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Denken als Pflicht?

Sollte Denken ein Pflichtfach im Abitur/Matura werden?

  • Jeder Mensch braucht zur Teilnahme am Leben einen Denk-Führerschein.

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  • Ich bin zu alt, diese Fragen interessieren mich nicht mehr.

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So ist es Neugier. Und wenn das menschliche Wesen dann geboren wurde, beginnt die (mehr oder weniger) gezielte Einflussnahme der Eltern/Erziehungsberechtigten, durch die vermutlich, wenn auch nicht gewollt, die meisten Fehler begangen werden...

Dabei stellt sich die Frage wer bestimmen darf, was ein Fehler ist und was nicht.

Ich denke, dass die Emotionen bei Entscheidungen immer eine Rolle spielen, weil sich wohl niemand ganz von ihnen lösen oder "freisprechen" kann, auch nicht bei rationalen Entscheidungen. Aber es gibt auch unbewusste, also intuitive Handlungen, die nicht vom Gehirn "abgesegnet", bzw. entschieden werden, sondern so schnell gehen, dass ich in diesem Fall nicht von einer bewussten Entscheidung, sondern einer spontanen Handlung sprechen würde.

Die Hirnforschung hat gezeigt, dass selbst rationale Entscheidungen schon unbewusst getroffen worden sind, bevor man sie -gefühlt- bewusst getroffen hat.
 
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Dabei stellt sich die Frage wer bestimmen darf, was ein Fehler ist und was nicht.

Im privaten Umfeld bestimmt, bzw. ich würde es beurteilt nennen, es jeder selbst, aber in (staatlichen und/oder kirchlichen) Einrichtungen, wie Kindergärten und Schulen, sind gewisse Vorgaben gegeben, an die sich die Erzieher und Bildungsbeauftragten halten müssen, ganz gleich ob man/sie es als Privatperson für richtig oder falsch hält/halten.

Und die tatsächlichen Fehler, zeigen sich spätestens am "Ergebnis", also daran, wie sich die Kinder entwickeln und was (für Menschen) aus ihnen werden.

Die Hirnforschung hat gezeigt, dass selbst rationale Entscheidungen schon unbewusst getroffen worden sind, bevor man sie -gefühlt- bewusst getroffen hat.

Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Zumindest für die Personen, die in der Lage sind, Entscheidungen wirklich rational zu treffen, ohne sich dabei von ihren Gefühlen leiten oder beeinflussen zu lassen? So entscheide ich mich z.B. bei gewissen Arbeitsabläufen ganz rational, in welcher Reihenfolge und nach welchen Kriterien ich sie abarbeiten werde.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Im privaten Umfeld bestimmt, bzw. ich würde es beurteilt nennen, es jeder selbst, aber in (staatlichen und/oder kirchlichen) Einrichtungen, wie Kindergärten und Schulen, sind gewisse Vorgaben gegeben, an die sich die Erzieher und Bildungsbeauftragten halten müssen, ganz gleich ob man/sie es als Privatperson für richtig oder falsch hält/halten.

Sie müssen die Vorgaben einhalten UM DIESE VORGABEN ZU ERFÜLLEN. Das ist ein Selbstbezug, sagt aber nichts darüber aus, ob diese Vorgaben selbst ein Fehler seien oder nicht.


Ist das nicht ein Widerspruch in sich?

Nein, denn "rational" und "gefühlt rational" nicht das Gleiche ist.



Zumindest für die Personen, die in der Lage sind, Entscheidungen wirklich rational zu treffen, ohne sich dabei von ihren Gefühlen leiten oder beeinflussen zu lassen? So entscheide ich mich z.B. bei gewissen Arbeitsabläufen ganz rational, in welcher Reihenfolge und nach welchen Kriterien ich sie abarbeiten werde.

