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Das Wesen des Menschen

  • Ersteller Ersteller Manfredo
  • Erstellt am Erstellt am
AW: Das Wesen des Menschen

@Freyfrau
Naja, wir leben halt in schwärmerischen Zeiten. Leider will heute kaum mehr jemand ganz banale notwendige Arbeiten verrichten. Schon gar nicht junge Leute, denen ständig eingeredet wird, dass sie eigentlich verkappte Prinzessinen oder Götter sind.
Mal sehen, wie sich dieser Mainstream-Überschwang mittelfristig auswirkt.
 
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AW: Das Wesen des Menschen


Ja, denn in den vielen mus-Varianten (= Ideologien) geht es meistens um Macht und Kontrolle, wofür sich Zahlen-Systeme (= digitale Strukturen) besonders gut eignen ....​

Ist das nicht ein Widerspruch zu:

Adorno & Co. schrieb:
"Ideologie ist heute der Bewußtseins- und Unbewußtseinszustand der Massen als objektiver Geist, nicht die kümmerlichen Produkte, die ihn nachahmen und unterbieten, um ihn zu reproduzieren. Zur Ideologie im eigentlichen Sinn bedarf es sich selbst undurchsichtiger, vermittelter und insofern auch gemildeter Machtverhältnisse. Heute ist die zu Unrecht wegen ihrer Kompliziertheit gescholtene Gesellschaft dafür zu durchsichtig geworden."

dass die Durchsichtigkeit einer Ideologie entgegensteht, sogar dann, wenn die Mächtigen selbst sich der Machtverhältnisse komplett bewusst werden(?).

Eine für mich interessante Frage ist allerdings auch, ob die Zahlen wirkliche Transparenz bringen und wenn nein, welche bessere Methoden gibt es?
Transparenz ist ja jedenfalls wünschenswert, oder?
 
AW: Das Wesen des Menschen

Ist das nicht ein Widerspruch zu:



dass die Durchsichtigkeit einer Ideologie entgegensteht, sogar dann, wenn die Mächtigen selbst sich der Machtverhältnisse komplett bewusst werden(?).

Eine für mich interessante Frage ist allerdings auch, ob die Zahlen wirkliche Transparenz bringen und wenn nein, welche bessere Methoden gibt es?
Transparenz ist ja jedenfalls wünschenswert, oder?

zahlen können einen transparenzgewinn bringen - müssen es aber nicht (traue keiner statistik welche du nicht selbst gefälscht hast... ;-))

Insbesondere aber sagen quantitative zahlen nicht wirklich viel über die qualität der werte auf welche sie vorgeben zu beschreiben .
 
AW: Das Wesen des Menschen

Ist das nicht ein Widerspruch zu:



dass die Durchsichtigkeit einer Ideologie entgegensteht, sogar dann, wenn die Mächtigen selbst sich der Machtverhältnisse komplett bewusst werden(?).

Eine für mich interessante Frage ist allerdings auch, ob die Zahlen wirkliche Transparenz bringen und wenn nein, welche bessere Methoden gibt es?
Transparenz ist ja jedenfalls wünschenswert, oder?

1. Da Meister ADORNO bereits im Jahr 1969 verstorben ist, war für ihn die Vor-Herrschaft des Digitalen noch kein Thema ....

2. Zahlen können zwar zur Transparenz beitragen, aber sie können sie auch verschleiern/vernebeln - nach der Maxime kluger Statistiker: "Traue keiner Statistik/Zahl, die du nicht selbst gefälscht hast."

3. Der philosophisch interessante Aspekt bei diesem Thema ist für mich , wo die Grenzen des Mathematisierbaren/Digitalisierbaren/Algorithmisierbaren verlaufen ......(Grenzen der Informatik, Computer-Technologie usw.) ....
Können beispielsweise menschliche, soziale, inter-subjektive Prozesse digitalisiert werden :dontknow:
Welche Rolle spielen analoge Prozesse beispielsweise in :debatte::debatte::debatte: (= menschlichen Kommunikationen) ...:dontknow:

Vgl. dazu auch ausführlicher:

Paul WATZLAWICK/Janet H. BEAVIN/Don D. JACKSON, Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien, 8. Auflage Bern 1990.​
 
AW: Das Wesen des Menschen

Hab nochmal darüber nachgedacht.
Ich schau mir nämlich sehr gerne Dokumentationen
zu unterschiedlichsten Themen an.
Bildungsparadiesgarten Arte -
dank Netz auch für Menschen ohne Tiewie. :)
Gerade bei den Dokus über Länder und Regionen
werden Menschen vorgestellt,
die in irgendeiner Art ihren ureigenen Traum leben.

