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Der Islam und Europa

Ich habe hier schon geschrieben , dass ich das Kopftuch, besonders an kleinen Mädchen nicht mag. Trotzdem bin ich gegen den Zwang es nicht tragen zu dürfen.
Denn, wenn man das Kopftuch verbieten möchte, muss auch die Kippa verboten werden oder sämtliche sichtbare Zeichen einer Religionszugehörigkeit.

In staatlichen Institutionen gilt das "Neutralitätsgebot". Das gilt für alle Menschen und auch für Menschen jüdischen Glaubens. Nach der Arbeit können die Leute gerne so rumlaufen, wie sie möchten. Sie sagen, Sie mögen das Kopftuch bei kleinen Mädchen nicht, sind aber gegen den Zwang es nicht tragen zu dürfen. Sind Sie sich darüber bewusst, was es bedeutet, wenn ein 7jähriges Mädchen mit Kopftuch rumläuft? Die Außenwirkung bedeutet: Dieses kleine Mädchen trägt Kopftuch, damit sie die Männer nicht verführt! Das ist das eigentlich Perverse! Diese Mädchen, die auf einmal in der 4. Klasse mit Kopftuch rumlaufen, tragen in den meisten Fällen deshalb, weil sie von der Familie von Kindheit an in diese Richtung manipuliert worden sind. Es geht hierbei um die Anschauung dieser Familien. Viele Kinder möchten als 8jährige das Tuch auch nicht tragen, kriegen es dann einfach übergestulpt. Und wenn Sie dann das Kopftuch ablegen möchten, dann Gnade ihnen Gott! Deshalb empfinde ich es als absolut richtig, dass in Schulen zumindest bis zum 14. Lebensjahr, das Kopftuch nicht getragen werden darf. Wenn Sie es danach tragen, ja, gut, dann kann man es eben nicht ändern, aber ich erwarte hier einen Staat der präventiv und proaktiv handelt. Natürlich wird das dann diejenigen erzürnen, die ihr Tuch aus freier Entscheidung tragen in den Alter, aber das können Sie immer noch nach der Schule machen. 14 Jahre müssen Sie sich eben gedulden. Wir müssen denjenigen helfen, die hierbei keine Stimme haben.

Das Problem an dem was Du vorschlägst ist für mich eben die Nicht- Gleichstellung Von Muslimen und Nicht- Muslimen.
Und erweitert würde dass dann auch bedeuten, das Menschen ihre persönliche Lebenseinstellung nicht im Job sichtbar machen dürfen. Sonst würde man wieder Muslimen auf ein Abstelgeis stellen. Wie sollen sie da ein Teil der Gesellschaft werden?.

Es geht nicht um Muslime oder Nicht-Muslime. Es geht um Bürger. Um Bürder der BRD. Es gibt Muslime, die auch keine Kopftuch tragen und im öffentlichen Dienst oder als Beamte arbeiten, mit denen hat doch keiner ein Problem. Ich spreche denjenigen doch nicht ihre Religion ab. Ich sage lediglich, dass ein Staat klare Kante zeigen muss. Und bei uns hier in Deutschland gilt nun mal das Neutralitätsgebot. Muslime werden davon auch nicht diskriminiert, weil dieses Gesetz für alle Menschen, Bürger dieses Landes gilt. Muslime sind keine homogene Masse, dass man sie aufs Abstellgleis stellen kann. Es gibt etliche Muslime, die, wie gesagt, kein Kopftuch tragen. Sie meinen hier aber die Frauen, die mit ihren Kopftüchern im Staatsdienst arbeiten möchten. Und das Kopftuch ist nun mal das Symbol des politischen Islams, was eindeutig im Zwistverhältnis zum Neutralitätsgebot steht. Und wenn diese Frauen das Kopftuch nicht ablegen wollen und trotzdem Richterin werden wollen, dann geht das eben nicht ab, dann muss diese Entscheidung hingenommen werden. Man kann es eben nicht allen Menschen rechtmachen. Ich würde auch gerne E13 statt E11 verdienen, geht aber leider nicht. Aber ich wüsste, wie es möglich wäre!

Per Defintion bedeutet es unter anderem: Vervollständigen oder Herstellung einer Einheit.
Gerade derteres gefällt mir hier sehr- und natürlich ist das eine Aufgabe die nicht leicht ist. Denn natürlich hat der Islam auch negative Seiten. Das Christentum hat diese in vielen Bereichen bereits hinter sich.