Rational nur innerhalb deiner Gefühlswelt - denn die Kriterien setzt du nach deinen Gefühlen. Es ist rational Schnitzel zu bestellen, wenn man Schnitzel essen will. Aber dass man überhaupt Schnitzel essen will, ist selbst nicht rational, sondern beruht auf einer empfundenen Vorliebe - und eines Vorlieben werden von ihm selbst per Definition nicht kontrolliert.
Die Hirnforschung zeigt in diesem Fall, dass dein Gehirn schon entschieden hat Schnitzel zu wollen und zu bestellen, bevor du glaubst, diese Entscheidung getroffen zu haben.

Im Detail sah das Experiment so aus, dass Gehirnströme des Probanden aufgezeichnet wurden. Und Hand dieser Muster konnten die Wissenschafter verlässlich zeigen wofür sich der Proband entscheidet, noch bevor sich dieser seiner Entscheidung bewusst geworden ist - also bevor er sich aus seiner Sicht überhaupt entschieden hat.
Die Folge daraus ist, dass das, was wir für eine "freie Entscheidung" halten, lediglich die Information an unser Bewusstsein ist, wofür wir uns schon unebwusst entschieden haben.

Also entspricht unsere bewusste Entscheidung eher dem Lesen eines zugesandten Gerichtsurteiles als dem Urteilsspruch selbst. Wir aber empfinden es so, also ob wir das uns zugesandte, schon gefällte Urteil in dem Moment selbst fällen würde, in dem wir die Benachrichtigung lesen.
 
Sie müssen die Vorgaben einhalten UM DIESE VORGABEN ZU ERFÜLLEN. Das ist ein Selbstbezug, sagt aber nichts darüber aus, ob diese Vorgaben selbst ein Fehler seien oder nicht.

Das habe ich auch nicht behauptet.

Nein, denn "rational" und "gefühlt rational" nicht das Gleiche ist.
Für mich ist es sehr wohl ein Widerspruch in sich, weil eine gefühlte Entscheidung m.E. nicht rational sein kann/ist, sondern nur den Anschein erwecken kann, wenn man es selbst nicht erkennt oder sich eingestehen möchte.

Rational nur innerhalb deiner Gefühlswelt - denn die Kriterien setzt du nach deinen Gefühlen. Es ist rational Schnitzel zu bestellen, wenn man Schnitzel essen will. Aber dass man überhaupt Schnitzel essen will, ist selbst nicht rational, sondern beruht auf einer empfundenen Vorliebe - und eines Vorlieben werden von ihm selbst per Definition nicht kontrolliert.

Wenn ich mich spontan dazu entschließe, ein Schnitzel zu bestellen, weil ich gerade Appetit darauf habe, ist das keine rationale Entscheidung. Wenn ich aber einen Einkaufszettel erstelle und weis, dass Schnitzel gerade im Angebot sind, kann ich mich rational dafür entscheiden, gleich mehrere einzukaufen und einige von ihnen einzufrieren, obwohl ich gerade gar kein Schnitzel essen möchte.
 
Das habe ich auch nicht behauptet.

Welche Relevanz hätte dann die Erwähnung etwaiger schulischer Vorgaben ?

Für mich ist es sehr wohl ein Widerspruch in sich, weil eine gefühlte Entscheidung m.E. nicht rational sein kann/ist, sondern nur den Anschein erwecken kann, wenn man es selbst nicht erkennt oder sich eingestehen möchte.

Genau das ist der Punkt. Die empfundene Rationalität unserer Entscheidungen, und womöglich des gesamten menschlichen Bewusstseins ist womöglich nur Einbildung - ähnlich dem rosa Elefanten, den man im Delirium "erkennt".

Wenn ich mich spontan dazu entschließe, ein Schnitzel zu bestellen, weil ich gerade Appetit darauf habe, ist das keine rationale Entscheidung.

