Deutschlands Zukunft und Vergangenheit
Zu Deutschlands Zukunft und Vergangenheit
Zitat Cicero:
„ich bin gegen Volksabstimmung, weil dann überhaupt niemand mehr wählen ginge.
Wir haben 2 Kriege hintereinander verloren, und gehören immer noch zu den Führenden in Europa, das soll uns mal einer nachmachen!“
Nun möchte ich mich auch wieder einmal zu Wort melden.
Erst einmal zur Volksabstimmung:
Nein mein lieber Cicero, das sehe ich anders und zwar reicht es nicht aus, dass in den Wahlkämpfen vom Bürger das Kreuzchen eingefordert wird, um angeblich Politik mitzugestalten.
Damit das Volk in einer Demokratie wirklich politisch etwas bewirken kann ist es unbedingt erforderlich, dass die Volksabstimmung als ein Mittel der Demokratie eingeführt wird.
Angeblich ist das Volk der Souverän, aber erfolgreich haben Politiker aller Parteien, in den ganzen Jahrzehnten nachdem der Bundesrepublik ein Grundgesetz gegeben wurde – wir haben keine selbstgegebene Verfassung – verhindert, dass das Volk wirklich mitbestimmen durfte, indem dafür gesorgt wurde, dass die Volksbefragung nicht eingeführt wird.
Die Parlamentarier haben auch einen guten Grund dafür dies zu verhindern, denn der Volksentscheid würde den „unsinnigen“ Fraktionszwang im Bundestag massiv beeinträchtigen und die Abgeordneten müßten wirklich nach ihrem Gewissen abstimmen und wären nicht an das Parteibuch gebunden.
Staubsaugervertreter verkaufen Staubsauger und Versicherungsvertreter verkaufen Versicherungen. Es stimmt nachdenklich, dass die Volksvertreter sich damit brüsten das Volk zu vertreten.
Nun zu den verlorenen Kriegen:
Dass wir immer noch zu den - Du meinst sicherlich wirtschaftlich - Führenden in Europa gehören, hat natürlich gute Gründe.
Zunächst blieb der überlebenden Bevölkerung des 2. WK gar nichts anderes übrig als in die Hände zu spucken um - den totalen Scherbenhaufen Deutschland, ich erinnere nur an die Trümmerfrauen in unseren zerstörten Großstädten – und den Wiederaufbau in Angriff zu nehmen. Dazu kam noch dass ca. 17. Millionen Deutsche, durch die Potsdamer Beschlüsse der Alliierten, ihre angestammte Heimat verloren und der Bevölkerung von Deutschland und Österreich zwangsweise einverleibt wurden.
Das sogenannte Wirtschaftswunder, welches später einsetzte und nicht nur Deutschland Wohlstand einbrachte, resultiert aus der Einsicht der damaligen US-Regierung, dass wenn Westeuropa mit dem Marshallplan und der ERP-Hilfe – diese wurde allen westlichen Ländern Europas auf Kreditbasis vom Nordkap bis Sizilien gewährt, aber nur Deutschland musste diese als Verlierer, mit entsprechenden Zinsen zurückbezahlen – unterstützt wird, eine wirksame Maßnahme gegen die Ausbreitung des Kommunismus bis an den Atlantik verhindert werden kann. Zumal damals Italien, Spanien und Frankreich sehr starke kommunistische Parteien hatten.
Dank der Arbeitsamkeit der Nachkriegsgeneration ist die Rechnung auch aufgegangen und die nicht mit den Segnungen des Kapitalismus beglückten Völker drängen nun, mit ihrem Beitritt zur EU, dieses versäumte nachzuholen.
Ein weiterer Punkt unserer Marktführung war das Qualitätsbewusstsein der deutschen Facharbeiter, Meister und Ingeneure, das lange Jahre allen Konkurrenten auf dem Weltmarkt ein Dorn im Auge war, bis auch Japan der Konkurrenz das Fürchten lehrte. Als Antwort wurde unserer Wirtschaft Anfang der 90er Jahre das Qualitätsmanagement nach amerikanischem Muster aufgezwungen, um der Deutschen-Industrie-Norm (DIN), wirksam auf dem Weltmarkt begegnen zu können. Dies führte naturgemäß zu enormen Verteuerungen unserer Produkte, denn mittlerweile soll sogar jeder Handwerksmeister, obwohl er anders als wie in den USA, durch die Gesellen- und Meisterprüfung seine Qualifikation erbracht hat, diese Gütesiegel erwerben.
Dem wäre noch manches hinzuzufügen, aber ein Wort noch zur vielzitierten Arbeitslosigkeit.
In den letzten 40 Jahren wurden permanent alle möglichen Arbeitsabläufe ständigen Rationalisierungen unterworfen. Wo früher hunderte und tausende Arbeiter und Angestellte notwendig waren um bestimmte Produkte zu fertigen, stehen heute vollautomatisierte Fertigungsanlagen, mit nur wenigen hochqualifizierten Technikern besetzt. Die so vernichteten Arbeitsplätze wurden dann als Freisetzung von Arbeitskräften beschönigt.
Nicht vergessen dürfen wir in unserer Diskussion, dass es in Europa noch nie eine so lange Friedensphase, wie nach dem 2. WK gab. Zwangsläufig kommt es zu einer Sättigung des Marktes und zur Rezession.
Fazit: Zur Bekämpfung der Rezession war der Krieg immer das wirksamste Mittel, denn, wenn alles in Scherben lag, gab es für die Überlebenden Jobs, Jobs und nochmals Jobs in Hülle und Fülle.
Hoffen wir, dass sowohl die Politiker als verantwortliche Volksvertreter, die ihnen übertragene Verantwortung für das Volk, als auch die Kapitalseigner als herrschende Kaste und Besitzer der erwirtschafteten Güter, ihren Verstand zum Wohle der Menschen einsetzen und wir weiterhin, sowohl sozialen als auch politischen Frieden behalten.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Amos