Richtig. Im Christentum sagt Jesus:"E r aber sprach zu ihnen: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist." (Lukas 20:25). Wir leben im säkularen Europa und ich möchte das erhalten.

Mir müssen nicht nur fordern, wir müssen Neuankömmlingen hier dabei unterstützen dass überhaupt ein Teil der Gesellschaft werden zu können.

Vor allem müssen aber auch Neuankömmlinge aufrichtig Wollen ein Teil dieser Gesellschaft werden zu wollen. Die Unterstützung kriegen sie dann auch
 
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Mann Mann Mann, ich bin mit 7 Jahren auch mit Mütze rum gelaufen. Bin mit 18/19 Jahren mit Kopftuch rum gelaufen, sowohl normal als auch Pirat.

Ich krieg echt den Hammel, wenn man mir Fremde Symbolik aufwälzen will...
 
In staatlichen Institutionen gilt das "Neutralitätsgebot". Das gilt für alle Menschen und auch für Menschen jüdischen Glaubens. Nach der Arbeit können die Leute gerne so rumlaufen, wie sie möchten.
Dann erwarten Sie auch von Punks oder Dredlockträgern, dass sie ihre Haarpracht ablegen. Und da das nicht geht, haben diese Leute in staatlichen Institutionen nichts zu suchen?
Auch eine Lebenseinstellung kann man nach außen tragen.
Ich bin mir bewusst unter welchen fadenscheinigen Gründen Mädchen das Koftuch nahegelegt wird. Wir haben hierzu eine Diskussion( da könnten Sie mal die Forensuche testen). Ich habe mich sogar sehr intensiv damit beschäftigt. Necla Kelek( die Islamkritikerin) hat hier zu einen interessantes Interview gegeben.
Nur bei allen berechtigten Einwänden die Sie haben, ändert ein Verbot nur eines: Man sieht das Kopftuch nicht mehr. Eltern, speziell Väter die so drauf sind stülpen das Kopftuch dann eben außerhalb der Schule über- oder in der Wohnung- und verheiraten ihre Tochter am Ende besonders schnell-ohne ihr die Chance zu geben sich weiter zu bilden.
Das Kopftuch ist in manchen Fällen eben ein Sympthom- ein Verbot bekämpft die Ursache nicht.
Im Gegenteil, es führt widersinniger Weise noch mehr zu Ausgrenzung.
Man gibt einem Mädchen keine Stimme durch so ein Verbot.
Abgesehen davon ist die Zahl der Kopftuchtragenden Mädchen extrem gering. Wenn also ein Mädchen eins aufsetzen "will" ( dazu gebracht wird, wie auch immer) wird es schnell bemerken, dass andere Mädchen ihres Glauben keins tragen das Kopftuch hinterfragen, anders als wenn es generell verboten ist.
Was aber wichtig wäre ist, dass Lehrer ihre Klasse gut betreuen und bei sämtlichen Kindern hinterfragen, wie gut es ihnen zu Hause geht, wenn sich ein Kind außergewöhnlich verhält. Genauso wichtig ist, dass der Kinderschutz an jeder Schule aktiv ist, um Knder vor Mißbrauch jeder Art zu schützen und Hilfe anzubieten.
Wie viele muslimische Frauen arbeiten eigentlich im öffentlichen Dienst und wie viele tragen davon ein Kopftuch?
Der Genuß bürgerlicher und staatsbürgerlicher Rechte, die Zulassung zu öffentlichen Ämtern sowie die im öffentlichen Dienste erworbenen Rechte sind unabhängig von dem religiösen Bekenntnis. Niemandem darf aus seiner Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zu einem Bekenntnisse oder einer Weltanschauung ein Nachteil erwachsen.( GG Art33/3)
Dieses Gesetz gilt auch für alle Menschen.
Wie ich aber schon schrieb, würde ich mir wünschen alle Frauen wären gleichberechtigt und ich würde mir wünchen sie würden ihr Kopftuch ablegen und ihre Religion ausüben ohne in einem veralteten Mann/ Frau Bild leben zu wollen oder zu müssen. Aber das erreicht man durch den Dialog, über lange Zeit hinweg- nicht durch Verbote.
Im Christentum sagt Jesus:"E r aber sprach zu ihnen: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist." (Lukas 20:25). Wir leben im säkularen Europa und ich möchte das erhalten.
Was hat dann das Bibelzitat hier zu suchen? ;) Sind Sie eigentlich Christ? Wenn Sie jetzt mit Christen sind besser kommen schießt eventuell der Frischling( user) aus dem Gebüsch. Vorsicht! :)
Auf jedenfall war es ein langer Weg bis die Christen soweit gekommen sind. Ich meine damit, dass es Zeit braucht. Und man wird kein religioser Staat, nur weil eine Lehrerin Kopftuch trägt.
Vor allem müssen aber auch Neuankömmlinge aufrichtig Wollen ein Teil dieser Gesellschaft werden zu wollen. Die Unterstützung kriegen sie dann auch
Ich kenne Leute die direkt mit den Neuankömmlingen zu tun haben. Die wollen in überwiegender Mehrzahl. Leider gibt es haufenweise Menschen die sie ablehnen und ihnen als Gesamtheit unterstellen Verbrecher zu sein.
Was die Unterstützung angeht, das kommt auf die jeweilige Stadt an glaube ich langsam. Wir haben hier keine besonderen Probleme, aber viel hineingesteckt, was die Integration angeht. Unser Ausländer Anteil liegt bei ca 20% und wir haben eine Erstaufnahmeeinrichtung. Die Uni macht viel mit und für die Zuwanderer und die Neuankömmlinge selbst bringen sich auch aktiv mit ein :)
Doch wenn ihnen in einer Stadt in der sie aufschlagen, überall Hass entegen schlgt und misstrauen, wie sollen sie sich denn dann integrieren?
 
