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Bescheidenheit

AW: Bescheidenheit

Hi Raphael,
Ihr mich flasch verstanden habt!

In der Bescheidenheit kann sich der Hochmut bestens verstecken, so schrieb ich, nichts anderes, ihr Banausen!
Nicht vom Gegensatz sprach ich, den habt ihr hineingepfeffert!
Ihr Interpretierer, ihr!
Nicht ihr, nur ich!:D

@kathi
Ich habe nicht nur materielle Dinge gemeint.
Bescheidenheit ist unabhängig von der Art der Dinge.

kathi schrieb:
das sage ich hochmütig
Versuche mir bitte genauer zu erklären was du damit genau meinst.

@Benjamin
Danke, für deinen ehrlichen Beitrag.
 
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AW: Bescheidenheit

Das Lebensprinzip Bescheidenheit ist für mich eine anstrebbare Tugend.
Leider stelle ich immer wieder fest, dass ich mit dieser Lebensweise eine aussterbende Spezie bin.
Heute regiert die Philosophie der Maßlosigkeit (XXL) und das Lebensprinzip Gier.
Daran ist aber nicht die anonyme Gesellschaft schuld, sondern jeder einzelne von uns.;)

Wie steht ihr zur Bescheidenheit?
Ist Bescheidenheit wirklich etwas überholtes?
Ist Bescheidenheit schädlich für unsere Wirtschaft?
Wie macht sich Bescheidenheit in eurem Kaufverhalten bemerkbar?
Haltet ihr Bescheidenheit für etwas gutes oder für etwas dummes, da man als Bescheidener nichts im Leben erreicht?

fragendes
Fusselhirn
Lieber Fussel!
Hab eine Weile gegrübelt und bin dabei auf die Anmaßung gestoßen, die ich der Maßlosigkeit noch hinzufügen möchte, als Gegenüber von Bescheidenheit. Die Anmaßung, sich als Maß aller Dinge zu sehen.

Das ist mMn eine verbreitete Haltung, vielleicht kam sie Hand in Hand mit der New Age Welle, die ja den Eindruck vermittelte, jeder müsse imstande sein, alle seine Probleme selbst zu lösen und immer zu wissen, was gut und richtig ist.

Der Anmaßung steht die Bescheidenheit gegenüber. Das Sich-bescheiden mit den eigenen Fähigkeiten, sich nicht mit fremden (geliehenen bzw. angemaßten) Federn zu schmücken, nicht mehr zu wollen als man durch seine eigenen Möglichkeiten schafft, nicht gierig zu raffen, weil man sich anmaßt, mehr verdient zu haben.

Bescheidenheit auch im Bereich des Wissens und des Könnens, ohne die Anmaßung, jedermann/jederfrau sagen zu müssen, was er/sie besser machen solle oder jedenfalls so, wie man selbst es für richtig erachtet.

Bescheidenheit bedeutet für mich, ich genüge mir so, wie ich bin. Ich beanspruche für mich das Lebensnotwendige und freue mich, wenn es ein bisschen mehr ist. Ich brauche aber auch keine Show abzuziehen um toller zu wirken als ich bin. Irgendwie lebt es sich bescheiden ziemlich entspannt, denn ähnlich wie Benjamin empfinde auch ich Besitz als Belastung.

Bescheidenheit, diese Zier, die einen am Weiterkommen hindert, die ist mMn nicht bescheiden sondern zaghaft. Da gibt man dem Stärkeren gegenüber klein bei. Es ist eher mangelndes Selbstbewusstsein als Bescheidenheit. Denn eigentlich brennt der ja darauf, weiterzukommen, er traut sich nur nicht. :zunge3:

Die Wirtschaft hat es nicht so sehr mit der Bescheidenheit. Sie lebt vom Konsum und da ist es von Vorteil, wenn jeder so viel als möglich zusammenrafft. Aber ich denke, das reguliert sich wieder von selbst. Irgendwann sind alle übersättigt bzw. verschuldet, dann hört sich das mit dem übertriebenen Konsum sowieso auf.

Ich will der Bescheidenheit aber jetzt auch keinen riesigen positiven Stellenwert geben, denn ich glaube, wer gierig ist, wer nie genug kriegen kann, der muss etwas ausgleichen, was ihm an irgendeiner Stelle fehlt. Und dann kann er nur so sein. Bescheidenheit ist vielleicht das Ergebnis vieler Erfahrungen, dass auch die Gier das alles nicht ausgleichen kann.

