AW: Der Dauerflirtblick, oder: untreue Menschen
vom PhillippP:Könnte es also sein, dass Menschen noch in scheinbar funktionierenden Beziehungen stehen und dennoch damit beginnen, im eigenen näheren Umfeld (resp. das des/der Freundes/Freundin) nach alternativen Partnern/Partnerinnen Ausschau zu halten? Oder flirten diese Menschen schlichtweg ständig, gleichgültig, ob sie ihren momentanen Partner noch lieben oder nicht?
Hallo PhillippP.
Bei einigen Menschen scheint mir dieser dauerflirtige Blick ein Testen zu sein, ob der eigene Marktwert noch hoch genug ist. Im allgemeinen Zuge der Aufwertung der eigenen Persönlichkeit scheint mir das ein verständliches Verhalten zu sein. Warum sich dabei Frauen anders als Männer verhalten sollten, scheint mir nicht klar...natürlich testen sie ihren „Wert“. Was hier Wert sein soll, das währe eine Frage, die sich jeder im Stillen stellen könnte auf vorschnelle antworten würde ich hier für mich verzichten.
Aber möglicherweise vergisst du bei deinen Überlegungen, dass eine „feste Beziehung“ nur in Soll-/Wunschvorstellung als Ableitung von einer Monogamiethese stattfindet (die sich mit der im Auslaufstadium befindlichen Ehe nicht beweisen lässt)...als ein Gedankenschema existiert. Ich weiß nicht, ob Menschen für die Modelle der Ehe oder der ewigen Partnerschaft oder der „intakten Partnerschaft“ geschaffen sind. Die intakte Partnerschaft gibt es m.E. nicht, es gibt nur Vorstellungen der Psychologen/Soziologen davon, ebenso wie es die Sollvorgaben von verklemmten alten Umhangträgern gibt, die den Menschen diese Vorgaben für eine Ehe mitgeben. Allein dass es die Ehe noch gibt, bedeutet nicht, dass sie die Begründung für Monogamie sei. Gewalt hat sich auch lange gehalten. Eher für den Wunsch nach Ewigkeit, der jedoch mit der gegenwärtigen Realität zu ca. 53% nicht mehr vereinbar ist. (Scheidungsrate) M.E. wird man die Menschen in diesen Vorstellungen
halten, denn man kann ihnen dabei Paartherapien und Ratgeberlektüren verkaufen, neben den Kleidern und Anstteckblümchen.
Natürlich wäre es auch denkbar, dass ich harmlose Blicke überbewerte und daher einem fatalen Missverständnis unterliege - das kann ich nicht gänzlich ausschließen. Ich bilde mir jedoch zumindest ein, dass diese Blicke nicht harmlos und freundlich sind, sondern dass hier dieser spezielle Unterton mitschwingt: ihr wisst schon, was ich meine, oder?
Indem du das Verhalten der Frauen geringschätzt, kannst du vielleicht deine eigenen Empfindungen in deiner Partnerschaft etwas stützen. Ich wüsste sonst nicht, was am Flirten und am „ich finde die attraktiv, PhillippP“ so schlimm ist.
Vielleicht könnte die Versuchung deine aktuelle Beziehung und dein Bild von ihr gefährden. Nun kann man überlegen, aus welcher Gruft das Wort Versuchung kam...sicher wird ein Kind auf dem Spielplatz anders über ein Erdbeereis denken. Natürlich wird es auf seine Figur achten!
Viele Grüße
Bernd