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Ich kenne Leute die direkt mit den Neuankömmlingen zu tun haben. Die wollen in überwiegender Mehrzahl. Leider gibt es haufenweise Menschen die sie ablehnen und ihnen als Gesamtheit unterstellen Verbrecher zu sein.
Ja das ist das Problem und das wird noch gut geschürt, wie gerade eine E-Mail unseres Innenministeriums zeigt, in welchem den Sprechern der Polizei nahegelegt wurde, dass, wenn ein Verdacht auf Verbrechen besteht, die Staatsangehörigkeit, oder der Aufenthaltstitel an die Presse weitergegeben wird und will das ironischerweise auch noch als Erweiterung der Pressefreiheit verkaufen. Ich war direkt in Ungarn und an der Grenze und habe tausende Menschen getroffen. Und nicht ein einziger hätte sich mir gegenüber respektlos verhalten. Ich habe auch Menschen in Einrichtungen betreut und ihnen geholfen, bis sie uns nicht mehr reingelassen haben, weil wir uns weigerten einen Knebelvertrag zu unterschreiben. Natürlich sind viele traumatisiert. Die Sachen die viele von ihnen gesehen haben, willst einfach nicht sehen. Natürlich weiss ich bei den Meisten nicht, was aus ihnen geworden ist. Aber von denen, zu denen ich noch Kontakt habe, ist keiner straffällig geworden, im Gegenteil. Sie haben sich gut und schnell angepasst, haben sich in die Gesellschaft integriert und wollen einfach nur ein friedliches, gutes Leben. Der Ablehnung , von vielen Seiten, zum Trotz! Damit will ich nicht sagen, dass nicht auch Arschlöcher herkommen, aber ein Arschloch bleibt ein Arschloch, egal welche Hautfarbe, Herkunft, oder Religion es hat!
 
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wenn alle Arschlöcher im All wären...
Da hab ich auch schon früher dran gedacht. Mein Alter war ja ein riesengroßes Arschloch. (Einmal als ich im Tischtennisverein war, hat er mich fürs "zu spät kommen" bestraft, in dem er mir den Verein sofort gestrichen hat, trotz Beteuerung meines Klassenlehrers, der Tischtennisleiter war. Er hatte mich gebeten, für einen Spieler einzuspringen, der absagen musste. Erst freute ich mich enorm, doch sobald ich zu Hause war, dachte ich nur. Am liebsten würde ich ihn zum Mond schießen. Mit 15 hab ich dann das Haus verlassen, ich hätte ihn sonst.....und wäre ......)
 
