AW: Beweis einer unphysikalischen Seele
Genau, und hier beginnt es dann:
Wenn ich in mich lausche, dann merke ich, dass ich denke.
Aber das wäre die Cartesische Version
Ich merke, dass ich fühle.
Aber ist das schon alles, was es über die Seele zu sagen gibt?
Ich könnte mich als denkend-fühlende Einheit verstehen.
Nur, beschreibt das schon ausreichend die Seele, oder doch eher so etwas wie Ich-Identität?
Einige sagen, das Gewissen wäre der Seelenfunken.
Aber das Gewissen kann eben auch als moralische Instanz beschrieben werden, oft genug aus gutem Grund, übernehmen wir doch ziemlich getreu die Werte unserer sozialen Umgebung.
Und so weiter, was also, macht die Seele zur Seele?
Ich denke, da steckt noch vielmehr in Dir, welches Du entdecken kannst...
Ich finde die Gedanken von Ken Wilber hierbei sehr hilfreich:
3 Arten = 1 Welt = 3-heit zur Einheit!!!
1. Auge des Fleisches: das ist die materielle Welt, das sinnlich konkrete. Das bildet sich hauptsächlich in den ersten zwei bis drei Lebensjahren aus. Also die sensomotorische Intelligenz, Objekte, Erscheinungen, Flächen, Formen, Körper zu erfassen.
2. Auge des Geistes: das ist die Welt der Symbole, Begriffe, Wörter. Das bildet sich in den folgenden 10 bis 20 Jahren aus und umfasst dabei auch Werte, Bedeutungen und Absichten.
3. Auge der Kontemplation: das ist die spirituelle, transzendente, transpersonale Welt. Nur wenn über das verstandesgemäße Erfahren hinaus gegangen wird, hat man das Recht auf Offenbarung und Transzendenz. Es gibt hierbei viele verschiedene Wege: mystische, psychedelische, meditative usw...
Das Besondere ist, dass man 1. und 2. lernen kann, 3. aber nicht gelernt werden kann, sondern nur durch das eigene Erleben und Erfahren öffnet sich das Auge der Kontemplation. Das verursacht zunächst eine Angst, vor dem Neuen, dem Unbekannten, vor dem, was da auf uns zu kommt. Der Verstand rebelliert und will sich das nicht gefallen lassen, weshalb viele an dieser Stelle häufig scheitern werden.
Beispiele für kontemplative Erlebnisse und Erfahrungen (meine eigenen!!!):
> Das Hören eines Bach-Orgel-Konzertes in einem Sakralbau (Kirche, Dom usw...) Beim Hören habe ich die Augen geschlossen und mich nur auf die Töne und Klänge konzentriert und auf einmal hebten sich Raum und Zeit auf, mein Körper schwebte und schwingte mit dem akustischen Schwingungen mit, so als wäre ich die Schwingung selbst.
> Das Betrachten eines Bildes, das Einfühlen in die Tiefe der Betrachtung hat auch so ähnliche Momente gebracht ~ erstmals beim "schwarzen Quadrat" von Malewitsch, danach auch bei anderen Motiven ~ hautsächlich Werke der Klassischen Moderne.
> Psychedelische Reisen mit schamanischen Pilzen, Kakteen und LSD waren wohl die eindringlichsten Erfahrungen meines Lebens, die Seele zu spüren, nicht nur meine eigene, sondern auch die meiner Umwelt, der Tiere und Pflanzen, der Mitmenschen. Vorsicht, die Reisen immer nur mit erfahrenen Metagnomen und niemals zu Partyzwecken missbrauchen.
> Durch Yoga-Übungen und Meditation kann man auch die Seele aufspüren und erleben, wobei ich die Intensität für nur gering halte, aber ich bin dabei wohl auch zu ungeduldig und zu abgelenkt...
Das große Geheimnis einer wahrhaft spirituellen Erfahrung ist, dass sie einem Nicht-dualitischem Bewusstsein der EINHEIT entspringt. Die vieldimensionale Struktur des Selbst führt in alle Seinsphären hinein und erreicht die Mitte des GANZEN und durchdringt die Materie des Geistes und hebelt den Verstand auf.
Die Welt ist viel zu klein, um sich nicht aus ihren Grenzen hinaus zu bewegen.
Nach Erich Fromm ist die Seele des Menschen die Liebe, also auch eine nicht fassbare, aber erlebbare Erfahrung, Hierbei geht es nicht um die rein körperliche Form oder sinnliche Bewegung, also die Reibung zweier Körper, sondern um ein ganzheitliches Erlebnis ~ siehe auch das Kamasutra oder tantrische Formen der Liebe...
Mir geht es hierbei nicht um irgendwelche Beweise im Sinne der Wissenschaft, weil diese alle, so weit ich informiert bin gescheitert sind, einschließlich der Annahme das die Seele des Menschen 21 Gramm wiegt, wie man 1907 annahm. Hierbei handelt es sich nur um Gase, die den Körper bei Tod verlassen.
Aber ~ nur mal so für Spaß ~ die Seele des Menschen gäbe es nicht:
Was würde passieren, wenn man sich nicht mehr um sein Seelenheil kümmert, es verkümmert, aber wo nichts ist, kann auch nichts verkümmern, weshalb man diesen Test mal für sich selbst in Erfahrung bringen kann.
Jeder der diese Vernachlässigung des menschlichen Seele und hier möchte ich auch das griechische Wort Psyche einführen, wird merken, wie es ist, wie es sich anfühlt, wenn man meint, die Seele des Menschen gäbe es nicht.
Ich denke, man kann die großen Begriffe der Metaphysik nicht endgültig klären, weil sie über unserem Verstand hinaus nur erfahrbar, aber nicht erfassbar sind.
Das gilt für Gott, Seele, Psyche, Liebe und noch viele weitere Begrifflichkeiten.
meint
Axl