• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Begriffe

AW: Begriffe

Und ich frage mich, ob die Interpretationen der Welt durch die Philosophen nicht Projektionen ihrer eigenen Vorstellungen/Gedanken sind, die sie in die Welt hineingelegt haben, um sie danach aus ihr herauszulesen?

Außerdem stelle ich der Philosophie den Roman gegenüber.

Der Roman bietet einen ganz anderen Zugang zur Wirklichkeit und kann auch auf Erkenntnisgewinnung ausgerichtet sein.

lg
Vielleicht trifft ja hier Max Weber ins Schwarze.
Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Appropriation_(Soziologie)
 
Werbung:
AW: Begriffe

1. Und ich frage mich, ob die Interpretationen der Welt durch die Philosophen nicht Projektionen ihrer eigenen Vorstellungen/Gedanken sind, die sie in die Welt hineingelegt haben, um sie danach aus ihr herauszulesen?

2. Außerdem stelle ich der Philosophie den Roman gegenüber.

3. Der Roman bietet einen ganz anderen Zugang zur Wirklichkeit und kann auch auf Erkenntnisgewinnung ausgerichtet sein.

lg

Zu 1.:
Das ist eine sehr berechtigte und sehr gute Frage ...:schnl:

Da mich :ironie: die Philosophen beauftragt haben, sie in diesem denkforum zu verteidigen, sage ich zu Deinem Projektionsverdacht nur so viel:
Nicht wenige Philosophen verfügen/verfügten über das Reflexionspotential, ihre eigenen Vorstellungen/Gedanken selbst-kritisch zu reflektieren - und die eine oder andere Projektion als solche zu durchschauen ...

Zu 2.:
Es gibt hoch-philosophische Romane, sodaß zwischen Philosophie und Roman gar kein Gegenüber, geschweige denn ein Gegensatz besteht ..., was aber wohl vom jeweiligen Roman abhängt :dontknow:
Und im 19. Jahrhundert gibt es nach HEGEL einige Dichter-Philosophen, die bewusst literarische Formen/Gattungen gewählt haben, um ihre philosophischen Gedanken/Reflexionen darzustellen..., wobei Friedrich HÖLDERLIN ("Hyperion") beispielsweise sogar mit HEGEL befreundet war (seinerzeit im "Tübinger Stift")...

Zu 3.:
Aber klar doch ...:schnl:

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Begriffe

Zu 1.:
Das ist eine sehr berechtigte und sehr gute Frage ...:schnl:

Da mich :ironie: die Philosophen beauftragt haben, sie in diesem denkforum zu verteidigen, sage ich zu Deinem Projektionsverdacht nur so viel:
Nicht wenige Philosophen verfügen/verfügten über das Reflexionspotential, ihre eigenen Vorstellungen/Gedanken selbst-kritisch zu reflektieren - und die eine oder andere Projektion als solche zu durchschauen ...

Zu 2.:
Es gibt hoch-philosophische Romane, sodaß zwischen Philosophie und Roman gar kein Gegenüber, geschweige denn ein Gegensatz besteht ..., was aber wohl vom jeweiligen Roman abhängt :dontknow:
Und im 19. Jahrhundert gibt es nach HEGEL einige Dichter-Philosophen, die bewusst literarische Formen/Gattungen gewählt haben, um ihre philosophischen Gedanken/Reflexionen darzustellen..., wobei Friedrich HÖLDERLIN ("Hyperion") beispielsweise sogar mit HEGEL befreundet war (seinerzeit im "Tübinger Stift")...

Zu 3.:
Aber klar doch ...:schnl:

Gruß

zu 1.: Das spricht für die Philosophen. (:ironie: das ist, als hättest Du Dir selbst geantwortet)

zu 2.: Ja, das hab ich wohl so nicht bedacht.

Der erste moderne Roman stammt von Cervantes: "Don Quijote", der vor dem Hintergrund der Erfahrung einer metaphysischen Obdachlosigkeit geschrieben wurde.

lg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Begriffe

Gottesebenbildlichkeit

Es gibt verschiedene Interpretationen dazu, eine der ältesten ist, dass der Mensch fähig ist, mit Gott in Beziehung zu treten.

hebräisch: tzelem (=Abbild)

Dies bedeutet gleichsam, dass der Mensch das Denkmal Gottes ist und zwar unabhängig von seiner Rasse, seiner Nation und seinem Geschlecht. Hier ist auch die unauslöschliche Würde aller Menschen grundgelegt.


P.S.: zu tzelem noch: ursprünglich meinte man damit die Statue des Königs in der Mitte der Stadt...ist, was ich als Denkmal bezeichnet habe...

im ATlichen Sinn kann es bedeuten: sich der Quelle des Lebens bewusst zu sein, also sich von Gott her stammend zu verstehen und die Bewusstwerdung, dass man vor seinem Angesicht (auf ihn hin) lebt, dass man sein Leben vor Gott verantworten muss.
 
AW: Begriffe

im ATlichen Sinn kann es bedeuten: sich der Quelle des Lebens bewusst zu sein, also sich von Gott her stammend zu verstehen und die Bewusstwerdung, dass man vor seinem Angesicht (auf ihn hin) lebt, dass man sein Leben vor Gott verantworten muss.

Aber für wen kann denn das AT heutzutage noch eine brauchbare Orientierung bieten :dontknow:

Heureka - wahrscheinlich für die Schrift-gläubigen Juden ..:dontknow:
 
AW: Begriffe

Diejenigen, die unermüdlich nach Orientierung suchen, werden nicht glücklich.

Findet Orientierung!


Vielleicht
:dontknow: findet ja der Suchende früher oder später nichts ...:dontknow:

Also eine Identität von Suchendem und Gesuchten ...:dontknow:

Karlfried Graf Dürckheim hatte einmal Daisetz Teitaro Suzuki gefragt:

"Gleich nicht der Mensch, der sucht, dem Fisch, der das Wasser sucht ?"

"So ist es," sagte der Weise aus dem Osten lächelnd, "aber eigentlich ist es noch anders: Es ist das Wasser, das das Wasser sucht."


Ja ja, panta rhei, :ironie: soll ich im Auftrag von Meister HERAKLIT anmerken ...:D
 
AW: Begriffe

Was wirklich zählt im Leben

Das Schenken und sich beschenken lassen

Bsp.: Menschen die älter werden, stellen oft fest, dass sie Leistungsansprüchen nicht mehr genügen können bzw nicht mehr gerecht werden... anschließend haben sie die Hosen voll, weil sie die Kategorie des Geschenkes nie kennengelernt haben
 
Werbung:
AW: Begriffe

was hat der familiäre Kern mit Schenken zu tun?

Menschen die älter werden, stellen oft fest, dass sie Leistungsansprüchen nicht mehr genügen können bzw nicht mehr gerecht werden... anschließend haben sie die Hosen voll, weil sie die Kategorie des Geschenkes nie kennengelernt haben

welchen Leistungsansprüchen?

Menschen, die sich nicht mehr selbst versorgen können, ist es peinlich, Hilfe zu verlangen
Menschen, die im Beruf nicht mehr mitkommen, früher aber gut waren, bekommen befristete oder Abschieds-Geschenke
(neuerdings werden sie einfach gefeuert)
 
Zurück
Oben