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Ja das ist das Problem und das wird noch gut geschürt, wie gerade eine E-Mail unseres Innenministeriums zeigt, in welchem den Sprechern der Polizei nahegelegt wurde, dass, wenn ein Verdacht auf Verbrechen besteht, die Staatsangehörigkeit, oder der Aufenthaltstitel an die Presse weitergegeben wird und will das ironischerweise auch noch als Erweiterung der Pressefreiheit verkaufen. Ich war direkt in Ungarn und an der Grenze und habe tausende Menschen getroffen. Und nicht ein einziger hätte sich mir gegenüber respektlos verhalten. Ich habe auch Menschen in Einrichtungen betreut und ihnen geholfen, bis sie uns nicht mehr reingelassen haben, weil wir uns weigerten einen Knebelvertrag zu unterschreiben. Natürlich sind viele traumatisiert. Die Sachen die viele von ihnen gesehen haben, willst einfach nicht sehen. Natürlich weiss ich bei den Meisten nicht, was aus ihnen geworden ist. Aber von denen, zu denen ich noch Kontakt habe, ist keiner Straffällig geworden, im Gegenteil. Sie haben sich gut und schnell angepasst, haben sich in die Gesellschaft integriert und wollen einfach nur ein friedliches, gutes Leben. Der Ablehnung , von vielen Seiten, zum Trotz! Damit will ich nicht sagen, dass nicht auch Arschlöcher herkommen, aber ein Arschloch bleibt ein Arschloch, egal welche Hautfarbe, Herkunft, oder Religion es hat!

Da haben Sie total Recht, da stimme Ihnen zu. Allerdings ist es nur mit "friedlichem, gutem" Zusammenleben einfach nicht getan. Diese Zustände, die wir heute z.B. in Berlin haben, das hatten wir früher nicht. Ich bin in Berlin geboren und in Berlin aufgewachsen, bin 29 Jahre alt. Mein Vater ist Jahrgang '65, lebt seit '69 hier. Er selber sagt auch: Das hatten wir früher alles nicht. Zu seiner Zeit hatten sich Muslime nicht dafür eingesetzt, Gebetsräumlichkeiten an den Universitäten einzufordern. Es hab keinerlei Fälle von Frauen, die den ganzen Instanzenzug unserer Justiz wahrgenommen haben, weil sie sich "diskriminiert fühlten", nicht mit ihrem Kopftuch, als Lehrerin oder Richterin/Referandarin/whatever arbeiten zu können. Das gab es nicht. Haben Sie zufällig von dem Fall an der TU Berlin mitbekommen vor ein paar Jahren, als der sogenannte "Raum der Stille" (=Gebetsraum) ihnen entzogen wurde, weil an der Uni eine Freitagspredigt mit 200 Leuten durchgeführt wurde? Der Staat muss einfach Härte zeigen. Ich teile Ihren Standpunkt da nicht, dass man es allen Menschen rechtmachen muss. Es gibt ein Werk von Karl Popper, "Die offene Gesellschaft und IHRE GRENZEN". Ja, wir sind ein offenes Land, wir sind ein Land, dass sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennt, wir sind ein Land, dass heutzutage eher areligiös ist. Allen Menschen, ob Jude, Christ, Moslem, weiß der Kuckuck was, sind gerne in dieser offenen Gesellschaft willkommen. Das bedeutet allerdings nicht, dass man die individuelle Freiheit über alles stellen kann. Toleranz darf niemals den Intoleranten gelten, Toleranz darf niemals zur Selbstaufgabe werden. Darum bin ich einfach für einen wehrhaften Staat. Und mit Verlaub: Ich glaube nicht, dass Sie die Zustände in den muslimischen Communities hier in Berlin besser kennen, als ich. Ich bin in diesen Communities aufgewachsen. Letztens habe ich eine sehr traurige Studie gelesen: Die Suizidrate von jungen muslimischen Mädchen in ihrer Altergruppe ist doppelt so hoch, wie zu der von Deutschen. Und dies kommt einfach daher, dass im Namen der Freiheit und Toleranz alles durchgelassen wird. Deshalb muss der Staat klar Kante zeigen. Es bedarf Zuckerbrot und Peitsche! Einerseits klare Gesetze (kein Kopftuch unter 14 Jahren in Schulen, verpflichtender Schwimmunterricht, Beachtung des Neutralitätsgebotes für staatliche Bedienstete), andererseits Anregungen von Diskussionen, um Reformen in diese verkrusteten Strukturen reinzubekommen. Ich kann Ihnen vielleicht Youtube-Videos von Seyran Ates empfehlen, der Gründerin der liberalen Moschee in Berlin. Ich teile da vollkommen ihren Standpunkt.
 
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