Chris M
Well-Known Member
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Du meinst, bei sich sexuelle Abweichungen festzustellen und sich dazu zu bekennen wäre eine Art Modeerscheinung?
Dass sich Menschen freiwillig der noch immer statt findenden Ausgrenzungen und Vorbehalte aussetzen, um "cool" zu sein?
Ich meine es nicht, ich weiß es. Der Vorteil, wenn man sich wie ich viel in den alternativen Medien bewegt, ist der, dass man dort auch alle möglichen Rabbit Holes, also sehr spezifische Themenbereiche vorfindet, in die man sich vertiefen kann und so habe ich mich vor ca. einem Jahr mal eine zeit lang auf das Rabbit Hole der Transcommunity bei YouTube eingelassen. Fazit: Das meiste davon ist sehr peinlich und nicht ernst zu nehmen, sehr viele hochgradig verwirrte junge Menschen, die einem Trend hinterherrennen und andere junge Menschen damit beeinflussen. (Ich habe allerdings auch einen sehr guten Kanal dabei gefunden. Dazu weiter unten noch ein Link. )
Seltsame Trends hat es schon immer gegeben, seien es die Tupperware-Partys in den 80er/90er Jahren, der von mir im vorherigen Beitrag beschriebene OCD-Trend in den 2010er Jahren oder eben der Trans-Trend in den letzten vier, fünf Jahren. Was für Jugendliche daran auch sehr anziehend ist, ist die Tatsache, dass dieser Trend als Entschuldigung für alles herhalten kann. Ich bekomme in der Schule schlechte Noten? Das liegt daran, dass ich trans bin und das transfeindliche Bildungssystem mich unterdrückt. Ich finde keinen Job? Das liegt daran, dass ich trans bin und das transfeindliche Arbeitsmarktsystem mich unterdrückt. Ich finde keinen Partner? Das liegt daran, dass ich trans bin und die transfeindlichen Datingportale mich unterdrücken. Usw... Gerade Jugendliche sind doch für eine solche Denke anfällig.
Allerdings stimmt es natürlich trotzdem, dass dieses Thema auch von einer anderen Seite aus überproportional groß gemacht wird, nämlich:
Es sind doch diejenigen, die sich darüber aufregen, dass "so etwas" überhaupt erlaubt ist.
Extrem konservative Menschen neigen dazu, Dinge zu verteufeln, die sie aufgrund ihres extrem konservativen Mindsets nicht verstehen können. So können sie zum Beispiel nicht verstehen, dass es Menschen gibt, die sich als "im falschen Körper geboren" empfinden, weil sie unter einer Geschlechtsdysphorie leiden. Was nicht verstanden wird, wird sodann verteufelt, und zwar bei religiösen Menschen buchstäblich verteufelt, denn sie verweisen dann auf das erste Buch der Bibel, wo an prominenter Stelle steht, dass Gott die Menschen "als Mann und Frau geschaffen" hat. Und das beendet dann die Debatte für diese Leute. Wenn diese Leute dann aber die trendige Transcommunity, wie sie sich in den letzten Jahren präsentiert, anschauen, dann kann man ihnen nicht mal verübeln, dass sie sich in ihren Vorurteilen bestätigt fühlen und wer sich selber davon überzeugen will, kann sich ja mal anhören, was diese auch zunehmend gezielt politisierte Community so von sich gibt. Dann gibt es aber auf der anderen Seite auch die echten Transsexuellen, also diejenigen, die nicht einem Trend nachfolgen, sondern die eine tatsächliche diagnostizierte Geschlechtsdysphorie haben und die reden ganz anders, präsentieren sich ganz anders, feiern das ganze nicht als einen Trend ab, sondern beschreiben ihren Weg zur Diagnose, zur Behandlung und den Versuch, damit zu leben, denn auch eine Hormonbehandlung und sogar eine operative Geschlechtsangleichung können immer nur eine Linderung des Gefühls, im falschen Körper geboren zu sein, niemals jedoch eine Heilung dieses Gefühls bewirken.
Also: Ja, es stimmt gewiss, dass es auch Vorurteile gegen transsexuelle Menschen gibt und diese kommen sicher unter anderem auch aus der rechten/konservativen Ecke. Aber euer Narrativ: "Die Rechten hetzen gegen eine Minderheit und deshalb steht jetzt die Zivilgesellschaft auf und bekämpft die Rechten" ist halt wieder mal so simpel gestrickt, so einfach und billig, dass es doch niemals die ganze Wahrheit beinhalten kann. Schon alleine das, was ich oben beschrieben habe, zeigt, dass es nicht so simpel ist und dazu kommt noch, als ein weiteres Beispiel, dass ca. 90% der körperlichen Angriffe auf transsexuelle Menschen von Migranten begangen werden, und hier natürlich, wenig überraschend, mehrheitlich von muslimischen jungen Männern. Das ist auch wieder mal so ein Punkt, bei dem das gesamte linke Narrativ in sich zusammenstürzt wie ein Kartenhaus, weil es immer nur auf Wunschdenken beruht und wenn Wunschdenken auf Wirklichkeit trifft, wird es bitter, und deshalb greift man zum üblichen Sündenbock: Die Rechten sind schuld! Das funktioniert immer.
Mein Wissen über das Thema Geschlechtsdysphorie usw. habe ich übrigens hauptsächlich über den YouTube-Kanal einer echten Transfrau vermittelt bekommen, Lynn Kirchner alias PersiaX, die sich selber komplett von der derzeitigen Transszene distanziert und diese kritisch beleuchtet. Im Zeitalter des Internets muss man sich nicht mehr mit oberflächlichen Erklärungen der Mainstreammedien zufrieden geben, sondern kann selber in die Tiefe gehen. Hier kann man auch genauer und aus erster Hand erfahren, was eine Geschlechtsdysphorie wirklich ist und wie sie sich vom politisierten Transtrend unterscheidet.