Ob nun Stutenmilchbauern, Rote-Beeren-Anbauer,
Schleusen- und Leuchtturmwärter,
experimentelle Archäologen oder Töpfer,
die in schönen Gärten Teezeremonien pflegen -
mir kamen schon manches mal die Tränen,
so tief berührt mich,
welch schöne Aufgaben es im Leben geben kann.
Und zu welch faszinierend tiefer Hingabe
Menschen doch fähig sind.

Mir scheint, die vielen unterschiedlichen Künste -
Handwerk und Dienstleistung gehören für mich dazu -
wären keine, wenn es nicht Menschen gäbe,
deren Tun so deutlich von Liebe und Hingabe
zu ihrem selbstentschiedenen Tun geprägt ist.
Wenn ich so etwas höre und sehe bzw. miterlebe,
dann geht's mir richtig gut.
Es fühlt sich so unbeschreibbar viel echter an,
als jedes Gewese um IQ, Prestige und Perfektion.

All das Gute gibt es wirklich.
Und irgendwie rückt's ganz selbstverständlich
viele andere Dinge auf den ihnen gemäßen Platz.
Gibt kein besseres Mittel gegen reale Albernheiten,
als die Verwirklichung konstruktiven Empfindens.
Überzeugendster Ausdruck von Geist und Seele
ist für mich solcher,
der mir eben diesen liebevollen Funken mitteilt -
unabhängig vom jeweiligen Genre.

Oft möcht ich all jene Menschen
einfach nur lächelnd umarmen,
die durch ihr ganz individuelles Tun
meine Sehnsucht nach Leben,
und meine Liebe zum Leben
bestätigen und stärken.
Je mehr ich ihnen Aufmerksamkeit schenke,
desto unechter erscheinen mir Leute,
die anderen nur Geißel sein wollen -
innere Kündigung an die rg-Roboter der Welt.
Es tut so unsagbar gut zu erfahren,
dass es ungeachtet aller Probleme
immer und überall viel Echteres gibt,
das sich ganz einfach
an seiner Bekömmlichkeit erkennen lässt.

So geht's mir durch Kopf und Herz und Seele.
Und sogar durch den Bauch.
Weshalb mir grade ziemlich wumpe ist,
wie plump mich das tote Ding
mal wieder zu beuteln versuchte.
Gibt in Echt einfach Wichtigeres .....

Leben ist schon ganz arg schön.
Gestern morgen sah ich Taubenpärchen
beim Vorfrühlingshochzeitsturteln.
Kuschlige Wintertage wird's noch einige geben,
trotzdem können wir sie schon zählen.
In meiner Hütte
duften deshalb schon Tulpen und Hyazinthen
im Schein winterlichen Kerzenmeers.

HimmelArschUndZwirn,
wie kann man dieses Leben nur so sehr lieben?
Yes, we can ..... :rollen:

In diesem Sinne:
Dir (und auch allen anderen) noch ganz
entspannt genießerische Nachtstunden.

:winken3:

sorry das meine erste antwort auf deinen beitrag etwas zu ironisch ausgefallen ist - es war eher neckisch gemeint und nicht kritisch ....

insgesamt finde ich deinen beitrag wirklich gut gelungen und für mich auch sehr nachvollziehbar !
auch mich berührt es immer wieder sehr intensiv wenn ich menschen erlebe welche ihr leben nicht nur flach konsumieren sondern es wirklich kreativ gestalten. für eine höhere und frei gewählte aufgabe brennen zu können und es eins mit den eigenen willen werden zu lassen ist eine fähigkeit welche immer meine volle bewunderung und unterastützung findet - selbst wenn es hin und wieder auch etwas exotisch und bizarr auf mich wirkt. es gibt keinen schöneren glanz wie es genau dieses "menschliche feuer" erstrahlen lässt.
 
AW: Das Wesen des Menschen

zahlen können einen transparenzgewinn bringen - müssen es aber nicht (traue keiner statistik welche du nicht selbst gefälscht hast... ;-))

Insbesondere aber sagen quantitative zahlen nicht wirklich viel über die qualität der werte auf welche sie vorgeben zu beschreiben .

Ja, nachher bin ich dann eh draufgekommen, dass die Verschleierung durch Zahlen der wirkmächtigere Aspekt ist und damit sind auch die Ideologien gerettet.
 
