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Institution "Frau"

hallo ihr alle ...

ich schon wieder ! :rolleyes:

im moment arbeite ich an der anerzogenen "liebesfähigkeit". mir wird in zunehmendem maße klar, dass ich von kind an nichts anderes als liebe im kopf habe. die erfüllung meines lebens ist eine glückliche partnerschaft. ich habe mich dann gestern ernsthaft gefragt, was wohl passiert, wenn ich dieses gefühlsgedusele mal aufgebe. wenn ich mich mal nicht jede nacht in den schlaf träume und mich ausschließlich über einen mann, der mich liebt definiere.

es war erschütternd ... ich verliere dann absolut meine daseinsberechtigung. mein lebenszweck - mein lebenssinn ...
futsch ...

also habe ich beschlossen, ab sofort nicht mehr zu lieben ... ich habe es satt ... genauso satt wie ich nicht mehr das kind von irgendwem sein will ...

mir ist klargeworden, dass ich mich jedesmal verliere bis zur unkenntlichkeit, wenn jemand an mir interessiert ist. wenn jemand mir sagt: "ich liebe dich" heißt das für mich gleichzeitig ... ende der freiheit, daggi ... ende mit sosein, wie du bist ... ende mit selbständigkeit. ich gehe dann ganz in dem anderen auf. klammere, versuche zu sein, wie der andere mich braucht. ich versuche die wünsche von den augen abzulesen, bis ich irgendwann nur noch hasse ... mich selbst und den anderen ...

ich habe mich dann weiter gefragt: warum lebe ich eigentlich nicht in einer partnerschaft, wenn es doch angeblich so wichtig für mich ist. warum bin ich nicht bereit, mich mit einem mann wirklich auseinander zusetzen ? warum verweigere ich mich ...
es kann doch nur heißen, dass es nicht das ist, was ich wirklich will ???

ich bin aber sehr im zwiespalt. ich denke schon, dass jeder erst einmal für sich selbst liebesfähig werden muss. das geht mE nicht über die projektion auf einen anderen. sich selbst lieben lernen kann man meiner meinung nach nur, wenn man alleine ist und sich auch bedingungslos ausleben kann.

ich liebe mich, wenn ich alleine bin. sobald jemand in mein leben tritt, liebe ich mich nicht mehr. ich werde unzufrieden mit mir selbst, ich fange an zu hassen und ich verweigere mich und ich flüchte ...

warum ist das so ?

wenn mein sohn nicht wäre, würde ich in ein kloster gehen oder in den urwald oder nach kanada in eine blockhütte und ich bin sicher, ich wäre glücklich mit mir und der welt.
aber da ist mein sohn. ich setze mich zwangsläufig mit ihm auseinander.

ich kann nicht weg.

mein fazit ist: ich kann nicht lieben ... ich weiß gar nicht wirklich, wie das ist – wie das geht ... ich habe liebe nie entstehen lassen, sondern immer nur auf die liebe/bzw. die bedürftigkeit/projektion eines mannes reagiert ... liebe heißt für mich – geben ... etwas für den anderen tun. dienen ... dem anderen seine wünsche erfüllen. Geduldig sein – warten (bis ich dran bin ... +lach+) mich verändern, beziehungsarbeit, erziehungsarbeit, (räum deine socken doch bitte weg ... häng das handtuch bitte wieder auf, wenn du es benutzt hast etc. etc. etc.) ... mich anpassen, kompromisse machen, nachgeben, nachgiebig sein, weich sein ... sanft – liebevoll – verständnisvoll.

frauen übernehmen nicht nur die denkarbeit, die gefühle sondern gleich dazu auch noch die problemlösung in der beziehung. Ich will nicht sagen, dass die männer das „schuld“ sind, darum geht es nicht ... wir werden so erzogen. Zu sorgen, zu ahnen, intuitiv zu sein – ganz in dem anderen aufzugehen und wünsche zu erfüllen, ohne das sie ausgesprochen werden.
Ein mann hat gar keine chance ... die frau ist schon vorher da und löst und redet und handelt ...

