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Bewusstseinsorgan?

AW: Bewusstseinsorgan?

Liebes Forum.
Könnte es sowas wie ein Bewusstseinsorgan geben?
Wie könnte man sich das vorstellen.
I

...das ist ein gute Frage, aber ich glaube wir benötigen zunächst ein Organ mit dem sich ein Bewußtseinsorgan vorstellen läßt. Sagen wir mal ein Vorstellungsorgan. Wie könnte solch ein Vorstellungsorgan aussehen? Was ist das für ein Werkzeug, mit dem wir uns Vorstellungen machen? Ist es überhaupt ein Werkzeug und wenn ja, wer oder was benutzt es? Es ist klar, dass sich aus Bernds einfacher Frage viele viele andere Fragen entwickeln lassen, die letzlich zu keiner fertigen, abschließenden Erkenntnis führen werden, es sei denn man heißt Wolf Singer und ist Neurophysiologe :verwirrt1 . Aber ich gebe zu bedenken, dass sich der Rahmen, in dem sich der Singer bewegt keineswegs voraussetzungslos ist, denn mindestens setzt er mal so etwas wie ein reales Hirn voraus, in dem wie auch immer Bewußtsein entsteht. Und wenn ich recht informiert bin, dann hat Singer keine Lösung anzubieten, die uns sagt, wie es das Hirn macht, dass da Bewußtsein ist. :D

Viele Grüße

Paule
 
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AW: Bewusstseinsorgan?

Fabricius. Was nützt es mir denn, dass du irgendwo einen Wolf im Gurupelz gefunden hast, und ihn für den einzig wahren Maßstab hältst. Ich mag solche Überlegenheitsandeutungen nicht, es gibt sehr viele Professoren mit originellen Meinungen, meinetwegen auch Seidels Kollegen Roth, der den ein oder anderen Artikel in der „Apotheken- Umschau“ zu schreiben pflegt. Einem Werbeblättchen. Deshalb war meine Bitte nach einem Hauch Inhalt durchaus ernst gemeint. Max-Planck hin oder her.

Lass uns den Quatsch beenden. Am Ende kauf ich mir wirklich noch dieses Buch.

Max- Werdn wies will.
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Bewusstseinsorgan?

Mal ganz brutal:

Männer erleben ihr Bewusstsein erstmal, besonders in jungen Jahren, rein schwanzmäßig.
Mädchen weniger, da doch da Herz stärker involviert ist, als es bei jungen Männern der Fall ist.
Wäre ich ein Kind der 60er, würde ich heute vielleicht auch behaupten, dass das hauptsächliche Bewusstseinsorgan das Gehirn ist, allein schon aus dem Grund, weil die anderen Organe, die wir Spätgeborenen als Geschlechtsorgane bezeichnen, durch exzessiven Dauergebrauch empfindungsunfähig - "Exercise in free love" - oder überstrapaziert wurden. Was bleibt dann noch Anderes, als Orgasmen gedanklich auszuleben....???

Rhona
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Bewusstseinsorgan?

Robin, dein Beitrag gefällt erschreckend gut, darüber muss ich noch nachdenken.

Bitte mehr davon!



Wenn in einem Meer von Zellen eine Art Spur eingebrannt ist, ein Muster, welches bedingt, dass bestimmte Impulse „immer den gleichen Weg“ nehmen (auch durch Ladungs-niveau-unterschiede vorstellbar), wie könnte man es sich bildlich vorstellen, wie erkennt dieses Muster sich selbst? (Z.B. Zur Roullade gehören Klöße und Rotkraut)

Ich kann mir darunter nichts vorstellen.

