AW: Der Feind der Freiheit
Und für mich ist auch Freiheit ein Gefühl!
Nimmt das Gefühl der Angst in mir den ganzen Gefühlsraum ein, hab ich keinen Platz mehr, um mich frei zu fühlen.
Freiheit ist - sofern sie denn existieren kann - ein in der Seinstruktur verwebter Stoff und somit kein Gefühl.
Dafür muss ich wohl weiter ausholen.
Der Mensch ist genau dann frei - frei im Sinne einer
absoluten Freiheit - wenn seine Existenz der Essenz vorausgeht.
Beispiel:
Wenn ich vorhabe ein Auto zu bauen, dann entwerfe ich es vorher.
Ich bestimme seine späteren Eigenschaften, seinen Gebrauch, seine Funktionen. Es ist damit bestimmt worden (bevor es existiert).
In diesem Fall geht die Essenz der Existenz voraus.
Wenn wir nun annehmen, es gäbe einen Gott, dann wäre Gott unser "Autobauer" und der Mensch wäre vor seiner Existenz bestimmt (determiniert).
Also müssen wir für eine vollkommende Freiheit als Axiom ansehen, dass Gott nicht existiert.
Wenn also die Existenz der Essenz vorausgeht, dann ist der Mensch a priori schon frei. Daher kann Freiheit auch kein Gefühl sein. Wenn Freiheit ein Gefühl wäre, dann könnten wir sie ja nichten, in diesem Fall aber ausgeschlossen.
Um auf die Angst nochmal zu kommen:
Freiheit manifestiert sich doch durch die Wahl des Menschen.
Selbst wenn der Mensch nicht wählt, hat er gewählt.
Wenn ich vor einem 30 Meter hohen Turm stehe und aus Angst nicht hochklettern kann, dann doch aus dem Grunde, weil ich unbewusst bestimme Szenarien durchgespielt habe. Man sieht den Turm, trifft eine Wahl und die Wahl manifestiert sich in diesem Fall in der Schutzfunktion der Angst.
[...]sondern dass man seine eigenen Möglichkeiten und Wünsche frei leben kann. Diese sind aber eh immer begrenzt.
Ist der Adler frei, wenn ihm erlaubt ist, TuBei der allgemein üblichen Definition von Freiheit wäre es tatsächlich ein Fehlschluss.
Aber für mich heißt Freiheit nichtnnels zu graben?
Ist der Maulwurf frei, wenn er fliegen darf?
Wenn Freiheit ein in der Seinstruktur vorhandener Stoff ist, dann ist eine menschliche Freiheit nicht auf die Tierwelt übertragbar. Daher passt das Beispiel nicht.
Möglichkeiten und Wünsche, dass sind ja schon determinierte Begriffe.
Vollkommende Freiheit wäre : Ich kann machen
egal was, wo und wie.
Wenn der Mensch a priori frei ist - wie ich es oben erklärt habe - dann ist der Mensch zur Freiheit verurteilt. Eine zu große Bürde für den Menschen, weil er nicht in der Lage ist damit moralisch umzugehen. Also hat er sich eine Gesellschaft erschaffen und Gesetzte geformt, die sein Handeln determinieren. Wenn ich Lust bekomme eine Bank zu überfallen, dann muss ich vorher abwägen, was mit meiner Person geschehen könnte: a) Ich komme davon, oder b) Ich werde hart bestraft. Nun würden sich 99% der Zivilbevölkerung für a) enstscheiden, obwohl sie gerne ein Bank überfallen würden. Damit ist die Freiheit determiniert.
Wobei man auch hier noch eine absolute Freheit ansetzen könnte und zwar dadurch, dass einem die Konsequenzen egal sind.
Das würde jetzt allerdings den Rahmen des Posts sprengen.
mfg