Zeilinger
Well-Known Member
- Registriert
- 22. Mai 2004
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- 16.499
Liebe Mitdiskutanten zu diesem Thema !
Ich habe diesen Thread mit 80%-iger Gründlichkeit gelesen. Zu 100%-iger Gründlichkeit gehört für mich auch totales Verstehen. Würde ich behaupten, dass ich alle Gedankengänge ganz verstanden habe, müsste ich lügen bzw. heucheln. Scilla, Mara und Muzmuz konnte ich nachvollziehen, Gisbert Zalich bestach durch seine Beweisführung.
Ich will Euch jetzt den Standpunkt eines Menschen über dieses Thema schreiben, der nicht Philosophie studiert hat, nicht einmal das Gesamtwerk auch nur eines Philosophen gelesen hat, der aber trotzdem gerne philosophiert.
Zum Thema selbst: Die Triebe sind ein Teil des Seins. Ein Teil des menschlichen Seins. Bei den Tieren nenne ich sie gerne Instinkt; bei den Pflanzen muss es wohl auch etwas analoges geben. Die Triebe sind in ihrer Mehrheit nichts Schönes, aber sie sind - neben unseren Gefühlen - ein Motor des Lebens. Triebe werden oft tabuisiert und gerne mit dem Willen umschrieben. Den Willen sehe ich als eine Art kultivierten Trieb. Die Zweiteilung mancher (oder aller) Psychologen, dass wir entweder auf Verstandesebene oder auf Gefühlsebene kommunizieren, kann ich nicht teilen, genügt mir nicht. Wir kommunizieren auch auf Triebebene - wenn wir uns das auch oft lange nicht eingestehen wollen.
Allgemein über die Triebe sei noch zu sagen, dass wir möglichst alle Triebe in uns bedienen sollen, weil wir sonst dazu neigen, bei einem oder anderem Trieb zu übertreiben. (Persönliches Erfahrungswissen).
Wenn zwei Triebe nicht nur notwendig, sondern auch schön sind, dann der Geschlechtstrieb, in seiner edlen Form als Fortpflanzungstrieb bezeichnet, und der Bildnertrieb. Der von Gysi im thread eingebrachte Erkenntnistrieb war mir als Wort bis dato neu, ich kann ihn aber nachempfinden. Der mMn am meisten gelebte - und für das Zusammenleben gefährlichste - Trieb ist der Geltungstrieb, der sehr leicht in einen Vernichtungstrieb ausartet. Hauptsächlich seinetwegen und als Art Gegengewicht hat der Mensch auch Ethik und Moral erfunden. Bleiben noch der Wissentrieb (auch als edelster der Triebe bezeichnet), der Nahrungstrieb (bei dem man auch sehr gerne deswegen übertreibt, weil andere Triebe nicht befriedigt sind), und last not least der m.E. am tiefsten verwurzelte Selbsterhaltungstrieb, der rigoros alles bekämpft, was unser Leben bedroht.
So, jetzt sagt mir mein Gewissen, dass ich genug über die Triebe geschrieben habe und eine Art Bewegungsdrang, dass ich spazieren gehen soll, um nicht zu fett zu werden (wird wohl auch ein Spurl Vernunft dabei sein).
Bis zum nächsten Mal
Zeili
Ich habe diesen Thread mit 80%-iger Gründlichkeit gelesen. Zu 100%-iger Gründlichkeit gehört für mich auch totales Verstehen. Würde ich behaupten, dass ich alle Gedankengänge ganz verstanden habe, müsste ich lügen bzw. heucheln. Scilla, Mara und Muzmuz konnte ich nachvollziehen, Gisbert Zalich bestach durch seine Beweisführung.
Ich will Euch jetzt den Standpunkt eines Menschen über dieses Thema schreiben, der nicht Philosophie studiert hat, nicht einmal das Gesamtwerk auch nur eines Philosophen gelesen hat, der aber trotzdem gerne philosophiert.
Zum Thema selbst: Die Triebe sind ein Teil des Seins. Ein Teil des menschlichen Seins. Bei den Tieren nenne ich sie gerne Instinkt; bei den Pflanzen muss es wohl auch etwas analoges geben. Die Triebe sind in ihrer Mehrheit nichts Schönes, aber sie sind - neben unseren Gefühlen - ein Motor des Lebens. Triebe werden oft tabuisiert und gerne mit dem Willen umschrieben. Den Willen sehe ich als eine Art kultivierten Trieb. Die Zweiteilung mancher (oder aller) Psychologen, dass wir entweder auf Verstandesebene oder auf Gefühlsebene kommunizieren, kann ich nicht teilen, genügt mir nicht. Wir kommunizieren auch auf Triebebene - wenn wir uns das auch oft lange nicht eingestehen wollen.
Allgemein über die Triebe sei noch zu sagen, dass wir möglichst alle Triebe in uns bedienen sollen, weil wir sonst dazu neigen, bei einem oder anderem Trieb zu übertreiben. (Persönliches Erfahrungswissen).
Wenn zwei Triebe nicht nur notwendig, sondern auch schön sind, dann der Geschlechtstrieb, in seiner edlen Form als Fortpflanzungstrieb bezeichnet, und der Bildnertrieb. Der von Gysi im thread eingebrachte Erkenntnistrieb war mir als Wort bis dato neu, ich kann ihn aber nachempfinden. Der mMn am meisten gelebte - und für das Zusammenleben gefährlichste - Trieb ist der Geltungstrieb, der sehr leicht in einen Vernichtungstrieb ausartet. Hauptsächlich seinetwegen und als Art Gegengewicht hat der Mensch auch Ethik und Moral erfunden. Bleiben noch der Wissentrieb (auch als edelster der Triebe bezeichnet), der Nahrungstrieb (bei dem man auch sehr gerne deswegen übertreibt, weil andere Triebe nicht befriedigt sind), und last not least der m.E. am tiefsten verwurzelte Selbsterhaltungstrieb, der rigoros alles bekämpft, was unser Leben bedroht.
So, jetzt sagt mir mein Gewissen, dass ich genug über die Triebe geschrieben habe und eine Art Bewegungsdrang, dass ich spazieren gehen soll, um nicht zu fett zu werden (wird wohl auch ein Spurl Vernunft dabei sein).
Bis zum nächsten Mal
Zeili