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Der Mainstream, die Clownwelt und die Ketzerbewegung

Nein, der "Prolo" kam von mir.
Den Begriff "Demiurg" kenne ich nur aus einem anderen Zusammenhang (die Gnostiker) - und da wird er i.d.R. mit "Werkmeister" übersetzt. Aber nun gut, ich verfüge ja auch nicht über eine humanistische Bildung.
Prinzipiell hast du schon recht. Man sah auf die arbeitende Bevölkerung (Banausen) herab. Zu diesen "Banausen" zählten sogar Ärzte, höhere Mechaniker (man würde sagen Ingenieure), aber merkwürdigerweise keine Bauern. Die Bauern waren hochgeachtet.
 
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Von Demokratie überhaupt. Die verschiedenen Stadtstaaten Griechenlands hatten alle unterschiedliche Verfassungen. Die meisten von ihnen jedoch demokratische, die im einzelnen mehr oder weniger voneinander abwichen. In Platons Akademie hat man die unterschiedlichen Verfassungen gesammelt und ausgewertet. Platon beschreibt in seiner "Politeia" politische Entwicklungen überzeitlich, und nicht konkret gemünzt auf damals. Es geht um jedwede Form von Demokratie, welche er kritisiert, nicht nur um die Athenische.
Das ist Quatsch. Außer der attischen Demokratie gab es zu Zeiten Platons keine andere in den griechischen Stadtstaaten.
Und die attische Demokratie lehnte Platon ab, weil sie seinen Lehrer Sokrates zum Tod verurteilt hat. Nachdem es damals auch keine andere Demokratie gab, hat er die Demokratie als solches kritisiert. Das passt dir gut in den Kramm, das kann ich gut verstehen, denn du lehnst sie auch ab.
ich lehne auch die amerikanische Demokratie ab, weil auch dort die Todesstrafe praktiziert wird, aber ich lehne nicht die Demokratie als solches ab, im Gegensatz zu dir.
 
Das ist vielleicht gar keine Frage, - sondern schon eine vorweggenommene Antwort voller Ehrfurcht vor dem deutschen Wählervolk?
Ich vertraue dem deutschen Wählervolk genug, um sicher zu sein, dass dieser braune Sumpf bald ausgetrocknet sein wird.
Die AfD hatte eine günstige Zeit in den letzten Jahren wegen der Flüchtlinge, der Corona-Krise und jetzt mit Putins Angriffskrieg und der darauffolgenden Energiekrise und Inflation. Das ist ein Sechser mit Superzahl für die Rechtspopulisten gewesen.
Das alles wird sich wieder legen bis zur nächsten Bundestagswahl und die Normalität wird wieder einkehren. Manches Bundesland im Osten wird für mich als Ziel gestrichen, aber das hatten wir schon mal 40 Jahre lang.
 
Müsste es denn nicht eigentlich gerade der Verfassungsschutz sein, der gegen solche entmenschlichenden Bezeichnungen vorgeht? Immerhin steht in Artikel 1 des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Welche Bezeichnungen haben denn dich so sehr geschmerzt? Wer würde Rücksicht auf seine Würde nehmen, wenn die AfD das Sagen hätte?
Ihr erinnert euch sofort an unsere Verfassung, sobald man euch anfasst, wie ihr es verdient!
 
Dann weißt du offensichtlich nicht, was Ochlokratie ist. Sie ist die Verfallsform der Demokratie. ...
Ach ja?
Der Begriff wurde durch den Historiker Polybios (um 200–118 v. Chr.) in die antike griechische Staatstheorie eingeführt. In seinem Verfassungskreislauf stellt er die Ochlokratie als Verfallsform oder „Entartung“ der demokratischen Staatsform dar. Dabei gehe die Orientierung am Gemeinwohl verloren, stattdessen würden Eigennutz und Habsucht das Handeln der Bürger bestimmen.
Es dürfte wohl kaum eine Gruppe geben, der weniger am Gemeinwohl aller in der Bevölkerung gelegen ist als denen, deren Ideologie völkisch-nationalistisch geprägt ist.
Ganz abgesehen davon, dass in heutigen Demokratien die Gefahr einer Entartung in eine Oligarchie oder Plutokratie weitaus wahrscheinlicher ist - wenn sie nicht schon längst Wirklichkeit ist. Und da findest du auch genau diejenigen, die ihre Habsucht und Gier über das Gemeinwohl stellen.
 
Prinzipiell hast du schon recht. Man sah auf die arbeitende Bevölkerung (Banausen) herab. Zu diesen "Banausen" zählten sogar Ärzte, höhere Mechaniker (man würde sagen Ingenieure), aber merkwürdigerweise keine Bauern. Die Bauern waren hochgeachtet.

Ärzte wurden auch zu sehr viel späteren Zeiten nicht unbedingt geachtet, oder sagen wir: Nicht in dem Maße und so allgemein wie heute.