:blume1:
 
AW: Bescheidenheit

Hallo,
Bescheidenheit ist ein Tugend aber mich beschleicht das Gefühl, dass sie für sich allein genommen zum Überleben nicht der einzige Wert sein kann.
Ein Mensch der Hunger hat, der das Gefühl hat er ist im Defizit kann oder besser darf in diesem Bereich nicht bescheiden sein sonst kann er nicht überleben.
Also gilt Bescheidenheit nur für den satten und aufgefüllten Menschen.
Demnach ist das nur eine Tugend für den satten aber nicht für den hungernden Menschen. Bescheiden an materiellen Dingen ist in unserer Welt auf jeden Fall angesagt denn wir leben im Überfluss, in der Maßlosigkeit aber an emotionalem Gespür herrscht oft ein Defizit, da wäre Bescheidenheit verkehrt.
Wenn man klug ist kann man sich nicht mit Bescheidenheit hochmütig über Andere stellen denn in Bereichen von Defiziten ist Bescheidenheit grundverkehrt.
Genauso kann man Unfähigkeiten nicht einfach mit Bescheidenheit deklarieren und somit Lösen, bescheiden sein kann man meiner Meinung nach nur auf Dinge die einem angeboten sind, die man haben könnte oder in der Lage wäre sie zu nutzen.

gruß fluuu
 
AW: Bescheidenheit

nach den vielen interessanten Ansätzen noch einer, nämlich die PRAHLEREI als Gegenpol zur Bescheidenheit.

..frisch oder schon seit längerem aus den USA importiert, dem Land der PRAHLHÄNSE oder frei nach Descart:


ich prahle, also bin ich (wer ;-)

Gruß
thorshammer
 
AW: Bescheidenheit

nach den vielen interessanten Ansätzen noch einer, nämlich die PRAHLEREI als Gegenpol zur Bescheidenheit.

..frisch oder schon seit längerem aus den USA importiert, dem Land der PRAHLHÄNSE oder frei nach Descart:


ich prahle, also bin ich (wer ;-)

Gruß
thorshammer

Wie es scheint, ist Bescheidenheit eine Charaktereigenschaft, die besagt, man nimmt sich selbst nicht zu wichtig.
Diese Charaktereigenschaft äußert sich dann in Verhaltensweisen wie Demut, geringer Gier, geringer Prahlneigung etc.

Das Gegenteil von Bescheidenheit scheint sich dann als Egozentrismus beschreiben zu lassen. Wäre das überlegenswert?

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Bescheidenheit

Das Gegenteil von Bescheidenheit scheint sich dann als Egozentrismus beschreiben zu lassen. Wäre das überlegenswert?
LG, pispezi :zauberer2

Ich glaube, da liegen wir in der richtigen Richtung.

Wobei das Maß dessen, was nun Egozentrik und Selbstlosigkeit betrifft, sich nicht so sehr nach dem äußeren Tun bestimmen läßt, sondern nach diesem rechten Verhältnis zwischen kollektiven Ego und individuellen Ego.

Denn wir sind immer auch ein Teil des Kollektivs und pflichten ihm Tribut.

Ich glaube es war das, auf was Fussel eigentlich hinaus wollte.

gruss
thorshammer
 
AW: Bescheidenheit

Ich halte die Bescheidenheit für eine Illusion. Das Selbst will wachsen und lässt sich nicht begrenzen. Dennoch und gerade deshalb darf man aber nicht der Gier erlegen. Das Selbst kann nur gesund und harmonisch mit seiner Umwelt wachsen. Das ist wichtig!
Gruß
Axl
 
AW: Bescheidenheit

Wobei das Maß dessen, was nun Egozentrik und Selbstlosigkeit betrifft, sich nicht so sehr nach dem äußeren Tun bestimmen läßt, sondern nach diesem rechten Verhältnis zwischen kollektiven Ego und individuellen Ego.

Kannst du das bitte in einfachen Worten erklären? Vor allem, was du unter "kollektivem" bzw. "individuellem" Ego verstehst und wie du einen Vergleich zwischen äußerem Tun und dem Verhältnis der beiden Egos durchführst!

Ich kann mir das leider nicht vorstellen und hätte gern eine genauere Erklärung.

:blume1:
 
AW: Bescheidenheit

Kannst du das bitte in einfachen Worten erklären? Vor allem, was du unter "kollektivem" bzw. "individuellem" Ego verstehst und wie du einen Vergleich zwischen äußerem Tun und dem Verhältnis der beiden Egos durchführst!

Ich kann mir das leider nicht vorstellen und hätte gern eine genauere Erklärung.

:blume1:

hallo lilith

Das Einzelwesen (ind. Ego) ist Teil des Ganzen (koll. Ego) und somit ist eines vom anderen in seinen Beziehungen voneinander abhängig. Also ist das Wohl des Einen, auch das Wohl des Anderen.

Ist dieses Verhältnis gestört, indem sich das Gleichgewicht zu Gunsten des Einen oder Anderen verschiebt, ist alles gestört.

reicht das ?

thorshammer
 
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AW: Bescheidenheit

hallo lilith

Das Einzelwesen (ind. Ego) ist Teil des Ganzen (koll. Ego) und somit ist eines vom anderen in seinen Beziehungen voneinander abhängig. Also ist das Wohl des Einen, auch das Wohl des Anderen.

Ist dieses Verhältnis gestört, indem sich das Gleichgewicht zu Gunsten des Einen oder Anderen verschiebt, ist alles gestört.

reicht das ?

thorshammer

Dankeschön! Jetzt versteh ich was du meinst!

:blume1:
 
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