Ich spreche von der Entscheidung Schnitzel zu bestellen und der Voraussetzung, dass du Appetit auf Schnitzel hast und eines essen willst.
Dann ist die Entscheidung sehr wohl überlegt, denn du könntest dich ja spontan auch dafür entscheiden, "Halleluja" zu rufen, einen Kopfstand zu machen oder in Altgriechisch von 3 bis 7 zu zählen (sofern du der Sprache mächtig bist). Aber, die Ratio bewegt dich dazu, ZIELGERICHTET das Schnitzel zu bestellen. Insofern ist diese Entscheidung dann nicht spontan, sondern wohlüberlegt - zumindest so sehr oder so wenig, wie andere rationale Entscheidungen, die du in deinem Leben so triffst.


Wenn ich aber einen Einkaufszettel erstelle und weis, dass Schnitzel gerade im Angebot sind, kann ich mich rational dafür entscheiden, gleich mehrere einzukaufen und einige von ihnen einzufrieren, obwohl ich gerade gar kein Schnitzel essen möchte.

Richtig, weil der Wunsch, Schnitzel zu essen, nicht dein einziger ist - sondern beispielsweise auch der Wunsch, für etwas möglichst wenig Geld auszugeben.
Um diesen Wunsch zu erfüllen ist es vernünftig, mehrere Schnitzel im Angebot zu kaufen, obwohl du momentan keine essen willst.
 
Welche Relevanz hätte dann die Erwähnung etwaiger schulischer Vorgaben ?



Genau das ist der Punkt. Die empfundene Rationalität unserer Entscheidungen, und womöglich des gesamten menschlichen Bewusstseins ist womöglich nur Einbildung - ähnlich dem rosa Elefanten, den man im Delirium "erkennt".



Ich spreche von der Entscheidung Schnitzel zu bestellen und der Voraussetzung, dass du Appetit auf Schnitzel hast und eines essen willst.
Dann ist die Entscheidung sehr wohl überlegt, denn du könntest dich ja spontan auch dafür entscheiden, "Halleluja" zu rufen, einen Kopfstand zu machen oder in Altgriechisch von 3 bis 7 zu zählen (sofern du der Sprache mächtig bist). Aber, die Ratio bewegt dich dazu, ZIELGERICHTET das Schnitzel zu bestellen. Insofern ist diese Entscheidung dann nicht spontan, sondern wohlüberlegt - zumindest so sehr oder so wenig, wie andere rationale Entscheidungen, die du in deinem Leben so triffst.




Richtig, weil der Wunsch, Schnitzel zu essen, nicht dein einziger ist - sondern beispielsweise auch der Wunsch, für etwas möglichst wenig Geld auszugeben.
Um diesen Wunsch zu erfüllen ist es vernünftig, mehrere Schnitzel im Angebot zu kaufen, obwohl du momentan keine essen willst.

Man muss sich ja nichts bestellen, sondern im Denken etwas 'Innen' zeitgleich Denken, was verbindet und somit auf einer gleichen Wellenlänge liegt.
 
Richtig, weil der Wunsch, Schnitzel zu essen, nicht dein einziger ist - sondern beispielsweise auch der Wunsch, für etwas möglichst wenig Geld auszugeben.
Um diesen Wunsch zu erfüllen ist es vernünftig, mehrere Schnitzel im Angebot zu kaufen, obwohl du momentan keine essen willst.

Ich habe gerade nicht so viel Zeit und werde dir später ausführlicher Antworten, aber du scheinst nicht ganz zu verstehen, was ich meine, bzw. nicht zu wissen was rationales Denken überhaupt ist. Denn um eine "echte" rationale Entscheidung zu treffen, benutzt man nur sein Gehirn und lässt sich nicht von Stimmungen oder eigenen Vorlieben leiten. So mag ich z.B. gar keine Schnitzel, könnte mich aber ganz rational dazu entscheiden, doch welche (uns zwar genau die Menge, die ich ration-al für angemessen halte) zu kaufen, wenn ich Besuch bekomme, von dem ich weis, dass er/sie gerne Schnitzel mag/mögen.
 
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