Ich bin nicht zuständig für die gefühle eines mannes. Ich bin nur für meine eigenen gefühle verantwortlich ... ich muss nicht so oder so sein, damit man mich liebt, damit man(n) etwas für mich empfindet. Es spielt überhaupt keine rolle, ob mich jemand mag oder nicht ... nur ob ich mich mag ist wichtig.


es macht mich sprachlos ... ich dachte ich hätte die liebesfähigkeit gepachtet. aber sie ist wohl nur "anerzogen". und unter all dem "lieben müssen" ist meine liebesfähigkeit verloren gegangen. ich hasse "lieben" ... ich hasse, hasse, hasse es und es kotzt mich an ...

deshalb werde ich jetzt einfach damit aufhören. ich werde weder mich noch andere lieben. ich werde nicht mehr träumen davon und mir auch nicht mehr vorstellen, wie es wäre wenn ...

schluss - aus - ende ... !

ich bin einfach erschüttert über meine eigene unfähigkeit. ich hoffe das unter dem ganzen verlogenen müll irgendwann wieder was ehrliches ans licht kommt ...

bis dahin
alles liebe
:D mara
 
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Hallo Mara!
Der Alltagstrott kann an der Liebe zehren, das kenne ich, Kleinigkeiten wo man als Frau durchdrehen könnte, wie Du gesagt hast Handtuch fällt runter usw. oder Schlüssel fällt aus der Tür und wird nicht zurückgesteckt und was es nicht noch alles gibt. Aber, meiner Meinung nach muss man einen Mann "erziehen" und zwar so wie man ihn haben will. Und das geht, es ist im Grunde genommen kein Problem, man muss nur den Mund aufmachen wenn einem etwas nicht passt. Wenn man es nicht macht und alles in sich reinfrisst den Ärger geht man kaputt und will wieder alleine sein. Aber wenn es so geregelt wird dass man sich selber wohlfühlt bleibt man vielleicht zusammen. Und wenn der Mann Fehler macht, muss man ihn auch mal zurechtweisen, er muss ja nicht leben wie ein Halbgott und selber lebt man wie Aschenbrödel, das geht nicht und ist ungerecht!
Vielleicht ist eine Partnerschaft auch ein grosses Stück Arbeit, da wird hier dran gearbeitet und da was gemacht, bis es für Beide passt und man gerne zusammenlebt. Kann das sein?
lG:)
 
hallo minnie ...

das ist bestimmt so !

aber das ist nicht der punkt ...

es geht um davor ... es geht um dieses "lieben" ...

ich habe ja festgestellt, dass ich nicht weiß, was liebe wirklich ist und wie sie sich anfühlt. meine philosophie ist einfach, dass man es gerne tut - dieses auseinander setzen, wenn man "wirklich" liebt und sich nicht nur einbildet lieben zu müssen, weil es von einem erwartet wird.

und mir ist klargeworden, dass ich noch nie anders geliebt habe. ich habe immer nur diese erwartung erfüllt ...
und solange ich mir nur einrede zu lieben, sind diese dinge, die du da beschreibst für mich eine einzige qual. ich tue es nicht, weil ich liebe, sondern weil ich glaube das tun zu müssen.
eine zeitlang - als es mir nicht bewußt war - (vor vielen vielen jahren) hat das noch funktioniert. ich kannte es nicht anders. ich habe funktioniert und trotzdem immer gefühlt wie mir etwas fehlt.

jetzt bin ich bewußt. ich fühle mich und ich spüre so einen widerwillen in mir, dass es schon fast weh tut.
ich weigere mich auch nur den kleinen finger zu rühren für einen mann und nicht nur das - ich will es auch nicht für überhaupt jemanden tun. nicht für meine eltern, nicht für meinen sohn, nicht für meine geschwister, nicht für meine kollegen.

ich spüre das schon lange, aber ich wußte nicht, warum es so ist und ich war ganz schön unglücklich damit ...
jetzt weiß ich - es hat was mit der erwartung zu tun, die andere an mich haben.