Was vor allem darin begründet sein dürfte, dass es eine wissenschaftsbasierte Medizin nicht gab, denn diese beginnt ja erst etwa ab der 2. Hälfte des 19. Jh. Giacomo Casanova :p schneidet das Thema in seinen berühmten Memoiren (18. Jh.) immer wieder an. "Kennt Ihr einen guten Arzt?" ist in seinen Kreisen ein ständiges Thema (alle vögeln wild herum und haben Sexualinfektionen), und bei der Wahl des Arztes kann man sich nie sicher sein, ob man nicht an einen Quacksalber gerät. Fieseste Rosskuren waren an der Tagesordnung und "Behandlungen" mit quecksilberhaltigen Präparaten waren die Norm.

Man vergisst leicht, wie jung die evidenzbasierte Medizin eigentlich ist. Ignaz Semmelweis (1818-1865) gilt heute als der Begründer der modernen medizinischen Hygiene. Seine Studie von 1847/48 gilt heute als erster praktischer Fall von evidenzbasierter Medizin (auf empirische Belege gestützte Heilkunde) in Österreich und als Musterbeispiel für eine methodisch korrekte Überprüfung wissenschaftlicher Hypothesen. Zu seinen Lebzeiten wurden seine Erkenntnisse, von ihm 1861 publiziert, nicht anerkannt und von Kollegen als „spekulativer Unfug“ abgelehnt, selbst von Rudolf Virchow. Er starb im Alter von 47 Jahren in Wien unter nicht näher geklärten Umständen während eines zweiwöchigen Aufenthalts in der Psychiatrischen Klinik „Landesirrenanstalt Döbling“ bei Wien. Zahlreiche Widersprüche und Ungereimtheiten deuten neben dem Exhumierungsbericht aus dem Jahr 1963 und Motiven für seine Beseitigung auf willkürliche Psychiatrisierung und ein darauf folgendes Tötungsdelikt hin.
 
Nein, Verhinderung derselben. Wir sind halt unterschiedlicher Auffassung darüber, wo der Pöbel zu verorten ist.
Richtig. Auch ein Magen muss eine gewisse Unterscheidung zwischen Nahrung und Gift treffen können und demnach entscheiden ob er die betreffenden Stoffe verdaut oder zurückschickt.
 
Dann weißt du offensichtlich nicht, was Ochlokratie ist. Sie ist die Verfallsform der Demokratie. Demokratie ist die gleichberechtigte Herrschaft aller. Sie wandelt sich zur Ochlokratie, sofern sich das niedere Volk, das in der Demokratie überhaupt erst zur Macht gelangte, als dominant herausstellt, und eine andere Gruppe, die es als Gegner ansieht, von der Herrschaft ausschließen möchte, indem es letztere als Demokratie-Feinde verunglimpft. Die Ochlokraten sind also die, welche die Macht innehaben.
Deiner Erklärung nach wäre es völlig unerheblich, ob jene Demokratie-Feinde tatsächlich Demokratie-Feinde wären und demnach richtigerweise als solche bezeichnet oder aber fälschlich als solche bezeichnet würden. Ich sehe letzteres in der Türkei, Russland, Ungarn und anderen Ländern mit autokratischen Präsidenten, wo die demokratische Opposition systematisch kriminalisiert wird. In unseren Ländern ist das jedoch nicht so - und wer sich gegen unsere Verfassung stellt, läuft schnell mal Gefahr, ins Kriminal abzudriften. Und ist das der Fall, dann ist das Fug & Recht, und ein Zeichen einer starken, wehrhaften Demokratie und mitnichten einer Ochlokratie.
 
Ich vertraue dem deutschen Wählervolk genug, um sicher zu sein, dass dieser braune Sumpf bald ausgetrocknet sein wird.
Die AfD hatte eine günstige Zeit in den letzten Jahren wegen der Flüchtlinge, der Corona-Krise und jetzt mit Putins Angriffskrieg und der darauffolgenden Energiekrise und Inflation. Das ist ein Sechser mit Superzahl für die Rechtspopulisten gewesen.
Das alles wird sich wieder legen bis zur nächsten Bundestagswahl und die Normalität wird wieder einkehren. Manches Bundesland im Osten wird für mich als Ziel gestrichen, aber das hatten wir schon mal 40 Jahre lang.

Nun, da wäre ich mir nicht so sicher.

Unlängst stellte sich Bundeskanzler Scholz vor die deutsche Öffentlichkeit und sagte etwas wie (sinngemäß zitiert) "die Deutschen sollten zu uns kommende ausländische Fachkräfte mit offenen Armen empfangen und willkommen heissen".
Nur kommen leider keine ausländischen Fachkräfte. Denn die Fachkräfte, deren Qualifikation wir gerne hätten - die bleiben in ihren Ländern oder gehen in die USA, denn da verdienen sie mehr. Und damit meine ich jetzt nicht nur akademische Fachkräfte. Stattdessen kommen zu uns nur ungebildete Dorftrottel aus Kirgisistan, und die brauchen wir hier leider nicht.

