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Darf ich das überhaupt?

Mittlerweile scheint die Gesellschaft in zwei Lager gespalten.
Eine (noch) Mehrheit der "Generisches-Maskulinum"-Anhänger (ich wähle mal "GM" als Kürzel) und eine Minderheit der "Gender"-Anhänger ("GE").

Vielleicht ist bald schon anzuraten, dass "GM"s oder "GE"s, bevor sie sich mündlich oder schriftlich äußern, mittels Vorbemerkung, Fußnote oder Kürzel darüber aufklären, welchem Lager, welcher "Kommunikations-Schule" sie angehören.
Dann wird wenigstens nicht noch mehr aneinander vorbei geredet, wie schon übermäßig vor diesen ohne Not künstlich herbeigeführten "Gender-Problemen".
Aber vielleicht geschieht dies gar nicht "ohne Not". Vielleicht hat die Schwemme der "was mit Sprache"-Studierter aus der Not heraus, in dieser Menge nicht gebraucht zu werden, sich durch anstoßen von Sprachreformen, hier bezüglich Gendern, bemerkbar und dann als "Experten" unabkömmlich zu machen (quasi eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme in eigener Sache).

Mittels lange bewährter "GM"-Anrede beide Geschlechter zu meinen, ist doch eine Art gesellschaftlicher Absprache.
So wie sich auch die Gesellschaft darüber geeinigt hat, etwa einen Schuh für die Hände "Handschuh", jedoch den Schuh für die Füße einfach nur "Schuh" zu nennen.
Logisch ist das nicht, vielleicht historisch bedingt, aber gesellschaftliche Absprachen müssen nicht unbedingt logisch, sich aber alle darüber einig sein.
Dies funktioniert ja auch, ich habe noch nie davon gehört, dass jemandem der im Kaufhaus nach der Schuhabteilung fragt, in die Handschuh-Abteilung geschickt wurde, oder zumindest danach gefragt wurde ob er die Schuhe für die Hände oder Füße meint.

Wohl mehrheitlich werden Anwerber wie auch Bewerber mit der Berufsgruppe "Fahrer" noch immer gemäß dem „GM" Männer und Frauen meinen. Entsprechend werden sich auf solche Stellenanzeigen Männer und Frauen bewerben.

Falls Sie in Ihrem Eröffnungsschreiben Ihre Anzeige 1:1 zitierten, haben Sie m.E. für Unklarheit gesorgt, da aus "Fahrer gesucht" nicht klar hervorgeht, ob Sie mehrere "Fahrer" gemäß "GM" als Berufsgruppe, also mit dort tätigen Männern und Frauen meinen, oder nur einen einzigen männlichen Fahrer suchen.

Dagegen werden "GE"-Anhänger seitens der Anwerber wie auch Bewerber die Stellenanzeige so deuten, dass nur ein männlicher Fahrer gesucht wird, im Glauben, die Anwerber seien "GE"-Gleichgesinnte.
Diese "GE"-Minderheit bürdet nun Anwerbern auf, begründen zu müssen, warum sie EINEN Fahrer, also Mann suchen und nicht "Fahrer" im Sinne einer (Berufs-) Gruppe, auf die sich Männer wie Frauen bewerben können.

Falls dies auch noch gesetzlich zementiert und "Fehlverhalten" geahndet wird, wird den Anwerbern die Möglichkeit genommen, schon in der Stellenanzeige vorzuselektieren.
Sie werden, obwohl sie nur Männer oder eben Frauen einstellen wollen, dennoch beide zu einem Bewerbungsgespräch einladen müssen.
Dann werden sie nicht einfach wieder wegschicken können, sondern müssen mit ihnen ein längeres Schein-Bewerbungsgespräch führen, um ja nicht in Verdacht zu geraten, Bewerber lediglich weg geschickt zu haben, weil es sich um Frauen oder eben Männer handelt. Eine mögliche Klageflut wird dann so manche Anwaltskanzlei zu Freudensprüngen veranlassen.