ich will keine erwartungen mehr erfüllen ...

ich weiß noch nicht wo mich das hinführt und was die konsequenz daraus ist, es macht mir angst, weil ich es nicht anders kenne als so und ich weiß nicht, was dahinter zum vorschein kommen wird.
aber es ist mir egal ...

ich will es anders ...

allein die vorstellung von dem was du schreibst, löst brechreiz bei mir aus ...

ich hoffe, du verstehst ein wenig, was ich meine ?

ich habe immer gesagt, ich brauche keinen mann, den ich erst noch erziehen muss. wenn ich ambitionen habe jemanden zu erziehen, schaffe ich mir ein kind an. jetzt habe ich ein kind und sage: ich brauche keinen mann, den ich mir erst noch erziehen muss, ich habe schon ein kind, ich brauche keine zwei !

ich sage es mal so ...

ich für mich verzichte lieber ganz, als in dieser beziehung kompromisse einzugehen. ich vermute mal, es hat was damit zu tun, was einem wichtiger ist.
wenn man um jeden preis einen mann um sich haben muss ist das sicher ein brauchbarer kompromiss ...
 
Hallo Mara!
In einer Partnerschaft wird es immer Kompromisse geben, das vermute ich, weil selber ist man ja auch nicht immer ein Engel, ich zumindestens nicht. Aber die Kompromisse dürfen nicht soweit gehen, dass man sich dafür verbiegen muss oder ein anderer Mensch sein muss, nur damit man geliebt wird. Das kann es ja nicht sein! Das ist klar, dass einen das nicht glücklich machen kann und man lieber alleine sein möchte.
Ist doch schön, dass Du einen Sohn hast:), sei froh!! Aber warum muss man denn immer mit einem Mann zusammenleben, vielleicht gibt es ja auch ganz andere Konstellationen, vielleicht lebst Du ja später mal mit Deinem Sohn, seiner Frau und deren Kindern zusammen, wer weiss.
lG
 
ach minnie... ;)

es geht doch nicht darum, dass ich nie eine partnerschaft eingehen will ... und dann als alte tattergreisin meinem sohn auf die nerven gehe ...

es doch darum, dass ich nicht mehr "ja" sagen möchte, wenn ich nein "fühle" ...
dass ich nur noch da lieben möchte, wo ich liebe ...

und dann brauch ich mich nicht mehr verbiegen.
 
So war das nicht gemeint...

Aber Du musst Dich doch gar nicht verstellen, wer zwingt Dich denn dazu? Am besten man ist IMMER so wie man wirklich ist!
 
minnie - hervorragend ... !

ich bin begeistert ...

es ist kein "wer" ... es ist ein "etwas" ...
programmierung, muster ... ich weiß es noch nicht ... ich weiß nur DAS es so ist ...

es ist immer dasselbe schema ... ich mag mich - ich liebe mich - ich finde mich supergut.
ich bin dann ich selbst. das zieht männer an.
der mann sagt: ich liebe dich, wie du bist. ich sage: oh gut, ich auch ... :D

alles ist dann eine zeitlang gut und dann beginnt das nähe - distanz - spiel ... es ist ein beherrschen-wollen ...
ich frage mich dann, was stimmt nicht mit mir und schon fange ich an mich zu verbiegen, weil ich wieder nähe herstellen will - auf der anderen seite gehe ich selbst auf distanz, weil ich mich nicht beherrschen lassen will und so ist es ein fass ohne boden ...
es endet damit, dass ich nicht mehr aufhören kann, obwohl ich schon längst anfange zu hassen, mich und auch den anderen ...


im endeffekt aber hast DU vollkommen recht ...

niemand zwingt mich dazu diesen tanz mitzumachen - nur war es mir bis jetzt nicht klar !

danke dir

mara
 
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was macht "mara" nach zwei Jahren

und mara inzwischen verheiratet kinder gemacht und glückliches spiesser Dasein?
lieben gruß
:geist:
 
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