AW: Das Wesen des Menschen

... 3. Der philosophisch interessante Aspekt bei diesem Thema ist für mich , wo die Grenzen des Mathematisierbaren/Digitalisierbaren/Algorithmisierbaren verlaufen ......(Grenzen der Informatik, Computer-Technologie usw.) ....
Können beispielsweise menschliche, soziale, inter-subjektive Prozesse digitalisiert werden :dontknow:
Welche Rolle spielen analoge Prozesse beispielsweise in :debatte::debatte::debatte: (= menschlichen Kommunikationen) ...:dontknow:

Vgl. dazu auch ausführlicher:

Paul WATZLAWICK/Janet H. BEAVIN/Don D. JACKSON, Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien, 8. Auflage Bern 1990.[/CENTER]

Ja, das ist sicher ein interessantes und sehr aktuelles Thema! Danke für den Literaturhinweis!
 
AW: Das Wesen des Menschen

Und das Absolute ist ewig - sonst wär es ja nicht absolut.

Welche Erfahrung hast Du mit dem Absoluten gemacht? Der Mensch ist endlich, das schließt zunächst ganz und gar aus, dass der Mensch mit dem Absoluten in Kontakt treten kann. Der Mensch ist nicht absolut. Er ist das ganz und gar andere. Das Absolute müsste sich relativieren, wäre aber dann nicht mehr absolut, was keiner Relation bedarf.

1.Konzept: das Christliche: Das Absolute entäußert sich und vermag es, das ganz und gar andere zu werden. Es kommt dem Menschen gewissermaßen entgegen. Es offenbart sich. Das transzendente Absolute macht am Ende der Tage alles neu. Vorher wird durch Christus gerichtet.

2.Konzept: von Hans Peter Dürr, sofern ich seine Theorie richtig verstanden habe: Das Absolute ist bereits die Relation, es ist sein Wesen. Alles was ist, ist im Grunde Geist und alles steht miteinander in Verbindung, weiß vom anderen. Der Geist ist das Absolute. Er hat sich ausdifferenziert in geronnenem Geist = Materie und kreativem Geist = das Lebendige und interagiert mit sich selbst. Er ist auf dem Weg mit ungewißem Ausgang. Die Zukunft steht absolut offen. In jedem Augenblick schafft sich alles neu.
 
AW: Das Wesen des Menschen

....

1.Konzept: das Christliche: Das Absolute entäußert sich und vermag es, das ganz und gar andere zu werden. Es kommt dem Menschen gewissermaßen entgegen. Es offenbart sich. Das transzendente Absolute macht am Ende der Tage alles neu. Vorher wird durch Christus gerichtet.

2.Konzept: von Hans Peter Dürr, sofern ich seine Theorie richtig verstanden habe: Das Absolute ist bereits die Relation, es ist sein Wesen. Alles was ist, ist im Grunde Geist und alles steht miteinander in Verbindung, weiß vom anderen. Der Geist ist das Absolute. Er hat sich ausdifferenziert in geronnenem Geist = Materie und kreativem Geist = das Lebendige und interagiert mit sich selbst. Er ist auf dem Weg mit ungewißem Ausgang. Die Zukunft steht absolut offen. In jedem Augenblick schafft sich alles neu.

Der theoretische Physiker Hans-Peter DÜRR ist auf einer :ironie: heissen Spur, wie schon so manche Theoretischen Physiker vor ihm ....:schnl:

Sein "Netz des Physikers. Naturwissenschaftliche Erkenntnis in der Verantwortung", München 1988 ist eine sehr anregende Lektüre, auch wenn die :buch::buch::buch::buch: (= Publikationen) des Theoretischen Physikers, Philosophen, Friedensforschers und Visionärs Carl Friedrich von WEIZSÄCKER sehr viel mehr anregende Reflexionen bieten ....jedenfalls aus meiner unmassgeblichen erkenntnistheoretischen/wissenschaftstheoretischen Perspektive ....​
 
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AW: Das Wesen des Menschen

@Freyfrau
Naja, wir leben halt in schwärmerischen Zeiten. Leider will heute kaum mehr jemand ganz banale notwendige Arbeiten verrichten. Schon gar nicht junge Leute, denen ständig eingeredet wird, dass sie eigentlich verkappte Prinzessinen oder Götter sind.
Mal sehen, wie sich dieser Mainstream-Überschwang mittelfristig auswirkt.

Schwärmerei gab's immer schon,
durchaus auch als einflussreichen Mainstream;
dito privilegsorientierte Verweigerungshaltung.
Ich verbringe den Großteil meiner Alltage
mit zwar notwendiger, aber dennoch recht banaler Arbeit,
bei der ich viele Menschen treffe - auch junge -
die es nicht viel anders kennen und halten.

Insofern kann ich Deinem Pauschal-Urteil
bzgl. unserer Gegenwart nicht zustimmen.
 
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