnten leicht klug daherreden, denn als Intellektuelle taten sie es auf einem Heer von Sklaven, die die "niederen" Arbeiten zu verrichten hatten. Wer nicht mehr kochen und putzen muss, der kann leichterweise intellektuelle Konzepte entwickeln.
 
Die philosophischen Griechen konnten leicht klug daherreden, denn als Intellektuelle taten sie es auf einem Heer von Sklaven, die die "niederen" Arbeiten zu verrichten hatten. Wer nicht mehr kochen und putzen muss, der kann leichterweise intellektuelle Konzepte entwickeln.
Ja, das ist aber heutzutage nicht anders. Der intellektuelle Stolz läßt sehr viele Akademiker auf die Handwerker abwertend herabsehen. Aber auch andersherum sehen viele Handwerker spöttisch auf die Intellektuellen, die zwei linke Hände hätten.
 
Man kann sich der Menschenwürde auch selbst entledigen indem man AfD wählt ...

Wow. :oops: Das ist wirklich harter Tobak. Du willst also 20% deiner Mitmenschen die Menschenwürde entziehen, weil sie deiner Meinung nach die falsche Partei wählen. Lass es mich mal einfühlsam probieren: Du solltest deine Filterblase, die nur eine sehr einseitige und wahrscheinlich sogar deutlich linksextreme und linksfaschistische sein kann, vielleicht verlassen. Ich habe hier wirklich schon viel gelesen, aber dieses Statement von dir übertrifft die meisten, wenn nicht sogar alle bisherigen Entgleisungen von Anideos, MuzMuz, plotin und co. Vielleicht solltest du dich auch mal mit den Themen Projektionen, Trauma-Aufarbeitung bzw. Schattenarbeit bei C.G. Jung befassen, das wäre eventuell auch ein Ansatz, denn ein solches Statement ist schon wirklich bedenklich.
 
Wow. :oops: Das ist wirklich harter Tobak. Du willst also 20% deiner Mitmenschen die Menschenwürde entziehen,
Nicht "ich will" - du solltest an deinem Leseverständnis arbeiten.

Wer eine Partei wählt, der die Menschenwürde nur auf national-völkischer Ebene wichtig ist und die diese Menschenwürde für Nichtdeutsche einschränken will entledigt sich selbst dieses Grundgedankens menschlichen Zusammenlebens, der nicht nur in unserer Verfassung niedergelegt ist sondern auch in der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wie auch der europäischen Erklärung, welche beide durch Deutschland ratifiziert wurden.
 
Zum Demos gehören alle (Demokraten und Nichtdemokraten). Selbst der Adel und auch Aristokraten gehören dazu. Sie alle sind gleichberechtigt am Prozeß der Herrschaftsausübung in der Demokratie beteiligt, keine Gruppe darf ausgeschlossen werden. Sie müssen sich nur an demokratische Regeln halten, Herzensdemokraten müssen sie nicht sein. Nichtdemokraten sind nicht automatisch Demokratie-Feinde. Das größte Problem der wehrhaften Demokratie sind nicht die "Nichtdemokraten" (Adel oder Aristokraten), sondern diejenigen, die dem Adel oder den Aristokraten pauschal vorwerfen, alte Verhältnisse anzustreben, und somit die letzteren beiden Gruppen am Prozeß der Herrschaftsbeteiligung auszuschließen seien, da sie ja erwiesenermaßen Demokratie-Feinde sein müßten. Diese übereifrigen "Verteidiger" der Demokratie lassen die Demokratie, sofern sie sich denn durchsetzen, in eine Ochlokratie entarten, und aus deren Reihen wird sich hernach ein Demagoge zum Tyrannen aufschwingen, nicht aber aus den Reihen des Adels oder der Aristokraten.
In Österreich gibt es keine Aristokratie, und auch in Deutschland hat sie meines Wissens keine politische Sonderstellung.
Deine Ausführungen über antike Demokratien (von der aber Frauen ausgeschlossen waren), erklären deine Behauptung bezüglich der Gegenwart in keinster Weise.
 
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In Österreich gibt es keine Aristokratie, und auch in Deutschland hat sie meines Wissens keine politische Sonderstellung.
Aber es gibt aristokratisch gesinnte Menschen, und die meinte ich, als ich im obigen Beitrag von Aristokraten sprach. Aber nun weißt du es ja, und kannst in meinem Text "Aristokraten" durch "aristokratisch Gesinnte" ersetzen, denn das Wort "Aristokratie" hatte ich ja nicht verwendet. Es ging nämlich, wie du weißt, ausschließlich um die Demokratie.

Deine Ausführungen über antike Demokratien (von der aber Frauen ausgeschlossen waren), erklären deine Behauptung bezüglich der Gegenwart in keinster Weise.
Soll es auch nicht! Es handelt sich dabei lediglich um einen Disput mit Anideos, daß Platon einer der größten Kritiker der Demokratie gewesen ist, und zwar der Demokratie ganz allgemein. Anideos war es, der die Kritik auf die Attische Demokratie einschränken wollte, indem er behauptete, es hätte zu Zeiten Platons nur die Attische Demokratie gegeben.
 
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