Ich vertraue dem deutschen Wählervolk genug, um sicher zu sein, dass dieser braune Sumpf bald ausgetrocknet sein wird.
Die AfD hatte eine günstige Zeit in den letzten Jahren wegen der Flüchtlinge, der Corona-Krise und jetzt mit Putins Angriffskrieg und der darauffolgenden Energiekrise und Inflation. Das ist ein Sechser mit Superzahl für die Rechtspopulisten gewesen.
Das alles wird sich wieder legen bis zur nächsten Bundestagswahl und die Normalität wird wieder einkehren. Manches Bundesland im Osten wird für mich als Ziel gestrichen, aber das hatten wir schon mal 40 Jahre lang.
Nun, da wäre ich mir nicht so sicher.
Unlängst stellte sich Bundeskanzler Scholz vor die deutsche Öffentlichkeit und sagte etwas wie (sinngemäß zitiert) "die Deutschen sollten zu uns kommende ausländische Fachkräfte mit offenen Armen empfangen und willkommen heissen".
Nur kommen leider keine ausländischen Fachkräfte. Denn die Fachkräfte, deren Qualifikation wir gerne hätten - die bleiben in ihren Ländern oder gehen in die USA, denn da verdienen sie mehr. Und damit meine ich jetzt nicht nur akademische Fachkräfte. Stattdessen kommen zu uns nur ungebildete Dorftrottel aus Kirgisistan, und die brauchen wir hier leider nicht.
Die "Inflation" halte ich für ein Scheinargument, ein Feigenblatt. Irgendein Trottel hat "Inflation" in den Blätterwald gerufen, und nun hat ein jeder das Totschlagsargument, für Nichts und wieder Nichts um so mehr die Hand auf zu halten. Nicht zuletzt Corona, aber auch die Flutkatastrophe hat so manchem, der nunmehr zwangsweise zuhause vor dem Fernseher saß, offenbart, was für einen Wasserkopf wir da eigentlich ständig und alle finanzieren. Völlig unbekannte "Experten", "Pressesprecher" oder "Referenten" sitzen vor ihren Bücherregalen und geben kluge Antworten auf dumme Fragen. Zwischendrin mal immer wieder einer, von dem man nicht einmal den "Verband" oder die "Arbeitsgemeinschaft" kennt, für die sie da vorzusprechen haben. Und angesichts der Flutkatastrophe musste man den Eindruck gewinnen: Ja, was haben sie denn
vorher getan, die "Sicherheitsberater" und "Katastrophenexperten" ... klug dahergeschwätzt, wie immer. Was sie auch danach getan haben, "man hätte ..." und am Ende gibt es einen in einer lustigen Uniform, der leider die ganze Zeit vorher ohne Einfluss war.
Ich bin Koch, ihr wisst es. Vor knapp 2 Jahren war ich in einer Bewerbung um eine Stelle beim Deutschen Roten Kreuz. Es gab ein Vorstellungsgespräch, eine (im Grunde überflüssige und eigentlich nach dem Arbeitsrecht nicht mehr rechtmässige) Probearbeit ... um mich unter einem Vorwand in ein "Meeting" einzuladen (hätte ich es vorher gewusst, dann hätte ich die Teilnahme wahrscheinlich abgelehnt).
Ich saß schließlich in einem Meeting, in dem acht (!) Teilnehmer eine Aufgabenstellung diskutierten, die 2 1/2 Mitarbeiter schließlich zu lösen hätten. Und am Ende gibt es noch eine "Ökotrophologin", die uns - ja, wir Köche sind ja so ungebildet - lehren wird, wie wir an den Behältern denn die Temperaturen zu messen hätten.
Und die eigentlichen Problemstellungen ... die hatten sie nur drei Wochen, bevor sie ihr Projekt dann starten wollten, nicht einmal ansatzweise gelöst. Aber ja: Ich bin ja nur der Prolo, der ungebildete Koch ... und was soll ich von "Führungskräften" denn bittesehr auch halten, die zwar klug daherschwätzen können, im eigentlichen Sinne aber keine "Manager" sind, denn ihre Kernaufgaben bleiben ungelöst.
Persönlich glaube ich nicht einmal, dass die AfD-Wähler wirklich Rechte sind, auch wenn es zweifellos unter der AfD einige, wenn nicht viele geben dürfte. Die wirklich Werktätigen haben einfach die Faxen dicke. Sie kämpfen um bezahlbaren Wohnraum und immer schmaler werdende Einkommen, während real völlig unproduktive Akademiker klugscheissen. Ja, die Flüchtlinge sind ein Thema, aber es geht nicht nur um sie.
Das deutsche Volk fühlt sich von der Politik aktuell nicht ernst genommen. Die Fragen, wo dem deutschen Kleinbürger nicht nur der Schuh drückt, sondern auch der mittlerweile abgetragene Anzug kneift ... werden im Grunde kaum thematisiert.