Bernd

Ein Muster kann sich nicht selbst erkennen - denn das Erkennen ist ja schon das Muster...es kann über das Gedächtnis Muster abgleichen (Differenzen aktualisieren), kann aber dann nicht erkennen, wie es erkennt...
Bernd, wenn das Lob ernst gemeint war, lies hier nach.
IN der Diskussion mit Wargole sind praktisch alle Punkte angesprochen worden.
Das Entscheidende ist, dass man sich Bewusstsein eben nicht als Ding vorstellen darf, sondern als Prozess - als selbstreferentielle, momenthafte Aneinanderreihung von Differenzen.
Vergleich mit dem Kreislaufsystem: Der Kreislauf ist eben nicht die Summe von Herz, Blut und Adern, sondern der PRozess, der durch diese Organe ermöglicht wird. Ein sich selbst erhaltendes Prinzip - wie das Bewusstsein, das aber viel komplexer ist.
Da ist vor allem das momenthafte wichtig. Bewusstsein entsteht und vergeht im Moment. Vergeht in dem Sinne, dass in dem Moment, wo man sich das bewusst macht, schon ein anderer Zusatnd des Bewusstseins herrscht. Ein Prozessieren von Zuständen ist gemeint, wobei sich die Prozesse auf sich selbst beziehen und dem AUßen unzugänglich sind. Mit einem Fremdwort: Autopoiesis.
Diese Vorstellung beruht durchaus auf Erkenntnissen von Biologen wie Maturna, Roth, Singer.
Das Gehirn ist demnach das Organ, das diese Autopoiesis ermöglicht, aber es ist (auch nicht Teile davon) das Bewusstseinsorgan. Denn das Gehirn ist als Ding unveränderlich. Das Bewusstsein ist nicht dinghaft aber auch nicht metaphysisch oder wie eine "Seele" zu verstehen (denn eine Seele ist ja nur die paradoxe Konstruktion eines Dings ohne Materie). Das Bewusstsein ist die momenthafte Schließung der selbsterzeugten Prozesse.
Die Gehirnforschung ist sicher sehr nah dran, an dem, wie alles funktioniert. Das Problem schient mir die Vermittlung einer nicht ontologischen Weltsicht in diesem Zusammenhang zu sein.
 
AW: Bewusstseinsorgan?

dann hat Singer keine Lösung anzubieten, die uns sagt, wie es das Hirn macht, dass da Bewußtsein ist. (Paule)

Doch. "Bewußtsein" sind im Gehirn gespeicherte Erfahrungswerte, auf die es dann zurückgreift, wenn wir meinen, etwas aus "freiem Willen" zu tun.

Dazu könnt Ihr auch
bei Gerhard Roth , Direktor am Institut für Hirnforschung Bremen, nachlesen:
z.B. "Das Gehirn und seine Wirklichkeit - Kognitive Neurobiologie und ihre philosophischen Konsequenzen, Suhrkamp 1997 ....,
sowie bis heute dazu vielfach zitiert in der Zeitschrift "Gehirn&Geist",

auch bei
W.H.Calvin, Alexander R. Lurija und anderen.
 
AW: Bewusstseinsorgan?

Fabricius. Was nützt es mir denn, dass du irgendwo einen Wolf im Gurupelz gefunden hast, und ihn für den einzig wahren Maßstab hältst. Ich mag solche Überlegenheitsandeutungen nicht, es gibt sehr viele Professoren mit originellen Meinungen, meinetwegen auch Seidels Kollegen Roth, der den ein oder anderen Artikel in der „Apotheken- Umschau“ zu schreiben pflegt. Einem Werbeblättchen. Deshalb war meine Bitte nach einem Hauch Inhalt durchaus ernst gemeint. Max-Planck hin oder her.

Lass uns den Quatsch beenden. Am Ende kauf ich mir wirklich noch dieses Buch.

Max- Werdn wies will.
Bernd


Ach so, nun ist es auf einmal "Quatsch".

Bernd,
wenn Du in einem Laien-Forum Fragen an die Wissenschaft stellst, bleibt Dir nichts anderes übrig, als Dich - selbst lesend - zu informieren, ob Du die erhaltenen Diskussions-Beiträge als fundierte Antworten nehmen darfst.

Dein Eingangs-Beitrag machte den Eindruck echten Interesses an Deiner Fragestellung. Inzwischen bist Du überfordert? Oder wie soll man den jetzt saloppen Ton deuten?

Das von mir zitierte Büchlein ist übrigens erhältlich bei Amazon für 7 €.

Ich bin leider erst in 4 Tagen von einer Reise zurück. Falls dann noch erwünscht, werde ich Dir die wichtigsten Passagen (nicht alle 50 Seiten) hierher abschreiben
 
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