Welcher Anwerber/Unternehmer hat denn die Zeit und das Geld für solche Spielchen, nur um den Vorschriften gerecht zu werden

Um aber nicht in Verdacht zu geraten zu diskriminieren, wird wohl vom "GE"-Lager von den Anwerbern erwartet zu begründen, warum Sie nur männliche Fahrer wünschen.
Die Gründe können vielfältig und plausibel sein, etwa Mindestansprüche bei Körperkraft, -größe, oder Örtlichkeiten wegen, in denen Männer keinen Zutritt haben, oder weil es, warum auch immer, besser zur "Firmenphilosophie" passt, oder weil Anwerber persönlich, aus welchen Gründen auch immer, schlechte Erfahrungen mit Fahrerinnen gemacht haben, sich aber doch für das alles nicht rechtfertigen müssen.
Zudem können sich Anwerber genötigt sehen, in ihren Stellanzeigen für die breite Öffentlichkeit nicht bestimmte Betriebsinterna oder persönliche Dinge preisgeben zu müssen, aus denen sich dann für die Konkurrenz interessante Firmen-Strategien oder gar Firmenprobleme ableiten ließen..

So können Persönlichkeitsrecht, Handlungsfreiheit und Datenschutz der Anwerber/Unternehmer mit dem (immer mehr künstlich aufgeblasenen) Diskriminierungs-Schutz der Bewerber kollidieren.

Solcher Kuddelmuddel kommt dann heraus, wenn "Reformer" lediglich in die Idee der Reform verliebt sind ("68er"-Mentalität: "egal was, Hauptsache dagegen..wir hatten unseren Spaß und die anderen sollen es ausbaden..") also reine selbstdarstellende "Reform-Signalisierer".

Es scheint sich schon anzubahnen, dass die Begriffe "Mann" und "Frau", "Herr" und "Dame" bald tabuisiert und durch etwa "Penisträger" oder "Zeugungsfähige" vs. "Scheidenträger" oder "Gebärfähige" ersetzt werden.
"Damenfahrrad" wird ja zunehmend in "Fahrrad mit tiefem Einstieg" umbenannt. Nach einer eingeräumten Übergangsphase mit Verwarnungen, kommt dann wohl die "heiße Phase" in der dann bei "Genderverstößen" mindestens 5 Jahre Zuchthaus droht.

Na bravo, schöne neue Welt, ich freu mich drauf.

Ich bin aber dennoch zuversichtlich, dass diese Blase bad platzt, sei es mittels Kreuz auf dem Stimmzettel.

Eine Mehrheit wird sich nicht bieten lassen, wenn eines Tages etwa Beethovens Neunte verboten oder zwangs-umgeschrieben wird, weil Schiller nicht gendergerecht über "..alle Menschen werden Brüder.." oder "..eines Freundes Freund zu sein.." sinniert.
Nur Ideologie-Verblendete oder -Besoffene können annehmen, dass Schiller nur Männer meinte und für ihn Frauen, Schwestern und Freundinnen nicht existieren.
Unvorstellbar, wenn in unserem gigantischen Kulturgut Kunst, Musik, Dichtung Gendersternchen oder -pausen oder ganze Worte per Gesetz zusätzlich eingebaut und entsprechend ausgesprochen werden müssten.

Aber was kann man von Politikern und Funktionären erwarten, die immer so argumentieren wie es ihnen gerade in den Kram passt.
Aktuell sind jetzt einige Insekten als Lebensmittelzusatz EU-weit zugelassen worden. Zwecks Angewöhnung, Umerziehung, Schmackhaftmachung wird jetzt argumentiert, das wäre doch in Asien Usus.
Dies ist dann plötzlich keine "kulturelle Aneignung" mehr.
Aber bei einem Kind, das mittels Verkeidung seine Bewunderung für mutige Indianer ausdrückt, wird das dann als unzulässige "kulturelle Aneignung" verunglimpft.
Schön dargelegt. Ein Aspekt fiel mir dabei ein. Erzählte mir ein Freund, der sich damit ab- und an auseinandersetzen muss. Wenn er eine Frau einstellt, darf er nicht nach einer möglichen Schwangerschaft fragen. Habe in den vergangenen Jahren mitbekommen, dass frisch eingestellte Mitarbeiterinnen (zufällig) nach kurzer Zeit schwanger waren. Auf seinen Arbeitsplätzen mit erhöhtem gesundheitlichen Risiko werden diese Frauen sofort freigestellt. Den Großteil der Kosten trägt zwar die Krankenkasse, jedoch scheint ihm oft ein Kalkül dahinter zu stehen.
Bisher hat auch später keine dieser Frauen, trotz der Möglichkeit und Notwendigkeit, jemals ihren Arbeitsplatz wieder in Anspruch genommen.
 