Die "Inflation" halte ich für ein Scheinargument, ein Feigenblatt. Irgendein Trottel hat "Inflation" in den Blätterwald gerufen, und nun hat ein jeder das Totschlagsargument, für Nichts und wieder Nichts um so mehr die Hand auf zu halten. Nicht zuletzt Corona, aber auch die Flutkatastrophe hat so manchem, der nunmehr zwangsweise zuhause vor dem Fernseher saß, offenbart, was für einen Wasserkopf wir da eigentlich ständig und alle finanzieren. Völlig unbekannte "Experten", "Pressesprecher" oder "Referenten" sitzen vor ihren Bücherregalen und geben kluge Antworten auf dumme Fragen. Zwischendrin mal immer wieder einer, von dem man nicht einmal den "Verband" oder die "Arbeitsgemeinschaft" kennt, für die sie da vorzusprechen haben. Und angesichts der Flutkatastrophe musste man den Eindruck gewinnen: Ja, was haben sie denn vorher getan, die "Sicherheitsberater" und "Katastrophenexperten" ... klug dahergeschwätzt, wie immer. Was sie auch danach getan haben, "man hätte ..." und am Ende gibt es einen in einer lustigen Uniform, der leider die ganze Zeit vorher ohne Einfluss war.

Ich bin Koch, ihr wisst es. Vor knapp 2 Jahren war ich in einer Bewerbung um eine Stelle beim Deutschen Roten Kreuz. Es gab ein Vorstellungsgespräch, eine (im Grunde überflüssige und eigentlich nach dem Arbeitsrecht nicht mehr rechtmässige) Probearbeit ... um mich unter einem Vorwand in ein "Meeting" einzuladen (hätte ich es vorher gewusst, dann hätte ich die Teilnahme wahrscheinlich abgelehnt).
Ich saß schließlich in einem Meeting, in dem acht (!) Teilnehmer eine Aufgabenstellung diskutierten, die 2 1/2 Mitarbeiter schließlich zu lösen hätten. Und am Ende gibt es noch eine "Ökotrophologin", die uns - ja, wir Köche sind ja so ungebildet - lehren wird, wie wir an den Behältern denn die Temperaturen zu messen hätten.
Und die eigentlichen Problemstellungen ... die hatten sie nur drei Wochen, bevor sie ihr Projekt dann starten wollten, nicht einmal ansatzweise gelöst. Aber ja: Ich bin ja nur der Prolo, der ungebildete Koch ... und was soll ich von "Führungskräften" denn bittesehr auch halten, die zwar klug daherschwätzen können, im eigentlichen Sinne aber keine "Manager" sind, denn ihre Kernaufgaben bleiben ungelöst.

Persönlich glaube ich nicht einmal, dass die AfD-Wähler wirklich Rechte sind, auch wenn es zweifellos unter der AfD einige, wenn nicht viele geben dürfte. Die wirklich Werktätigen haben einfach die Faxen dicke. Sie kämpfen um bezahlbaren Wohnraum und immer schmaler werdende Einkommen, während real völlig unproduktive Akademiker klugscheissen. Ja, die Flüchtlinge sind ein Thema, aber es geht nicht nur um sie.
Das deutsche Volk fühlt sich von der Politik aktuell nicht ernst genommen. Die Fragen, wo dem deutschen Kleinbürger nicht nur der Schuh drückt, sondern auch der mittlerweile abgetragene Anzug kneift ... werden im Grunde kaum thematisiert.
 
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Das ist Quatsch. Außer der attischen Demokratie gab es zu Zeiten Platons keine andere in den griechischen Stadtstaaten.
Die erste Demokratie war die attische Demokratie. Es folgten dann noch weitere, etwa Thurioi zu Zeiten des Perikles, der für sie durch Protagoras eine demokratische Verfassung ausarbeiten ließ. Aber auch schon vorher Syrakus, wo nach dem Sturz des Tyrannen Thrasybulos die Demokratie eingeführt wurde (467 v.Chr.), aber auch andere. Zu Zeiten Platons wimmelte es geradezu von Demokratien in Griechenland, die dann nach Alexander d. Großen allesamt nach und nach verschwanden.

Und die attische Demokratie lehnte Platon ab, weil sie seinen Lehrer Sokrates zum Tod verurteilt hat. Nachdem es damals auch keine andere Demokratie gab, hat er die Demokratie als solches kritisiert. Das passt dir gut in den Kramm, das kann ich gut verstehen, denn du lehnst sie auch ab.
ich lehne auch die amerikanische Demokratie ab, weil auch dort die Todesstrafe praktiziert wird, aber ich lehne nicht die Demokratie als solches ab, im Gegensatz zu dir.
Ich lehne die Demokratie nicht ab, bin aber auch nicht unbedingt ihr Befürworter (weil ich sie eben nicht für ideal halte). Allerdings würde ich sehr wohl für ihren Fortbestand eintreten, denn was nach ihr kommt, wird schlimmer sein.
 
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