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...ihr bedient das gesamte Spektrum.

Mit "ihr" habe ich mich noch nie angesprochen gefühlt.

Und wenn du Streit suchst, bist du bei mir an der falschen Adresse.
Und zwar genau deshalb, weil ich schon vor Jahren festgestellt habe,
dass du kein Gegner für mich bist, sondern nachher wieder zu weinen
beginnst, wenn ich erneut "ganz zufällig" deinen wunden Punkt treffe.
 
Könntest du das Inserat im originalen Volltext hier zur Ansicht bringen? Bloß darüber reden wäre ja wirklich ''oberflächig'' ... :zauberer2

Klar könnte ich das, werde es aber natürlich nicht tun,
weil es ja hier in dem Beitrag um das "Fahrer gesucht"
und nicht um die Angaben über die Arbeitszeiten, die
Bezahlung, Strecken und meine Telefonnummer geht. :)
 
Also, dass Du einen Mann einstellen möchtest, kann ich akzeptieren. Aber Du solltest nicht im gleichen Atemzug das starke Geschlecht diskreditieren. Ich kenne so viele taffe Frauen, die stellen von ihrer praktischen und sozialen Intelligenz viele Männer in den Schatten (auch als LKW-Fahrer). Das mit dem Gendern halte ich für vorgeschoben. Kenne keine kluge Frau, die das befürwortet, das sind, sorry, meines Erachtens jene Frauen, die unerfüllte Sehnsüchte und Ideale nicht anders sublimieren können als durch eine vorgeschobene Benachteiligung durch ihr Geschlecht ... Und beim Ablehnen solltest Du nicht nur aus rechtlichen Gründen vorsichtiger sein, auch aus Respekt vor denen, die sich einfach nur überschätzen ...

Wo habe ich das "starke Geschlecht" denn diskreditiert? Ich habe nur beschrieben, wie ich es (schon mehrmals) erlebt habe und dass ich mit vielen Frauen nicht gut zurechtkomme. Ich kenne auch taffe Frauen, die gute Arbeit leisten, möchte aber nun mal keine Frau einstellen. Und das mit den Absagen habe ich natürlich sehr respektvoll gemacht und bin froh, dass ich es geschafft habe, ohne dass ich sie dafür hätte belügen müssen.

Es ist gut möglich, dass es Frauen gibt, die das Gendern vorschieben,
weil sie keine anderen Argumente haben und es als Ausrede benutzen
können, wenn sie vermuten, dass man sie zu Unrecht abgelehnt hat.
 
Das mit dem Gendern halte ich für vorgeschoben. Kenne keine kluge Frau, die das befürwortet, das sind, sorry, meines Erachtens jene Frauen, die unerfüllte Sehnsüchte und Ideale nicht anders sublimieren können als durch eine vorgeschobene Benachteiligung durch ihr Geschlecht ...
Es scheint aber auch genug Männer zu geben, die mit zu vielen Frauen schlechte Erfahrungen gemacht haben und diese persönlichen Erfahrungen nicht anders sublimieren können als allen Frauen die ihnen zustehende Berücksichtigung in der Sprache zu verwehren.
Machos gibt es natürlich auch, die ohnehin nicht mehr von Frauen halten als von ihrem getunten Auto.
 
Es scheint aber auch genug Männer zu geben, die mit zu vielen Frauen schlechte Erfahrungen gemacht haben und diese persönlichen Erfahrungen nicht anders sublimieren können als allen Frauen die ihnen zustehende Berücksichtigung in der Sprache zu verwehren.
Neuerdings benutzt man Gendersprech nicht nur wegen der Gleichstellung der Frau, sondern auch um irgendwelche fiktiven Zwitter-Typen mit einzubeziehen. "Männlich/Weiblich/Divers", liest man oft in Jobangeboten, Wobei "Divers" für ein gedachtes Spektrum zwischen m und w steht.

Wäre ich Jobanbieter, würde ich mich nicht zu solchem Unsinn hinreißen lassen. Ich würde stattdessen "Geschlecht spielt keine Rolle" schreiben. :)
 
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